Beipackzettel von Dexmedetomidin ratiopharm 100 ug/ml Inf.Lsg.Konz. einsehen

Art und Weise

  • Stationär intensivmedizinische Behandlung
    • Dexmedetomidin wird Ihnen von einem Arzt oder medizinischem Fachpersonal stationär auf der Intensivstation verabreicht.
  • Sedierung bei ambulanten Eingriffen/Wachsedierung
    • Dexmedetomidin wird Ihnen von einem Arzt oder medizinischem Fachpersonal vor und/oder während diagnostischer oder chirurgischer Maßnahmen verabreicht, die eine Sedierung erforderlich machen, d. h. zur Sedierung bei ambulanten Eingriffen/Wachsedierung.
  • Das Arzneimittel wird verdünnt und Ihnen als Infusion („Tropf") in eine Vene gegeben.
  • Nach der Sedierung/Aufwachphase
    • Ihr Arzt wird Sie nach der Sedierung einige Stunden medizinisch überwachen, um sicherzustellen, dass es Ihnen gut geht.
    • Sie dürfen nicht ohne Begleitung nach Hause gehen.
    • Sie sollten für einige Zeit nach der Anwendung von Dexmedetomidin keine Schlaf- und Beruhigungsmittel oder starke Schmerzmittel einnehmen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Einnahme dieser Mittel und über Alkoholkonsum.

Dosierung

  • Ihr Arzt wird entscheiden, welche Dosis für Sie geeignet ist. Welche Menge Dexmedetomidin Sie erhalten, hängt von Ihrem Alter, Ihrer Größe, Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand, der gewünschten Sedierungstiefe und auch davon ab, wie Sie auf das Arzneimittel ansprechen. Ihr Arzt kann die Dosis erforderlichenfalls anpassen und wird Ihre Herztätigkeit und Ihren Blutdruck während der Behandlung überwachen.
  • Wenn Sie eine größere Menge erhalten haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie zu viel Dexmedetomidin erhalten, kann Ihr Blutdruck abfallen oder ansteigen, Ihr Herzschlag langsamer werden, Ihre Atmung langsamer werden, und Sie werden möglicherweise übermäßig schläfrig. Ihr Arzt wird dann entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Indikation

  • Das Präparat enthält einen Wirkstoff namens Dexmedetomidin, der zu einer Gruppe von Arzneimitteln gehört, die als Sedativa bezeichnet werden. Es wird zur Sedierung (d. h. zur Beruhigung, zum Erreichen eines Dämmerzustandes oder zur Schlafförderung) bei erwachsenen Patienten angewendet, die stationär intensivmedizinisch behandelt werden oder zur Wachsedierung bei diagnostischen oder chirurgischen Maßnahmen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Dexmedetomidin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind;
    • wenn Sie Herzrhythmusstörungen haben (Herzblock 2. oder 3. Grades);
    • wenn Sie einen sehr niedrigen Blutdruck haben, der auf eine Behandlung nicht anspricht;
    • wenn Sie vor kurzem einen Schlaganfall oder eine andere ernsthafte Erkrankung hatten, die die Blutversorgung des Gehirns beeinträchtigt hat.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
    • Verlangsamter Herzschlag;
    • Blutdruckabfall oder -anstieg;
    • veränderte Atmung, Aussetzen der Atmung.
  • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
    • Schmerzen in der Brust, Herzanfall;
    • beschleunigter Herzschlag;
    • erniedrigter oder erhöhter Blutzucker;
    • Übelkeit, Erbrechen oder Mundtrockenheit;
    • Unruhe;
    • Überwärmung des Körpers;
    • Beschwerden nach Absetzen des Arzneimittels.
  • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
    • Herzschwäche;
    • Blähbauch;
    • Durst;
    • Übersäuerung des Organismus;
    • niedriger Albuminspiegel im Blut;
    • Kurzatmigkeit;
    • Halluzinationen;
    • mangelnde Wirksamkeit des Arzneimittels.
  • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
    • vermehrte Harnausscheidung.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Vor der Behandlung müssen Sie Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal mitteilen, ob einer oder mehrere der untenstehenden Punkte auf Sie zutreffen, da die Anwendung von Dexmedetomidin dann mit Vorsicht erfolgen muss:
      • wenn Sie einen auffällig langsamen Herzschlag haben (entweder aufgrund einer Erkrankung oder weil Sie körperlich gut trainiert sind);
      • wenn Sie einen niedrigen Blutdruck haben;
      • wenn Sie ein geringes Blutvolumen haben, z. B. nach einer Blutung;
      • wenn Sie bestimmte Herzerkrankungen haben;
      • wenn Sie schon älter sind;
      • wenn Sie eine neurologische Erkrankung haben (beispielsweise eine Kopf- oder Wirbelsäulenverletzung oder einen Schlaganfall);
      • wenn Sie schwere Probleme mit der Leber haben;
      • wenn Sie schon einmal nach der Anwendung bestimmter Arzneimittel, insbesondere von Anästhetika, hohes Fieber entwickelt haben.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Präparat hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Nachdem Ihnen Dexmedetomidin verabreicht wurde, dürfen Sie weder ein Fahrzeug lenken, noch Maschinen bedienen oder gefährliche Arbeiten verrichten bis die Wirkung des Arzneimittels komplett abgeklungen ist. Fragen Sie Ihren Arzt, wann Sie diese Tätigkeiten wieder aufnehmen können und wann Sie wieder an Ihren Arbeitsplatz zurückkehren können.

Schwangerschaftshinweis

  • Das Präparat darf während der Schwangerschaft oder während der Stillzeit nicht angewendet werden, es sei denn, dass eine Behandlung aufgrund des klinischen Zustandes der Frau erforderlich ist.
  • Fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Die folgenden Arzneimittel können die Wirkung von Dexmedetomidin verstärken:
      • Schlaf- oder Beruhigungsmittel (z. B. Midazolam, Propofol)
      • Starke Schmerzmittel (z. B. Opioide wie Morphin, Codein)
      • Narkosemittel (z. B. Sevofluran, Isofluran).
    • Wenn Sie Blutdruck- und Herzfrequenz-senkende Arzneimittel einnehmen, kann die gleichzeitige Anwendung von Dexmedetomidin deren Wirkung verstärken. Dexmedetomidin darf nicht mit Arzneimitteln angewendet werden, die eine vorübergehende Lähmung hervorrufen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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