Beipackzettel von EMEND 125 mg Pulver z Herst. e. Suspension einsehen

Art und Weise

  • Medizinisches Fachpersonal: Siehe Anleitung zur Herstellung der Suspension zum Einnehmen für das medizinische Fachpersonal in der Gebrauchsinformation. Darin wird beschrieben, wie Sie eine Dosis als Suspension zum Einnehmen zubereiten müssen.
  • Eltern und Betreuer: Halten Sie sich immer genau an die Absprache mit dem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie dem Kind dieses Arzneimittel geben. Fragen Sie beim Arzt des Kindes, dem Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Wann es einzunehmen ist
    • Tag 1:
      • Geben Sie dieses Arzneimittel 1 Stunde vor Beginn der Chemotherapie.
    • Tag 2 und Tag 3:
      • Wenn das Kind keine Chemotherapie erhält - geben Sie dieses Arzneimittel morgens.
      • Wenn das Kind eine Chemotherapie erhält - geben Sie dieses Arzneimittel 1 Stunde vor Beginn der Chemotherapie.
  • Das Arzneimittel kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
  • Geben Sie dieses Arzneimittel immer zusammen mit anderen Arzneimitteln, um Übelkeit und Erbrechen vorzubeugen. Nach der Behandlung mit diesem Arzneimittel kann der Arzt empfehlen, dass das Kind weiterhin andere Arzneimittel einnimmt um Übelkeit und Erbrechen vorzubeugen, darunter könnten sein:
    • ein Kortikosteroid - wie Dexamethason und
    • ein 5-HT3-Antagonist - wie Ondansetron
  • Sprechen Sie mit dem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation!

Dosierung

  • Der Arzt wird entsprechend dem Gewicht des Kindes die richtige Dosis an Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen berechnen.
  • Ändern Sie nicht die Dosis oder beenden Sie nicht die Behandlung ohne vorherige Rücksprache mit dem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal.
  • Wann es einzunehmen ist
    • Tag 1:
      • Geben Sie dieses Arzneimittel 1 Stunde vor Beginn der Chemotherapie.
    • Tag 2 und Tag 3:
      • Wenn das Kind keine Chemotherapie erhält - geben Sie dieses Arzneimittel morgens.
      • Wenn das Kind eine Chemotherapie erhält - geben Sie dieses Arzneimittel 1 Stunde vor Beginn der Chemotherapie.
  • Geben Sie dieses Arzneimittel immer zusammen mit anderen Arzneimitteln, um Übelkeit und Erbrechen vorzubeugen. Nach der Behandlung mit diesem Arzneimittel kann der Arzt empfehlen, dass das Kind weiterhin andere Arzneimittel einnimmt um Übelkeit und Erbrechen vorzubeugen, darunter könnten sein:
    • ein Kortikosteroid - wie Dexamethason und
    • ein 5-HT3-Antagonist - wie Ondansetron
  • Sprechen Sie mit dem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Wenn Sie eine größere Menge gegeben haben, als Sie sollten
    • Geben Sie dem Kind nie eine größere Menge dieses Arzneimittels, als vom Arzt verordnet. Bitte wenden Sie sich unverzüglich an einen Arzt, wenn Sie dem Kind mehr gegeben haben, als Sie sollten.
  • Wenn Sie die Gabe vergessen haben
    • Sollten Sie versäumt haben, dem Kind eine Dosis dieses Arzneimittel zu geben, wenden Sie sich bitte an den Arzt.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, fragen Sie den Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Dieses Arzneimittel enthält den Wirkstoff "Aprepitant". Dieser gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als "Neurokinin-1(NK1)-Rezeptorantagonisten" bezeichnet wird.
  • Im Gehirn gibt es einen speziellen Bereich, der Übelkeit und Erbrechen kontrolliert. Dieses Präparat wirkt über die Blockierung von Signalen an diesen Bereich, wodurch Übelkeit und Erbrechen vermindert werden.
  • Das Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen wird bei Kindern von 6 Monaten bis unter 12 Jahren zusammen mit anderen Arzneimitteln zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen als Folge einer Chemotherapie (Krebsbehandlung) eingesetzt, die starke oder mäßige Übelkeit und Erbrechen auslösen kann (z. B. mit Cisplatin, Cyclophosphamid, Doxorubicin oder Epirubicin).

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht gegeben werden,
    • wenn das Kind allergisch gegen Aprepitant oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels ist.
    • wenn bei dem Kind Arzneimittel angewendet werden, die „Pimozid" enthalten (zur Behandlung bestimmter psychischer Probleme).
    • wenn bei dem Kind „Terfenadin" oder „Astemizol" angewendet wird (gegen Heuschnupfen und andere Allergien).
    • wenn bei dem Kind „Cisaprid" angewendet wird (zur Behandlung von Verdauungsstörungen).
  • Geben Sie dieses Arzneimittel nicht, wenn einer der obenstehenden Punkte auf das Kind zutrifft.
  • Informieren Sie den Arzt des Kindes, wenn es eines der oben genannten Arzneimittel einnimmt, da die Behandlung vor Beginn der Einnahme dieses Arzneimittels geändert werden muss. Wenn Sie sich nicht sicher sind, fragen Sie bei dem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal nach, bevor Sie dieses Arzneimittel geben.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Schwerwiegende Nebenwirkungen
    • Beenden Sie die Gabe dieses Arzneimittels und konsultieren Sie unverzüglich einen Arzt, wenn Sie oder das Kind eine der folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen bemerken - das Kind muss unter Umständen dringend ärztlich behandelt werden:
      • allergische Reaktion - Anzeichen können z. B. Nesselsucht, Hautausschlag, Juckreiz, Atemnot oder Schluckbeschwerden sein (es ist nicht bekannt, wie häufig dies auftritt).
    • Beenden Sie die Gabe dieses Arzneimittels und konsultieren Sie unverzüglich einen Arzt, wenn Sie oder das Kind eine der oben genannten schwerwiegenden Nebenwirkungen bemerken.
  • Andere Nebenwirkungen
    • Informieren Sie den Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie oder das Kind eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken:
      • Häufig: können bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
        • Verstopfung oder Verdauungsbeschwerden
        • Kopfschmerzen
        • Müdigkeit
        • Appetitverlust
        • Schluckauf
        • erhöhte Mengen von Leberenzymen im Blut (bei Blutuntersuchungen nachgewiesen).
      • Gelegentlich: können bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
        • Schwindelgefühl oder Schläfrigkeit
        • Akne, Ausschlag
        • Angstgefühl
        • Aufstoßen, Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen, Bauchschmerzen, trockener Mund, Blähungen
        • Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen
        • Schwächegefühl, allgemeines Unwohlsein
        • Hitzewallungen/Rötung des Gesichts oder der Haut
        • schneller oder unregelmäßiger Herzschlag
        • Fieber mit erhöhtem Infektionsrisiko, geringe Anzahl roter Blutkörperchen (bei Blutuntersuchungen nachgewiesen).
      • Selten: können bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
        • Konzentrationsschwäche, Energielosigkeit, Änderungen des Geschmackssinns
        • Sonnenlichtempfindlichkeit der Haut, übermäßiges Schwitzen, ölige Haut, wunde Haut, juckender Ausschlag, Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse (seltene schwere Hautreaktionen)
        • Euphorie (Hochgefühl), Verwirrtheit
        • bakterielle Infektion, Pilzinfektion
        • schwere Verstopfung, Magengeschwür, entzündeter Dünn- und Dickdarm, wunder Mund, Völlegefühl
        • häufigeres Wasserlassen oder Ausscheidung von mehr Urin als üblich, Zucker oder Blut im Urin
        • Beschwerden im Brustkorb, Schwellungen, Veränderung der Art zu laufen
        • Husten, Schleim im hinteren Rachenraum, Reizung des Rachens, Niesen, Halsschmerzen
        • Bindehautentzündung (Tränen und Juckreiz),
        • Ohrgeräusche
        • Muskelkrämpfe, Muskelschwäche
        • übermäßiges Durstgefühl
        • verlangsamter Herzschlag, Herzkreislauferkrankungen
        • geringe Anzahl weißer Blutzellen, niedrige Blut-Natrium-Werte, Gewichtsverlust.
  • Wenn Sie oder das Kind Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an den Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit dem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie dem Kind dieses Arzneimittel geben.
    • Leberprobleme
      • Teilen Sie dem Arzt vor der Behandlung mit, ob das Kind Probleme mit der Leber hat, denn die Leber ist für den Abbau dieses Arzneimittels im Körper wichtig. Gegebenenfalls muss der Arzt den Zustand der Leber des Kindes während der Behandlung kontrollieren.
  • Kinder und Jugendliche
    • Geben Sie dieses Arzneimittel nicht Kindern im Alter von unter 6 Monaten oder einem Körpergewicht von unter 6 kg oder Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren,da das Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen in dieser Altersgruppe nicht untersucht wurde.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es ist zu berücksichtigen, dass sich manche Personen nach der Einnahme des Arzneimittels schwindelig oder schläfrig fühlen können. Wenn dem Kind schwindelig ist oder es sich schläfrig fühlt, sollte es vermeiden, Fahrrad zu fahren und Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen.

Schwangerschaftshinweis

  • Dieses Arzneimittel darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden, außer es ist eindeutig erforderlich. Für Informationen zu Schwangerschaft, Stillen und Empfängnisverhütung fragen Sie Ihren Arzt um Rat.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie den Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn bei dem Kind andere Arzneimittel angewendet werden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet wurden oder die Anwendung anderer Arzneimittel beabsichtigt ist, da das Präparat Auswirkungen auf andere Arzneimittel sowohl während als auch nach der Behandlung mit diesem Arzneimittel haben kann. Zudem können einige andere Arzneimittel die Wirkung dieses Arzneimittels beeinflussen.
    • Geben Sie dieses Präparat nicht und halten Sie Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker, wenn das Kind eines der folgenden Arzneimittel anwendet, da die Behandlung vor der Einnahme dieses Präparates geändert werden muss:
      • Pimozid - zur Behandlung psychischer Probleme
      • Terfenadin und Astemizol - gegen Heuschnupfen und andere Allergien
      • Cisaprid - zur Behandlung von Verdauungsstörungen
    • Geben Sie dieses Arzneimittel nicht und informieren Sie den Arzt oder Apotheker, wenn einer der obenstehenden Punkte auf das Kind zutrifft.
    • Sprechen Sie mit dem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn das Kind eines der folgenden Arzneimittel einnimmt:
      • Arzneimittel, die das Immunsystem beeinflussen - wie z. B. Ciclosporin, Tacrolimus, Sirolimus, Everolimus
      • Alfentanil, Fentanyl - bei Schmerzen
      • Chinidin - bei Herzrhythmusstörungen
      • Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen - wie z. B. Irinotecan, Etoposid, Vinorelbin, Ifosfamid
      • Arzneimittel, die „Mutterkornalkaloid-Abkömmlinge" - wie z. B. Ergotamin und Dihydroergotamin enthalten - bei Migräne
      • Blutverdünner - wie z. B. Warfarin, Acenocoumarol. Möglicherweise sind während der Behandlung mit dieses Arzneimittels Bluttests bei Ihrem Kind erforderlich.
      • Antibiotika zur Behandlung von Infektionen - wie z. B. Rifampicin, Clarithromycin, Telithromycin
      • Phenytoin - bei Krampfanfällen
      • Carbamazepin - bei Depressionen und Epilepsie
      • Midazolam, Triazolam, Phenobarbital - zur Beruhigung oder zum Schlafen
      • Johanniskraut - ein pflanzliches Präparat zur Behandlung von Depressionen
      • Proteaseinhibitoren - bei HIV-Infektionen
      • Ketoconazol, ausgenommen Shampoo (wird zur Behandlung des sogenannten Cushing-Syndroms angewendet - wenn der Körper zu viel Cortison produziert)
      • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen - wie z. B. Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol
      • Nefazodon - bei Depressionen
      • Kortikosteroide - wie z. B. Dexamethason und Methylprednisolon
      • Arzneimittel zur Behandlung von Angstzuständen wie z. B. Alprazolam
      • Tolbutamid - bei Diabetes
      • Arzneimittel zur Empfängnisverhütung, einschließlich der "Pille", Hautpflastern, Implantaten und bestimmten hormonabgebenden "Spiralen". Diese wirken möglicherweise nicht richtig, wenn sie zusammen mit diesem Arzneimittel angewendet werden. Die Verwendung einer anderen oder zusätzlichen, nicht hormonellen Verhütungsmethode kann während der Behandlung mit diesem Arzneimittel und noch 2 Monate nach Abschluss der Behandlung erforderlich sein.
    • Wenn einer der obenstehenden Punkte auf das Kind zutrifft (oder Sie sich nicht sicher sind), halten Sie Rücksprache mit dem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie dieses Arzneimittel geben.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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