Beipackzettel von Codeintropfen - ct 1mg einsehen

Art und Weise

  • Die Tropfen sind gebrauchsfertig und können, falls erforderlich, auch verdünnt in einem Glas Wasser eingenommen werden.
  • Die letzte Einnahme sollte bevorzugt abends kurz vor dem Schlafengehen erfolgen, um Störungen des Schlafes durch Husten bzw. Hustenreiz zu unterdrücken.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein.
  • Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Achten Sie zu Beginn der Behandlung auf eventuelle Zeichen einer Überdosierung. Aufgrund einer genetischen Variante des Leberisoenzyms CYP2D6 (Polymorphismus) wird Codein bei manchen Menschen sehr schnell zu Morphin umgewandelt, was zu einer relativen Überdosierung führen kann.
  • Die empfohlene Dosis beträgt
    • Alter ab 12 Jahren:
      • Einzeldosis Codein: 15 - 44 mg, kann alle 6 - 8 Std. wiederholt werden; in Einzelfällen bis 100 mg
      • Anzahl der Tropfen pro Einzeldosis: 15 - 44 Tropfen
      • Maximale Tagesdosis Codein: 200 mg (entsprechen 200 Tropfen)
    • Kinder unter 12 Jahren dürfen das Arzneimittel nicht einnehmen.
    • Hinweis:
      • Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (terminale Niereninsuffizienz, Dialysepflicht) können größere Dosierungsabstände erforderlich sein, weil die Ausscheidung von Codein verlangsamt erfolgt.
  • Dauer der Anwendung
    • Die Dauer der Anwendung ist abhängig vom Verlauf der Erkrankung. Bei Fortbestehen des Hustens über einen Zeitraum von 2 Wochen hinaus muss eine weitere diagnostische Abklärung durch Ihren Arzt erfolgen.
  • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Das Charakteristische einer Überdosierung mit Codein sind Störungen des zentralen Nervensystems sowie die extreme Verringerung des Atemantriebs.
    • Die Symptome gleichen weitgehend denen der akuten Morphinvergiftung mit extremer Schläfrigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit. Gleichzeitig treten in der Regel enge Pupillen, Erbrechen, Kopfschmerzen sowie Harn- und Stuhlverhalten auf. Unterversorgung mit Sauerstoff (Zyanose, Hypoxie), kalte Haut, herabgesetzte Muskelspannung und fehlende Reflexe kommen vor, mitunter auch Verlangsamung der Herzfrequenz und Blutdruckabfall; gelegentlich treten, vor allem bei Kindern, nur Krämpfe auf.
    • Bei Verdacht auf eine Überdosierung ist in jedem Falle sofort ein Arzt zu verständigen.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Die Tropfen sind ein Arzneimittel zur symptomatischen Behandlung von Reizhusten.
  • Sie werden angewendet zur
    • symptomatischen Therapie von Reizhusten (unproduktiver Husten).

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
    • wenn Sie Sie allergisch gegen Codein oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie eine funktionelle Atemschwäche (Ateminsuffizienz) oder Atemhemmung (Atemdepression) haben.
    • wenn Sie einen akuten Asthmaanfall erleiden.
    • wenn der Patient im Koma liegt.
    • von Kindern unter 12 Jahren.
    • wenn Sie kurz vor der Niederkunft stehen.
    • wenn bei Ihnen eine drohende Frühgeburt festgestellt wurde.
    • wenn Sie wissen, dass Sie Codein sehr rasch zu Morphin verstoffwechseln.
    • wenn Sie stillen.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Sehr häufige Nebenwirkungen (betreffen mehr als 1 Behandelten von 10)
    • Übelkeit, u. U. bis zum Erbrechen (insbesondere zu Therapiebeginn), Verstopfung (Obstipation)
  • Häufige Nebenwirkungen (betreffen 1 bis 10 Behandelte von 100)
    • Leichte Kopfschmerzen, leichte Schläfrigkeit
  • Gelegentliche Nebenwirkungen (betreffen 1 bis 10 Behandelte von 1.000)
    • Schlafstörungen, Kurzatmigkeit, Mundtrockenheit, Juckreiz, urtikarielles Exanthem
  • Seltene Nebenwirkungen (betreffen 1 bis 10 Behandelte von 10.000)
    • Schwere allergische Reaktionen einschließlich massiver Blasenbildung auf der Haut. In diesem Fall sollten Sie sich sofort an einen Arzt oder den Notdienst wenden.
  • Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
    • Stimmungsschwankungen, niedriger Blutdruck, Verringerung des Atemantriebs, Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), Hautausschlag
    • Bei höheren Dosen oder bei besonders empfindlichen Patienten können dosisabhängig die Fähigkeit zur optischen Fixierung von Gegenständen (visuomotorische Koordination) und die Sehleistung verschlechtert sein. Ebenfalls kann eine krankhafte Hochstimmung (Euphorie) auftreten.
    • Codein kann, insbesondere bei Einzeldosen über 60 mg, den Muskelspannungszustand (Muskeltonus) der unwillkürlichen Muskeln (glatten Muskulatur) z. B. Darmmuskulatur, Harnblasenmuskulatur erhöhen.
    • Bei hohen therapeutischen Dosen und bei Vergiftungen können Ohnmachtsanfälle (Synkopen) Blutdruckabfall auftreten, bei Patienten mit vorbestehenden Lungenfunktionsstörungen muss mit dem Auftreten von Lungenödemen gerechnet werden.
  • Andere mögliche Nebenwirkungen
    • Sonstige mögliche Bestandteile können selten Überempfindlichkeitsreaktionen und Bronchialkrämpfe (Bronchospasmen) hervorrufen.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Jugendliche ab 12 Jahren
    • Codein wird bei Jugendlichen mit eingeschränkter Atemfunktion zur Behandlung von Husten nicht empfohlen.
  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen. Codein besitzt ein Abhängigkeitspotenzial.
    • Es können sich, vor allem bei hochdosiertem Gebrauch, körperliche und seelische Abhängigkeit entwickeln.
    • Besondere Vorsicht bei der Einnahme ist erforderlich
      • wenn Sie von Opioiden abhängig sind
      • wenn Sie unter Bewusstseinsstörungen leiden
      • wenn Sie Störungen des Atemzentrums (z. B. bei Zuständen, die mit erhöhtem Hirndruck einhergehen) und Störungen der Atemfunktion haben,
      • wenn Sie Asthma haben. Chronischer Husten kann ein Warnzeichen für ein beginnendes Asthma bronchiale sein. Darauf ist insbesondere bei Kindern zu achten.
      • wenn Sie unter chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen leiden
      • wenn bei Ihnen der Husten von einer vermehrten Schleimbildung begleitet wird oder es zu anderem Auswurf kommt. In diesen Fällen dürfen Sie das Arzneimittel erst nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch Ihren Arzt einnehmen, da es zu einem gefährlichen Sekretstau kommen kann.
      • wenn Sie unter Krämpfen der Gallenblase leiden
      • wenn Ihnen die Gallenblase entfernt wurde (Zustand nach Cholezystektomie),
      • wenn Sie unter Krampanfällen leiden,
      • wenn Sie Nierenfunktionsstörungen haben,
      • wenn Sie älter sind
      • bei höheren Dosen:
        • wenn Sie unter niedrigem Blutdruck aufgrund von Flüssigkeitsmangel leiden
      • wenn Sie zu den Personen gehören, die aufgrund einer genetischen Variante des Leberisoenzyms CYP2D6 (Polymorphismus) Codein sehr schnell zu Morphin umwandeln, da es in diesem Fall zu einer relativen Überdosierung kommen kann.
      • bei höheren Dosen:
        • wenn Sie unter niedrigem Blutdruck aufgrund von Flüssigkeitsmangel leiden
    • Codein wird durch ein Enzym in der Leber zu Morphin umgewandelt. Morphin ist die Substanz, welche die Wirkungen des Codein hervorruft. Einige Personen verfügen über eine abgewandelte Form dieses Enzyms, was unterschiedliche Auswirkungen haben kann. Bei einigen Personen entsteht kein Morphin oder nur in sehr geringen Mengen und es wird keine ausreichende Wirkung auf ihre Hustensymptome erreicht. Bei anderen Personen wiederum ist es wahrscheinlicher, dass bei ihnen schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten, da eine sehr hohe Menge Morphin gebildet wird. Wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bei sich bemerken, beenden Sie die Einnahme dieses Arzneimittels und holen Sie sofort ärztlichen Rat ein: langsame oder flache Atmung, Verwirrtheit, Schläfrigkeit, enge Pupillen, Übelkeit oder Erbrechen, Verstopfung, Appetitlosigkeit.
    • Kinder:
      • Dieses Arzneimittel darf Kindern unter 12 Jahren nicht gegeben werden.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
    • Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, oder zum Bedienen von Maschinen sowie die Ausübung gefährlicher Tätigkeiten beeinträchtigt wird.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft:
    • Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie das Arzneimittel nur auf ausdrückliche Verordnung Ihres Arztes einnehmen, da unerwünschte Wirkungen auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes nicht ausgeschlossen werden können.
    • Bei nahender Geburt oder drohender Frühgeburt dürfen Sie das Arzneimittel nicht anwenden, da der enthaltene Wirkstoff Codein die Plazentaschranke passiert und beim Neugeborenen zu Atemstörungen führen kann.
    • Bei längerfristiger Einnahme kann sich eine Codeinabhängigkeit des ungeborenen Kindes entwickeln. Berichte über Entzugserscheinungen beim Neugeborenen nach wiederholter Anwendung von Codein im letzten Drittel der Schwangerschaft liegen vor.
  • Stillzeit:
    • Nehmen Sie Codein nicht ein, wenn Sie stillen. Codein und Morphin gehen in die Muttermilch über.

Wechselwirkungen

  • Bei Einnahme von des Präparates mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Folgende Arzneimittel können in ihrer Wirkung von Codein beeinflusst werden, oder ihrerseits die Wirkung von Codein beeinflussen.
    • Fragen Sie daher vor einer gleichzeitigen Anwendung der folgenden Arzneimittel mit den Codein-Tropfen unbedingt Ihren Arzt.
      • Beruhigungs- und Schlafmittel
      • Psychopharmaka (Phenothiazine wie z. B. Chlorpromazin, Thioridazin, Perphenazin)
      • Mittel zur Behandlung von Allergien (Antihistaminika wie z. B. Promethazin, Meclozin)
      • blutdrucksenkende Mittel (Antihypertonika).
      • trizyklische Antidepressiva wie z. B. Imipramin, Amitriptylin und Opipramol
      • bestimmte stark wirksame Schmerzmittel wie z. B. Buprenorphin, Pentacozin (so genannte partielle Opioidagonisten/-antagonisten)
      • Cimetidin und andere Arzneimittel, die den Leberstoffwechsel beeinflussen können
    • Bestimmte Arzneimittel gegen Depression, sogenannte MAO-Hemmer, wie z. B. Moclobemid:
      • Das Arzneimittel darf erst 2 Wochen nach dem Ende einer Therapie mit MAO-Hemmern eingenommen werden
  • Einnahme von Codein zusammen mit Alkohol
    • Während der Anwendung dürfen Sie keinen Alkohol trinken. Das Arzneimittel vermindert zusammen mit Alkohol die Fähigkeit zur Lösung komplexer Aufgaben und des Konzentrationsvermögens (psychomotorische Leistungsfähigkeit) stärker als die Einzelstoffe. Darüber hinaus kann der gleichzeitige Genuss von Alkohol die atemhemmende Wirkung verstärken.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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