Beipackzettel von Erythromycin-ratiopharm 500mg Filmtabletten einsehen

Art und Weise

  • Die Filmtabletten sollten unzerkaut vor den Mahlzeiten mit genügend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) eingenommen werden.
  • Bei Kindern können aufgrund einer möglichen besseren Einnahmeakzeptanz die Filmtabletten auch während den Mahlzeiten gegeben werden.

Dosierung

  • Nehmen Sie Erythromycin immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
    • Kinder ab dem 8. bis zum 14. Lebensjahr
      • Die Tagesdosis für Kinder von 8 - 14 Jahren (ab 30 kg Körpergewicht) beträgt etwa 1,5 g (1 - 2 g) Erythromycinbase, entsprechend 3 Filmtabletten pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben.
    • Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr und Erwachsene mit einem Körpergewicht über 50 kg
      • Bei Jugendlichen ab 14 Jahre und bei Erwachsenen (über 50 kg Körpergewicht) beträgt die Tagesdosis 1,5 - 2 g Erythromycinbase, entsprechend 3 - 4 Filmtabletten pro Tag, aufgeteilt in 3 - 4 Einzelgaben.
      • Bei schweren Erkrankungen oder mäßig empfindlichen Keimen kann die Tagesdosis für Jugendliche ab 14 Jahre und Erwachsene auf ärztliche Anweisung bis auf das Doppelte erhöht werden.
      • Die maximale Tagesdosis für Jugendliche ab 14 Jahre und Erwachsene (über 50 kg Körpergewicht) beträgt 4 g Erythromycinbase, entsprechend 8 Filmtabletten pro Tag, aufgeteilt in 3 - 4 Einzelgaben.
  • Spezielle Dosierungsempfehlungen
    • Akute Gonokokken-Infektion (Tripper)
      • Die Tagesdosis beträgt 3 g Erythromycinbase, entsprechend 6 Filmtabletten pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben über 7 Tage.
      • Der Erfolg einer Behandlung gegen Gonokokken sollte durch eine bakteriologische Kontrolluntersuchung 3 - 4 Tage nach Behandlungsende überprüft werden.
    • Syphilis (Lues) im frühen (primären) Stadium
      • Die Tagesdosis beträgt 3 g Erythromycinbase, entsprechend 6 Filmtabletten pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, über einen Zeitraum von 15 Tagen.
      • Die Gesamtdosis sollte 45 g, entsprechend 6 Filmtabletten pro Tag, nicht unterschreiten. Sie kann bis auf 60 g, entsprechend 8 Filmtabletten pro Tag, erhöht werden.
    • Urethritis (Harnröhrenentzündung), verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Ureaplasma urealyticum
      • Die Tagesdosis beträgt 2,5 - 3 g Erythromycinbase, entsprechend 5 - 6 Filmtabletten pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, über einen Zeitraum von 7 Tagen.
  • Hinweise zur Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
    • Bei Patienten mit mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion bis zum Nierenversagen mit völlig gehemmter Harnproduktion sollte eine Tagesmaximaldosis von 2 g Erythromycinbase, entsprechend 4 Filmtabletten pro Tag für Jugendliche ab 14 Jahre und Erwachsene, nicht überschritten werden.
    • Erythromycin ist nicht durch Blutwäsche (Dialyse) aus dem Blut entfernbar. Falls Sie regelmäßig dialysiert werden, ist eine zusätzliche Dosis vor oder nach dem Dialysevorgang daher nicht erforderlich.
  • Dauer der Anwendung
    • Die Dauer der Behandlung wird von Ihrem Arzt festgelegt.
    • Bei bakteriellen Infektionskrankheiten richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Verlauf der Erkrankung.
    • Normalerweise ist eine Behandlungsdauer von 7 - 8 Tagen ausreichend. Im Interesse eines nachhaltigen Behandlungserfolges sollte Erythromycin auch nach Abklingen der Krankheitserscheinungen unbedingt noch 2 - 3 Tage länger eingenommen werden.
    • Bei der Behandlung von Infektionen mit Beta-hämolysierenden Streptokokken (z. B. Mandel- und Rachenentzündung, Wundrose, Scharlach) ist aus Vorsorglichkeit eine Mindestbehandlungsdauer von 10 Tagen angezeigt, um Spätkomplikationen (z. B. rheumatisches Fieber, rheumatische Herzentzündung, bestimmte Nierenerkrankung [Glomerulonephritis]) vorzubeugen.
  • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Bei einer geringen Überdosierung von Erythromycin ist kaum mit Vergiftungserscheinungen zu rechnen (siehe aber bzgl. der Möglichkeit der Gehörschädigung in Kategorie „Nebenwirkungen"). Es können Magen-Darm-Störungen in Form von Magendrücken, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, weichen Stühlen oder Durchfall auftreten.
    • Berichte über Vergiftungsfälle mit Erythromycin liegen bisher nicht vor.
    • Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung dennoch einen Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie Ihr Versehen noch am gleichen Tag bemerken, nehmen Sie die zu wenig eingenommene Arzneimenge noch am selben Tag nachträglich ein.
    • Bemerken Sie Ihr Versehen erst am nächsten Tag, so nehmen Sie nicht mehr von Erythromycin ein, sondern setzen die Einnahme der gleichen Menge von Erythromycin wie verordnet fort. Es kann erforderlich sein, die Behandlung dann um einen Tag zu verlängern. Sprechen Sie in solch einem Fall bitte mit Ihrem Arzt. Ein Gespräch mit Ihrem Arzt sollten Sie auch führen, wenn Sie mehrfach die Einnahme vergessen oder zu wenig eingenommen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Wenn Sie die Behandlung vorzeitig beenden oder sie zeitweise unterbrechen, gefährden Sie den Behandlungserfolg.
    • Selbst bei einer spürbaren Besserung Ihres Befindens ist die Behandlung mit Erythromycin unbedingt zu Ende zu führen, da nur so eine vollständige Beseitigung der Krankheitserreger gewährleistet ist. Sprechen Sie daher auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie eigenmächtig die Behandlung mit Erythromycin unterbrechen oder vorzeitig beenden.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Makrolid-Antibiotikum.
  • Es wird angewendet zur Behandlung von akuten und chronischen Entzündungen, die durch Erythromycin-empfindliche Krankheitserreger verursacht werden und einer oralen Behandlung zugänglich sind.
    • Entzündungen der tiefen Atemwege
      • Entzündungen der Bronchien
      • Entzündungen der Lunge (Pneumonie), insbesondere Chlamydia trachomatis-Pneumonie, Chlamydia pneumoniae-Pneumonie, Legionellen-Pneumonie und Mykoplasmen-Pneumonie (spezielle Formen der Lungenentzündung)
      • Lungenabszesse (abgeschlossene Eiteransammlungen)
    • Keuchhusten und Keuchhustenprophylaxe
    • Entzündungen des Hals-, Nasen- und Ohrenbereichs:
      • Entzündungen des Mittelohres, der Nasennebenhöhlen, des Rachenraumes, der Rachenmandeln und des Kehlkopfes
    • Entzündungen der Haut verursacht durch Corynebacterium minutissimum (Erythrasma [rötlich braune Flecken der Haut]), wenn sich eine örtliche Behandlung als unzureichend erwiesen hat
    • schwere Formen einer Entzündung der Haut im Bereich der Talgdrüsen (Akne vulgaris)
    • Wundrose (Erysipel), als Alternative zu Penicillin bei einer Penicillin-Allergie
    • Scharlach, als Alternative zu Penicillin bei einer Penicillin-Allergie
    • Prophylaxe des rheumatischen Fiebers (Zweitkrankheit nach Streptokokken-Infektion), als Alternative zu Penicillin bei einer Penicillin-Allergie
    • Bindehautentzündung (Einschlusskörperchen-Konjunktivitis) und Körnerkrankheit (Trachom), verursacht durch Chlamydia trachomatis
    • Diphtherie (auch zur Sanierung von Diphtheriebakterienträgern oder -ausscheidern)
    • schwere Entzündung der Schleimhaut des Darmes (Enteritis), verursacht durch Campylobacter jejuni
    • Harnröhrenentzündung, verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Ureaplasma urealyticum
    • Gonorrhoe (Tripper), wenn andere, besser wirksame Antibiotika nicht gegeben werden können (z. B. Alternative bei Penicillin-Allergie)
    • Syphilis (Lues) im frühen Stadium, wenn andere, besser wirksame Antibiotika nicht gegeben werden können (z. B. Alternative bei Penicillin-Allergie)
    • Strahlenpilzkrankheit (Aktinomykose) verursacht durch Actinomyces israeli, wenn andere, besser wirksame Antibiotika nicht gegeben werden können (z. B. Alternative bei Penicillin-Allergie)
    • bestimmte Lymphknotenentzündung (Geschlechtskrankheit [Lymphogranuloma inguinale])

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Erythromycin, anderen Makrolid-Antibiotika oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind
    • mit bestimmten Antihistaminika (Arzneimittel zur Behandlung von Allergien) wie Terfenadin oder Astemizol oder auch Arzneistoffen wie Cisaprid (zur Anregung der Darmbewegung) oder Pimozid (zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen). Es kann in Einzelfällen zu EKG-Veränderungen
      (QT-Zeitverlängerungen) und unter Umständen zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmien [Torsade de pointes]) kommen.
    • bei einer angeborenen oder erworbenen QT-Verlängerung (EKG-Veränderung)
    • mit Arzneimitteln, die ebenfalls zu einer Verlängerung des QT-Intervalls (EKG-Veränderungen) führen können, wie z. B. Antiarrhythmika (Arzneimittel zur Behandlung von unregelmäßigem Herzschlag) der Klasse IA und III
    • bei Störungen des Elektrolythaushaltes und hier besonders bei einer Hypokaliämie (erniedrigter Kaliumgehalt im Blut) und Hypomagnesiämie (erniedrigter Magnesiumgehalt im Blut)
    • bei einer klinisch relevanten Bradykardie (verlangsamter Herzschlag) und bei Herzrhythmusstörungen (z. B. bei schwerer Herzinsuffizienz)

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig mehr als 1 Behandelter von 10
    • Häufig 1 bis 10 Behandelte von 100
    • Gelegentlich 1 bis 10 Behandelte von 1.000
    • Selten 1 bis 10 Behandelte von 10.000
    • Sehr selten weniger als 1 Behandelter von 10.000
    • Nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
  • Häufig
    • Magen-Darm-Störungen in Form von Brechreiz, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, weichen Stühlen oder Durchfall. Sie sind meistens leichter Natur und dosisabhängig. Bei empfindlichen Patienten können besonders nach höheren Einzelgaben Übelkeit und Erbrechen auftreten.
  • Gelegentlich
    • Infektion der Schleimhäute mit Pilzen oder unempfindlichen Bakterien nach langfristiger oder wiederholten Anwendung; allergische Hautreaktionen wie Hautrötung und Nesselausschlag mit Bläschen- und Quaddelbildung (urtikarielles Exanthem); Anstieg bestimmter Leberenzyme (Eiweißstoffe, die Stoffwechselvorgänge beschleunigen) aufgrund einer leichten Leberzellschädigung.
  • Selten
    • Schwellungen (Quincke-Ödem, Gelenkschwellungen), Arzneimittelfieber; Gallenstau in der Leber oder Gelbsucht mit z. T. kolikartigen Leibschmerzen unter einer länger dauernden Behandlung (2 - 3 Wochen), insbesondere bei schon vorher bestehender Leberschädigung, bei Wiederholungsbehandlungen oder bei Allergikern. Begleitsymptome eines Gallestaus können u. a. Brechreiz, Erbrechen, Hautreaktionen [Nesselsucht], Erhöhung bestimmter weißer Blutzellen, Fieber und Bauchkrämpfe sein.
  • Sehr selten
    • Anaphylaktischer Schock (starke Überempfindlichkeitsreaktion; ein anaphylaktischer Schock ist lebensbedrohlich und erfordert entsprechende Notfallmaßnahmen); schwere Hauterscheinungen (Erythema exsudativum multiforme) mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen bis hin zu einer schweren allergischen Reaktion mit entzündlichen Veränderungen der Haut sowie Bläschenbildung der Schleimhäute des Mundes und der Geschlechtsorgane (vor allem bei Kindern aller Altersstufen) (Stevens-Johnson-Syndrom); Einengung des Magenausgangs (spastisch-hypertrophische Pylorusstenose) bei Kindern; Bauchspeicheldrüsenentzündung; Leberentzündung, Lebervergrößerung und Leberversagen, Ohrensausen (Tinnitus) und vorübergehende Hörverluste bzw. Taubheit; gefährliche
      Herzrhythmusstörungen (unregelmäßiger Herzschlag, ventrikuläre Arrhythmien [Torsade de pointes]) und Herzjagen (ventrikuläre Tachykardien), insbesondere bei Patienten, die eine bestimmte Veränderung im EKG (verlängertes QT-Intervall) aufweisen; Nierenentzündung (interstitielle Nephritis); Verschlimmerung des Krankheitsgeschehens bei krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis); schwere Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis).
  • Gegenmaßnahmen
    • Folgende sehr seltene Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein.
    • Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt:
      • Schleimhautentzündung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis)
        • Hier muss der Arzt entscheiden, ob eine Beendigung der Therapie mit Erythromycin in Frage kommt und gegebenenfalls sofort eine angemessene Behandlung einleiten. Arzneimittel die die Darmbewegung hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
      • Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie)
        • Hier muss die Behandlung mit Erythromycin sofort abgebrochen werden und die entsprechenden Notfallmaßnahmen müssen eingeleitet werden.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Erythromycin ist erforderlich, wenn
    • Sie an einer Erkrankung der Leber leiden.
      • Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Leberfunktionsstörungen bei Ihnen vorliegen oder früher einmal vorlagen oder während der Behandlung auftreten. Anzeichen einer Lebererkrankung sind fehlendes Verlangen nach Nahrung, Gelbsucht, Dunkelfärbung des Urins, Juckreiz oder Druckempfindlichkeit des Bauches.
    • Sie an Myasthenia gravis, einer seltenen Erkrankung, die eine Muskelschwäche verursacht, leiden.
      • Wenn Sie unter der Behandlung mit Erythromycin eine Verstärkung der Krankheitszeichen Ihrer Myasthenia gravis bemerken, müssen Sie Erythromycin absetzen und einen Arzt aufsuchen.
    • Sie gleichzeitig Lovastatin (Arzneimittel zur Senkung Ihrer Blutfettwerte) einnehmen. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, da es bei gleichzeitiger Einnahme von Erythromycin und Lovastatin möglicherweise zu einem verstärkten Muskelabbau (Rhabdomyolyse) kommt.
    • Langzeitanwendung oder Verwendung hoher Dosen
      • Bei einer Behandlungsdauer länger als 3 Wochen wird eine regelmäßige Kontrolle des Blutbildes, der Leber- und Nierenfunktionswerte empfohlen.
      • Eine längerfristige und/oder wiederholte Anwendung von Erythromycin kann zu einer Neu- oder Zweitinfektion mit Erythromycin-unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen führen.
      • Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten (Pilzbefall der Schleimhäute mit Rötung und weißlichen Belägen der Schleimhäute). Folgeinfektionen müssen entsprechend behandelt werden.
    • Weitere Vorsichtshinweise
      • Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittel unempfindlich (resistent) sind.
      • Erythromycin kann die Bestimmung von bestimmten Hormonen (Katecholamine) im Urin verfälschen.
      • Unter der Behandlung mit Erythromycin kann die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkungen von hormonalen Kontrazeptiva („Pille") in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nicht-hormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.
      • Zwischen Erythromycin und Lincomycin bzw. Clindamycin besteht eine partielle Kreuzresistenz der Erreger.
    • Kinder
      • Erythromycin ist nicht geeignet für Kinder unter 8 Jahren. Hierfür stehen niedriger dosierte Darreichungsformen zur Verfügung.
    • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
      • Zur Anwendung und Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion siehe Kategorie „Dosierung" - „Hinweise zur Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion".
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Nach den bisherigen Erfahrungen hat Erythromycin keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit.

Schwangerschaftshinweis

  • Auch wenn Beobachtungen am Menschen bisher keine Hinweise auf eine fruchtschädigende Wirkung ergeben haben, sollten Sie, wenn Sie schwanger sind, Erythromycin nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen.
  • Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über und kann beim Säugling Magen-Darm-Störungen wie z. B. Durchfälle, aber möglicherweise auch die Ausbildung einer Einengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) verursachen.
  • Beim gestillten Säugling ist die Möglichkeit einer Antikörperbildung nach Kontakt mit dem Arzneistoff (Sensibilisierung) oder einer Sprosspilzbesiedlung (Hefen und hefeähnliche Pilze) nicht auszuschließen.
  • Sie sollten daher Erythromycin in der Stillzeit nur einnehmen, wenn Ihr Arzt eine Behandlung für unbedingt notwendig erachtet.

Wechselwirkungen

  • Bei Einnahme mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Arzneistoffe, die die Wirkung von Erythromycin beeinflussen oder deren Wirkung von Erythromycin beeinflusst wird:
      • Antibiotika (Chloramphenicol, Clindamycin, Lincomycin, Colistin, Streptomycin, Tetracycline
      • Arzneistoffe zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr (Ciclosporin A, Tacrolimus, Sirolimus)
      • Arzneimittel zur Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankungen (Chinidin und Disopyramid, Felodipin, Verapamil, Dihydroergotamin oder einem nichthydrierten Mutterkornalkaloid, Digoxin)
      • blutgerinnungshemmende Arzneimittel (Antikoagulantien vom Cumarin-Typ)
      • Protease-Inhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von AIDS) wie z. B. Ritonavir
      • Arzneistoff zur Senkung der Magensäureproduktion (Omeprazol, Cimetidin)
      • Arzneistoffe zur Behandlung von epileptischen Krampfleiden (Carbamazepin, Phenytoin bzw. Valproinsäure)
      • Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen) wie z. B. Sildenafil, Tardalafil, Vardenafil
      • Theophyllin (Arzneistoff zur Behandlung des Asthmas)
      • Clozapin (Arzneistoff zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen)
      • Alfentanil (Arzneistoff, der bei der Narkose angewendet wird)
      • Bromocriptin (Arzneistoff zur Behandlung der Parkinson`schen Erkrankung), Midazolam bzw. Triazolam (Beruhigungs-/Schlafmittel), Zopiclon (Schlafmittel)
      • Methylprednisolon (entzündungshemmender Arzneistoff)
      • Lovastatin (Arzneistoff zur Senkung des Cholesterinspiegels)
      • Pentamidin i.v. (Arzneistoff zur Behandlung einer speziellen Form der Lungenentzündung)
      • orale hormonale Kontrazeptiva („Pille")
    • Die Arzneistoffe Terfenadin, Astemizol, Cisaprid und Pimozid dürfen nicht gleichzeitig mit Erythromycin angewendet werden.
  • Bei Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Nahrungsaufnahme vermindert die Aufnahme von Erythromycinstearat aus dem Magen-Darm-Kanal.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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