Beipackzettel von DOCETAXEL Accord 80 mg/4ml Konz.z.Her.e.Inf.-Lsg. einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel wird als Infusion in eine Ihrer Venen gegeben (intravenöse Anwendung). Die Infusion dauert etwa eine Stunde. Während dieser Zeit bleiben Sie im Krankenhaus.

Dosierung

  • Das Arzneimittel wird Ihnen von medizinischem Fachpersonal verabreicht.
    • Übliche Dosis
      • Die Dosis ist abhängig von Ihrem Körpergewicht und Ihrer generellen Konstitution. Ihr Arzt wird Ihre Körperoberfläche in Quadratmeter (m²) berechnen und die Dosierung, die Sie erhalten sollen, festlegen.
      • Ihr Arzt kann die Menge und Häufigkeit der Dosierungen abhängig von Ihrem Blutbild, Ihrem Allgemeinzustand und Ihrem Ansprechen auf das Präparat verändern. Informieren Sie bitte Ihren Arzt, insbesondere beim Auftreten von Durchfall, Entzündungen im Mundbereich, Taubheitsgefühl oder einem Gefühl von Kribbeln, Fieber, und geben Sie ihm/ihr die Ergebnisse Ihrer Bluttests.
      • Solche Informationen erlauben es ihm/ihr zu entscheiden, ob eine Dosisreduktion notwendig ist.
  • Dauer der Anwendung
    • Normalerweise sollten Sie Ihre Infusion einmal alle 3 Wochen erhalten.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Krankenhaus-Apotheker.

Indikation

  • Der Wirkstoff dieses Arzneimittels ist Docetaxel.
  • Docetaxel ist eine Substanz, die aus Eibennadeln gewonnen wird.
  • Es gehört zur Gruppe der als Taxane bezeichneten Arzneimittel, die gegen Krebs wirksam sind.
  • Das Arzneimittel wurde von Ihrem Arzt zur Behandlung von Brustkrebs, bestimmten Formen von Lungenkrebs (nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom), Prostatakarzinom, Magenkarzinom oder Kopf-Hals-Tumoren verschrieben:
    • Für die Behandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs kann das Präparat entweder allein oder in Kombination mit Doxorubicin, Trastuzumab oder Capecitabin verabreicht werden.
    • Für die Behandlung von Brustkrebs im frühen Stadium mit oder ohne Beteiligung von Lymphknoten kann das Präparat in Kombination mit Doxorubicin und Cyclophosphamid verabreicht werden.
    • Für die Behandlung von Lungenkrebs kann das Arzneimittel entweder allein oder in Kombination mit Cisplatin verabreicht werden.
    • Für die Behandlung des Prostatakarzinoms wird es in Kombination mit Prednison oder Prednisolon gegeben.
    • Für die Behandlung des metastasierten Magenkarzinoms wird das Präparat in Kombination mit Cisplatin und 5-Fluorouracil gegeben.
    • Für die Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren wird es in Kombination mit Cisplatin und 5-Fluorouracil gegeben.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf Ihnen nicht gegeben werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Docetaxel oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind,
    • wenn die Zahl Ihrer weißen Blutkörperchen zu gering ist,
    • wenn Sie eine schwere Lebererkrankung haben.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Ihr behandelnder Arzt wird dies mit Ihnen besprechen und die möglichen Risiken und den Nutzen der Behandlung erläutern.
  • Die häufigsten Nebenwirkungen allein sind: eine Abnahme der roten oder weißen Blutzellen, Haarausfall, Übelkeit, Erbrechen, Entzündungen im Mundbereich, Durchfall und Müdigkeit.
  • Der Schweregrad der Nebenwirkungen kann bei Gabe in Kombination mit anderen Chemotherapeutika erhöht sein.
  • Während der Infusion im Krankenhaus können folgende allergische Reaktionen (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen) auftreten:
    • Hitzewallung, Hautreaktionen, Juckreiz
    • Gefühl der Brustenge, Atembeschwerden
    • Fieber oder Schüttelfrost
    • Rückenschmerzen
    • Niedriger Blutdruck
  • Weitere schwere Reaktionen können auftreten.
  • Wenn Sie eine allergische Reaktion auf Paclitaxel hatten, können Sie auch unter der Behandlung mit Docetaxel eine allergische Reaktion entwickeln, die schwerwiegend sein kann.
  • Das Krankenhauspersonal wird Ihren Zustand während der Behandlung engmaschig überwachen. Informieren Sie das Krankenhauspersonal sofort, wenn Sie eines dieser Anzeichen bemerken.
  • In der Zeit zwischen den Infusionen kann Folgendes eintreten, und die Häufigkeit kann mit der Kombination der Arzneimittel, die eingenommen werden, variieren:
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Infektionen, Verminderung der Anzahl roter (Anämie) oder weißer Blutkörperchen (wichtig für die Infektionsabwehr) und Blutplättchen
      • Fieber: Wenn Sie Fieber haben, müssen Sie unverzüglich Ihren Arzt informieren.
      • Allergische Reaktionen wie oben beschrieben
      • Appetitverlust (Anorexie)
      • Schlaflosigkeit
      • Gefühllosigkeit, Gefühl von Nadelstichen oder Schmerzen in den Gelenken oder Muskeln
      • Kopfschmerzen
      • Geschmacksveränderungen
      • Augenentzündungen oder vermehrtes Tränen der Augen
      • Schwellung aufgrund gestörten Lymphabflusses
      • Kurzatmigkeit
      • Nasenausfluss; Entzündung des Rachens und der Nase; Husten
      • Nasenbluten
      • Entzündungen im Mund
      • Magenstörungen, einschließlich Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, Verstopfung
      • Bauchschmerzen
      • Verdauungsstörungen
      • Haarverlust: In den meisten Fällen sollte der normale Haarwuchs wiederkehren. In einigen Fällen (Häufigkeit nicht bekannt) wurde anhaltender Haarausfall beobachtet.
      • Rötung und Schwellung Ihrer Handflächen oder Fußsohlen, die eine Ablösung der Haut verursachen können (dies kann ebenfalls an den Armen, im Gesicht oder am Körper auftreten)
      • Veränderungen in der Farbe der Nägel, die sich nachfolgend ablösen können
      • Muskelschmerzen und Schmerzen; Rückenschmerzen oder Knochenschmerzen
      • Veränderung oder Ausbleiben der Regelblutung
      • Schwellung der Hände, Füße, Beine
      • Müdigkeit oder grippeähnliche Symptome
      • Gewichtszunahme oder -verlust
      • Infektion der oberen Atemwege
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Mundcandidiasis (Pilzbefall im Mund)
      • Austrocknung
      • Schwindel
      • Beeinträchtigtes Hörvermögen
      • Abfall des Blutdrucks, unregelmäßige Herzschläge oder Herzrasen
      • Herzversagen
      • Ösophagitis (Entzündung der Speiseröhre)
      • Mundtrockenheit
      • Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Schlucken
      • Blutung
      • Anstieg der Leberenzyme (daher die Notwendigkeit regelmäßiger Bluttests)
      • Anstieg der Blutzuckerwerte (Diabetes)
      • Abfall der Kalium-, Calcium- und/oder Phosphatwerte in Ihrem Blut
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
      • Ohnmachtsanfälle
      • Hautreaktionen, Phlebitis (Venenentzündung) und Schwellung an der Injektionsstelle
      • Blutgerinnsel
      • Akute myeloische Leukämie und myelodysplastisches Syndrom (Arten von Blutkrebs) können bei Patienten auftreten, die mit Docetaxel in Kombination mit bestimmten anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Krebs behandelt werden.
    • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
      • Entzündung des Dickdarms und des Dünndarms, die tödlich verlaufen kann (Häufigkeit nicht bekannt), Darmdurchbruch
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
      • Interstitielle Lungenerkrankung (Lungenentzündung verbunden mit Husten und Schwierigkeitenbeim Atmen). Eine Lungenentzündung kann sich auch bei der gleichzeitigen Anwendung von Docetaxel und einer Radiotherapie entwickeln.
      • Pneumonie (Infektion der Lunge)
      • Lungenfibrose (Vernarbungen und Verdickungen in der Lunge mit Kurzatmigkeit)
      • Verschwommensehen bedingt durch eine Schwellung der Retina im Auge (zystoides Maculaödem)
      • Abfall der Natrium- und/oder Magnesiumwerte in Ihrem Blut (Störung im Elektrolytgleichgewicht)
      • Ventrikuläre Arrhythmie oder ventrikuläre Tachykardie (die sich äußern können als unregelmäßiger und/oder schneller Herzschlag, schwere Kurzatmigkeit, Schwindelgefühl und/oder Ohnmacht). Einige dieser Symptome können schwerwiegend sein. Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, wenn eines dieser Symptome bei Ihnen auftritt.
      • Reaktionen an einer Injektionsstelle, an der bereits früher Reaktionen aufgetreten sind
      • Non-Hodgkin-Lymphom (Lymphdrüsenkrebs) und andere Krebserkrankungen können bei Patienten auftreten, die mit Docetaxel in Kombination mit bestimmten anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Krebs behandelt werden.
      • Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxische epidermale Nekrolyse (TEN) (Blasenbildung, Ablösen der Haut oder Blutungen an jeglicher Hautstelle (einschließlich der Lippen, Augen, Mund, Nase, Genitalien, Hände oder Füße) mit oder ohne Ausschlag. Grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen können zeitgleich auftreten).
      • Akutes generalisierendes pustulöses Exanthem (AGEP) (großflächiger, roter und schuppiger Ausschlag mit Beulen unter der geschwollenen Haut (einschließlich Hautfalten, Rumpf und der oberen Extremitäten) und Blasen verbunden mit Fieber).
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Krankenhaus-Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Vor jeder Behandlung müssen Sie sich einem Bluttest unterziehen, um feststellen zu lassen, ob Sie ausreichend Blutzellen und eine entsprechende Leberfunktion haben, um das Arzneimittel erhalten zu können. Im Falle einer Beeinträchtigung der weißen Blutzellen können bei Ihnen Fieber oder Infektionen auftreten.
    • Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, Krankenhaus-Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie Bauchschmerzen oder Druckschmerz, Durchfall, Rektalblutung, Blut im Stuhl oder Fieber haben.
    • Diese Symptome können erste Anzeichen einer schwerwiegenden Schädigung des Magen-Darm-Trakts sein, die tödlich verlaufen kann. Ihr Arzt muss diese Anzeichen unverzüglich behandeln.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, Krankenhaus-Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie Sehprobleme haben. Im Fall von Sehproblemen, insbesondere bei Verschwommensehen, sollten Ihre Augen und Ihr Sehvermögen unverzüglich untersucht werden.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, Krankenhaus-Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie unter einer früheren Therapie mit einem Paclitaxel-haltigen Arzneimittel eine allergische Reaktion hatten.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, Krankenhaus-Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie Probleme mit Ihrem Herzen haben.
    • Wenn Sie akute Lungenprobleme haben oder sich diese verschlechtern (Fieber, Kurzatmigkeit oder Husten), informieren Sie bitte sofort Ihren Arzt, Ihren Krankenhaus-Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Ihr Arzt kann die Behandlung sofort unterbrechen.
    • Sie werden gebeten, einen Tag vor der Verabreichung eine Prämedikation einzunehmen, die aus einem oralen Kortikosteroid wie Dexamethason besteht, und diese für einen oder 2 weitere Tage fortzusetzen, um bestimmte unerwünschte Wirkungen, insbesondere allergische Reaktionen und Flüssigkeitseinlagerungen (Anschwellen der Hände, Füße, Beine und Gewichtszunahme), die nach der Infusion auftreten können, möglichst gering zu halten.
    • Während der Behandlung können Ihnen andere Arzneimittel zur Aufrechterhaltung der Zahl Ihrer Blutzellen verabreicht werden.
    • Schwere Hautprobleme wie Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN) und akutes generalisierendes pustulöses Exanthem (AGEP) wurden unter dem Präparat berichtet:
      • SJS/TEN können folgende Symptome haben: Blasenbildung, Ablösen der Haut oder Blutungen an jeglicher Hautstelle (einschließlich der Lippen, Augen, Mund, Nase, Genitalien, Hände oder Füße) mit oder ohne Ausschlag. Grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen können zeitgleich auftreten.
      • AGEP kann folgende Symptome haben: großflächiger, roter und schuppiger Ausschlag mit Beulen unter der geschwollenen Haut (einschließlich Hautfalten, Rumpf und der oberen Extremitäten) und Blasen verbunden mit Fieber.
    • Wenn Sie schwere Hautreaktionen oder eine der oben aufgeführten Reaktionen haben, kontaktieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Im Straßenverkehr und bei der Bedienung von Maschinen kann das Reaktionsvermögen beeinträchtigt werden. Es können Nebenwirkungen dieses Arzneimittels auftreten, die Ihre Fähigkeit, ein Fahrzeug zu führen, Werkzeuge zu benutzen oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen können. Wenn diese Nebenwirkungen auftreten, dürfen Sie kein Fahrzeug führen oder Werkzeuge und Maschinen bedienen, bevor Sie mit Ihrem Arzt, dem medizinischen Fachpersonal oder Krankenhaus-Apotheker gesprochen haben.

Schwangerschaftshinweis

  • Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Das Arzneimittel darf nicht verabreicht werden, wenn Sie schwanger sind, es sei denn, Ihr Arzt hält dies für eindeutig erforderlich.
    • Sie dürfen während der Behandlung mit diesem Arzneimittel nicht schwanger werden und müssen während der Therapie eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden, da das Präparat dem ungeborenen Kind schaden kann. Wenn Sie während Ihrer Behandlung schwanger werden, müssen Sie umgehend Ihren Arzt verständigen.
  • Stillzeit
    • Sie dürfen während Ihrer Behandlung nicht stillen.
  • Zeugungs-/Gebärfähigkeit
    • Wenn Sie als Mann behandelt werden, werden Sie darauf hingewiesen, während und bis zu 6 Monate nach der Behandlung, kein Kind zu zeugen und sich vor der Therapie hinsichtlich einer Spermakonservierung beraten zu lassen, da Docetaxel die männliche Fortpflanzungsfähigkeit verändern kann.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Krankenhaus-Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt, da Docetaxel oder andere Arzneimittel nicht so gut wie erwartet wirken und bei Ihnen mit größerer Wahrscheinlichkeit Nebenwirkungen auftreten könnten.
    • Die Wirkung anderer Arzneimittel kann durch den Alkohol in diesem Arzneimittel verändert werden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

Melden Sie Ihre Erfahrung - in nur 2 Minuten.