Beipackzettel von Droperidol Carinopharm 2.5mg/ml Injektionslösung einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel wird Ihnen von einem Arzt als Injektion in die Vene verabreicht.

Dosierung

  • Die Dosierung und die Art der Anwendung richten sich nach der jeweiligen Situation. Ihr Arzt wird die Dosis des Arzneimittels auf Sie abstimmen und dabei unter anderem Gewicht, Alter und Gesundheitszustand berücksichtigen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Krankenschwester.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist eine Injektionslösung mit dem Wirkstoff Droperidol, das angewendet wird zur Vermeidung von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen oder bei Verabreichung von bestimmten Schmerzmitteln - sogenannten Morphinderivaten - nach einer Operation.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie
      • überempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff Droperidol oder einen der sonstigen Bestandteile sind.
      • allergisch gegen Butyrophenone sind: hierbei handelt es sich um eine Gruppe von Arzneimitteln, die zur Behandlung von psychiatrischen Störungen angewendet werden (z. B. Haloperidol, Triperidol, Benperidol, Melperon, Domperidon).
      • oder jemand aus Ihrer Familie ein auffälliges Elektrokardiogramm (EKG) hat.
      • einen Kalium- oder Magnesiummangel haben.
      • eine Pulsfrequenz von weniger als 55 Schlägen pro Minute haben (Ihr Arzt oder Ihre Krankenschwester wird dies kontrollieren), oder Arzneimittel einnehmen, die dies verursachen können.
      • an einem Nebennierentumor (Phäochromozytom) leiden.
      • im Koma liegen.
      • an Parkinson-Krankheit leiden.
      • unter schweren Depressionen leiden.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann das Präparat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Ihre Körpertemperatur ansteigt, Sie an Muskelstarre, Zittern, spontan auftretenden Schwellungen im Gesicht oder Hals leiden oder wenn Sie nach Anwendung des Arzneimittels Schmerzen im Brustbereich verspüren.
  • Außerdem wurden die folgenden Nebenwirkungen berichtet: informieren Sie bitte Ihren Arzt, Ihre Krankenschwester oder Ihren Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind.
  • Häufige Nebenwirkungen (bei mehr als 1 von 100 Patienten, aber weniger als 1 von 10 Patienten)
    • Benommenheit
    • Niedriger Blutdruck
  • Gelegentliche Nebenwirkungen (bei mehr als 1 von 1000 Patienten, aber weniger als 1 von 100 Patienten)
    • Angstzustände
    • Augenverdrehen
    • Beschleunigter Puls, d. h. mehr als 100 Schläge pro Minute
    • Schwindel
  • Seltene Nebenwirkungen (bei mehr als 1 von 10000 Patienten, aber weniger als 1 von 1000 Patienten)
    • Schwere allergische Reaktionen, bekannt als Anaphylaxie oder anaphylaktischer Schock
    • Verwirrtheit
    • Unruhe
    • Unregelmäßiger Puls
    • Ausschlag
    • Malignes neuroleptisches Syndrom mit Symptomen wie Fieber, Schwitzen, übermäßigem Speichelfluss, Muskelstarre und Zittern
  • Sehr seltene Nebenwirkungen (bei weniger als 1 von 10000 Patienten)
    • Störungen des Blutbilds (in der Regel Störungen, die die roten Blutkörperchen oder die Blutplättchen betreffen). Ihr Arzt kann Sie darüber informieren.
    • Stimmungsänderungen wie z. B. Traurigkeit, Ängstlichkeit, Depression und Reizbarkeit
    • Unkontrollierte Muskelbewegungen
    • Krämpfe oder Zittern
    • Herzinfarkt (Herzstillstand)
    • Plötzlicher Herztod
  • Andere Nebenwirkungen, die auftreten können:
    • Gestörte Sekretion des antidiuretischen Hormons (erhöhte Freisetzung dieses Hormons, was zu verringerter Wasserausscheidung und zu verringerten Natriumwerten im Blut führt)
    • Halluzinationen
    • Epileptische Anfälle
    • Parkinson-Krankheit
    • Psychomotorische Hyperaktivität
    • Koma
    • Torsade-de-pointes-Arrhythmien (lebensbedrohlicher, unregelmäßiger Herzschlag)
    • Verlängerung der QT-Intervalle im EKG (eine Erkrankung des Herzens mit Auswirkung auf die Herzfrequenz)
    • Ohnmacht
    • Atembeschwerden
  • Informieren Sie bitte Ihren Arzt, Ihre Krankenschwester oder Ihren Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Anwendung des Arzneimittels ist erforderlich
    • Bevor Ihnen eine Injektion verabreicht wird, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Krankenschwester informieren, wenn:
      • Sie an Epilepsie leiden, oder in der Vergangenheit gelitten haben.
      • Sie Herzprobleme haben oder in der Vergangenheit hatten.
      • ein Familienmitglied an plötzlichem Herztod verstorben ist.
      • Sie an einer Nierenkrankheit leiden (besonders bei Langzeit-Dialyse)
      • Sie an einer Lungenkrankheit leiden oder Atembeschwerden haben.
      • Sie unter anhaltender Übelkeit oder Durchfall leiden.
      • Sie Insulin verwenden.
      • Sie Diuretika (Wassertabletten) einnehmen, die die Kalium-Aussscheidung fördern können (z. B. Furosemid oder Bendroflumethiazid).
      • Sie Abführmittel einnehmen.
      • Sie Glucocorticoide (ein Steroidhormon) einnehmen

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Informieren Sie Ihren Arzt wenn Sie schwanger sind. Dieser wird dann über die Anwendung des Arzneimittels entscheiden.
  • Stillzeit
    • Während der Stillzeit wird empfohlen, nur eine Gabe von dem Präparat zu verabreichen. Sobald Sie nach der Operation wach sind, können Sie das Stillen fortsetzen.
  • Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat

Wechselwirkungen

  • Bei Anwendung mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie immer Ihren Arzt oder Ihre Krankenschwester, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich dabei um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Eine Reihe von Arzneimitteln kann nicht gleichzeitig mit Droperidol angewendet werden.
    • Das Präparat darf nicht gleichzeitig mit folgenden Arzneimitteln angewendet werden:
      • Herzerkrankungen
        • Chinidin, Disopyramid, Procainamid, Amiodaron oder Sotalol
      • Antibiotika
        • Azithromycin, Erythromycin, Clarithromycin, Sparfloxacin
      • Allergien
        • Astemizol, Terfenadin
      • Depression
        • Amitriptylin, Maprotilin, Fluoxetin, Sertralin, Fluvoxamin
      • Psychische Krankheiten, z. B. Schizophrenie etc.
        • Amisulprid, Chlorpromazin, Haloperidol, Melperon, Phenothiazine, Pimozid, Sulpirid, Sertindol, Tiaprid
      • Malaria
        • Chinin, Chloroquin, Halofantrin
      • Sodbrennen
        • Cisaprid
      • Infektionen
        • Pentamidin
      • Kontrolle des Immunsystems
        • Tacrolimus
      • Brustkrebs
        • Tamoxifen
      • Hirndurchblutungsstörungen
        • Vincamin
      • Übelkeit oder Erbrechen
        • Metoclopramid
    • Droperidol, der Wirkstoff des Arzneimittels, kann die Wirkung von Beruhigungsmitteln wie Barbituraten, Benzodiazepinen und Morphinderivaten verstärken. Die Wirkung blutdrucksenkender Arzneimittel (Antihypertensiva) und zahlreicher anderer Arzneimittel, wie z. B. bestimmte Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen oder Viren und Antibiotika, kann durch Droperidol ebenfalls verstärkt werden.
    • Bestimmte Arzneimittel können auch die Wirkung von Droperidol verstärken, z. B. Cimetidin (zur Behandlung von Magengeschwüren), Ticlopidin (zur Verhinderung der Blutgerinnung) und Mibefradil (zur Behandlung von Angina pectoris). Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Krankenschwester, wenn Sie Zweifel bezüglich der Anwendung von Droperidol haben.
  • Bei Anwendung zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Vermeiden Sie den Konsum von Alkohol 24 Stunden vor und nach der Verabreichung des Präparates.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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