Beipackzettel von Felodipin-1A Pharma 10mg Retardtabletten einsehen

Art und Weise

  • Zum Einnehmen.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
    • Die Dosis sollte individuell angepasst werden.
    • 1-mal täglich 5 mg Felodipin. Hierfür stehen andere Wirkstärken zut Verfügung.
    • Falls die Wirkung von 5 mg Felodipin zu stark ist, kann Ihr Arzt die Dosis auf maximal 1-mal täglich 2,5 mg Felodipin senken. Falls die Wirkung von 5 mg Felodipin nicht ausreicht, kann Ihr Arzt die Dosis auf maximal 1-mal täglich 10 mg Felodipin erhöhen.
    • Die Standarderhaltungsdosis ist 5 mg Felodipin 1-mal täglich.
  • Kinder und Jugendliche
    • Es gibt nur begrenzte klinische Erfahrungen bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit diesem Arzneimittel. Daher wird eine Anwendung bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.
  • Ältere Patienten
    • Ihr Arzt wird eventuell die Behandlung mit 1-mal täglich 2,5 mg Felodipin beginnen.
  • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
    • Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
  • Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
    • Es kann zu einer erhöhten Konzentration von Felodipin im Blut kommen. Ihr Arzt wird die Dosis möglicherweise verringern.
  • Wenn die Wirkung zu schwach ist und Sie schon die maximale Dosis von 10 mg Felodipin einnehmen, wird Ihr Arzt Ihnen eventuell ein weiteres blutdrucksenkendes Arzneimittel verordnen.
  • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.
  • Die Dauer der Behandlung bestimmt Ihr Arzt.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten,
    • kann bei Ihnen in Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung eine Verstärkung von Nebenwirkungen auftreten. Es kann zu starkem Blutdruckabfall und in einzelnen Fällen zur verlangsamten Herzschlagfolge kommen.
    • Wenn Sie den Verdacht einer Überdosierung haben, wenden Sie sich bitte an den nächsten erreichbaren Arzt.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben,
    • nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, sondern fahren Sie mit der Einnahme wie üblich fort.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen:
    • Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt. Sie gefährden sonst den Behandlungserfolg.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein Arzneimittel, das zur Gruppe der Calcium-Antagonisten gehört. Es entspannt gezielt die Muskulatur der Blutgefäße und senkt auf diese Weise einen zu hohen Blutdruck.
  • Das Arzneimittel wird angewendet bei
    • zu hohem Blutdruck, der nicht organbedingt ist.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Felodipin oder einen der sonstigen Bestandteile sind,
    • wenn Sie innerhalb des letzten halben Jahres einen Schlaganfall hatten,
    • wenn Sie an einem Herz-Kreislauf-Schock leiden,
    • wenn Ihre Herzklappen verengt sind und somit der Blutdurchfluss erschwert ist,
    • wenn Ihr Herzmuskel erkrankt ist und dadurch der Herzinnenraum verengt wird,
    • wenn Sie bereits in Ruhe oder bei nur geringer Anstrengung Schmerzen im Brustbereich haben (instabile Angina pectoris),
    • wenn Sie innerhalb der letzten acht Wochen einen Herzinfarkt erlitten haben,
    • wenn bei Ihnen die Erregungsleitung von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern gestört ist,
    • wenn Ihre Nierenfunktion stark eingeschränkt ist,
    • wenn Ihre Leberfunktion stark eingeschränkt ist,
    • wenn Sie an einer Herzleistungsschwäche leiden, die nicht durch ärztliche Maßnahmen stabilisiert wurde,
    • wenn Sie schwanger sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Das Arzneimittel kann Gesichtsrötung mit Wärmegefühl, Kopfschmerzen, Herzstolpern (Palpitationen) oder kurzzeitiges Aussetzen des Herzschlags, Schwindel und Müdigkeit hervorrufen. Viele dieser Nebenwirkungen sind abhängig von der Dosis und treten vorzugsweise zu Beginn der Behandlung oder nach Erhöhung der Dosierung auf. Solche Nebenwirkungen sind in der Regel vorübergehend und bilden sich nach einiger Zeit zurück.
  • Dosisabhängige Schwellungen des Knöchels können auftreten. Dies resultiert aus einer Gefäßerweiterung kleinster Blutgefäße und steht nicht in Zusammenhang mit einer allgemeinen Störung des Wasser-Elektrolyt-Haushalts.
  • Es wurde über Zahnfleischwucherungen bei Patienten mit Zahnfleisch-/Zahnbettentzündung berichtet.
  • Diese Wucherungen können durch sorgsame Mundhygiene vermieden oder aufgehoben werden.
  • Die nachfolgend aufgeführten Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien und in der Produktüberwachung nach Zulassung erfasst.
  • Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
    • Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
    • Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1000
    • Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10 000
    • Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000
    • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
  • Mögliche Nebenwirkungen:
    • Sehr häufig:
      • Flüssigkeitsansammlungen in Armen und Beinen. Flüssigkeitsansammlungen in den Füßen beruhen auf einer Erweiterung der Blutgefäße. Wenn sie auftreten, bilden sie sich spätestens nach Absetzen des Arzneimittels von allein zurück.
    • Häufig:
      • Gesichtsrötung mit Wärmegefühl
      • Kopfschmerzen
    • Gelegentlich:
      • Schwindel
      • Blutdrucksenkung unter die Norm
      • Müdigkeit
      • Herzklopfen, Herzrasen
      • Kribbeln in Armen und Beinen
      • Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Bauchschmerzen, Übelkeit)
      • Hautreaktionen, u. a. Überempfindlichkeitsreaktionen wie Juckreiz oder Hautausschlag
      • Auftreten von Anfällen mit Brustschmerzen (Angina-pectoris-Anfällen). Diese treten insbesondere zu Beginn der Behandlung auf. Bei Patienten mit bestehenden Brustschmerzen (Angina pectoris) können Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle zunehmen.
    • Selten:
      • kurz dauernder Bewusstseinsverlust
      • Erbrechen
      • Erektionsstörungen
      • Muskelschmerz, Gelenkschmerz
      • Nesselsucht
    • Sehr selten:
      • Herzinfarkt
      • Zahnfleischwucherung und Zahnfleischentzündung. Diese können durch sorgfältige Mundhygiene verhindert oder rückgängig gemacht werden.
      • Ohrensausen
      • Unruhe
      • Muskelzittern
      • Schweißausbrüche
      • Atembeschwerden
      • Verstopfung, Durchfall
      • häufige Entleerung kleiner Harnmengen
      • Gewichtszunahme
      • Hautschwellungen vor allem im Gesichtsbereich
      • großflächige Hautabschuppung
      • Auftreten von Hauterscheinungen nach Lichteinwirkung (Photosensibilität, Lichtempfindlichkeit)
      • Fieber
      • Gefäßentzündung
      • Leberfunktionsstörung
      • Vergrößerung der männlichen Brustdrüse
    • Nach plötzlichem Absetzen des Arzneimittels kann es zu einem starken Anstieg des Blutdrucks kommen.
  • Besondere Hinweise:
    • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie an Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
    • Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt. Bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z. B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) können unter Umständen lebensbedrohlich werden. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter ein.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Besondere Vorsicht bei der Einnahme ist erforderlich,
      • wenn Sie einen ausgeprägt niedrigen Blutdruck haben,
      • wenn Ihr Puls in Ruhe über 120 Schlägen pro Minute liegt.
    • Das Arzneimittel kann einen Blutdruckabfall mit Herzrasen (erhöhter Puls) hervorrufen, wie andere gefäßerweiternde Arzneimittel. Da dies bei bestimmten Patienten zu einer verminderten Durchblutung des Herzmuskels führen kann, fragen Sie bitte Ihren Arzt, ob für Sie ein erhöhtes Risiko besteht.
    • Das Arzneimittel darf bei Patienten mit Neigung zu erhöhtem Puls nur mit Vorsicht angewendet werden.
    • Felodipin wird in der Leber verstoffwechselt. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann folglich eine höhere Konzentration von Felodipin und ein vermehrtes Ansprechen des Körpers auf das Arzneimittel erwartet werden.
    • Es wurde über Zahnfleischwucherungen bei Patienten mit Zahnfleisch-/Zahnbettentzündung berichtet. Diese Wucherungen können durch sorgsame Mundhygiene vermieden oder aufgehoben werden.
  • Kinder und Jugendliche
    • Das Arzneimittel sollte nicht bei Kindern und Jugendlichen angewendet werden, da nur begrenzt Erfahrungen bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen vorliegen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
    • Durch individuell auftretende, unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
    • Bevor Sie Auto fahren oder Maschinen bedienen, sollten Sie wissen, wie Sie auf das Arzneimittel reagieren, da Schwindel und Müdigkeit auftreten können.

Schwangerschaftshinweis

  • Sie dürfen das Arzneimittel während der gesamten Schwangerschaft nicht einnehmen, da sich bei Untersuchungen an Tieren Hinweise auf Schädigungen des Ungeborenen ergeben haben. Vor der Einnahme müssen Sie sich sicher sein, dass Sie nicht schwanger sind.
  • Der Wirkstoff des Arzneimittels geht in die Muttermilch über. Der voll gestillte Säugling nimmt pro Tag jedoch nur eine geringe Menge des Wirkstoffes auf. Es ist nicht bekannt, ob dies für den Säugling ein Risiko darstellt.
  • Es gibt keine Patientendaten zur Zeugungs-/Gebärfähigkeit.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Das Arzneimittel wird wie folgt beeinflusst:
      • Verstärkung der Wirkung bis hin zum erhöhten Nebenwirkungsrisiko durch:
        • andere blutdrucksenkende Arzneimittel,
        • bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva),
        • Arzneimittel gegen Geschwüre im Magen-Darm-Trakt (z. B. Cimetidin),
        • Arzneimittel gegen Infektionen bzw. Pilzinfektionen (z. B. Erythromycin, Itraconazol, Ketoconazol)
        • Arzneimittel gegen HIV-Infektionen (HIV-Proteasehemmer, z. B. Ritonavir).
      • Abschwächung der Wirkung durch:
        • Arzneimittel gegen epileptische Anfälle (z. B. Carbamazepin, Phenytoin, Barbiturate),
        • Arzneimittel gegen Infektionen (z. B. Rifampicin),
        • Arzneimittel für kurz andauernde Narkosen (z. B. Barbiturate),
        • Arzneimittel gegen HIV-Infektionen (Efavirenz, Nevirapin),
        • Pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut enthalten.
    • Sonstige mögliche Wechselwirkungen:
      • Das Arzneimittel kann die Serumkonzentration von Tacrolimus (Wirkstoff zur Prävention von Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen, z. B. Niere oder Leber) erhöhen. Bei gleichzeitiger Anwendung sollte Ihr Arzt die Serumkonzentration von Tacrolimus kontrollieren und gegebenenfalls die Dosis entsprechend anpassen.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Der Genuss von Grapefruitsaft kann die Wirkung verstärken, sodass die Gefahr besteht, dass Ihr Blutdruck zu stark absinkt. Nehmen Sie daher das Arzneimittel nicht zusammen mit Grapefruitsaft ein.
    • Das Präparat kann ohne Nahrung oder nach einem leichten fett- und kohlenhydratarmen Essen eingenommen werden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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