Beipackzettel von Eurovinorelbin 10mg/ml Konz. z. Herst. e. Inf.Lösg einsehen

Art und Weise

  • Dieses Arzneimittel wird mit einer 9 mg/ml (0,9%igen) Natriumchloridlösung oder 50 mg/ml (5%igen) Glucoselösung verdünnt, bevor Sie es erhalten. Es wird als langsame Injektion in eine Vene über 6 bis 10 Minuten oder als Infusion über einen Tropf in eine Vene über 20 - 30 Minuten gegeben. Nach Beendigung der langsamen Injektion oder Infusion wird die Vene mit Kochsalzlösung gespült.

Dosierung

  • Die Entscheidung über die speziell für Sie abzustimmende Dosis wird durch Ihren Arzt getroffen. Die normale Dosis für Erwachsene beträgt 25 - 30 mg/m2 Körperoberfläche pro Woche. Die Dosis ist abhängig von Ihrem Gesundheitszustand, Ihrem Allgemeinzustand und ob Sie gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen.
  • Anwendung bei Kindern
    • Die Anwendung bei Kindern unter 18 Jahren wird nicht empfohlen.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Da Ihnen dieses Arzneimittel während Ihres Klinikaufenthaltes gegeben wird, ist es unwahrscheinlich, dass Sie zu wenig oder zu viel erhalten. Fragen Sie dennoch Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie irgendwelche Bedenken haben.
  • Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie weitere Fragen haben.

Indikation

  • Das Präparat ist ein gegen den Krebs gerichtetes Arzneimittel aus der Gruppe der Vinca-Alkaloide. Es wird für bestimmte Arten von Lungenkrebs und Brustkrebs verwendet.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden
    • Das Arzneimittel wird Ihnen nicht als Injektion in das Rückenmark gegeben.
    • wenn Sie allergisch gegen Vinorelbin oder irgendein anderes Vinca-Alkaloid oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie an einer schweren Infektion leiden oder vor kurzem daran gelitten haben oder wenn Sie eine verminderte Zahl von weißen Blutkörperchen haben (Neutropenie).
    • wenn Sie in Ihrem Blut einen stark erniedrigten Wert bestimmter weißer Blutkörperchen, die Blutplättchen genannt werden, haben.
    • wenn Sie als Frau im gebärfähigen Alter sind und keine sicheren Verhütungsmaßnahmen treffen.
    • wenn Sie schwanger sind.
    • wenn Sie stillen.
    • wenn Sie eine schwere Lebererkrankung haben.
    • in Verbindung mit einer Gelbfieberimpfung.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Schwerwiegende Nebenwirkungen - wenn eine der folgenden Nebenwirkungen bei Ihnen auftritt, berichten Sie bitte sofort Ihrem Arzt davon:
    • Selten/kann bis zu 1 von 1.000 Personen betreffen:
      • Schmerzen in der Brust, die in den Nacken oder Arm ausstrahlen können (dies kann auf eine schwerwiegende Herzerkrankung hinweisen).
    • Sehr selten/kann bis zu 1 von 10.000 Personen betreffen:
      • Hohes Fieber, das von beschleunigtem Herzschlag und Atembeschwerden begleitet werden kann (dies kann ein Anzeichen für eine Infektion sein).
    • Nicht bekannt/Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar:
      • Plötzliche Atembeschwerden mit Juckreiz, Schwellungen und Schwindel (dies kann auf eine schwerwiegende allergische Reaktion hinweisen).
    • Dies sind sehr schwerwiegende Nebenwirkungen, die tödlich sein können. Sie benötigen vielleicht dringende medizinische Hilfe.
    • Wenn Sie während Ihrer Injektion oder Infusion Schmerzen an der Injektionsstelle haben oder an dieser eine Verfärbung oder eine Schwellung bemerken, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal unverzüglich darüber. Es ist möglich, dass das Arzneimittel nicht ordnungsgemäß in die Vene gelangt und die Injektion oder Infusion gestoppt werden muss.
  • Andere Nebenwirkungen - wenn eine der folgenden Nebenwirkungen bei Ihnen auftritt, berichten Sie Ihrem Arzt sobald wie möglich darüber:
    • Sehr häufig/kann mehr als 1 von 10 Personen betreffen:
      • Abnahme der Anzahl der weißen Blutkörperchen, was dazu führen kann, dass Sie anfälliger für Infektionen werden. Abnahme der Anzahl der roten Blutkörperchen (Anämie), was dazu führen kann, dass Sie sich müde fühlen. Entzündung im Bereich von Mund oder Rachen. Übelkeit und Erbrechen. Verstopfung. Haarausfall. Schwellungen, Wundsein, Schmerzen und/oder Hautausschlag am Ort der Injektion. Kribbeln oder Taubheitsgefühl. Mit der Muskelbewegung assoziierte Beschwerden, einschließlich Verlust der Muskelkoordination, Verlust von Reflexen, Muskelzucken, Schwerfälligkeit oder Schwäche im Bein.
    • Häufig/kann bis zu 1 von 10 Personen betreffen:
      • Infektionen (möglicherweise in unterschiedlichen Bereichen des Körpers). Fieber. Allergische Reaktionen der Haut oder der Lunge. Langsame Blutgerinnungszeiten aufgrund von niedrigen Konzentrationen der als Blutplättchen bezeichneten Blutzellen. Durchfall. Muskelschwäche und Müdigkeit. Schmerzen an verschiedenen Körperstellen, einschließlich Gelenken und Muskeln, Kiefer und an der Stelle des Tumors.
    • Gelegentlich/kann bis zu 1 von 100 Personen betreffen:
      • Ungewöhnliche Empfindungen von Brennen, Juckreiz, Kribbeln oder Taubheit, die überall am Körper auftreten können. Atemnot oder plötzliches Keuchen. Hoher oder niedriger Blutdruck. Hitzewallungen. Kalte Gliedmaßen.
    • Selten/kann bis zu 1 von 1.000 Personen betreffen:
      • Stark erniedrigter Blutdruck (Sie können Schwindelanfälle oder eine Ohnmacht erleiden). Darmverstopfung, die zu Bauchschmerzen und Blähungen führt. Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen kann einschließlich Bauchschmerzen/-schwellung und/oder Rückenschmerzen. Beschädigung der Haut und des Gewebes an der Injektionsstelle. Verbreitete Hautreaktionen. Entzündung von Lungengewebe.
    • Sehr selten/kann bis zu 1 von 10.000 Personen betreffen:
      • Herzrhythmusstörung (schneller oder unregelmäßiger Herzschlag).
    • Nicht bekannt/Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar:
      • Anorexie (Appetitlosigkeit). Syndrom der inadäquaten Ausschüttung des antidiuretischen Hormons (SIADH): Dieses Syndrom kann zum Beispiel mit den folgenden Beschwerden verbunden sein: Gewichtzunahme, Übelkeit, Erbrechen, Muskelkrämpfe, Verwirrtheit und Krämpfe. Hautausschlag und Taubheitsgefühl der Handinnenflächen und/oder der Fußsohlen.
    • Veränderungen im Blut können ebenfalls auftreten. Ihr Arzt wird veranlassen, dass bei Ihnen Bluttests durchgeführt werden, um diese zu beobachten (geringe Anzahl weißer Blutkörperchen, Blutarmut und/oder geringe Anzahl an Blutplättchen, Einfluss auf die Leber- und Nierenfunktion und niedrige Natriumspiegel in Ihrem Blut).
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie das Arzneimittel anwenden
      • wenn Sie an einer Verengung der Herzkranzgefäße genannt koronare Herzkrankheit leiden
      • wenn Sie eine Strahlentherapie erhalten, die die Leber mit einschließt.
      • wenn Sie Anzeichen oder Symptome einer Infektion haben (wie z. B. Fieber, Schüttelfrost, Halsentzündung usw.). Informieren Sie Ihren Arzt so rasch wie möglich, damit er notwendige Untersuchungen durchführen kann.
      • wenn Sie eine verminderte Leberfunktion haben.
      • wenn Sie eine Impfung mit Lebendimpfstoffen wie Polio-Schluckimpfung oder BCG erhalten.
      • Jeder Kontakt mit den Augen ist streng zu vermeiden, da das Risiko schwerer Reizungen oder sogar von Geschwüren der Augenoberfläche (Hornhaut) besteht. Das Auge muss sofort mit Kochsalzlösung gespült werden, wenn es zu einem Kontakt mit dem Arzneimittel gekommen ist.
      • wenn Sie mit Mitomycin C, einem gegen Krebs gerichteten Arzneimittel, behandelt werden.
      • Wenn Sie irgendein Arzneimittel der in der Kategorie "Wechselwirkungen" aufgeführten Arzneimittel nehmen.
    • In der japanischen Population gibt es eine erhöhte Rate an Lungenerkrankungen.
    • Männer und Frauen müssen während der Behandlung mit Vinorelbin wirksame Verhütungsmaßnahmen treffen. Männer sollten während und bis zu 6 Monate (Minimum 3 Monate) nach Ende der Behandlung kein Kind zeugen.
    • Vor jeder einzelnen Behandlung mit Vinorelbin werden Blutuntersuchungen durchgeführt. Wenn Ihre Werte zu niedrig sind, wird die Behandlung ausgesetzt bis zum Erreichen eines die Therapie ermöglichenden Blutwertes.
    • Lesen Sie alle Informationen in dieser Anweisung.
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie sich über irgendetwas im Unklaren sind.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es wurden keine Untersuchungen zu Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit durchgeführt.
    • Jedoch müssen vorbeugende Maßnahmen getroffen werden, falls Sie sich nicht dazu in der Lage fühlen, Kraftfahrzeuge zu führen oder Arbeiten zu verrichten, die eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordern. Wegen der Wirkungen oder Nebenwirkungen des Arzneimittels kann Ihre Fähigkeit, diese Tätigkeiten sicher auszuführen, herabgesetzt sein. Eine Beschreibung der Nebenwirkungen dieses Arzneimittels finden Sie der Kategorie "Nebenwirkungen".

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Das Arzneimittel verursacht Schäden am Erbgut und darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung und bis zu 3 Monate danach zuverlässige Verhütungsmaßnahmen treffen.
  • Stillzeit
    • Es ist nicht bekannt, ob Vinorelbin in die Muttermilch übertritt. Das Stillen muss deshalb vor Behandlungsbeginn beendet werden.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel einschließlich pflanzlicher Arzneimittel handelt. Insbesondere wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel anwenden:
      • jegliche Arzneimittel, die das Knochenmark beeinflussen können, wie zum Beispiel Arzneimittel zur Behandlung von Krebs
      • Carbamazepin, Phenytoin und Phenobarbital (Arzneimittel, die bei Epilepsie eingesetzt werden)
      • Antibiotika wie Rifampicin, Erythromycin, Clarithromycin, Telithromycin
      • Johanniskraut (Hypericum perforatum)
      • Ketoconazol und Itraconazol (Arzneimittel gegen Pilzinfektionen)
      • antivirale Arzneimittel, die bei HIV eingesetzt werden, wie z. B. Ritonavir (HIV-Protease-Inhibitoren)
      • Nefazodon (ein Arzneimittel gegen Depressionen)
      • Cyclosporin und Tacrolimus (Arzneimittel, die die Aktivität des Immunsystems des Körpers herabsetzen)
      • Verapamil, Chinidin (eingesetzt bei Herzerkrankungen)
      • andere gegen den Krebs gerichtete Arzneimittel wie z. B. Mitomycin C, Cisplatin
      • blutverdünnende Arzneimittel wie z. B. Warfarin
      • Impfstoffe gegen Gelbfieber oder andere Lebendimpfstoffe

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

Melden Sie Ihre Erfahrung - in nur 2 Minuten.