Beipackzettel von Ebrantil 60 einsehen

Art und Weise

  • Die Hartkapseln, retardiert sollen morgens und abends zu den Mahlzeiten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit (z.B. ein halbes Glas Wasser) eingenommen werden.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt:
    • Für eine behutsame Blutdrucksenkung wird die Behandlung mit einer zweimal täglichen Gabe des Präparates (entsprechend zweimal täglich 30 mg Urapidil) begonnen.
    • Ist eine schnellere Blutdrucksenkung erwünscht oder notwendig, so kann die Behandlung auch mit einer zweimal täglichen Gabe des Präparates (entsprechend zweimal täglich 60 mg Urapidil) begonnen werden.
    • Die Dosis kann schrittweise den individuellen Erfordernissen angepasst werden. Der Dosierungsbereich für die Erhaltungstherapie beträgt 60 - 180 mg Urapidil pro Tag, wobei die Gesamtmenge auf zwei Einzelgaben verteilt wird.
    • Bei Leberfunktionsstörungen kann eine Dosisverringerung des Präparates erforderlich sein.
    • Bei mäßiger und schwerer Nierenfunktionsstörung sowie bei älteren Patienten kann bei Langzeitbehandlung eine Dosisverringerung des Präparates erforderlich sein.
  • Dauer der Anwendung
    • Über die Dauer der Behandlung entscheidet Ihr Arzt.
    • Die Behandlung mit dem Präparat ist in der Regel eine Langzeittherapie.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung des Präparates zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge des Arzneimittels eingenommen haben, als Sie sollten
    • Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung bzw. Vergiftung sofort einen Arzt/Notarzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann!
    • Ärztliche Maßnahmen bei Überdosierung
      • Eine übermäßige Blutdrucksenkung kann durch Hochlagern der Beine und Volumensubstitution gebessert werden. Falls diese Maßnahmen nicht ausreichen, können gefäßverengende Präparate langsam und unter Blutdruckkontrolle intravenös injiziert werden. In ganz seltenen Fällen ist die intravenöse Gabe von Katecholaminen (z. B. Adrenalin 0,5 - 1,0 mg auf 10 ml verdünnt) notwendig.
  • Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels abbrechen
    • Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie - z. B. aufgrund des Auftretens von Nebenwirkungen - eigenmächtig die Behandlung mit dem Präparat unterbrechen oder vorzeitig beenden!
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein Arzneimittel zur Senkung des Blutdrucks durch Erweiterung der Blutgefäße.
  • Das Präparat wird angewendet zur Behandlung von Bluthochdruck.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Urapidil oder einen der sonstigen Bestandteile des Präparates sind,
    • während Schwangerschaft und Stillzeit

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig: betrifft mehr als 1 Anwender von 10
    • Häufig: betrifft 1 bis 10 Anwender von 100
    • Gelegentlich: betrifft 1 bis 10 Anwender von 1.000
    • Selten: betrifft 1 bis 10 Anwender von 10.000
    • Sehr selten: betrifft weniger als 1 Anwender von 10.000
    • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
  • Mögliche Nebenwirkungen:
    • Psychiatrische Erkrankungen
      • gelegentlich
        • Schlafstörungen
      • sehr selten
        • Unruhe
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • häufig
        • Schwindel, Kopfschmerzen
    • Herzerkrankungen
      • gelegentlich
        • Herzklopfen, Beschleunigung oder Verlangsamung der Herzschlagfolge (Tachykardie, Bradykardie), Druckgefühl oder Schmerzen in der Brust (Angina-pectoris-ähnlich)
    • Gefäßerkrankungen
      • gelegentlich
        • Blutdruckabfall beim Lagewechsel (orthostatische Dysregulation)
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • gelegentlich
        • Verstopfte Nase
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • häufig
        • Übelkeit
      • gelegentlich
        • Erbrechen, Durchfall; Mundtrockenheit
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • gelegentlich
        • Allergische Reaktionen (Juckreiz, Hautrötung, Hautausschläge)
      • nicht bekannt
        • Angioödem, Nesselsucht
    • Erkrankungen der Niere und Harnwege
      • sehr selten:
        • Verstärkter Harndrang oder Verstärkung einer Harninkontinenz
    • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
      • sehr selten:
        • Dauererektion (Priapismus)
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • gelegentlich
        • Müdigkeit
      • sehr selten
        • Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme)
    • Untersuchungen
      • sehr selten
        • Reversible Erhöhung leberspezifischer Enzyme, Verminderung der Thrombozytenzahl#
    • # In sehr seltenen Einzelfällen ist in zeitlichem Zusammenhang mit der Einnahme des Präparates eine Verminderung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozyten) beobachtet worden. Ein kausaler (ursächlicher) Zusammenhang mit der Behandlung konnte - beispielsweise durch immunhämatologische Untersuchungen - nicht nachgewiesen werden.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Einnahme ist erforderlich, bei
    • Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche), deren Ursache in einer mechanischen Funktionsbehinderung liegt, wie z.B. bei Herzklappenverengung (Aortenklappen- oder Mitralklappenstenose), bei Lungenembolie oder bei durch Perikard (Herzbeutel)-Erkrankung bedingter Einschränkung der Herzaktion
    • Kindern, da keine Untersuchungen hierzu vorliegen,
    • Patienten mit Leberfunktionsstörungen,
    • Patienten mit mäßiger bis schwerer Nierenfunktionsstörung,
    • älteren Patienten,
    • Patienten, die gleichzeitig Cimetidin erhalten.
  • Die Behandlung des Bluthochdruckes mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Sie sollten deshalb die Untersuchungstermine bei Ihrem Arzt regelmäßig einhalten.
  • Fragen Sie bitte Ihren Arzt, ob Sie das Präparat einnehmen dürfen, wenn die oben genannten Erkrankungen für Sie zwar heute nicht mehr gelten, aber früher einmal zutrafen.
  • Kinder und Jugendliche
    • Besondere Vorsicht bei der Einnahme des Präparates ist bei Kindern erforderlich, da keine hinreichenden Untersuchungen hierzu vorliegen.
  • Ältere Menschen
    • Bei älteren Patienten kann bei Langzeitbehandlung eine Dosisverringerung des Präparates erforderlich sein.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne festen Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenhang mit Alkohol.

Schwangerschaftshinweis

  • Das Präparat darf in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden, da Erfahrungen am Menschen bisher nicht vorliegen. Tierexperimentelle Studien haben keine Anhaltspunkte für eine Keimschädigung ergeben.
  • Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Bei der Einnahme des Präparates mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
      • Die blutdrucksenkende Wirkung des Präparates kann durch gleichzeitig verabreichte Alpha-Rezeptorenblocker, andere gefäßerweiternde Mittel und durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel sowie durch Zustände mit Volumenmangel (z.B. Durchfall, Erbrechen) und Alkohol verstärkt werden.
      • Bei gleichzeitiger Einnahme von Cimetidin ist mit einer Erhöhung des Urapidil-Serumspiegels zu rechnen.
      • Da noch keine ausreichenden Erfahrungen in der Kombinationsbehandlung mit ACE-Hemmern vorliegen, wird diese derzeit nicht empfohlen.
      • Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
  • Bei Einnahme des Präparates zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Durch Alkohol kann die blutdrucksenkende Wirkung des Präparates verstärkt werden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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