Beipackzettel von Ebastin Micro Labs 10 mg Schmelztabletten einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie das Arzneimittel erst unmittelbar vor der Einnahme aus der Blisterpackung.
  • Drücken Sie die Schmelztablette vorsichtig mit trockenen Händen aus der Blisterpackung.
  • Legen Sie das Arzneimittel auf die Zunge.
  • Die Schmelztablette löst sich direkt im Mund auf, so dass sie leicht geschluckt werden kann. Wasser oder andere Flüssigkeiten sind zur Einnahme dieses Arzneimittels nicht erforderlich. Sie können jedoch nach Einnahme der Tablette ein Glas Wasser trinken.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
    • bei der Behandlung von allergischer Rhinitis (Schnupfen):
      • 1 Schmelztablette pro Tag mit oder ohne Mahlzeiten bei Kindern über 12 Jahren und Erwachsenen. Bei starker Ausprägung der Symptome sowie bei ganzjährigem allergischem Schnupfen (perennialer allergischer Rhinitis) kann die Dosis auf 2 Schmelztabletten (20 mg Ebastin) einmal täglich erhöht werden.
    • bei der Behandlung von Nesselsucht (Urtikaria):
      • 1 Schmelztablette (10 mg Ebastin) pro Tag mit oder ohne Mahlzeiten bei Erwachsenen über 18 Jahren.
  • Eingeschränkte Nierenfunktion:
    • Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.
  • Eingeschränkte Leberfunktion:
    • Bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.
    • Bei Patienten mit schwer eingeschränkter Leberfunktion sollte eine Dosis von 10 mg Ebastin nicht überschritten werden.
  • Behandlungsdauer
    • Über die Dauer der Anwendung entscheidet der Arzt.
  • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Ebastin Schmelztabletten für Sie zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Es gibt kein spezielles Gegenmittel für den Wirkstoff Ebastin.
    • Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Ebastin Schmelztabletten benachrichtigen Sie bitte Ihren Arzt. Dieser kann entsprechend der Schwere einer Vergiftung über die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen (Überwachung der lebenswichtigen Körperfunktionen einschließlich EKG-Monitoring mit QT-Intervall-Beurteilung für mindestens 24 Stunden, symptomatische Behandlung, Magenspülung) entscheiden.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Sofern Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden, müssen Sie damit rechnen, dass sich wieder die typischen Anzeichen Ihrer Erkrankung einstellen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Indikation

  • Dieses Arzneimittel ist ein Antihistaminikum zur Behandlung von allergischen Reaktionen.
  • Es wird angewendet zur:
    • Behandlung der Beschwerden bei saisonalem (Heuschnupfen) und ganzjährigem Schnupfen (allergische Rhinitis) bei Erwachsenen und Jugendlichen (ab 12 Jahren);
    • Besserung von Juckreiz und zur Verringerung der Quaddelbildung bei Nesselsucht (Urtikaria bei Erwachsenen über 18 Jahren.

Kontraindikation

  • Dieses Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Die folgenden Nebenwirkungen wurden im Rahmen von klinischen Studien und Erfahrungen nach der Markteinführung beobachtet:
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Kopfschmerzen
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Schläfrigkeit
      • Mundtrockenheit
    • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
      • Allergische Reaktionen (wie z. B. Überempfindlichkeit, Anaphylaxie, eine schwere, lebensbedrohliche allergische Reaktion, die sofortige ärztliche Behandlung erfordert) und Schwellung von Hals, Mund oder Händen (Angioödem);
      • Allgemeine Nervosität, Schlaflosigkeit;
      • Schwindel, reduziertes Berührungsempfinden und der Sensibilität (Empfindungsstörung), reduziertes oder abnormes Geschmacksempfinden;
      • Herzrasen, Pulsbeschleunigung;
      • Bauchschmerzen, Erbrechen, Übelkeit,
      • Verdauungsprobleme;
      • Probleme mit der Leber, erhöhte Leberwerte
      • (Transaminasen, Gamma-GT, alkalische Phosphatase und Bilirubin erhöht);
      • Nesselsucht (Urtikaria), entzündliche Hautreaktion (Dermatitis);
      • Menstruationsbeschwerden;
      • Ödem (Wassereinlagerung im Gewebe), Müdigkeit.
    • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
      • Schwere allergische Reaktionen
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Ebastin einnehmen.
    • Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Ebastin ist erforderlich
      • wenn Sie Herzerkrankungen, Herzrhythmusstörungen oder Herzklopfen in der Vorgeschichte haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Im Falle einer Lebererkrankung wenden Sie sich an Ihren Arzt.
      • bei gleichzeitiger Einnahme bestimmter Antibiotika (Makrolide wie z. B. Erythromycin), von Arzneimitteln gegen Pilzinfektionen (Azolantimykotika wie z. B. Ketoconazol oder Itraconazol) oder gegen Tuberkulose (wie Rifampicin);
      • wenn Sie einen niedrigen Kaliumspiegel im Blut haben.
    • Eine Langzeitbehandlung mit Ebastin kann bei einigen Patienten aufgrund von Mundtrockenheit zu einem Kariesrisiko führen. Mundhygiene ist wichtig.
    • Kinder und Jugendliche
      • Wenden Sie Ebastin nicht bei Kindern unter 12 Jahren zur Behandlung von allergischer Rhinitis und bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren zur Behandlung von Nesselsucht (Urtikaria) an, da zurzeit nur wenige Erfahrungen bei diesen Altersgruppen vorliegen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • In der empfohlenen täglichen Dosierung beeinflusst Ebastin nicht die Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Es wird jedoch empfohlen, dass Sie auch nach der Einnahme von Ebastin Ihre individuellen Reaktionen überprüfen, bevor Sie Auto fahren oder komplizierte Tätigkeiten ausüben: Schläfrigkeit und Schwindel können auftreten.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Aufgrund unzureichender Daten zur Gewährleistung der Sicherheit dieses Arzneimittels während der Schwangerschaft wird die Anwendung bei schwangeren Frauen nicht empfohlen.
  • Stillzeit
    • Darüber hinaus ist es nicht bekannt, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht, weshalb es nicht für stillende Frauen empfohlen wird.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
    • Die gleichzeitige Einnahme von Ebastin mit den folgenden Arzneimitteln kann zu einem erhöhten Blutspiegel von Ebastin führen:
      • Erythromycin, Clarithromycin, Josamycin (Antibiotika), oder
      • Ketoconazol (zur Behandlung des Cushing-Syndroms, wenn der Körper einen Überschuss an Cortisol produziert), oder
      • Itraconazol (Wirkstoff zur Behandlung von Pilzinfektionen).
      • Verglichen mit der alleinigen Gabe von Ketoconazol oder Erythromycin kann dabei das EKG stärker verändert sein.
    • Die gleichzeitige Gabe von Ebastin und Rifampicin (Wirkstoff zur Behandlung von Tuberkulose) kann die Blutspiegel von Ebastin erniedrigen und dadurch den antihistaminischen Effekt verringern.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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