Beipackzettel von Cosmofer Injektions-/Infusionslösung einsehen

Art und Weise

  • Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird Ihnen das Arzneimittel als Injektion oder Infusion in Ihre Vene oder als Injektion in einen Muskel im Rahmen einer Einrichtung geben, in der immunallergische Ereignisse angemessen und schnell behandelt werden können.
  • Nach jeder Gabe werden Sie für 30 Minuten von Ihrem Arzt oder vom medizinischen Fachpersonal überwacht.

Dosierung

  • Die Dosis ist abhängig vom Eisengehalt in Ihrem Blut (Hämoglobin) und Ihrem Körpergewicht. Ihr Arzt wird die Dosis für Sie berechnen. Üblicherweise bekommen Sie das Präparat zwei- oder dreimal pro Woche.
  • Wenn Sie eine größere Menge bekommen haben, als Sie sollten
    • Das Arzneimittel wird Ihnen von geschultem und qualifiziertem Pflegepersonal verabreicht. Es ist unwahrscheinlich, dass Ihnen zu viel verabreicht wird. Ihre Dosis wird überwacht, damit es zu keiner Eisenansammlung in Ihrem Körper kommt. Wenn Sie der Meinung sind, zu viel bekommen zu haben, informieren Sie Ihren Arzt oder das Pflegepersonal unverzüglich darüber.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält eine Kombination aus Eisen und Dextran (einem langkettigen Zuckermolekül).
  • Das Eisen liegt als Ferritin vor; das ist die Form, die auch natürlicherweise im Körper vorkommt. Das bedeutet, dass das Arzneimittel in hohen Dosen injiziert werden kann.
  • Das Präparat wird zur Behebung eines niedrigen Eisenwertes eingesetzt, auch Eisenmangel genannt, wenn:
    • Sie nicht genügend Eisen über den Mund (oral) aufnehmen können, beispielsweise weil Sie es nicht vertragen.
    • Sie zwar Eisen über den Mund (oral) aufnehmen, es aber keine Wirkung zeigt.
    • Ihr Arzt entscheidet, dass Sie sehr schnell Eisen benötigen, um Ihren Eisenspeicher zu füllen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nur Erwachsenen verabreicht werden. Kinder dürfen es nicht bekommen.
  • Sie sollten dieses Präparat nicht bekommen:
    • wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen das Arzneimittel oder einen der sonstigen Bestandteile sind.
    • wenn bei Ihnen in der Vergangenheit bereits schwerwiegende allergische Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen) gegenüber anderen injizierbaren Eisenpräparaten aufgetreten sind.
    • wenn Sie unter einer Anämie leiden, die nicht durch die niedrigen Eisenwerte (Eisenmangel) verursacht wird, sondern z. B. eine „hämolytische" Anämie ist.
    • wenn Sie einen zu hohen Eisenwert haben (Eisenüberladung) oder Ihr Körper das Eisen nicht korrekt nutzen kann.
    • wenn Sie Probleme mit der Leber haben wie Zirrhose oder Hepatitis.
    • wenn Sie an einer Bakterien- oder Vireninfektion leiden.
    • wenn Sie Probleme mit der Niere haben wie akutes Nierenversagen.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Folgende Nebenwirkungen können bei diesem Arzneimittel auftreten:
    • Allergische Reaktion
      • Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Zeichen und Symptome bei sich feststellen, da sie auf eine schwere allergische Reaktion hinweisen können: Kurzatmigkeit, Nesselfieber oder Quaddeln, Rötung, Ausschlag, Juckreiz, Übelkeit und Frösteln, und Brustkorbschmerzen, die ein Zeichen für eine potenziell schwerwiegende allergische Reaktion namens „Kounis-Syndrom" sein können.
    • Die ersten Minuten der Verabreichung können von schwereren allergischen Reaktionen begleitet sein (tritt bei weniger als 1 von 10000 Patienten auf). Zu den Anzeichen einer schwereren allergischen Reaktion gehören:
      • plötzliche Atembeschwerden (Atemnot)
      • schwere Herz- und Kreislaufstörungen (Herzkreislaufkollaps)
      • es kann zu Todesfällen führen.
    • Es kann auch verzögerte allergische Reaktionen geben, die einige Stunden bzw. bis zu vier Tage nach der Verabreichung auftreten. Zu den Anzeichen einer verzögerten allergischen Reaktion gehören:
      • Schmerzen in Gelenken und Muskeln
      • gelegentlich eine erhöhte Körpertemperatur (Fieber)
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie irgendeine dieser Beschwerden verspüren.
  • Weitere mögliche Nebenwirkungen
    • Gelegentlich (tritt bei weniger als 1 von 100 Patienten auf)
      • Schmerzen im und um den Magen (Bauchschmerzen), Erbrechen
      • Sehtrübung
      • Hitzewallungen
      • Krämpfe
      • Taubheitsgefühl
    • Selten (tritt bei weniger als 1 von 1000 Patienten auf)
      • Ohnmacht
      • Veränderungen des Geisteszustands
      • Krampfanfälle
      • Schwindel, Ruhelosigkeit, Ermüdung
      • Niedriger Blutdruck
      • Angioödem, eine Form einer schwerwiegenden allergischen Reaktion, bei der es zu Schwellungen kommen kann
      • Unregelmäßiger Herzschlag, schneller Pulsschlag, Brustschmerzen
      • Durchfall, Schwitzen und Zittern
    • Sehr selten (tritt bei weniger als 1 von 10000 Patienten auf)
      • Weniger rote Blutkörperchen als üblich (zeigt sich in Blutuntersuchungen)
      • Kopfschmerzen
      • Merkwürdiges Gefühl an der Körperoberfläche
      • Erhöhter Blutdruck
      • Vorübergehender Hörverlust
      • Herzklopfen
      • Bei einer Schwangerschaft kann der Herzschlag des Babys verlangsamt werden
    • Nicht bekannt
      • Grippeähnliche Symptome, die für gewöhnlich Fieber sowie Muskel- und Gelenkschmerzen einschließen, können innerhalb weniger Stunden oder mehrerer Tage nach der Verabreichung auftreten
  • Es wurden auch andere Nebenwirkungen gemeldet. Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis können sich die Gelenkschmerzen verstärken.
  • Nebenwirkungen bei Injektion in die Vene
    • Wenn Ihnen das Arzneimittel in eine Vene verabreicht wird, können an dieser Stelle Reaktionen wie Wundsein und Schwellungen (Entzündung) auftreten. Es wurden auch schon Venenentzündungen gemeldet.
  • Nebenwirkungen bei Injektion in einen Muskel
    • Wenn Ihnen das Arzneimittel in einen Muskel verabreicht wird, können an dieser Stelle Reaktionen wie Hautverfärbungen, Blutungen, Beulenbildung, Gewebeschäden (Nekrose oder Atrophie) und Schmerzen auftreten.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Ihnen das Arzneimittel verabreicht wird,
      • wenn bei Ihnen Arzneimittelallergien aufgetreten sind,
      • wenn Sie unter systemischem Lupus erythematodes (SLE) leiden,
      • wenn bei Ihnen eine rheumatoide Arthritis besteht,
      • wenn Sie unter schwerem Asthma, Hautausschlag oder anderen Allergien leiden.
    • Kinder
      • Das Arzneimittel wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern unter 14 Jahren.
    • Blutuntersuchungen während der Behandlung
      • Das Arzneimittel kann die Ergebnisse bei Blutuntersuchungen für Bilirubin und Calcium beeinflussen.
      • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn bei Ihnen während der Behandlung eine Blutuntersuchung durchgeführt werden soll.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie nach der Injektion ein Fahrzeug fahren oder Maschinen bedienen dürfen.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Das Präparat wurde nicht an schwangeren Frauen untersucht. Es ist wichtig, dass Sie es Ihrem Arzt vor Anwendung des Arzneimittels sagen, wenn Sie schwanger sind, wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden.
    • Wenn Sie während der Behandlung schwanger werden, müssen Sie Ihren Arzt um Rat fragen. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie dieses Arzneimittel weiter erhalten sollen oder nicht.
  • Stillzeit
    • Wenn Sie stillen, fragen Sie vor der Anwendung Ihren Arzt um Rat.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt, das Pflegepersonal oder den Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben. Hierzu gehören auch nicht verschreibungspflichtige und pflanzliche Arzneimittel. Das Präparat kann die Art und Weise beeinflussen, wie diese anderen Arzneimittel wirken. Die Wirkung des Präparates kann auch von anderen Arzneimitteln beeinflusst werden.
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt, das Pflegepersonal oder den Apotheker auf jeden Fall, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen:
      • Vitamine und Mineralien
      • Eisenhaltige Mittel, die Sie z. B. als Tablette schlucken. Sie dürfen mindestens fünf Tage nach Abschluss der Injektionen keine eisenhaltigen Mittel schlucken.
  • Blutuntersuchungen während der Behandlung
    • Das Präparat kann die Ergebnisse bei Blutuntersuchungen für Bilirubin und Calcium beeinflussen.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn bei Ihnen während der Behandlung eine Blutuntersuchung durchgeführt werden soll.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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