Beipackzettel von Fentanyl-HEXAL sublingual 533 Mikrogramm Subling. einsehen

Art und Weise

  • Dieses Arzneimittel wird angewendet, indem die Tablette unter die Zunge gelegt wird (sublinguale Anwendung).
  • Das Präparat wird sublingual angewendet.
  • Das bedeutet, die Tablette wird unter die Zunge gelegt, wo sie sich rasch auflöst und der Wirkstoff Fentanyl über die Mundschleimhaut aufgenommen wird.
  • Beim Auftreten einer Durchbruchschmerz-Episode wenden Sie bitte die von Ihrem Arzt verordnete Dosis wie folgt an:
    • Wenn Sie einen trockenen Mund haben, befeuchten Sie ihn mit einem Schluck Wasser. Spucken Sie das Wasser wieder aus, oder schlucken Sie es herunter.
    • Nehmen Sie die Sublingualtablette(n) erst unmittelbar vor der Anwendung aus der Blisterpackung.
    • Ziehen Sie die obere Folie eines Blisternapfes ab und entnehmen Sie die Sublingualtablette vorsichtig. Versuchen Sie bitte nicht, die Tablette durch die Folie zu drücken.
    • Legen Sie die Tablette so tief wie möglich unter Ihre Zunge und lassen Sie sie komplett auflösen.
    • Sie löst sich rasch unter der Zunge auf und wird dort aufgenommen, um den Schmerz zu lindern. Daher ist es wichtig, dass Sie die Tablette nicht lutschen, kauen oder hinunterschlucken.
    • Wenn sich die Tablette nach 30 Minuten nicht vollständig aufgelöst hat, können die verbliebenen Tablettenstücke geschluckt werden.
    • Bis sich die Tablette unter der Zunge komplett aufgelöst hat, sollten Sie nichts essen oder trinken.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Setzen Sie während Ihrer Behandlung mit diesem Präparat die Anwendung Ihres Opioid-Schmerzmittels gegen Ihre chronischen (d. h. über den ganzen Tag anhaltenden) Tumorschmerzen fort.
  • Beginn der Behandlung - Dosiseinstellung
    • Damit das Arzneimittel richtig wirken kann, muss Ihr Arzt herausfinden, welche Dosis eine einzelne Episode Ihrer Durchbruchschmerzen am besten lindern kann. Dieses Präparat ist in mehreren Dosisstärken erhältlich. Es ist möglich, dass Sie verschiedene Stärken davon bei mehreren Durchbruchschmerz-Episoden ausprobieren müssen, bevor die für Sie am besten geeignete Dosis gefunden wird. Ihr Arzt wird Ihnen dabei helfen und gemeinsam mit Ihnen die für Sie am besten geeignete Tablettenstärke finden.
    • Wenn 1 Tablette keine ausreichende Schmerzlinderung bringt, kann Ihr Arzt Sie auffordern, zur Behandlung einer Durchbruchschmerz-Episode 2 Tabletten anzuwenden. Wenden Sie nur dann eine zweite Tablette an, wenn Ihr Arzt
      Sie dazu angewiesen hat, da dies sonst zu einer Überdosis führen kann. Ihr Arzt berät Sie, welche Tablettenstärke Sie anwenden sollen.
    • Wenden Sie immer die Dosis an, die Ihnen Ihr Arzt verordnet hat. Diese kann sich von den Dosierungen anderer, von Ihnen bereits zur Behandlung Ihrer Durchbruchschmerzen verwendeter Arzneimittel unterscheiden.
  • Fortsetzen der Behandlung - nachdem die geeignetste Dosis gefunden wurde
    • Nachdem Sie mit Ihrem Arzt eine geeignete Dosis zur Kontrolle Ihrer Durchbruchschmerzen gefunden haben, sollten Sie diese Dosis höchstens 4-mal pro Tag anwenden. Eine Dosisdes Arzneimittels kann dabei aus mehr als einer Tablette bestehen.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, falls die Dosis nicht ausreicht, um Ihre Durchbruchschmerzen zufriedenstellend zu behandeln, damit die Dosis von Ihrem Arzt eventuell angepasst werden kann.
    • Sie dürfen die Dosis von diesem Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung verändern.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Entfernen Sie noch vorhandene Tabletten aus dem Mund.
    • Verständigen Sie Ihre Betreuungsperson oder eine andere Person über den Vorfall.
    • Sie oder Ihre Betreuungsperson müssen sofort mit Ihrem Arzt, Apotheker oder Krankenhaus besprechen, was unternommenwerden muss.
    • Mögliche Symptome einer Überdosierung sind ein veränderter Bewusstseinszustand, Verlust des Bewusstseins, extreme Schläfrigkeit, langsame und flache Atmung. Rufen Sie bitte sofort den Notarzt, wenn diese Symptome auftreten.
    • Falls Sie vermuten, dass jemand versehentlich dieses Arzneimittel eingenommen hat, rufen Sie sofort den Notarzt.
    • Hinweis für Betreuungspersonen
      • Während Sie auf den Arzt warten:
        • Halten Sie die betroffene Person wach, indem Sie sie ansprechen und gelegentlich schütteln.
        • Stellen Sie sicher, dass die Atemwege der betroffenen Person frei sind und sie atmet.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn die Durchbruchschmerzen noch anhalten, können Sie die Einnahme von dem Präparat, wie vom Arzt verordnet, nachholen. Wenn die Durchbruchschmerzen bereits abgeklungen sind, nehmen Sie es erst wieder bei Auftreten der nächsten Schmerzattacke ein.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Sie sollten das Arzneimittel absetzen, wenn Sie unter keinen Durchbruchschmerzen mehr leiden. Allerdings müssen Sie zur Behandlung Ihrer andauernden Krebsschmerzen Ihre regulären opioiden Schmerzmittel weiterhin gemäß den Anweisungen Ihres Arztes einnehmen.
    • Möglicherweise treten bei Ihnen Entzugssymptome beim Absetzen von dem Präparat auf, die den möglichen Nebenwirkungen davon ähnlich sind. Wenn bei Ihnen Entzugssymptome auftreten oder Sie Bedenken zu Ihren Schmerzmitteln haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Er wird prüfen, ob Sie Arzneimittel zur Linderung oder Beseitigung der Entzugssymptome benötigen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Der Wirkstoff in diesem Arzneimittel ist Fentanyl. Fentanyl gehört zu einer Gruppe von starken Schmerzmitteln, die als Opioide bezeichnet werden.
  • Das Arzneimittel wird zur Behandlung von Durchbruchschmerzen bei erwachsenen Krebspatienten angewendet, die bereits andere Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide gegen ihre chronischen (andauernden) Tumorschmerzen erhalten.
  • Bei Durchbruchschmerzen handelt es sich um zusätzliche Schmerzattacken, die plötzlich auftreten, obwohl Sie Ihre gewohnten Opioid-Schmerzmittel eingenommen/angewendet haben.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden, wenn
    • Sie allergisch gegen Fentanyl oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
    • Sie schwerwiegende Atemprobleme oder eine schwere Lungenerkrankung haben
    • Sie zur Behandlung Ihrer Dauerschmerzen nicht regelmäßig ein verordnetes Opioid (z. B. Codein, Fentanyl, Hydromorphon, Morphin, Oxycodon, Pethidin) jeden Tag nach einem festen Dosierplan über mindestens 1 Woche eingenommen/angewendet haben. Wenn Sie diese Arzneimittel nicht erhalten haben, dürfen Sie dieses Präparat nicht anwenden, da dies ansonsten das Risiko für eine gefährlich verlangsamte und/oder flache Atmung oder sogar einen Atemstillstand erhöhen kann.
    • Sie unter kurzzeitigem Schmerz (aber keinem Durchbruchschmerz) leiden (z. B. durch Verletzungen, Operationen oder Kopfschmerzen/Migräne hervorgerufen)
    • Sie ein Arzneimittel einnehmen, das 4-Hydroxybutansäure-Natriumsalz (Natriumoxybat) enthält (angewendet zur Behandlung bestimmter Symptome einer Narkolepsie).

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Schwerwiegende Nebenwirkungen
    • Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen sind eine flache Atmung (gelegentlich, kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen), niedriger Blutdruck (häufig, kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen) und Schock.
      • Dieses Präparat kann wie andere fentanylhaltige Arzneimittel sehr schwere Atempro bleme verursachen, die zum Tod führen können. Wenn Sie sehr schläfrig werden oder langsam und/oder flach atmen, müssen Sie oder Ihre Betreuungsperson sofort Ihren Arzt verständigen und einen Notarzt rufen.
    • Wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt, wenn Sie eine Kombination der folgenden Symptome bei sich feststellen:
      • Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Erschöpfung, Schwäche, Schwindel und niedriger Blutdruck
      • Zusammen können diese Symptome ein Anzeichen für eine möglicherweise lebensbedrohliche Erkrankung sein, die Nebennierenrindeninsuffizienz genannt wird. Bei dieser Erkrankung produzieren die Drüsen der Nebennierenrinde nicht genügend Hormone.
  • Sonstige Nebenwirkungen
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Übelkeit, Erbrechen
      • Schwindel, Kopfschmerzen
      • am Ort der Tablettenanwendung: Schmerzen, Geschwürbildung, Reizung, Blutung, Taubheitsgefühl, Gefühlsverlust, Rötung, Schwellung oder Fleckenbildung
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Depression, Verwirrtheitszustand, Angst, Schlaflosigkeit, abnorme Gedanken
      • Bewusstseinsverlust, Muskelzucken (Myoklonus)
      • abnorme Geschmacksempfindungen, Gewichtsabnahme
      • Schläfrigkeit, Sedierung, übermäßige Müdigkeit, Schwäche, Migräne, Taubheitsgefühl, Schwellungen an Armen und Beinen, Substanzentzugssymptomatik (kann sich durch das Auftreten folgender Nebenwirkungen äußern:
        • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Angst, Schüttelfrost, Zittern und Schwitzen), Zittern, Stürze, Schüttelfrost
      • Verstopfung, Entzündung der Mundhöhle, Mundtrockenheit, Durchfall, Bauchschmerzen, Magenbeschwerden, Sodbrennen, Appetitlosigkeit, Verdauungsprobleme, Zahnschmerzen, Mundsoor
      • Juckreiz, übermäßiges Schwitzen, Hautausschlag
      • Kurzatmigkeit, Halsschmerzen
      • verminderte Anzahl weißer Blutzellen, verminderte Anzahl roter Blutzellen
      • ungewöhnlich schneller Herzschlag
      • Blutdruckabfall oder -anstieg
      • Muskelschmerzen, Rückenschmerzen
      • versehentliche Verletzungen
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
      • starke Halsschmerzen
      • verminderte Anzahl der an der Blutgerinnung beteiligten Zellen
      • euphorische Stimmungslage, Nervosität, Krankheitsgefühl, nervöse Unruhe, Sehen oder Hören von nicht vorhandenen Dingen (Halluzinationen), Bewusstseinseinschränkung, Veränderung des Geisteszustandes, Desorientiertheit, anormale Träume, Depersonalisation, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Gleichgewichtsstörung, Schwindelgefühl, Probleme beim Sprechen, Koma, Kribbeln oder Taubheitsgefühl, verstärkte/veränderte Berührungsempfindlichkeit, Schwierigkeiten mit der Koordination von Bewegungen
      • Sehstörungen, verschwommenes Sehen, rote Augen
      • Ohrenklingeln, Ohrenschmerzen
      • ungewöhnlich langsamer Herzschlag
      • starkes Wärmegefühl, Hitzewallungen
      • schwere Atemprobleme, Atemschwierigkeiten während des Schlafens
      • Lähmung des Darms (Ileus)
      • Blähungen, aufgeblähter Bauch
      • eines oder mehrere der folgenden Probleme in der Mundhöhle:
        • Geschwürbildung, Gefühlsverlust, leichte Schmerzen, ungewöhnliche Verfärbung, Weichgewebeerkrankung, Zungenerkrankung, schmerzhafte oder blasige oder ulzerierte Zunge, Zahnfleischschmerzen, aufgesprungene Lippen, Zahnerkrankung
      • Entzündung der Speiseröhre
      • Erkrankungen der Gallenblase
      • kalter Schweiß, Gesichtsschwellung, Juckreiz am ganzen Körper, Haarausfall
      • Muskelzucken, Muskelschwäche
      • Beschwerden im Brustkorb, Durst, Frieren, Schwitzen, Schwierigkeiten beim Wasserlassenabnorme Träume, Gefühl der Absonderung, Stimmungsschwankungen
      • Unwohlsein, Trägheit
      • Veränderungen, die bei ärztlichen Untersuchungen festgestellt werden (verminderte Anzahl der Blutplättchen, erhöhte Herzfrequenz, verminderter Anteil der Blutzellen [Hämatokrit], verminderter Blutfarbstoff [Hämoglobin])
    • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
      • Bläschenbildung im Mund, trockene Lippen, Eiteransammlung unter der Mundschleimhaut
      • allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Rötung, Schwellung von Lippen und Gesicht, Nesselausschlag
      • Testosteronmangel
      • Denkstörungen, Bewegungsstörungen
      • abnormes Gefühl im Auge, Auftreten von Lichtblitzen
      • brüchige Nägel
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
      • Mangel an Geschlechtshormonen
      • Arzneimittelabhängigkeit (Sucht)
      • Arzneimittelmissbrauch
      • Delirium (die Symptome können eine Kombination ausgesteigerter körperlicher Erregbarkeit [Agitiertheit], Unruhe, Orientierungsstörung, Verwirrtheit, Furcht, Sehen oder Hören von nicht vorhandenen Dingen, Schlafstörung und Albträumen umfassen)
      • Bewusstlosigkeit, Krämpfe
      • Atemstillstand
      • Zahnfleischschwund
      • Fieber
      • Die längerfristige Behandlung mit Fentanyl in der Schwangerschaft kann beim Neugeborenen Entzugserscheinungen hervorrufen, die lebensbedrohlich sein können.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Wenden Sie während Ihrer Behandlung mit diesem Präparat weiterhin Ihre anderen schmerzlindernden Arzneimittel aus der Gruppe der Opioide gegen Ihre Dauerschmerzen (d. h. über den ganzen Tag anhaltende Tumorschmerzen) an.
    • Nehmen Sie während Ihrer Behandlung mit dem Arzneimittel keine anderen Fentanyl-Präparate ein, welche Sie vorher für Ihre Durchbruchschmerzen verschrieben bekommen haben. Sollten Sie noch welche von diesen Fentanyl-Präparaten zu Hause haben, kontaktieren Sie Ihren Apotheker, damit er Ihnen sagen kann, wie Sie diese entsorgen sollen.
    • Die wiederholte Anwendung des Arzneimittels kann dazu führen, dass es nicht mehr so gut wirkt (Sie gewöhnen sich daran) oder Sie davon abhängig werden.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie dieses Präparat anwenden, wenn eine der folgenden Bedingungen auf Sie zutrifft oder in letzter Zeit zutraf. Ihr Arzt wird dies bei der Festsetzung der Dosis berücksichtigen:
      • wenn Ihre anderen Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide, die Sie gegen Ihre Dauerschmerzen (d. h. über den ganzen Tag anhaltende Tumorschmerzen) einnehmen, noch nicht stabilisiert sind
      • wenn Sie an einer Erkrankung leiden, die die Atmung beeinflusst (wie z. B. Asthma, pfeifende Atmung oder Kurzatmigkeit)
      • wenn Sie eine Kopfverletzung haben
      • wenn Sie Probleme mit dem Herzen haben, insbesondere bei einem langsamen Herzschlag
      • wenn Sie einen unregelmäßigen Herzschlag, ein geringes Blutvolumen oder einen niedrigen Blutdruck haben
      • wenn Sie Leber- oder Nierenprobleme haben, da diese Organe Einfluss auf die Art und Weise nehmen, wie das Arzneimittel in Ihrem Körper abgebaut wird
      • wenn Sie über 65 Jahre alt sind; möglicherweise benötigen Sie eine geringere Dosis und jede Dosis erhöhung wird von Ihrem Arzt sorgfältig geprüft
      • wenn Sie Benzodiazepine einnehmen; die Anwendung von Benzodiazepinen kann die Wahrscheinlichkeit schwerwiegender Nebenwirkungen bis hin zum Tod erhöhen
      • wenn Sie Antidepressiva oder Antipsychotika einnehmen (SSRIs [selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer], SNRIs [Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer], MAO- [Monoaminoxidase-] Hemmer; siehe Kategorie "Wechselwirkungen"); die Anwendung solcher Arzneimittel zusammen mit dem Präparatkann zum Serotonin-Syndrom, einem möglicherweise lebensbedrohlichen Zustand, führen
      • wenn bei Ihnen während der Anwendung von Opioiden jemals eine Nebennierenrindeninsuffizienz, eine Störung, bei der die Nebennieren nicht mehr ausreichend Hormone produzieren, oder ein Mangel an Geschlechtshormonen (Androgenmangel) aufgetreten ist
      • wenn Sie Opioide oder andere Arzneimittel, Alkohol oder illegale Drogen missbraucht haben oder von diesen abhängig waren
      • wenn Sie Alkohol trinken; lesen Sie bitte die Kategorie "Wechselwirkungen"
    • Ihr Arzt muss Sie möglicherweise engmaschiger beobachten, wenn:
      • Sie selbst oder ein Mitglied Ihrer Familie jemals Alkohol, verschreibungspflichtige Arzneimittel oder illegale Drogen missbraucht haben oder davon abhängig waren („Sucht")
        • Sie Raucher sind
        • Sie jemals psychische Probleme hatten (Depression, Angststörung oder Persönlichkeitsstörung) oder wegen einer anderen psychischen Erkrankung von einem Psychiater behandelt wurden
    • Die wiederholte Anwendung von dem Arzneimittel kann zu Abhängigkeit und Missbrauch führen, was eine lebensbedrohliche Überdosierung zur Folge haben kann. Wenn Sie befürchten, dass Sie von diesem Arzneimittel abhängig werden könnten, wenden Sie sich unbedingt an Ihren Arzt.
    • Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie während der Anwendung von dem Präparat:
      • an Schmerzen oder erhöhter Schmerzempfindlichkeit (Hyperalgesie) leiden, die nicht auf eine von Ihrem Arzt verordnete höhere Dosis Ihres Arzneimittels ansprechen.
      • eine Kombination der folgenden Symptome bemerken:
        • Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Ermüdung, Schwäche, Schwindelgefühl und niedriger Blutdruck. Zusammen könnten diese Symptome auf eine Nebenniereninsuffizienz hinweisen, eine potenziell lebensbedrohliche Störung, bei der die Nebennieren nicht mehr ausreichend Hormone produzieren.
    • Suchen Sie in folgenden Fällen dringend einen Arzt auf:
      • wenn Sie während der Anwendung von dem Arzneimittel Symptome wie Atemschwierigkeiten oder Schwindel, ein Anschwellen der Zunge, der Lippen oder im Hals bemerken; dies könnten frühe Symptome einer schwerwiegenden allergischen Reaktion sein (Anaphylaxis, Hypersensivität; siehe Kategorie "Nebenwirkungen").
    • Schlafbezogene Atemstörungen
      • Das Präparat kann schlafbezogene Atemstörungen wie Schlafapnoe (Atemaussetzer während des Schlafs) und schlafbezogene Hypoxämie (niedriger Sauerstoffgehalt des Blutes) verursachen. Zu den Symptomen können Atemaussetzer während des Schlafes, nächtliches Erwachen wegen Kurzatmigkeit, Durchschlafstörungen oder übermäßige Schläfrigkeit während des Tages gehören.
      • Wenn Sie selbst oder eine andere Person diese Symptome beobachten, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Ihr Arzt wird eine Verringerung der Dosis in Betracht ziehen.
    • Was zu tun ist, wenn das Arzneimittel versehentlich eingenommen wurde
      • Wenn Sie meinen, dass jemand versehentlich dieses Präparat eingenommen hat, verständigen Sie unverzüglich einen Arzt. Versuchen Sie, die Person bis zum Eintreffen des Notarztes wach zu halten.
      • Wenn jemand versehentlich das Arzneimittel eingenommen hat, so treten möglicherweise die gleichen Nebenwirkungen wie in Kategorie "Dosierung" unter „Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten" beschrieben auf.
      • Das Präparatenthält einen Wirkstoff in einer Menge, die für ein Kind tödlich sein kann. Daher müssen alle Tabletten zu jeder Zeit für Kinder und nicht behandelte Personen unzugänglich aufbewahrt werden.
    • Kinder und Jugendliche
      • Das Arzneimittel darf bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden, da Wirksamkeit und Sicherheit in dieser Altersgruppe nicht nachgewiesen sind.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Sie sollten mit Ihrem Arzt besprechen, ob es für Sie nach der Anwendung von diesem Präparat unbedenklich ist, ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen.
    • Sie dürfen kein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen, wenn Sie sich schläfrig oder benommen fühlen, verschwommen oder Doppelbilder sehen oder wenn es Ihnen schwer fällt, sich zu konzentrieren. Es ist wichtig für Sie zu wissen, wie Sie auf das Arzneimittel reagieren, bevor Sie ein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen.
  • Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
    • Die Anwendung von diesem Arzneimittel kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Eine missbräuchliche Anwendung davon als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Das Präparat darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, wenn Sie dies nicht zuvor mit Ihrem Arzt besprochen haben.
    • Wenn es während der Schwangerschaft über einen längeren Zeitraum angewendet wird, besteht außerdem ein Risiko, dass beim neugeborenen Kind Entzugssymptome auftreten, die lebensbedrohlich sein können, wenn sie nicht erkannt und ärztlich behandelt werden.
    • Dieses Arzneimittel darf während der Geburt nicht angewendet werden, da Fentanyl beim Neugeborenen eine Atemdepression hervorrufen kann.
  • Stillzeit
    • Fentanyl kann in die Muttermilch übergehen und beim gestillten Säugling Nebenwirkungen verursachen. Wenden Sie das Arzneimittel nicht an, wenn Sie stillen. Mit dem Stillen soll erst wieder begonnen werden, wenn die letzte Anwendung von Fentanyl mindestens 5 Tage zurückliegt.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Dies
      gilt insbesondere für die folgenden Arzneimittel:
      • Arzneimittel, die Sie schläfrig machen (d. h. eine sedierende Wirkung haben), wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel); die gleichzeitige Anwendung mit Fentanyl erhöht das Risiko von Benommenheit, Atemschwierigkeiten (respiratorische Insuffizienz) und Koma und kann lebensbedrohlich sein; daher sollte die gleichzeitige Anwendung nur in Betracht gezogen werden, wenn keine anderen Behandlungen möglich sind. Wenn Ihnen Ihr Arzt jedoch Fentanyl zusammen mit sedierenden Arzneimitteln verschreibt, muss er die Dosis und Dauer dieser gleichzeitigen Anwendung entsprechend eingrenzen. Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle sedierenden Arzneimittel, die Sie einnehmen, wie Schlaftabletten, Arzneimittel zur Behandlung von Angst, bestimmte Arzneimittel, mit denen allergische Reaktionen behandelt werden (Antihistaminika), Tranquilizer und muskelentspannende Arzneimittel (Muskelrelaxantien), und befolgen Sie die Dosisempfehlung Ihres Arztes genau. Es kann hilfreich sein, auch Freunde oder Verwandte zu bitten, auf die oben genannten Anzeichen und Symptome an Ihnen zu achten. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, sobald Sie solche Symptome feststellen.
      • 4-Hydroxybutansäure-Natriumsalz (Natriumoxybat, angewendet zur Behandlung der Narkolepsie mit Katalepsie, einer Schlafstörung mit plötzlich einsetzender Muskelschwäche oder -lähmung). Das Präparat darf nicht angewendet werden, wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die 4-Hydroxybutansäure-Natriumsalz enthalten.
      • Arzneimittel, die die Art und Weise, wie Ihr Körper Fentanyl abbaut, beeinflussen könnten, wie z. B.
        • Ritonavir, Nelfinavir, Amprenavir und Fosamprenavir (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen)
        • Ketoconazol, Itraconazol oder Fluconazol (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen)
        • Troleandomycin, Clarithromycin oder Erythromycin (Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen)
        • Aprepitant (Arzneimittel zur Behandlung starker Übelkeit)
        • Diltiazem und Verapamil (Arzneimittel zur Behandlung von hohem Blutdruck oder Herzerkrankungen)
      • Monoaminoxidase-(MAO-)Hemmer (angewendet bei schweren Depressionen oder zur Behandlung der Parkinson-Krankheit). Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie diese Art von Arzneimitteln in den letzten 2 Wochen eingenommen haben.
      • gewisse Arten von starken Schmerzmitteln, sogenannte Partialagonisten/-antagonisten, wie z. B. Buprenorphin, Nalbuphin und Pentazocin (Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen). Während der Anwendung dieses Arzneimittels könnten Sie Symptome eines Entzugssyndroms (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Angst, Schüttelfrost, Zittern und Schwitzen) bei sich bemerken.
      • einige Schmerzmittel gegen Nervenschmerzen (Gabapentin und Pregabalin)
      • Das Risiko für Nebenwirkungen steigt, wenn Sie Arzneimittel wie bestimmte Antidepressiva oder Antipsychotika einnehmen. Fentanyl kann Wechselwirkungen mit diesen Arzneimitteln eingehen, und es kann zu Veränderungen der psychischen Verfassung (z. B. Erregtheit, Halluzinationen, Koma) und anderen Wirkungen wie eine Körpertemperatur über 38 °C, eine Beschleunigung des Herzschlags, ein instabiler Blutdruck sowie gesteigerte Reflexe, Muskelsteife, Koordinationsmangel und/oder gastrointestinale Symptome (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) kommen. Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, ob dieses Arzneimittel sublingual für Sie geeignet ist.
  • Anwendung zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Das Präparat kann vor oder nach, aber nicht während der Mahlzeiten angewendet werden. Sie können vor der Anwendung von dem Arzneimittel etwas Wasser trinken, um den Mund zu befeuchten, während der Anwendung des Arzneimittels sollten Sie aber nichts mehr trinken oder essen.
    • Sie sollten keinen Grapefruitsaft trinken, wenn Sie das Präparat anwenden, da dies Einfluss darauf haben kann, wie Ihr Körper Fentanyl abbaut.
    • Trinken Sie während der Behandlung mit dem Arzneimittel keinen Alkohol, da dies das Risiko des Auftretens schwerwiegender Nebenwirkungen, auch mit tödlichem Ausgang, erhöhen kann.

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Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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