Beipackzettel von Epaclob 1 mg/ml Suspension zum Einnehmen einsehen

Art und Weise

  • Dieses Produkt kann sich während der Lagerung absetzen. Vor Gebrauch gut schütteln.
  • Ihr Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal werden Ihnen zeigen, wie Sie das Arzneimittel anwenden. Der Karton mit diesem Medikament enthält eine Dosierhilfe.
  • Wenn Sie irgendwelche Fragen über die Dosis haben, die Sie verwenden sollten, oder wie die Dosierhilfe verwendet wird, sollten Sie Ihren Apotheker fragen.
  • Achten Sie darauf, dass das Arzneimittel geschluckt wird.
  • Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation!

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Das Arzneimittel wird in der Regel für 2 bis 4 Wochen verabreicht. Danach wird Ihr Arzt alle 4 Wochen überprüfen, ob es erforderlich ist dieses Arzneimittel weiter einzunehmen. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Wenn Sie dieses Präparat einnehmen, sollten Sie gegebenenfalls nur unter Aufsicht Ihres Arztes auf anderen Clobazam-haltige Arzneimittel wechseln.
  • Wenn niedrige Dosen benötigt werden, ist das Produkt mit 1 mg/ml, am besten geeignet.
  • Die empfohlene Dosis beträgt:
    • Erwachsene und Jugendliche
      • Die übliche Anfangsdosis beträgt 5 - 15 mg täglich und kann bei Bedarf schrittweise erhöht werden.
      • Ihr Arzt kann Ihre Dosis auf bis zu 60 mg täglich erhöhen.
      • Ihr Arzt kann die Dosis bei Bedarf auch verringern.
    • Für Kinder (von 2 bis 16 Jahren)
      • Die übliche Anfangsdosis beträgt 5 mg täglich bei Kindern im Alter von 6 Jahren und älter oder 0,1 mg/kg täglich bei jüngeren Patienten (von 2 bis 6 Jahren). Sie kann bei Bedarf alle 7 Tage schrittweise erhöht werden.
      • Die übliche Erhaltungsdosis beträgt 0,3 bis 1 mg/kg täglich. Sie kann als zwei getrennte Dosen oder als Einzeldosis am Abend eingenommen werden.
      • Ihr Arzt wird die Dosis dann an den Bedarf Ihres Kindes anpassen.
    • Clobazam ist im Allgemeinen nicht für die Anwendung bei Kindern unter 2 Jahren bestimmt. Es kann jedoch unter fachärztlicher Überwachung verwendet werden.
    • Bei Patienten mit Leber- oder Nierenerkrankungen und bei älteren Patienten niedrigere Anfangsdosen erforderlich sind, mit einer allmählichen Erhöhung unter sorgfältiger Überwachung durch Ihren Arzt.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten, benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt oder gehen Sie zur nächsten Notfallaufnahme und nehmen Sie die Arzneimittelpackung mit. Fahren Sie nicht selbst, da Sie möglicherweise schläfrig werden könnten.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie vergessen haben, eine Dosis zu nehmen, nehmen Sie sie sobald Sie es bemerken, es sei denn, es ist fast Zeit für die nächste Dosis, die Sie dann wie üblich einnehmen. Nehmen Sie keine doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Beenden Sie die Einnahme Ihres Arzneimittels nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt, da er möglicherweise Ihre Dosis schrittweise reduzieren wird, bevor es komplett abgesetzt werden kann. Wenn die Einnahme plötzlich beenden, können unangenehme Nebenwirkungen einschließlich Stress (Angst), Verwirrung, oder Depressionen auftreten. Sie können auch Ihren Appetit verlieren und Schlafstörungen bekommen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Indikation

  • Dieses Arzneimittel enthält Clobazam, das zur Wirkstoffklasse der sogenannten „Benzodiazepine" gehört.
  • Clobazam übt eine beruhigende Wirkung auf das Gehirn aus.
  • Das Präparat wird verwendet zur Behandlung von:
    • Epilepsie (Krampfanfälle) (in Kombination mit anderen Arzneimitteln) bei Erwachsenen und Kindern im Alter über 2 Jahren, wenn die Behandlung mit einem Antiepileptikum oder mehreren Antiepileptika fehlgeschlagen ist.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Clobazam oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • Zu den Anzeichen einer allergischen Reaktion gehören Hautausschlag, Schluck- oder Atembeschwerden, Schwellung von Lippen, Gesicht, Rachen oder Zunge.
    • wenn Sie an einer bestimmten schweren Muskelschwäche (Myasthenia gravis) erkrankt sind.
    • wenn Sie Probleme mit der Atmung haben.
    • wenn bei Ihnen nachts manchmal die Atmung aussetzt (Schlafapnoe-Syndrom).
    • wenn Sie eine schwere Leberfunktionsstörung haben.
    • wenn Sie stillen.
    • bei Abhängigkeit von Drogen, Arzneimitteln oder Alkohol in der Vorgeschichte.
  • Clobazam darf bei Kindern im Alter von 1 Monat bis 2 Jahre, nur in Ausnahmefällen verwendet werden, in denen eine antiepileptische Behandlung unerlässlich ist.
  • Wenn Sie Nierenprobleme haben, ist eine sorgfältige Beobachtung erforderlich, wenn Sie Clobazam anwenden. Ihr Arzt wird entscheiden, ob die Dosis verringert werden muss.
  • Wenn Sie älter sind, kann die Dosis durch Ihren Arzt verringert werden.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
    • Schwere Nebenwirkungen
      • Benachrichtigen Sie unverzüglich Ihren Arzt, wenn eine der folgenden Nebenwirkungen bei Ihnen auftritt.
      • Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
        • Gefühl der Reizbarkeit oder Ruhelosigkeit.
      • Gelegentliche Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
        • Schlechtes Gedächtnis (Amnesie) bei der Einnahme von diesem Arzneimittel oder ungewöhnliches Verhalten.
        • Alpträume.
        • Angstgefühle.
        • Dinge wahrnehmen, die es nicht wirklich gibt (Wahnvorstellungen).
        • Erhöhte Stolper- oder Sturzgefahr, insbesondere bei älteren Patienten.
      • Nicht bekannt (Häufigkeit kann anhand der verfügbaren Daten nicht geschätzt werden)
        • Schlafstörungen, die sich nach Einnahme dieses Arzneimittels verschlimmern.
        • Dinge spüren, die nicht da sind (Halluzinationen).
        • Sie sind sich weniger Ihrer Umgebung bewusst, insbesondere bei älteren Menschen.
        • Suizidgedanken.
        • Blasen oder Blutungen der Haut an Lippen, Augen, Mund, Nase und Genitalien. Auch grippeähnliche Symptome und Fieber. Dies wird manchmal als "Stevens-Johnson-Syndrom" bezeichnet.
        • Ein schwerer Ausschlag mit Blasenbildung, bei dem sich möglicherweise Hautschichten ablösen und große Teile der rohen, freiliegenden Haut über dem Körper zurückbleiben. Auch ein Gefühl von allgemeinem Unwohlsein, Fieber, Schüttelfrost und schmerzenden Muskeln.
          • Dies ist etwas, das als "toxische epidermale Nekrolyse" bezeichnet wird.
      • Wenn eine der oben genannten Nebenwirkungen bei Ihnen auftritt, kann Ihr Arzt entscheiden, dass die Behandlung abgebrochen werden muss.
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn eine der folgenden Nebenwirkungen schwerwiegend ist oder länger als ein paar Tage anhält. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.
      • Sehr häufige Nebenwirkungen (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
        • Schwierigkeit, wach oder aufmerksam zu bleiben
      • Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
        • Schläfrigkeit oder Schwindelgefühl
        • Gefühl der Aufgeregtheit oder Aggressivität.
        • Depression.
        • Kopfschmerzen.
        • Kurze Aufmerksamkeitsspanne.
        • Schwierigkeiten beim Sprechen.
        • Zitternde Finger (Tremor).
        • Probleme beim Gehen oder andere Bewegungsstörungen.
        • Trockener Mund, Verstopfung.
        • Appetitlosigkeit, Übelkeit.
      • Gelegentliche Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
        • Verlust des Sexualtriebes bei langfristiger Anwendung oder in hohen Dosen, der umkehrbar ist.
        • Gedächtnisschwierigkeiten, Verwirrtheit.
        • Doppeltsehen.
        • Hautausschlag.
        • Gewichtszunahme.
      • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
        • Entwicklung einer Abhängigkeit von dem Präparat ("körperliche oder psychische Abhängigkeit") (insbesondere bei langfristiger Anwendung).
        • Ein Gefühl, den Kontakt zur Realität verloren zu haben und unfähig zu sein, klar zu denken oder zu urteilen (Psychose).
        • Wutgefühl.
        • Änderungen in der Art und Weise, wie Sie gehen.
        • Atembeschwerden.
        • Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht.
        • Juckender, klumpiger Ausschlag (Urtikaria).
        • Muskelkrämpfe oder Muskelschwäche.
        • Langsamere Reaktion auf Dinge als sonst.
        • Schnelle unkontrollierbare Bewegung der Augen.
        • Lernprobleme.
        • Unnormal niedrige Körpertemperatur
    • Wenn Sie dieses Medikament über einen längeren Zeitraum einnehmen, können bei Ihnen mit größerer Wahrscheinlichkeit folgende Nebenwirkungen auftreten:
      • Angst, Verwirrtheit, Depression, Appetitlosigkeit und Schlafstörungen.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie das Präparat einnehmen:
    • Wechsel von Tabletten zur Suspension zum Einnehmen
      • Bei der Umstellung von Tabletten auf die Suspension zum Einnehmen ist Vorsicht geboten, da sich die Dosierungen nicht gleichen. Möglicherweise bemerken Sie bei der Umstellung von Tabletten auf die Suspension zum Einnehmen Atemproblem oder fühlen sich schläfrig.
      • Möglicherweise beobachten Sie unter diesem Präparat auch einen Anstieg der Häufigkeit von Epilepsieanfällen oder neue Formen von Epilepsieanfällen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie diese Symptome bei Ihnen auftreten.
    • Alkohol
      • Konsumieren Sie während der Behandlung keinen Alkohol, da ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen besteht.
    • Gedächtnisstörung (Amnesie)
      • Möglicherweise beobachten Sie während der Behandlung auch bei Anwendung im üblichen Dosierungsbereich Gedächtnisverluste. Meistens treten Sie jedoch nur bei höheren Dosen auf.
    • Muskelschwäche
      • Das Arzneimittel kann Muskelschwäche verursachen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Probleme mit der Kontrolle Ihrer Bewegungen haben (sog. spinale oder zerebelläre Ataxie). Bei schwerer Muskelschwäche (Myasthenia gravis) darf Clobazam nicht verwendet werden.
    • Abhängigkeit, Toleranz und Entzug
      • Es ist möglich, dass Sie von diesem Präparat abhängig werden, wenn Sie es für eine längere Zeit oder in einer höheren Dosierung einnehmen, vor allem wenn Sie eine Vorgeschichte von schwerem Alkohol- oder Drogenkonsum haben. Dies bedeutet, dass Sie möglicherweise das Gefühl haben, dass Sie eine Fortsetzung der Behandlung mit Clobazam benötigen, um sich gut zu fühlen (sogenannte psychische Abhängigkeit). Sie sollten das Arzneimittel daher für so kurze Zeit wie möglich einnehmen.
      • Wenn Sie plötzlich aufhören, das Arzneimittel einzunehmen, können sich die Symptome, für die Sie ursprünglich behandelt wurden verstärken, und Stimmungsschwankungen, Angstzustände, Schlafstörungen Kopfschmerzen, vermehrte Träume, Spannungszustände, Verwirrung, Reizbarkeit, Halluzinationen, Muskelschmerzen, Taubheitsgefühl in den Extremitäten, Kribbeln, Schwitzen, Zittern, Übelkeit, Lichtempfindlichkeit, erhöhte Geräuschempfindlichkeit oder Unruhe auftreten. Diese bezeichnet man als Entzugssymptome und kann vermieden werden, indem Ihre Dosis langsam reduziert wird. Wenn Sie sich Sorgen wegen Abhängigkeit oder Entzugssymptomen machen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
      • Wenn Sie das Präparat für längere Zeit zur Behandlung von Epilepsie einnehmen, können Sie eine Toleranz entwickeln, was bedeutet, dass es nicht mehr so gut wirkt wie am Anfang der Einnahme. Wenn Sie der Meinung sind, dass das Arzneimittel nicht mehr richtig hilft Ihre Symptome zu kontrollieren, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, der möglicherweise vorschlagen wird eine kurze Behandlungspause mit diesem Arzneimittel einzulegen.
    • Atemschwierigkeiten
      • Das Arzneimittel kann Atemdepression verursachen, besonders wenn es in hohen Dosen verabreicht wird. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Atemprobleme haben, Ihr Arzt wird entscheiden, ob die Dosis verringert werden muss. Bei starken Atemproblemen darf Clobazam nicht verwendet werden.
    • Nieren- und Leberfunktionsstörungen
      • Berichten Sie Ihrem Arzt, wenn Sie Leber- oder Nierenfunktionsstörungen haben. Ihr Arzt wird entscheiden, ob die Dosis verringert werden muss.
    • Ältere Patienten
      • Bei Patienten im Alter über 65 Jahren kann Clobazam stärker wirken als bei jüngeren Patienten. Es können Schläfrigkeit, Schwindel, Muskelschwäche und eine erhöhte Sturzgefahr, auftreten, was zu schweren Verletzungen führen kann. Wenn Sie über 65 sind, wird Ihr Arzt Ihnen möglicherweise eine niedrigere Dosierung verordnen und Ihre Reaktion auf die Behandlung kontrollieren. Bitte befolgen Sie genau die Anweisungen Ihres Arztes.
    • Schwere Hautprobleme
      • Das Arzneimittel kann schwerwiegende Hautreaktionen verursachen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie irgendwelchen Hautausschlag entwickeln, es sei denn, dass sie eindeutig nicht durch das Arzneimittel verursacht werden.
    • Depressionen und Suizidgedanken
      • Bei einigen Patienten traten während der Einnahme von Arzneimitteln, die Clobazam enthalten, Suizidgedanken auf, besonders wenn Sie bereits deprimiert waren. Wenn Sie depressiv sind, irrationale Ängste und Obsessionen haben, oder begonnen haben, an Suizid oder selbstschädigendes Verhalten zu denken, informieren Sie bitte sofort Ihren Arzt.
    • Psychotische Reaktionen und „paradoxe" Reaktionen
      • Es ist bekannt, dass unter der Anwendung von Clobazam Unruhe, Erregung, Reizbarkeit, Aggression, Wahnvorstellungen, Wutausbrüche, Albträume, Halluzinationen, trügerische Gedanken (Psychose), unangemessenes Verhalten und anderen unerwünschte Verhaltensauffälligkeiten auftreten können. Wenn dies geschieht, beenden Sie die Einnahme und kontaktieren Sie Ihren Arzt. Diese Nebenwirkungen treten bei Kindern und älteren Patienten häufiger auf.
    • Schwacher Stoffwechsel
      • Bei einigen Patienten baut die Leber Arzneimittel nicht ausreichend ab. Bei diesen Patienten kann das Arzneimittel für einen längeren Zeitraum im Körper verbleiben. Dies kann zu Nebenwirkungen führen. Wenn es bei Ihnen bekannt ist, dass Sie bestimmte Arzneimittel schlecht abbauen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
    • Kinder (ab 1 Monat bis 2 Jahre)
      • Das Arzneimittel darf bei Kindern unter 2 Jahren nur angewendet werden, wenn der Arzt dies für erforderlich hält.
      • Es kann zu Schläfrigkeit, Atembeschwerden, Koma und zum Tod kommen, wenn das Arzneimitttel zusammen mit Opioiden eingenommen wird. Dieses Präparat und Opioide sollten nur dann gleichzeitig angewendet werden, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten nicht ausreichend sind. Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle Opioidmedikamente, die Sie einnehmen, und befolgen Sie die Dosierungsempfehlungen Ihres Arztes genau.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Clobazam hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
    • Nach der Einnahme dieses Arzneimittels können Sie sich schläfrig fühlen oder Konzentrations- oder Gedächtnisprobleme bekommen.
    • Es können auch Doppelbilder oder eine Verringerung der Reaktionsgeschwindigkeit auftreten. Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen und keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen, wenn diese Symptome bei Ihnen auftreten.
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie nicht sicher sind, ob eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr sicher ist, wenn Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Die Anwendung dieses Arzneimittels wird in der Schwangerschaft und bei Frauen, die im gebärfähigen Alter sind und nicht verhüten, nicht empfohlen.
    • Wenn Sie bemerken, dass Sie schwanger sind oder beabsichtigen, schwanger zu werden, beraten Sie sich umgehend mit Ihrem Arzt, um die Notwendigkeit der Behandlung neu zu bewerten. Beenden Sie die Einnahme von dem Arzneimittel nicht, ohne zuvor mit Ihrem Arzt zu sprechen.
    • Eine große Datenmenge hat zwar keine Hinweise auf das Auftreten von Fehlbildungen im Zusammenhang mit der Verwendung von Benzodiazepinen ergeben. In bestimmten Studien wurde jedoch ein möglicherweise erhöhtes Risiko von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten bei Neugeborenen, verglichen mit der Gesamtbevölkerung, beobachtet.
    • Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (manchmal als „Hasenscharte" bezeichnet) stellen eine Fehlbildung bei der Geburt dar, bei der Gaumen und Oberlippe nicht vollständig zusammenwachsen.
    • Reduzierte fetale Bewegung und reduzierte fetale Herzfrequenzvariabilität können nach Gabe von Clobazam während des zweiten und/oder dritten Trimesters der Schwangerschaft auftreten.
    • Wenn das Präparat am Ende der Schwangerschaft oder während der Geburt eingenommen wird, sind Wirkungen auf Ihr Baby wie Schläfrigkeit (Sedierung), Muskelschwäche, (Hypotonie oder so genanntes, floppy infant syndrome"), Abfall der Körpertemperatur (Hypothermie), Ernährungsschwierigkeiten (Probleme beim Stillen, die zu unzureichender Gewichtszunahme führen) und Schwierigkeiten beim Atmen (teils schwere Atemdepression) möglich.
    • Wenn das Medikament regelmäßig in der Spätphase der Schwangerschaft eingenommen wird, kann es bei Ihrem Baby zu Entzugserscheinungen wie Unruhe oder Zittern kommen. In diesem Fall sollte das Neugeborene während der postnatalen Phase engmaschig überwacht werden.
  • Stillzeit
    • Da Clobazam, der Wirkstoff in diesem Arzneimittel, in die Muttermilch ausgeschieden wird, darf es während der Stillzeit nicht verwendet werden.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
    • Bei höheren Dosen Clobazam kann die gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel seine Wirkung erhöhen oder verringern. Dazu gehören:
      • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (z. B. Phenytoin, Carbamazepin oder Valproinsäure, Stiripentol)
      • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (z. B. Trazodon, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) (z. B. Fluoxetin oder Citalopram), trizyklische Antidepressiva (z. B. Amitryptilin oder Nortriptylin) oder Monoamin-Oxidase-Hemmer (MAOI) (z. B. Phenelzin oder Moclobemid)
      • Arzneimittel zur Behandlung von schweren psychischen Erkrankungen, die zur Gruppe der Neuroleptika gehören (z. B. Chlorpromazin, Haloperidol und Clozapin)
      • Schmerzmittel (z. B. Arzneimittel, die Codein, Dihydrocodein oder Morphin enthalten)
      • Schlaftabletten (z. B. Zolpidem)
      • Beruhigungsmittel (z. B. Diazepam, Temazepam oder Lorazepam)
      • Muskelrelaxanzien (z. B. Baclofen)
      • Antihistaminika, die Sie schläfrig machen (wie Chlorphenamin, Promethazin oder Diphenhydramin)
      • Lithium - das zur Behandlung einer psychischen Krankheit namens „Bipolare Störung" eingesetzt wird (Stimmungsschwankungen zwischen einem Zustand höchster Erregbarkeit und Depressionen)
      • Cimetidin (zur Behandlung von Magengeschwüren und Sodbrennen)
      • Antibiotikum Erythromycin Omeprazol - zur Behandlung von Reflux-Symptomen, wie Sodbrennen oder saures Aufstoßen
      • Ticlopidin - ein gerinnungshemmendes Arzneimittel, das bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle eingesetzt wird
      • Fluconazol (zur Behandlung von Pilzinfektionen)
      • Fluvoxamin, Paroxetin (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen)
      • Dextromethorphan (zur Linderung von trockenem Reizhusten)
      • Nebivolol (zur Behandlung von hohem Blutdruck)
      • Pimozid (zur Behandlung von psychischen Störungen)
    • Die gleichzeitige Anwendung von diesem Präparat und Opioiden (starke Schmerzmittel, Medikamente zur Substitutionstherapie und einige Hustenmittel) erhöht das Risiko für Schläfrigkeit, Atembeschwerden (Atemdepression) und Koma und kann lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollte die gleichzeitige Anwendung nur in Betracht gezogen werden, wenn es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt.
    • Wenn Ihr Arzt jedoch dieses Präparat zusammen mit Opioiden verschreibt, sollte die Dosis und Dauer der begleitenden Behandlung von Ihrem Arzt begrenzt werden.
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle opioidhaltigen Arzneimittel, die Sie einnehmen und halten Sie sich genau an die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes. Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die vorstehend genannten Anzeichen und Symptome zu achten. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn derartige Symptome bei Ihnen auftreten.
    • Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob von den oben genannten Punkten einer auf Sie zutrifft, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
    • Anästhetika
      • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Zahnarzt, wenn Sie eine Anästhesie benötigen, dass Sie dieses Präparat einnehmen. Möglicherweise muss Ihr Arzt dann die Menge der Ihnen verabreichten Narkosemittel oder Muskelrelaxantien anpassen.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Trinken Sie während der Behandlung mit diesem Arzneimttel keinen Alkohol. Dies liegt daran, dass Alkohol die Art und Weise wie dieses Präparat wirkt, verändern kann.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

Melden Sie Ihre Erfahrung - in nur 2 Minuten.