Beipackzettel von Darmspülpulver Bernburg 110g einsehen

Art und Weise

  • Zum Einnehmen.
  • Lösen Sie den Inhalt eines Beutels (110 g) in 1 l lauwarmem Wasser und kühlen Sie anschließend die Darmspüllösung ab. Die Lösung ist im gekühlten Zustand angenehmer zu trinken.
  • Die Darmreinigung kann am Vorabend (meist bei chirurgischen Eingriffen) oder am Tag der diagnostischen Maßnahme durchgeführt werden. Möglich ist auch die verteilte Einnahme von jeweils der Hälfte der benötigten Trinkmenge am Vorabend und am Tag der Untersuchung. Etwa 4 Stunden vor der Anwendung sollte keine feste Nahrung mehr zugeführt werden.
  • Wird die Darmreinigung mit Darmspülpulver am Tag der diagnostischen Maßnahme durchgeführt, sollte zwischen dem Ende der Aufnahme von Darmspülpulver und dem Beginn der Maßnahmen mindestens 1 Stunde verstreichen, um eine Entleerung des Darmes zu gewährleisten.
  • Nach der Darmreinigung mit dem Darmspülpulver sollten Sie bis zum Beginn der Maßnahmen fasten, allenfalls darf klare Flüssigkeit aufgenommen werden.
  • Bei Auftreten von Blähungen und Schmerzen ist die Einnahme zu verlangsamen oder vorübergehend einzustellen, bis die Symptome abklingen.
  • Die Aufnahmerate liegt bei 1 bis 1,5 Litern pro Stunde, d. h. Sie sollten in der Regel alle 10 bis 15 Minuten ein 1/4-Liter-Glas der Darmspüllösung zügig trinken.

Dosierung

  • Wenden Sie das Darmspülpulver immer genau nach der Anweisung an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, liegt die zur Darmreinigung benötigte Spülmenge in der Regel zwischen 3 und 5 Litern. Darmspülpulver muss so lange aufgenommen werden, bis sich klare Flüssigkeit aus dem Darm zu entleeren beginnt.
  • Dauer der Anwendung
    • Die Darmspüllösung sollten Sie so lange zu sich nehmen, bis sich klare Flüssigkeit aus dem Darm zu entleeren beginnt.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Bei Überdosierungen ist mit schweren Durchfällen, Entgleisungen im Wasser- und Elektrolyt- sowie Säure- und Basenhaushalt zu rechnen. Ihr Arzt muss dann die Konzentrationen der Elektrolyte im Blut und den pH Wert des Blutes kontrollieren und unter Umständen entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.
  • Was müssen Sie beachten, wenn Sie zu wenig Darmspülpulver eingenommen haben?
    • Wenn Sie die Darmspülung mit Darmspülpulver nicht bis zum Austritt von klarer Flüssigkeit aus dem Darm fortführen, wird keine ausreichende Reinigung des Darms erreicht. Dies kann die Durchführung diagnostischer Maßnahmen erschweren bzw. bei chirurgischen Eingriffen zu Komplikationen führen (unter Umständen Entzündungen und Eiteransammlungen im Bauchraum, Bruch der Operationsnaht etc.).
  • Was müssen Sie noch beachten?
    • Der Lösung dürfen Sie keine weiteren Stoffe, insbesondere keinen Zucker zur Geschmacksverbesserung zusetzen, da dies eine Veränderung der Osmolalität oder der Elektrolytzusammensetzung zur Folge haben kann oder es zur Entwicklung von explosiven Gasgemischen im Darm beim Abbau der zugefügten Zusätze durch Darmbakterien kommen kann.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Stoff- oder Indikationsgruppe oder Wirkungsweise
    • Das in Wasser gelöste Pulver dient der Reinigung des Darms.
  • Anwendungsgebiete
    • Zur Darmspülung vor diagnostischen Untersuchungen, z.B. Spiegelung des Dickdarms, und vor operativen Eingriffen am Darm.

Kontraindikation

  • Das Präparat darf nicht angewendet werden
    • bei Patienten mit Darmverschluss oder Verdacht auf Darmverschluss, Verengungen oder Durchbrüchen im Magen-Darm-Bereich oder Gefahr von Durchbrüchen im Magen-Darm Bereich, mit akuten Magen-Darm-Geschwüren, Entleerungsstörungen des Magens, Überempfindlichkeit gegenüber Polyethylenglykol, toxischer Entzündung des Dickdarms (toxische Kolitis) und krankhaft erweitertem Dickdarm (toxisches Megakolon).
    • Patienten mit gestörtem Schluck- und Würgereflex sowie bewusstseinsgestörten Patienten sollte Darmspülpulver nicht verabreicht werden.
    • Nicht bei Patienten mit Herz- und Niereninsuffizienz (Herzmuskelschwäche und eingeschränkter Nierenfunktion) und Lebererkrankungen anwenden, da bei diesen Patientengruppen die Sicherheit der Anwendung nicht ausreichend belegt ist.
    • Kinder:
      • Zur Anwendung bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Das Darmspülpulver sollte deshalb bei Kindern nicht angewendet werden.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann die Darmspüllösung Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei allen auftreten müssen:
    • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt.
      • Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen
      • Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
      • Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
      • Selten: kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen
      • Sehr selten: kann bis zu 1 von 10000 Behandelten betreffen
      • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
  • Mögliche Nebenwirkungen
    • Häufig werden Übelkeit, Völlegefühl und Blähungen beobachtet.
    • Selten kommt es zu Erbrechen, Magenkrämpfen und einer Reizung des Darmausgangs. Diese Erscheinungen sind zum größten Teil auf das Trinken der relativ großen Flüssigkeitsmenge innerhalb kurzer Zeit zurückzuführen. Auch über ein allgemeines Unwohlsein und Schlaflosigkeit wurde berichtet.
    • Sehr selten (in Einzelfällen) wurden unter der Gabe polyethylenglykolhaltiger Spüllösungen Herzrhythmusstörungen (unregelmäßiger Herzschlag), Tachykardien (Herzrasen) und ein Lungenödem (Wasseransammlung in der Lunge) beobachtet. Bei entsprechenden Risikopatienten sollte deshalb eine engmaschige Überwachung des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushaltes durchgeführt werden. Bei einzelnen Patienten kam es zu einem Abfall der Serumcalciumwerte. In einzelnen Fällen wurden Nesselsucht (Urtikaria), heftige Nasenschleimhautabsonderungen (Rhinorrhoe) oder eine akute Hautentzündung (Dermatitis) beobachtet, die vermutlich eine allergische Ursache haben.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Anwendung ist erforderlich:
    • Dieses Arzneimittel enthält u. a. Natriumchlorid und Natriumcitrat. Bei Personen mit einer natriumarmen (kochsalzarmen) Diät ist der Natriumgehalt des Arzneimittels zu beachten (siehe auch Dosierungsanleitung). Auf Grund des Gehaltes an Kaliumchlorid besteht die Gefahr einer Hyperkaliämie mit Magenbeschwerden und Durchfall (Diarrhöe).
    • Der gebrauchsfertigen Lösung von Darmspülpulver dürfen keine anderen Lösungen oder Zusätze (insbesondere Aromastoffe) hinzugefügt werden, da dies eine Veränderung der Osmolalität oder der Elektrolytzusammensetzung zur Folge haben kann oder es zur Entwicklung von explosiven Gasgemischen im Darm bei der Verstoffwechselung der Zusätze kommen kann. Bei allen Patienten, vor allem aber bei älteren Patienten, sollte die Herz-, Lungen- und Nierenfunktion kontrolliert werden.
    • Wann dürfen Sie das Darmspülpulver erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?
      • Falls Sie wissen, dass bei Ihnen eine Refluxkrankheit (Refluxösophagitis) oder bestimmte Herzrhythmusstörungen (S-A-Block oder Sick-Sinus-Syndrom) vorliegen, oder Sie an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung leiden, sollten Sie vor Einnahme von Darmspülpulver Rücksprache mit Ihrem Arzt nehmen.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
    • Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Schwangerschaftshinweis

  • Es liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung des Präparates in der Schwangerschaft vor. Darmspülpulver sollte daher nur bei ausdrücklicher Anweisung des Arztes eingenommen werden.

Wechselwirkungen

  • Bei Anwendung mit anderen Arzneimitteln:
    • Bitte informieren Sie ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Ca. eine Stunde vor, während und bis zu eine Stunde nach der Zufuhr der Darmspüllösung sollten auf oralem Weg (über den Mund) keine Arzneimittel eingenommen werden, da diese aus dem Magen-Darm-Trakt ausgeschwemmt werden können und vom Körper dann nur vermindert aufgenommen werden.
    • Es bestehen Unverträglichkeiten mit Acetylsalicylsäure, Aminophenazon, Sulfonamiden, Phenobarbital, Theophyllinderivaten.
  • Bei Anwendung von Darmspülpulver zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Sie dürfen 3 - 4 Stunden vor der Darmspülung und nach erfolgter Darmreinigung keine feste Nahrung zu sich nehmen, allenfalls klare Flüssigkeit.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

Melden Sie Ihre Erfahrung - in nur 2 Minuten.