Beipackzettel von Fenistil Tropfen einsehen

Art und Weise

  • Tropfen zum Einnehmen.
  • Zum Antropfen die Flasche mit dem Tropfer senkrecht nach unten halten. Bei Antropfschwierigkeiten mit dem Finger mehrmals auf den Flaschenboden klopfen.
  • Die Tropfen werden unverdünnt (z. B. mit einem Teelöffel) eingenommen.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau wie beschrieben bzw. genau nach Anweisung Ihres Arztes oder Apothekers ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt:
    • Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren nehmen 3-mal täglich 20 - 40 Tropfen ein.
    • Für Patienten, die zu Schläfrigkeit neigen, wird empfohlen, 40 Tropfen vor dem Schlafengehen und 20 Tropfen am Morgen einzunehmen.
    • Kinder von 1 bis 11 Jahren
      • Die empfohlene Tagesdosis beträgt 2 Tropfen pro kg Körpergewicht, verteilt auf 3 Einzelgaben.
      • Das Körpergewicht (KG) mal 2, dann geteilt durch 3 ist gleich die Anzahl Tropfen, die 3-mal täglich eingenommen werden soll (2xKG/3).
      • Beispiel:
        • Ein Kind mit 15 kg Körpergewicht sollte 10 Tropfen 3-mal täglich einnehmen.
      • Dosierungsbeispiele:
        • Gewicht in kg: 7,5
          • Anzahl Tropfen 3x täglich: 5
        • Gewicht in kg: 10,5
          • Anzahl Tropfen 3x täglich: 7
        • Gewicht in kg: 15
          • Anzahl Tropfen 3x täglich: 10
        • Gewicht in kg: 18
          • Anzahl Tropfen 3x täglich: 12
        • Gewicht in kg: 22,5
          • Anzahl Tropfen 3x täglich: 15
        • Gewicht in kg: 25,5
          • Anzahl Tropfen 3x täglich: 17
        • Gewicht in kg: 30
          • Anzahl Tropfen 3x täglich: 20
        • Gewicht in kg: 33
          • Anzahl Tropfen 3x täglich: 22
        • Gewicht in kg: 37,5
          • Anzahl Tropfen 3x täglich: 25
        • Gewicht in kg: 40,5
          • Anzahl Tropfen 3x täglich: 27
        • Gewicht in kg: 45
          • Anzahl Tropfen 3x täglich: 30
        • Gewicht in kg: 48
          • Anzahl Tropfen 3x täglich: 32
    • Ältere Menschen (ab 65 Jahren)
      • Es ist die für Erwachsene übliche Dosis einzunehmen.
  • Dauer der Behandlung
    • Nehmen Sie die Tropfen nicht länger als 14 Tage ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ein.
  • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Im Falle einer Überdosierung informieren Sie bitte umgehend Ihren Arzt oder Apotheker, damit er über den Schweregrad und ggf. erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern führen Sie die Anwendung wie in der Dosierungsanleitung beschrieben fort.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Unterbrechen Sie die Behandlung oder beenden Sie die Anwendung vorzeitig, so müssen Sie damit rechnen, dass sich die gewünschte Wirkung nicht einstellt bzw. das Krankheitsbild sich wieder verschlechtert.
    • Halten Sie deshalb bitte Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie die Behandlung beenden oder unterbrechen wollen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Die Tropfen enthalten Dimetindenmaleat. Das Präparat gehört zu einer Gruppe Arzneimittel, die man Antihistaminika nennt. Sie werden zur Linderung der Symptome von Allergien wie Hautausschlag, Juckreiz, Heuschnupfen oder anderen Formen allergisch bedingten Schnupfens angewendet. Die Tropfen hemmen die Wirkung von Histamin. Histamin ist eine Substanz, die der Körper während einer allergisch bedingten Reaktion freisetzt. Es lindert den Juckreiz und die Reizungen, die durch den Hautausschlag verursacht werden, senkt die Schwellung und lindert die Symptome des allergisch bedingten Schnupfens wie laufende Nase, Niesen, Jucken der Nase und juckende, tränende Augen.
  • Anwendungsgebiet
    • Zur symptomatischen Linderung von:
      • histaminbedingtem Juckreiz;
      • windpockenassoziiertem Juckreiz bei Kleinkindern;
      • allergischem Schnupfen bei Patienten über 6 Jahren;
      • Nesselsucht (Urtikaria);
      • Insektenstichen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Dimetindenmaleat oder einem der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • Säuglinge und Kinder unter 1 Jahr dürfen das Arzneimittel nicht einnehmen.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Beenden Sie sofort die Einnahme und gehen Sie zu einem Arzt, wenn Sie eines der folgenden Symptome bemerken, welche Zeichen einer allergischen Reaktion sein können:
    • Atemnot oder Schluckbeschwerden
    • Schwellungen von Gesicht, Lippen, Zunge oder im Hals
    • starker Juckreiz mit Hautausschlag, Muskelkrämpfe
      • Diese Nebenwirkungen sind sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen).
  • Weitere Nebenwirkungen, die auftreten können, sind in der Regel leicht und vorübergehend.
  • Die häufigeren Nebenwirkungen treten besonders am Beginn der Behandlung auf.
  • Sehr häufige Nebenwirkung (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
    • Ermüdung
  • Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
    • Schläfrigkeit
    • Nervosität
  • Seltene Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
    • Erregung
    • Kopfschmerzen, Schwindel
    • Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, trockener Mund, trockener Rachen
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen, wenn einer der unten genannten Fälle auf Sie zutrifft:
      • grüner Star (Glaukom)
      • Schwierigkeiten beim Urinieren durch eine Vergrößerung der Prostata (Blasenhalsstenose/Prostatahypertrophie)
      • Epilepsie
      • 65 Jahre oder älter, da Nebenwirkungen wie Unruhe und Ermüdung auftreten können
    • Kinder und Jugendliche
      • Antihistaminika können bei jüngeren Kindern möglicherweise Erregungszustände hervorrufen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Wie viele andere Antihistaminika kann das Präparat bei einigen Menschen Müdigkeit verursachen oder die Aufmerksamkeit beeinträchtigen. In diesem Fall ist beim Führen von Fahrzeugen, Bedienen von Maschinen oder der Durchführung anderer Aufgaben, die Konzentration erfordern, Vorsicht geboten.
    • Dies gilt in verstärktem Maße in Zusammenwirkung mit Alkohol.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Wenn Sie schwanger sind oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Stillzeit
    • Die Einnahme der Tropfen in der Stillzeit wird nicht empfohlen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Die Tropfen sollten nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt eingenommen werden, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen/anwenden:
      • Antidepressiva (trizyklische Antidepressiva und Monoaminooxidase-Hemmer)
      • Anticholinergika wie Arzneimittel gegen Asthma oder Bronchospasmen, Magen- oder Bauchkrämpfe, pupillenerweiternde Arzneimittel (Mydriatika), Arzneimittel gegen Dranginkontinenz und überaktive Blase (urologische Antispasmatika)
      • Arzneimittel, die dämpfend auf das zentrale Nervensystem wirken (Sedativa), angstlösende Medikamente (Anxiolytika) oder Schlafmittel (Hypnotika, Neuroleptika)
      • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (Antikonvulsiva)
      • starke, zentral-wirksame Schmerzmittel (Opioid-Analgetika)
      • Antihistaminika (Arzneimittel zur Behandlung von Husten, Erkältung oder Allergien)
      • Arzneimittel gegen Übelkeit und Erbrechen (Antiemetika)
      • Procarbazin (Arzneimittel zur Behandlung von Krebs)
      • Scopolamin (Arzneimittel gegen Reiseübelkeit)
      • Alkohol
    • Die gleichzeitige Anwendung von trizyklischen Antidepressiva oder Anticholinergika kann das Risiko einer Verschlechterung eines Glaukoms oder einer Harnsperre (Harnretention) erhöhen. Darüber hinaus könnte die gleichzeitige Anwendung von trizyklischen Antidepressiva bei glaukomgefährdeten Patienten einen Anfall auslösen.
  • Einnahme zusammen mit Alkohol
    • Die Tropfen können wie viele Antihistaminika die Wirkung von Alkohol verstärken.
    • Alkohol kann die beruhigende Wirkung des Arzneimittels verstärken.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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