Beipackzettel von DexaLiquid GeriaSan 2 mg/5 ml Lösung zum Einnehmen einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie das Arzneimittel möglichst zusammen mit oder nach dem Essen ein.
  • Die Tagesdosis sollte wenn möglich als Einzeldosis morgens eingenommen werden. Ihr Arzt wird in Abhängigkeit vom Krankheitsbild und Ihrem Ansprechen auf die Behandlung prüfen, ob eine Einnahme z. B. nur jeden 2. Tag möglich ist. Bei schweren Erkrankungen ist jedoch häufig eine mehrmalige tägliche Einnahme nötig, um eine maximale Wirkung zu erzielen.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein.
  • Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Ihr Arzt wird die Dosis des Präparats und gegebenenfalls die Verteilung der Einzeldosen über den Tag für Sie individuell festlegen. Dieser wird auch entscheiden, über welchen Zeitraum Sie das Arzneimittel einnehmen sollen. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da das Arzneimittel sonst nicht richtig wirken kann.
  • Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation!
  • Dosierung bei unmittelbar behandlungsbedürftigen Erkrankungen:
    • Verengende Kehlkopfentzündung (Pseudokrupp) bei Kindern ab einem Alter von 1 Monat:
      • Eine Einzeldosis von 0,15 mg/kg Körpergewicht (entsprechend 0,4 ml pro kg), falls vom Arzt nicht anders verordnet.
      • Zur Orientierung kann folgende Tabelle dienen:
        • 2,5 - 3,3 kg
          • Saftmenge (ml = Milliliter): 1,25 ml
        • 3,4 - 6,7 kg
          • Saftmenge (ml = Milliliter): 2,5 ml
        • 6,8-10,0 kg
          • Saftmenge (ml = Milliliter): 3,75 ml
        • 10,1-13,3 kg
          • Saftmenge (ml = Milliliter): 5 ml
        • 13,4-16,7 kg
          • Saftmenge (ml = Milliliter): 6,25 ml
        • 16,8-20,0 kg
          • Saftmenge (ml = Milliliter): 7,5 ml
        • 20,1-27 kg
          • Saftmenge (ml = Milliliter): 10 ml
      • Weitere Dosierungsempfehlungen für Kinder:
        • Die folgenden Dosierungsempfehlungen gelten, soweit nicht anders angegeben, für Kinder ab dem Neugeborenenalter (einschließlich Frühgeborene) bis zum Alter von ca. 11 Jahren.
        • Für Jugendliche und Erwachsene ist das Arzneimittel in der Regel aufgrund des niedrigen Wirkstoffgehalts nicht geeignet; der Arzt wird üblicherweise Tabletten mit höherem Wirkstoffgehalt verordnen.
        • Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsempfehlungen:
          • Kinder bis 11 Jahre
            • A) Hohe Dosierung
              • Tagesdosis: 0,15 - 0,45 mg/kg Körpergewicht entsprechend 0,4 - 1,1 ml Lösung pro kg
            • B) Mittlere Dosierung
              • Tagesdosis: 0,075 - 0,15 mg/kg Körpergewicht entsprechend 0,2 - 0,4 ml Lösung pro kg
    • Hirnschwellung
      • Anfänglich in Abhängigkeit von Ursache und Schweregrad 1?2 mg/kg Körpergewicht (entsprechend 2,5 - 5 ml pro kg), anschließend 1 - 1,5 mg/kg Körpergewicht (entspr. 2,5 - 3,75 ml/kg) pro Tag verteilt
        auf 3 - 4 (6) Einzeldosen. Maximaldosis für Kinder:
        • 6 mg (40 ml) pro Tag.
    • Schwerer akuter Asthmaanfall
      • Kinder ab 2 Jahre erhalten eine anfängliche Einzeldosis von 0,15 - 0,3 mg/kg Körpergewicht (entspr. 0,4 - 0,75 ml Lösung pro kg). Die Behandlung wird unter ärztlicher Kontrolle alle 6 Stunden
        wiederholt, solange erforderlich. Maximale Einzeldosis für Kinder:
        • 9 mg (22,5 ml).
      • Kinder unter 2 Jahren erhalten 1,5 mg pro Tag (entspr. 3,75 ml Lösung pro Tag).
      • Eine Behandlungsdauer von 3 Tagen reicht gewöhnlich aus.
    • Akute Hautkrankheiten
      • Mittlere bis hohe Dosierung (B bis A, siehe oben), je nach Art und Ausmaß der Erkrankung.
      • Anschließend Weiterbehandlung in fallender Dosierung.
    • Rheumatische Erkrankungen
      • Je nach Art und Schweregrad der Erkrankung wird der Arzt für Ihr Kind eine mittlere bis hohe Dosierung (B bis A, siehe oben) festlegen.
    • Schwere Infektionskrankheiten
      • Mittlere Dosierung (B, siehe oben).
    • Unterstützende Behandlung von bösartigen Tumoren sowie Vorbeugung und Behandlung von Erbrechen während einer Chemotherapie:
      • Der Arzt wird die Dosierung für Ihr Kind nach den aktuell gültigen Behandlungsplänen festlegen.
    • Zur Behandlung von COVID-19
      • Erwachsene
        • Erwachsene Patienten sollten einmal täglich 6 mg (15 ml) oral über einen Zeitraum von bis zu 10 Tagen einnehmen.
      • Anwendung bei Jugendlichen
        • Pädiatrische Patienten (Jugendliche ab 12 Jahren) sollten einmal täglich 6 mg (15 ml) oral über einen Zeitraum von bis zu 10 Tagen einnehmen.
  • Dauer der Anwendung
    • Das Arzneimittel soll nur so lange und nur in so hoher Dosierung angewendet werden, wie es zur Erzielung und Erhaltung der gewünschten Wirkung unbedingt erforderlich ist. Die Dauer der Anwendung richtet sich nach der zu behandelnden Erkrankung.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Im Allgemeinen wird das Arzneimittel auch bei kurzfristiger Einnahme großer Mengen ohne Komplikationen vertragen. Es sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Falls Sie verstärkte oder ungewöhnliche Nebenwirkungen an sich beobachten, sollten Sie Ihren Arzt informieren.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Holen Sie die unterlassene Einnahme im Laufe des Tages nach und nehmen Sie am darauf folgenden Tag die von Ihrem Arzt verordnete Dosis wie gewohnt weiter ein. Wenn mehrmals die Einnahme vergessen wurde, kann es möglicherweise zu einem Wiederaufflammen oder einer Verschlimmerung der behandelten Krankheit kommen. In solchen Fällen sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden, der die Behandlung überprüfen und gegebenenfalls anpassen wird.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Eine länger dauernde Anwendung des Arzneimittels darf nicht plötzlich abgebrochen werden, sondern die Dosis muss stufenweise nach Anordnung des behandelnden Arztes reduziert werden.
    • Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit dem Arzneimittel daher bitte nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt!
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Dexamethason (als Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium (Ph. Eur.)). Dexamethason ist ein künstlich hergestelltes Hormon der Nebennierenrinde (Glucocorticoid) mit Wirkung auf den Stoffwechsel, den Mineralstoffhaushalt (Elektrolythaushalt) und auf Gewebefunktionen.
  • Das Präparat wird angewendet bei einer Reihe von Erkrankungen, die auf eine Behandlung mit Glucocorticoiden ansprechen, z. B.
    • Hirnschwellung, z. B. infolge eines Hirntumors, einer Operation oder einer Eiteransammlung im Gehirn (Hirnabszess)
    • schwerer, akuter Asthmaanfall
    • verengende Kehlkopfentzündung (Pseudokrupp) bei Kindern ab einem Alter von 1 Monat
    • schwere, akute entzündliche Hautkrankheiten, z. B. bestimmte Formen blasenbildender Hautkrankheiten (Pemphigus vulgaris), entzündliche Rötungen der Haut am gesamten Körper (Erythrodermie), akute Ekzeme
    • entzündliche Erkrankungen des Bindegewebes und des Bewegungsapparates, z. B. rheumatische Erkrankungen, die innere Organe betreffen können (systemischer Lupus erythematodes), aktive Phasen von bestimmten Gefäßentzündungen (z. B. Panarteriitis nodosa), aktive rheumatische Entzündungen der Gelenke mit schwerer Verlaufsform (rheumatoide Arthritis, z. B. Formen, die schnell zu Gelenkzerstörung führen, oder wenn Gewebe außerhalb von Gelenken betroffen ist), bestimmte Gelenkentzündungen im Kindes- und Jugendalter (juvenile idiopathische Arthritis) und rheumatisches Fieber mit Herzentzündung
    • schwere Infektionskrankheiten mit vergiftungsähnlichen Zuständen (z. B. bei Tuberkulose, Typhus; nur in Verbindung mit einer geeigneten antibiotischen Behandlung)
    • zur unterstützenden Behandlung bei bösartigen Tumoren
    • zur Vorbeugung und Behandlung von Erbrechen während einer Chemotherapie
    • bei Patienten mit COVID-19. Es ist für Erwachsene und Jugendliche (ab einem Alter von 12 Jahren und einem Gewicht von mindestens 40 kg) geeignet. Es wird nur bei Patienten angewendet, die zusätzlichen Sauerstoff brauchen, um ihnen beim Atmen zu helfen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Dexamethason oder einen der genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie unter einer allgemeinen Infektion leiden und keine geeignete Behandlung dieser Infektion erhalten.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Bei einer kurzfristigen Behandlung mit dem Arzneimittel ist die Gefahr von Nebenwirkungen gering.
  • Insbesondere bei höherer Dosierung und bei Langzeitbehandlung kann es jedoch zu den typischen Nebenwirkungen von Glucocorticoiden kommen, die im Folgenden aufgelistet sind:
    • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
      • Schwächung der Immunabwehr und dadurch gesteigerte Anfälligkeit für Infektionen, Verschleierung der Symptome von bestehenden Infektionen, Ausbrechen unterschwellig vorhandener Infektionen, Wiederaufflammen einer Tuberkulose, Verschlimmerung von ansteckenden Augenentzündungen, Infektion durch bestimmte Pilze (Sprosspilze)
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • Blutbildveränderungen wie z. B. Verminderung oder Vermehrung bestimmter Blutzellen (Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polyglobulie)
    • Erkrankungen des Immunsystems
      • Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich einer schweren plötzlich einsetzenden allergischen Reaktion des gesamten Körpers (Anaphylaxie), Schwächung der Immunabwehr (s. auch unter „Infektionen und parasitäre Erkrankungen")
    • Hormonelle Erkrankungen
      • Cushing-Syndrom (typische Zeichen sind Vollmondgesicht, Stammfettsucht und Gesichtsröte), Unterfunktion bzw. Schwund der Nebennierenrinde, Unterfunktion der Hirnanhangdrüse (Hypophyse)
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • Gewichtszunahme, negative Eiweiß- und Calciumbilanz, gesteigerter Appetit, verminderte Natriumausscheidung, Einlagerung von Wasser (Ödeme), Kaliummangel (kann zu Herzrhythmusstörungen sowie zu einer Erhöhung des pH-Wertes im Blut führen), erhöhte Blutfettwerte (Cholesterin und Triglyceride), Ausbruch einer unerkannt vorhandenen Zuckerkrankheit, erhöhte Blutzuckerwerte bei Patienten mit Zuckerkrankheit (eine Dosiserhöhung der blutzuckersenkenden Medikamente kann erforderlich sein)
    • Psychiatrische Erkrankungen
      • Psychische Abhängigkeit, Depression, Schlafstörungen, Verschlimmerung einer bekannten Schizophrenie, Stimmungsschwankungen (Gereiztheit, Euphorie, Antriebssteigerung, Psychosen)
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • Erhöhter Hirndruck, Auftreten eines bisher nicht erkannten Krampfleidens (Epilepsie), gehäuftes Auftreten von Krampfanfällen bei bekannter Epilepsie
    • Augenerkrankungen
      • Steigerung des Augeninnendrucks (grüner Star), Linsentrübung (grauer Star), Schwellung des Sehnervs (Papillenödem), Dünnwerden der Hornhaut und der äußeren Augenhaut, Verschlimmerung von Hornhautgeschwüren, Begünstigung der Entstehung oder Verschlechterung von Entzündungen am Auge, die durch Viren, Bakterien oder Pilze hervorgerufen wurden, verschwommenes Sehen.
    • Herzerkrankungen
      • Herzmuskelriss nach kürzlich erlittenem Herzinfarkt, Herzschwäche bei vorbelasteten Patienten.
      • Verdickung des Herzmuskels (hypertrophe Kardiomyopathie) bei Früh- und Neugeborenen sowie Säuglingen
    • Gefäßerkrankungen
      • Bluthochdruck, Gefäßentzündung, Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, einschließlich des Risikos für einen Gefäßverschluss durch ein Gerinnsel (Thromboembolie)
    • Erkrankungen der Atemwege und des Brustraums
      • Schluckauf
    • Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
      • Verdauungsstörungen, Magen-Darm-Geschwüre, Magen-Darm-Blutungen, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Entzündung der Speiseröhre, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
      • Vermehrte Körperbehaarung (Hirsutismus, Hypertrichose), Dünnwerden der Haut, Dehnungsstreifen der Haut, Erweiterung von Hautgefäßen, Neigung zu Blutergüssen, punktförmige oder flächige Hautblutungen, Akne, allergischer Hautausschlag, Nesselsucht, Schwellungen, Dünnerwerden des Kopfhaares, Änderungen der Hautfärbung (Pigmentierung), entzündliche Hautveränderungen im Gesicht, besonders um Mund, Nase und Augen
    • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
      • Wachstumshemmung bei Kindern und Jugendlichen, vorzeitiges Ende des Knochenlängenwachstums, Schwund der Knochenmasse (Osteoporose), andere Formen des Knochenabbaus (Knochennekrosen am Kopf des Oberarm- und Oberschenkelknochens), erhöhte Wahrscheinlichkeit von Knochen- und Wirbelbrüchen sowie von Sehnenrissen, Muskelschwäche, Abnahme der Muskelmasse
    • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
      • Unregelmäßige oder ausbleibende Regelblutung, Impotenz
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • Verzögerte Wundheilung, Unwohlsein, Beschwerden bei zu schneller Verringerung der Dosis nach längerer Anwendung:
        • Unterfunktion der Nebennierenrinde und Blutdruckabfall mit möglicherweise schwerwiegendem oder gar tödlichem Verlauf.
    • Typische Anzeichen eines zu raschen Absetzens des Arzneimittels sind:
      • Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schnupfen, Bindehautentzündung, schmerzhafte, juckende Knoten der Haut, Gewichtsverlust.
    • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
      • Verminderung der Wirksamkeit von Impfungen, vermindertes Ansprechen auf Hauttests, Neigung zu Blutergüssen
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Präparat einnehmen,
      • wenn Sie jemals eine schwere Depression oder manische Depression (bipolare Störung) hatten. Dies beinhaltet Depressionen die Sie vor oder während der Einnahme steroider Arzneimittel, wie Dexamethason, hatten.
      • wenn einer Ihrer nahen Verwandten bereits diese Krankheiten hatte.
    • Während der Einnahme von Steroiden, wie diesem, können psychische Probleme auftreten.
      • Diese Krankheiten können schwerwiegend sein.
      • Normalerweise beginnen sie innerhalb weniger Tage oder Wochen nach Beginn der Medikation.
      • Sie treten eher bei hohen Dosen auf.
      • Die meisten dieser Probleme verschwinden, sobald die Dosis gesenkt oder die Medikamentengabe gestoppt wird. Wenn jedoch Probleme auftreten, könnte eine Behandlung nötig sein.
      • Sprechen Sie mit einem Arzt, wenn Sie (oder jemand, der diese Medizin einnimmt), irgendwelche Anzeichen von psychischen Problemen zeigen. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie depressiv sind, oder vielleicht über Selbstmord nachdenken. In einigen Fällen sind psychische Probleme aufgetreten, wenn Dosen verringert oder abgesetzt wurden.
        • wenn Sie an einer der folgenden Erkrankungen leiden, da möglicherweise eine gleichzeitige gezielte Behandlung gegen die Krankheitserreger erforderlich ist:
          • akute Virusinfektionen (z. B. Gürtelrose, Windpocken, Herpes simplex-Infektionen, Entzündungen der Augenhornhaut durch Herpesviren)
          • infektiöse Leberentzündung (HBsAG-positive chronisch-aktive Hepatitis)
          • ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit einem abgeschwächten Erreger (Lebendimpfstoff)
          • Pilzerkrankungen mit Befall innerer Organe
          • bestimmte Infektionen mit Parasiten, insbesondere Amöben- oder Wurmbefall
          • Kinderlähmung
          • Lymphknotenerkrankung nach Tuberkulose-Impfung
          • akute und chronische bakterielle Infektionen
          • Tuberkulose in der Krankengeschichte (Anwendung nur bei gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln gegen Tuberkulose)
      • wenn Sie eine der folgenden Erkrankungen haben, bei denen weitere Behandlungsmaßnahmen neben diesem Arzneimittel erforderlich sind:
        • Magen-Darm-Geschwüre
        • Schwund der Knochenmasse (Osteoporose)
        • schwer einstellbarer Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder vor kurzem einen
        • schwer einstellbare Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
        • Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom)
        • Myasthenia gravis (Erkrankung, welche schwache Muskeln verursacht)
        • bestehende oder vergangene psychiatrische Erkrankungen (vor allem Psychosen als Folge einer Behandlung mit Glucocorticoiden)
        • erhöhter Augeninnendruck (Glaukom, grüner Star) oder Auftreten von Glaukomen in Ihrer Familie
        • Verletzungen und Geschwüre der Hornhaut des Auges, Pilzinfektionen im Auge
      • wenn Sie an einer der folgenden Erkrankungen leiden, weil die Gefahr eines Darmwanddurchbruchs mit Bauchfellentzündung besteht:
        • schwere Dickdarmentzündung (Colitis ulcerosa)
        • entzündete Darmwandausstülpungen (Divertikulitis)
        • nach bestimmten Darmoperationen (Enteroanastomosen) unmittelbar nach der Operation
      • wenn Sie Kontakt mit Personen haben, die an Masern oder Windpocken erkrankt sind. Diese Erkrankungen können während einer Behandlung mit dem Präparat besonders schwer verlaufen. Besonders gefährdet sind abwehrgeschwächte Kinder oder Personen, die bisher noch keine Masern oder Windpocken hatten. Vermeiden Sie möglichst den Kontakt und informieren Sie anderenfalls umgehend Ihren Arzt. Dieser wird gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung einleiten.
      • wenn es während einer Langzeitbehandlung mit dem Arzneimittel zu besonderen körperlichen Belastungen, wie fieberhaften Erkrankungen, Unfällen oder Operationen, kommt.
      • In diesem Fall kann es erforderlich sein, die Dosis zu erhöhen.
      • Informieren Sie den behandelnden Arzt oder Notarzt, dass Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
      • Bei einer Langzeitbehandlung sollte Ihnen Ihr Arzt einen Corticoid-Ausweis ausstellen, den Sie immer bei sich tragen sollten.
      • bevor Sie eine Langzeitbehandlung mit dem Präparat beenden, da die Dosis stufenweise nach Anordnung des behandelnden Arztes reduziert werden muss (siehe auch Kategorie "Dosierung"). Bei zu schnellem Absetzen kann es zu einem Wiederaufflammen oder einer Verschlimmerung der Grundkrankheit, einer akuten Unterfunktion der Nebennierenrinde oder einem so genannten Cortison-Entzugssyndrom kommen.
      • bei älteren Patienten. Ihr Arzt wird eine sorgfältige Nutzen/Risiko-Abwägung durchführen und auf Nebenwirkungen wie Knochenschwund (Osteoporose) achten.
    • Behandlung einer COVID-19-Erkrankung
      • Wenn Sie andere steroidale Medikamente einnehmen, sollten Sie damit nicht ohne Anweisung Ihres Arztes aufhören.
      • Nehmen Sie das Arzneimittel nicht ohne Absprache mit Ihrem Arzt, Apotheker oder der Krankenpflege.
      • Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen hinsichtlich der Anwendung steroidaler Medikamente bei speziellen Erkrankungen, Maskierung von Infektionen, Begleitmedikation etc. sollten in Übereinstimmung mit
        aktuellen Empfehlungen erfolgen.
    • Kinder und Jugendliche
      • Besondere Vorsicht gilt bei Kindern und Jugendlichen mit noch nicht abgeschlossenem Längenwachstum. Bei der Behandlung in diesem Alter wird Ihr Arzt besondere Vorsichtsmaßnahmen beachten, da das Risiko einer Wachstumshemmung besteht und das Längenwachstum bei einer Langzeitbehandlung regelmäßig kontrolliert werden soll.
    • Weitere Hinweise:
      • Dexamethason sollte nicht routinemäßig bei Frühgeborenen mit Atmungsproblemen eingesetzt werden.
      • Die Zeichen einer Bauchfellreizung nach Durchbruch eines Magen-Darm-Geschwürs können bei Patienten, die hohe Dosen von Glucocorticoiden erhalten, fehlen.
      • Bei gleichzeitig vorliegender Zuckerkrankheit muss regelmäßig der Stoffwechsel kontrolliert werden; ein eventuell erhöhter Bedarf an Arzneimitteln zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Insulin, orale Antidiabetika) ist möglich.
      • Patienten mit schwerem Bluthochdruck und/oder schwerer Herzschwäche müssen sorgfältig überwacht werden, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht.
      • Die Behandlung mit diesem Medikament kann Chorioretinopathia centralis serosa verursachen, eine Augenkrankheit, die zu verschwommener oder verzerrter Sicht führt. Dies geschieht in der Regel in einem Auge. Wenn bei Ihnen verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
      • Die Behandlung mit diesem Medikament kann eine Sehnenentzündung verursachen. In extrem seltenen Fällen kann es zum Sehnenriss kommen. Dieses Risiko wird durch die Behandlung mit bestimmten Antibiotika und durch Nierenprobleme erhöht. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schmerzhafte, steife oder geschwollene Gelenke oder Sehnen bemerken.
      • Das Arzneimittel kann die Anzeichen einer Infektion verdecken und so die Feststellung einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion erschweren.
      • Eine lang dauernde Anwendung auch geringer Mengen von Dexamethason führt zu einem erhöhten Infektionsrisiko, auch durch solche Mikroorganismen, die ansonsten selten Infektionen verursachen (sog. opportunistische Infektionen).
      • Impfungen mit Impfstoffen aus abgetöteten Erregern (Totimpfstoffe) sind grundsätzlich möglich.
      • Es ist jedoch zu beachten, dass die Immunreaktion und damit der Impferfolg bei höheren Dosierungen der Corticoide beeinträchtigt werden kann.
      • Bei einer lang dauernden Behandlung mit dem Arzneimittel sind regelmäßige ärztliche (einschließlich augenärztliche) Kontrollen erforderlich.
      • Insbesondere bei länger dauernder Behandlung mit hohen Dosen des Arzneimittels ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr (z. B. Gemüse, Bananen) und eine begrenzte Kochsalzzufuhr zu achten und der Kalium-Blutspiegel zu überwachen.
      • Abhängig von Dauer und Dosierung der Behandlung muss mit einem ungünstigen Einfluss auf den Calciumstoffwechsel gerechnet werden, so dass eine Osteoporose-Vorbeugung zu empfehlen ist.
        Dies gilt vor allem bei gleichzeitig bestehenden Risikofaktoren wie familiärer Veranlagung, höherem Lebensalter, ungenügender Eiweiß- und Calciumzufuhr, starkem Rauchen, übermäßigem Alkoholgenuss, nach den Wechseljahren sowie bei Mangel an körperlicher Aktivität. Die Vorbeugung besteht in ausreichender Calcium- und Vitamin D-Zufuhr und körperlicher Aktivität.
      • Bei bereits bestehender Osteoporose kann Ihr Arzt zusätzlich eine medikamentöse Behandlung erwägen.
      • Bitte halten Sie vom Arzt angeordnete Kontrolluntersuchungen unbedingt ein! Liegen Gründe vor, die
        die Einnahme ausschließen (siehe unter Kategorie "Kontraindikation") oder sollten während der Behandlung Anzeichen auf Nebenwirkungen (insbesondere Magenbeschwerden, Vollmondgesicht, Gewichtszunahme, Veränderungen der Haut) auftreten, so teilen Sie dies umgehend Ihrem Arzt mit.
    • Einfluss auf Untersuchungsmethoden
      • Das Arzneimittel kann die Hautreaktionen auf Allergietests unterdrücken. Ein bestimmter Labortest (Nitroblau-Tetrazolium-Test) kann während einer Behandlung mit dem Präparat falsch-positive Ergebnisse liefern.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Bisher liegen keine Hinweise vor, dass das Arzneimittel die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt, gleiches gilt auch für Arbeiten ohne sicheren Halt.
  • Dopinghinweis
    • Die Anwendung des Präparats kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Das Arzneimittel geht auf das ungeborene Kind über. Wenn das Präparat über einen längeren Zeitraum oder mehrfach während der Schwangerschaft angewendet wird, kann das Wachstum des ungeborenen Kindes beeinflusst werden. Wird das Arzneimittel am Ende der Schwangerschaft eingenommen, kann beim Neugeborenen eine Unterfunktion der Nebennierenrinde auftreten.
  • Stillzeit
    • Das Arzneimittel geht in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings bei kurzfristiger Gabe und bei Gabe von niedrigen Dosen ist bisher nicht bekannt geworden. Nehmen Sie das Präparat nur auf ausdrückliche Anweisung Ihres Arztes ein, wenn Sie stillen. Sind höhere Dosen erforderlich, sollte abgestillt werden.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel
      einzunehmen/anzuwenden.
    • Wenn Sie eines der nachfolgend genannten Arzneimittel einnehmen, kann es sein, dass Ihr Arzt die Dosis von diesem oder des anderen Arzneimittels ändert oder zusätzliche Kontrolluntersuchungen durchführt. Für weitere diesbezügliche Informationen steht Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker zur Verfügung.
    • Veränderung der Wirksamkeit des Präparates durch andere Arzneimittel
      • Die Wirkung des Präparates kann abgeschwächt werden durch Arzneimittel, die den Abbau in der Leber beschleunigen, z. B. Mittel zur Abschwellung der Schleimhäute (Ephedrin), bestimmte Schlafmittel (Barbiturate), Mittel gegen Tuberkulose (Rifabutin und Rifampicin), Mittel gegen Krampfanfälle (Phenytoin und Carbamazepin) sowie Mittel gegen bösartige Erkrankungen (Aminoglutethimid).
      • Bestimmte Mittel gegen erhöhte Blutfettwerte (Gallensäureaustauschharze wie z. B. Colestyramin), bestimmte Mittel zur Durchfallbehandlung (Aktivkohle) und Mittel zur Neutralisierung der Magensäure (Antazida) können die Aufnahme des Präparates in den Körper vermindern. Diese Wechselwirkung lässt sich durch eine zeitlich versetzte Einnahme (Zeitabstand mindestens 2 Stunden) vermeiden.
      • Die Wirkung des Präparates kann verstärkt werden durch Arzneimittel, die den Abbau in der Leber verlangsamen, z. B. Mittel gegen Pilzerkrankungen (Azolantimykotika wie Ketoconazol), Mittel gegen AIDS (HIV-Proteaseinhibitoren wie Ritonavir und Cobicistat) und Mittel gegen Bakterien (Makrolidantibiotika wie Erythromycin).
      • Östrogene (z. B. enthalten in der Antibabypille) können den Abbau des Arzneimittels in der Leber verlangsamen und damit die Wirkung verstärken.
    • Veränderung der Wirksamkeit oder Sicherheit von anderen Arzneimitteln durch das Präparat
      • Das Präparat kann die Wirksamkeit folgender Arzneimittel verringern:
        • blutzuckersenkende Arzneimittel (orale Antidiabetika und Insulin)
        • blutdrucksenkende Arzneimittel (Antihypertensiva)
        • Mittel gegen Wurmbefall (Praziquantel)
        • Mittel gegen Tuberkulose (Isoniazid)
        • Wachstumshormon (Somatotropin)
        • Protirelin (TRH, ein Hormon des Zwischenhirns)
        • Mittel z. B. gegen eine bestimmte Muskelerkrankung (Myastenia gravis) (Cholinesterasehemmer)
        • Schutzimpfungen:
          • Bei einer Langzeitbehandlung mit dem Präparat kann der Impfschutz vermindert werden oder gar fehlen. Lebendimpfstoffe dürfen während einer länger dauernden Behandlung mit dem Arzneimittel nicht verabreicht werden wegen der Gefahr
            von schwerwiegenden Infektionen.
      • Das Präparat kann die Wirkung folgender Arzneimittel verstärken oder verlängern:
        • herzstärkende Mittel (Herzglykoside)
        • entwässernde Arzneimittel (Diuretika), Abführmittel (Laxantien), Arzneimittel z. B. gegen den grünen Star (Acetazolamid), Mittel gegen Pilzerkrankungen (Amphotericin B) sowie bestimmte Mittel zur Behandlung von Erkrankungen der Nebennierenrinde (Mineralocorticoide, Tetracosactid):
          • Verstärkung der Kalium-ausscheidenden Wirkung dieser Arzneimittel durch das Präparat
      • Mittel, die z. B. gegen bestimmte Augenerkrankungen eingesetzt werden (Atropin und andere Anticholinergika)
      • Mittel zur Erschlaffung der Muskulatur (nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien)
    • Das Präparat kann die Wirkung folgender Arzneimittel sowohl verstärken als auch verringern:
      • blutgerinnungshemmende Arzneimittel (Cumarine)
    • Das Präparat kann das Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen unter der Einnahme folgender Arzneimittel erhöhen:
      • schmerz- und entzündungshemmende Arzneimittel (Antirheumatika, nichtsteroidale Antiphlogistika wie Acetylsalicylsäure, andere Salicylate): erhöhte Gefahr von Magengeschwüren und Magen-Darm-Blutungen
      • bestimmte Arzneimittel zur Blutdrucksenkung (ACE-Hemmer):
        • erhöhte Gefahr für das Auftreten von Blutbildveränderungen
      • Mittel gegen Lepra und bestimmte bösartige Erkrankungen (Thalidomid):
        • schwere Hautreaktionen sind möglich (toxische epidermale Nekrolyse).
      • Mittel gegen Malaria und Rheuma (Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin):
        • erhöhtes Risiko für das Auftreten von Muskelerkrankungen oder Herzmuskelerkrankungen
      • Mittel zur Unterdrückung des Immunsystems z. B. nach Transplantationen (Ciclosporin):
        • erhöhte Gefahr für Krampfanfälle
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Das Arzneimittel sollte zu oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

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