Beipackzettel von Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig 20mg/40mg Tabl. einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie die Tabletten bitte unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit ein (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser).

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt 3 x täglich 1 Tablette nach den Mahlzeiten.
  • Zu Beginn der Behandlung und in schweren Fällen kann die Dosis auf bis zu 5 Tabletten täglich erhöht werden.
  • Dauer der Einnahme
    • Die Dauer der Behandlung bestimmt der Arzt. Sie sollte sich im Allgemeinen auf eine Kurzzeitbehandlung beschränken und 4 Wochen nicht überschreiten. Eine Behandlung über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne eine erneute Beurteilung Ihres Zustandsbildes durch den Arzt erfolgen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Überdosierungen mit dem Arzneimittel können gefährlich sein - insbesondere für Kinder und Kleinkinder. Aus diesem Grunde ist bei Verdacht einer Überdosierung oder Vergiftung sofort ein Arzt zu informieren (z. B. Vergiftungsnotruf)! Leichte Überdosierungen äußern sich in erster Linie durch Müdigkeit. Darüber hinaus können - abhängig von der aufgenommenen Menge - Störungen des Zentralnervensystems (Verwirrung, Erregungszustände bis hin zu Krämpfen, Bewusstseinseintrübung bis hin zum Koma, Atemstörungen bis Atemstillstand) und des Herz-Kreislauf-Systems (Blutdruckanstieg, beschleunigter Herzschlag, Herzrhythmusstörungen) auftreten.
    • Außerdem können Krämpfe, Fieber, trockene Schleimhäute, Sehstörungen, Verstopfung und Störungen der Harnausscheidung vorkommen. Auch schwere Muskelschädigungen (Rhabdomyolysen) sind beobachtet worden.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Sollten Sie die Behandlung unterbrechen wollen, besprechen Sie dies vorher mit Ihrem Arzt.
    • Beenden Sie nicht eigenmächtig ohne ärztliche Beratung die medikamentöse Behandlung. Sie können damit den Therapieerfolg gefährden.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Indikation

  • Das Präparat ist ein Arzneimittel gegen Schwindelzustände.
  • Es wird angewendet bei Schwindel unterschiedlicher Ursachen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen die Wirkstoffe Cinnarizin und/oder Dimenhydrinat oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
    • bei akuten Vergiftungen
    • bei Krampfanfällen
    • bei Verdacht auf raumbeengende Prozesse im Gehirn (Erschwerung der Diagnose z. B. bei Tumorwachstum)
    • bei erhöhtem Augeninnendruck (Glaukom) mit engem Kammerwinkel
    • bei Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahyperplasie) mit Restharnbildung
    • bei Alkoholmissbrauch
    • bei Behandlung mit bestimmten Antibiotika (Aminoglykosiden)
    • bei akutem Asthma
    • bei Epilepsie
    • bei Früh- und Neugeborenen
    • in der Schwangerschaft
    • in der Stillzeit.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Mögliche Nebenwirkungen
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • In Abhängigkeit von der persönlichen Empfindlichkeit und der eingenommenen Dosis kann es - insbesondere zu Beginn der Behandlung - zu Müdigkeitserscheinungen (Sedierung) kommen. Diese Symptome haben in der Regel eine milde Ausprägung und verringern sich im Verlauf der Behandlung.
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
      • In Abhängigkeit von der persönlichen Empfindlichkeit und der eingenommenen Dosis kann es - insbesondere zu Beginn der Behandlung - zu Magen-Darm-Unverträglichkeiten und Mundtrockenheit kommen. Diese Symptome haben in der Regel eine milde Ausprägung und verringern sich im Verlauf der Behandlung.
    • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
      • Sehstörungen, Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Hautreaktionen), Beschwerden beim Wasserlassen (Blasenentleerungsstörungen).
    • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):
      • bestimmte Formen von Hauterkrankungen bzw. Erkrankungen, die sich gegen das eigene Immunsystem richten (so genannte Autoimmunerkrankungen wie Lichen ruber planus, Lupus erythematodes) sowie eine rückbildungsfähige Erniedrigung der Zahl der weißen Blutkörperchen (reversible Agranulozytose und Leukopenie).
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
      • Erhöhung des Augeninnendrucks, zentralnervöse Störungen (z. B. Erregung, Unruhe und Konzentrationsstörungen), Kopfschmerzen und Schwitzen.
    • Insbesondere bei der Einnahme von höheren Dosen, d. h. von über 150 mg des Wirkstoffes Cinnarizin pro Tag (die Höchstdosis von 5 Tabletten enthält 100 mg Cinnarizin), können - besonders bei älteren Patienten - Störungen im Bereich der unwillkürlichen Bewegungsabläufe auftreten (Zittern, Erhöhung des Spannungszustandes der Muskeln, Bewegungsarmut). In diesen Fällen ist die Behandlung zunächst abzusetzen, und Ihr Arzt wird entscheiden, ob sie mit verminderter Dosis fortzusetzen ist.
    • Während der Behandlung können bestimmte EKG-Veränderungen (Verlängerung des QT-Intervalls) auftreten.
  • Zusätzliche Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen
    • Bei Kleinkindern besteht - insbesondere bei Überdosierung - die Möglichkeit des Auftretens von Erregungszuständen.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen,
      • wenn Sie an der Parkinson'schen Erkrankung leiden
      • bei Kalium- oder Magnesiummangel
      • bei verlangsamtem Herzschlag (Bradykardie)
      • bei bestimmten Herzerkrankungen (angeborenem QT-Syndrom oder anderen klinisch bedeutsamen Herzschäden, insbesondere Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, Erregungsleitungsstörungen, Arrhythmien)
      • bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die ebenfalls das so genannte QT-Intervall im EKG (Elektrokardiogramm) verlängern oder zu einer verminderten Kaliumkonzentration (Hypokaliämie) führen können.
    • Kinder und Jugendliche
      • Zur Wirksamkeit und Verträglichkeit des Arzneimittels bei Kindern und Jugendlichen liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Deshalb soll das Arzneimittel bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nur unter besonderer Vorsicht und Berücksichtigung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses verordnet werden.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Schläfrigkeit, Gedächtnisstörungen und verminderte Konzentrationsfähigkeit können auftreten und sich nachteilig auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Arbeiten mit Maschinen auswirken. Dies gilt in besonderem Maße nach unzureichender Schlafdauer, bei Behandlungsbeginn und Wechsel des Arzneimittels sowie bei der gleichzeitigen Einnahme von Alkohol und zentraldämpfenden Arzneimitteln. In diesen Fällen sollten Sie vorsichtig sein, nicht Autofahren und keine Maschinen bedienen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Über die Sicherheit einer Einnahme in der Schwangerschaft liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Der Wirkstoff Dimenhydrinat kann schädliche Wirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf und die Entwicklung des Kindes haben.
    • Sie dürfen das Arzneimittel daher nicht in der Schwangerschaft einnehmen.
  • Stillzeit
    • Der Wirkstoff Dimenhydrinat geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da die Sicherheit einer Einnahme in der Stillzeit nicht belegt ist und schädliche Wirkungen auf das gestillte Kind nicht auszuschließen sind, dürfen Sie das Arzneimittel nicht in der Stillzeit einnehmen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Das Arzneimittel sollte nicht gleichzeitig mit so genannten Monoaminooxidase-Hemmern (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) eingenommen werden. Durch die gleichzeitige Anwendung von anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Depressionen (trizyklische Antidepressiva) und weiteren Arzneimitteln (Parasympatholytika) mit so genannten „anticholinergen" Wirkungen wie z. B. Mundtrockenheit, Erhöhung der Herzschlagfolge, Gefühl einer verstopften Nase, Erhöhung des Augeninnendruckes, Störungen beim Wasserlassen können die anticholinergen Nebenwirkungen des Präparates verstärkt werden.
    • Zentraldämpfende Arzneimittel und Alkohol können die zentraldämpfende Wirkung des Arzneimittels verstärken.
    • Das Präparat kann die durch Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck hervorgerufene Müdigkeit verstärken.
    • Die Wirkung von gefäßerweiternden Arzneimitteln kann durch die gleichzeitige Einnahme des Arzneimittels verstärkt werden.
    • Procarbazin (Arzneimittel zur Chemotherapie) kann die Wirkung des Präparates verstärken.
    • Die durch Phenothiazine (Arzneimittel zur Behandlung allergischer Erkrankungen sowie von Unruhe- und Erregungszuständen) hervorgerufene Störung des Bewegungsablaufs (EPM-Syndrom) wird abgeschwächt.
    • Der Arzt sollte vor der Durchführung eines Allergie-Tests über die Einnahme des Arzneimittels informiert werden, da falsch-negative Testergebnisse möglich sind.
    • Die gleichzeitige Einnahme des Arzneimittels mit bestimmten Antibiotika (wie Aminoglykosiden) kann die eventuell durch diese Antibiotika verursachte Schädigung des Hör- und Gleichgewichtsorgans maskieren, so dass sie nicht bemerkt wird.
    • Die gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das so genannte QT-Intervall im EKG verlängern, wie z. B. Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika Klasse IA oder III), bestimmte Antibiotika (z. B. Erythromycin), Arzneimittel mit dem Wirkstoff Cisaprid, Arzneimittel zur Behandlung der Malaria, Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (H1-Antihistaminika) oder Arzneimittel zur Behandlung von Magen-/Darmgeschwüren (H2-Antihistaminika) oder Arzneimittel zur Behandlung spezieller geistig-seelischer Erkrankungen (Neuroleptika) oder Arzneimittel, die zu einem Kaliummangel führen können (z. B. bestimmte harntreibende Arzneimittel), ist zu vermeiden.
  • Einnahme zusammen mit Alkohol
    • Während Sie mit dem Arzneimittel behandelt werden, sollten Sie mit dem Genuss von Alkohol vorsichtig sein, da Alkohol die zentraldämpfende Wirkung verstärken kann.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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