Beipackzettel von Emerade 500 Mikrogramm Injektionslsg.i.e.Fertigpen einsehen

Art und Weise

  • Die Hinweise zur Handhabung müssen sorgfältig beachtet werden, um eine unbeabsichtigte Injektion zu vermeiden.
  • Es wird empfohlen, dass Ihre Familienmitglieder, das Pflegepersonal oder Lehrer ebenfalls über den korrekten Gebrauch informiert werden.
  • Das Präparat darf nur in den äußeren Oberschenkel injiziert werden. Eine Injektion wird ausgelöst, wenn das Arzneimittel in den Oberschenkel gedrückt wird. Dies kann auch durch die Kleidung erfolgen. Es darf nicht in das Gesäß injiziert werden.
  • Handhabung:
    • Entfernen Sie die Schutzkappe der Nadel.
    • Legen Sie die den Fertigpen an die Außenseite des Oberschenkels an und drücken Sie gegen den Oberschenkel.
    • Sie hören ein Klick, wenn die Injektion in den Muskel erfolgt.
    • Halten Sie das Arzneimittel für ca. 5 Sekunden gegen den Oberschenkel.
    • Massieren Sie danach leicht den Bereich der Injektionsstelle.
    • Suchen Sie sofort medizinische Hilfe.
  • Die Nadel ist vor, während und nach der Injektion geschützt.

Dosierung

  • Wenden Sie das Arzneimittel unverzüglich nach dem Auftreten von Anzeichen oder Symptomen einer akuten allergischen Reaktion (Anaphylaxie) an. Reaktionen können einige Minuten nach dem Kontakt mit einem Allergen auftreten und sich in Symptome wie Hautausschlag, Rötung oder Schwellung äußern. Stärkere Reaktionen betreffen auch die Durchblutung und die Atmung.
  • Wenden Sie das Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Achten die darauf, dass Sie, bevor Sie das Arzneimittel anwenden müssen, verstanden haben, in welchen Situationen Sie das Präparat anwenden sollen. Es ist wichtig, dass Sie das Präparat immer bei sich tragen, wenn Ihnen das Risiko einer Anaphylaxis besteht.
  • Bewahren Sie das Präparat in der Originalverpackung auf. Diese ist ein besonders konstruiertes Etui, zum Schutz des Auto-Injektors und des Etiketts, auf dem beschrieben ist, wie der Auto-Injektor im Notfall angewendet wird. Bewahren Sie die Packungsbeilage immer in dem Etui auf.
  • Dosierung
    • Die Dosierung wird von Ihrem Arzt festgelegt und wird individuell auf Sie eingestellt, zum Beispiel in Abhängigkeit von Ihrem Körpergewicht.
      • Erwachsene
        • Erwachsene unter 60 kg
          • Die übliche Dosis beträgt 300 Mikrogramm
        • Erwachsene über 60kg
          • Die übliche Dosis ist 300 bis 500 Mikrogramm
      • Kinder und Jugendliche
        • Das Präparat mit 500 Mikrogramm wird nicht zur Anwendung bei Kindern empfohlen.
        • Kinder mit einem Körpergewicht zwischen 15 kg und 30 kg:
          • Die übliche Dosierung ist 150 Mikrogramm.
        • Kinder mit einem Gewicht über 30 kg
          • Die übliche Dosierung ist 300 Mikrogramm.
        • Jugendliche mit einem Gewicht über 30 kg
          • Die Dosisempfehlungen für Erwachsene sind zu befolgen.
  • Manchmal reicht eine Einzeldosis von Epinephrin (Adrenalin) nicht aus, um die Symptome einer schweren allergischen Reaktion vollständig aufzuheben. Aus diesem Grund wird Ihr Arzt Ihnen wahrscheinlich mehr als einen Fertigpen verschreiben. Wenn sich Ihre Beschwerden nicht verbessern oder sich innerhalb von 5 bis 15 Minuten nach der ersten Injektion verschlechtert haben, sollten Sie oder Ihre Begleitperson eine zweite Injektion anwenden. Deshalb sollten Sie immer mehr als einen Fertigpen bei sich tragen.
  • Das Arzneimittel wurde für die Notfallbehandlung entwickelt. Sie müssen direkt nach der Anwendung immer medizinische Hilfe erhalten. Wählen Sie den Notruf, bitten Sie um einen Krankenwagen und sagen Sie „Anaphylaxie", auch wenn die Beschwerden sich zu bessern scheinen. Sie müssen zur Beobachtung und eventuell auch Nachbehandlung ins Krankenhaus. Dies ist notwendig, da die Reaktion einige Zeit später erneut auftreten kann. Nehmen Sie den gebrauchten Auto-Injektor dazu mit.
  • Während Sie auf den Krankenwagen warten, legen Sie sich flach hin und lagern Sie die Füße hoch, es sei denn dies erschwert Ihnen das Atmen. In diesem Fall sitzen Sie aufrecht. Bitten Sie jemanden darum bei Ihnen zu bleiben, bis der Krankenwagen eintrifft, für den Fall dass Sie sich wieder schlechter fühlen.
  • Bewusstlose Patienten müssen in die stabile Seitenlage gebracht werden.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie eine zu hohe Dosis angewendet haben oder versehentlich in ein Blutgefäß oder in die Hand injiziert haben, rufen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe.
    • Ihr Blutdruck kann schnell ansteigen. Bei einer Überdosierung kann es zu plötzlichen Blutdruckanstieg, unregelmäßigem Herzschlag und Ansammlung von Wasser in der Lunge kommen, was die Atmung erschweren kann.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieser Arzneimittel haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Auto-Injekt (Fertigpen), der Epinephrin als Injektionslösung enthält.
  • Epinephrin wirkt einem Blutdruckabfall bei einer anaphylaktischen Reaktion entgegen. Es regt ebenso die Herztätigkeit an und erleichtert die Atmung.
  • Das Arzneimittel wird angewendet zur Notfallbehandlung von schweren akuten allergischen Reaktionen (Anaphylaxie), verursacht durch Allergene in Nahrungsmitteln, Arzneimitteln, Insektenstiche oder -bisse, andere Allergene, sowie zur Behandlung von schweren Reaktionen, die durch körperliche Anstrengung verursacht wurden oder deren Ursache unbekannt ist.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Die folgenden Nebenwirkungen basieren auf Erfahrungen mit der Anwendung von Epinephrin, die Häufigkeiten sind nicht bekannt, d. h., sie lassen sich auf Grundlage der vorliegenden Daten nicht abschätzen.
    • Herzbeschwerden wie unregelmäßiger und schneller Herzschlag, Brustschmerzen,
    • hoher Blutdruck, Verengung der Blutgefäße
    • Schwitzen,
    • Übelkeit, Erbrechen,
    • Atembeschwerden,
    • Kopfschmerzen, Schwindel,
    • Schwäche, Zittern,
    • Angst, Halluzinationen,
    • Ohnmacht,
    • Veränderung bestimmter Blutwerte wie erhöhter Blutzuckerspiegel, erniedrigte Kaliumwerte und vermehrte Säurebildung im Blut.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Das Arzneimittel kann immer während eines allergischen Notfalls angewendet werden. Wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind, wird Ihnen Ihr Arzt erklären, unter welchen Umständen Sie das Präparat anwenden sollen.
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie das Arzneimittel anwenden, wenn bei Ihnen eine der folgenden Erkrankungen vorliegt:
      • Herzerkrankungen
      • Bluthochdruck
      • Schilddrüsenüberfunktion
      • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
      • ein Tumor der Nebenniere
      • erhöhter Augeninnendruck
      • eingeschränkte Nierenfunktion
      • Prostataerkrankung
      • zu niedrige Kalium- oder zu hohe Calciumwerte im Blut
    • Das Risiko für eine schwerwiegende allergische Reaktion kann bei Ihnen höher sein, wenn Sie Asthma haben.
    • Jeder der eine anaphylaktische Episode hatte muss umgehend einen Arzt aufsuchen, um sich auf die Substanzen testen zu lassen, gegen die eine Allergie bestehen könnte, um diese künftig strikt meiden zu können. Es ist wichtig zu wissen, dass eine Allergie gegen einen bestimmten Stoff auch zu Allergien gegen verwandte Stoffe führen kann.
    • Sollten Sie Lebensmittelallergien haben, ist es wichtig die Inhaltsstoffe von Allem, was Sie zu sich nehmen (inklusive Arzneimittel) zu überprüfen, da schon kleine Mengen schwere allergische Reaktionen auslösen können.
    • Es besteht ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen, wenn Sie älter sind, oder im Falle einer Schwangerschaft.
    • Die Hinweise zur Handhabung müssen sorgfältig beachtet werden, um eine unbeabsichtigte Injektion zu vermeiden.
    • Das Arzneimittel darf nur in den äußeren Oberschenkelmuskel injiziert werden. Aufgrund des Risikos einer versehentlichen Injektion in eine Vene darf es nicht in das Gesäß injiziert werden.
  • Warnhinweise
    • Eine versehentliche Injektion in Hände oder Füße kann zu einer verminderten Blutversorgung in den betroffenen Bereichen führen. Sollte eine Injektion versehentlich in diese Bereiche erfolgt sein, wenden Sie sich unverzüglich zur Behandlung an die Notfallabteilung Ihres nächstgelegenen Krankenhauses.
  • Kinder
    • Das Arzneimittel ist nicht bei Kindern mit einem Körpergewicht von unter 15 kg anzuwenden.
    • Bei Kindern, die weniger als 15 kg wiegen, kann eine Dosierung unter 150 Mikrogramm nicht mit ausreichender Genauigkeit gegeben werden. Daher wird die Anwendung nur empfohlen, wenn es sich um eine lebensbedrohliche Situation handelt und die Anwendung unter medizinischer Aufsicht erfolgt.
  • Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es ist unwahrscheinlich, dass die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durch eine Epinephrininjektion beeinflusst werden. Diese können aber durch eine schwere allergische Reaktion beeinträchtigt sein. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, führen Sie kein Fahrzeug.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung diese Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Es gibt nur begrenzt Erfahrung mit der Anwendung von Epinephrin während der Schwangerschaft.
    • Wenn Sie schwanger sind, zögern Sie jedoch nicht, das Arzneimittel im Notfall anzuwenden weil Ihr Leben in Gefahr sein könnte.
  • Stillzeit
    • Nach der Anwendung dürfen Sie stillen

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Dies ist besonders wichtig, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Arzneimittel einnehmen:
      • Antidepressiva wie trizyklische Antidepressiva oder Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer), da sie die Wirkung von Epinephrin verstärken können.
      • Arzneimittel, die zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung eingesetzt werden wie Catechol-O-Methyltransferase (COMT)-Inhibitoren, da sie die Wirkung von Epinephrin verstärken können.
      • Arzneimittel, die möglicherweise zu einem unregelmäßigen Herzschlag (Arrhytmien) führen können, einschließlich Digitalis oder Chinidin.
      • Arzneimittel gegen Herzerkrankungen oder Arzneimittel zur Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems, sog. Alpha- und Betarezeptorenblocker, da sie die Wirkung von Epinephrin vermindern können.
    • Diabetiker sollten nach der Anwendung des Arzneimittels Ihren Blutzuckerspiegel sorgfältig überwachen, da Epinephrin den Blutzuckerspiegel erhöhen kann.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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