Beipackzettel von DIASTABOL 50 einsehen

Art und Weise

  • Die Tabletten sind zerkaut mit dem ersten Bissen der Mahlzeit oder unzerkaut unmittelbar vor der Mahlzeit mit etwas Flüssigkeit einzunehmen.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
    • 3-mal täglich 1 Tablette (entsprechend 150 mg Miglitol pro Tag).
    • In Abhängigkeit, wie Sie die Tabletten vertragen, wird Ihr Arzt nach 4- bis 12-wöchiger Behandlungsdauer die Dosis auf bis zu 3-mal täglich 100 mg Miglitol (entsprechend 300 mg Miglitol pro Tag) erhöhen. Hierfür stehen Tabletten mit einem höheren Wirkstoffgehalt zur Verfügung.
    • Um den maximalen Behandlungserfolg zu erzielen, sollten Sie die von Ihrem Arzt verordnete Diät genau einhalten.
  • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung des Arzneimittels zu stark oder zu schwach ist und ändern Sie nicht selbst die Dosis. Nehmen Sie nicht mehr Tabletten ein, als Ihnen Ihr Arzt verordnet hat.
  • Über die Dauer der Anwendung entscheidet Ihr behandelnder Arzt. Setzen Sie die Behandlung daher so lange fort, wie Ihnen diese von Ihrem Arzt verordnet wurde.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie mehr Tabletten als vorgeschrieben eingenommen haben oder im Falle einer Überdosierung, ist mit verstärkten Magen-Darm-Beschwerden wie z. B. Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen zu rechnen. Weitere mögliche Symptome sind ein aufgeblähter Bauch, weicher Stuhl, Darmgeräusche und Völlegefühl.
    • Sollten Sie das Arzneimittel überdosiert haben, verzichten Sie für die nächsten 4 bis 6 Stunden auf kohlenhydrathaltige Mahlzeiten und Getränke und informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie die Einnahme einmal oder mehrmals vergessen haben, sollten Sie die Tabletten nicht zwischen den Mahlzeiten einnehmen, sondern auf die nächste geplante Einnahme warten und sodann mit der Einnahme wie gewohnt fortfahren.
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein orales Antidiabetikum zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 (nicht insulinabhängig) bei Erwachsenen. Das Arzneimittel ist ein Alpha-Glukosidasehemmer, dessen Wirkmechanismus auf einer Verzögerung der Verdauung der in Ihrer Nahrung enthaltenen Kohlenhydrate (komplexe Zucker) beruht. Auf diese Weise vermindern die Tabletten zu hohe Blutzuckerwerte nach den Mahlzeiten.
  • Das Arzneimittel wird für die Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 empfohlen, wenn durch Diät allein oder durch Diät und Therapie mit einem Sulfonylharnstoff (eine andere Art von oralem Antidiabetikum) der Blutzucker nicht ausreichend eingestellt werden kann.
  • Das Präparat sollte zusätzlich zur Diät oder zu einer mit Sulfonylharnstoffen kombinierten Diät verwendet werden.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Miglitol oder einen der sonstigen Bestandteile des Präparates sind,
    • wenn Sie jünger als 18 Jahre sind,
    • wenn Sie stillen,
    • wenn Sie an einer der folgenden Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts leiden:
      • entzündlichen Darmerkrankungen oder Dickdarmgeschwüren, teilweisem Darmverschluss oder wenn bei Ihnen ein Risiko für Darmverschluss besteht, chronischen Darmerkrankungen, die mit deutlichen Verdauungsstörungen und Störungen der Aufnahme von Nahrungsbestandteilen in das Blut (Resorptionsstörungen) einhergehen, großen Hernien (Leisten- oder Zwerchfellbrüche) oder anderen Zuständen, die sich durch eine vermehrte Gasbildung im Darm verschlechtern können,
    • wenn Sie an einer schweren Nierenfunktionsstörung leiden.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann das Präparat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
    • Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
    • Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
  • Bei der Einnahme kann es zu einer oder mehreren der folgenden Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt kommen:
    • Sehr häufig:
      • Blähungen
      • Durchfall
      • Bauchschmerzen
    • Häufig:
      • Nausea (Übelkeit)
      • Verstopfung
      • Dyspepsie (Verdauungsstörungen)
  • Normalerweise verschwinden diese Nebenwirkungen im Laufe der Behandlung. Sie lassen sich meist verringern, indem Sie sich an die vorgeschriebene Diät halten und Zucker sowie zuckerhaltige Lebensmittel meiden. Wenn Ihre Symptome länger als zwei oder drei Tage lang anhalten, sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden, vor allem, wenn Sie an Durchfall leiden.
  • Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Antidiabetika, wie z. B. Sulfonylharnstoffe oder Insulin, kann es häufig zu einem niedrigen Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie) kommen.
  • Andere mögliche Nebenwirkungen:
    • Häufig:
      • erhöhte Leberenzymwerte
    • Gelegentlich:
      • Störung der Leberfunktion
  • Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Einnahme des Arzneimittels ist erforderlich
    • Wenn Sie das Präparat verwenden, sollten Sie eine Unterzuckerung nicht mit normalem Haushaltszucker (Saccharose) behandeln. Nehmen Sie stattdessen zur Abhilfe Traubenzucker (Glukose, auch bekannt als Dextrose), z. B. in Form von Tabletten (z. B. bei Ihrem Apotheker erhältlich), Sirup oder Süßigkeiten zu sich.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Wenn Sie das Arzneimittel zusammen mit einem Sulfonylharnstoff einnehmen, sollten Sie auf das mögliche Risiko eines Auftretens einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) hingewiesen worden sein. Eine Unterzuckerung könnte die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen beeinträchtigen, was sich z. B. auf die Verkehrstüchtigkeit oder auf das Bedienen von Maschinen auswirken kann.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Das Arzneimittel sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind, vermuten schwanger zu sein oder eine Schwangerschaft anstreben.
  • Stillzeit
    • Das Präparat darf während der Stillzeit nicht angewendet werden.
  • Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Bei Einnahme des Präparates mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie die unten genannten Arzneimittel einnehmen oder vor Kurzem eingenommen haben. Diese können die Wirkung dieses Präparates beeinflussen bzw. ihre Wirkung kann durch das Präparat beeinflusst werden:
      • Sogenannte Adsorptionsmittel (z. B. Kohlepräparate) zur Behandlung von Durchfall bzw. zur Steuerung der Stuhlkonsistenz oder verdauungsfördernde Mittel (Verdauungsenzympräparate, z. B. Amylase, Pankreatin) können die Wirkung des Präparates herabsetzen. Diese Arzneimittel sollten daher nicht gleichzeitig angewendet werden.
      • Die Wirkung von Laxanzien, d. h. Abführmitteln zur Behandlung von Verstopfung, kann durch die Anwendung dieses Arzneimittels verstärkt werden.
      • Da das Präparat zu Durchfall führen können, kann die Wirkung bestimmter eingenommener, insbesondere lang wirkender Arzneimittel (sogenannte „Retardpräparate" mit Angaben wie z. B. „langsame Freisetzung", „verzögerte Freisetzung" oder „veränderte Freisetzung") verändert werden.
      • In klinischen Studien führte das Präparat zu einer leichten Senkung der Konzentration der folgenden Arzneimittel im Körper. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass dies die Wirksamkeit dieser Arzneimittel verändert:
        • Digoxin, ein Wirkstoff zur Behandlung von Herzerkrankungen,
        • Glibenclamid oder Metformin, Wirkstoffe zur Behandlung des Diabetes mellitus,
        • Propranolol, ein Wirkstoff zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzerkrankungen.
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
  • Bei der Einnahme des Arzneimittels zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Die Tabletten sind zerkaut mit dem ersten Bissen der Mahlzeit oder unzerkaut unmittelbar vor der Mahlzeit mit etwas Flüssigkeit einzunehmen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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