Beipackzettel von FERRUM HAUSMANN einsehen

Art und Weise

  • Retardkapseln zur oralen Einnahme.
  • Das Arzneimittel wird unzerkaut zusammen mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser) geschluckt.
  • Sie sollten das Arzneimittel zwischen den Mahlzeiten einnehmen, da Nahrungsbestandteile die Wirkung vermindern können.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach der Anweisung in dieser Packungsbeilage ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
    • Kinder ab 12 Jahren:
      • 1 Retardkapsel (100 mg Eisen) pro Tag
    • Erwachsene:
      • 1 Retardkapsel (100 mg Eisen) pro Tag
      • Bei schweren Eisenmangelzuständen kann die Dosis auf 2-3 mal täglich 1 Retardkapsel (entspricht 200-300 mg Eisen) erhöht werden.
      • Das Arzneimittel ist nicht zur Behandlung von Kindern unter 12 Jahren vorgesehen, da hier die Einzeldosierung an das Körpergewicht angepasst werden sollte. Bitte weichen Sie auf ein besser dosierbares Eisenpräparat, z.B. in Form einer Lösung oder eines Sirups aus.
  • Dauer der Anwendung:
    • Die Behandlungsdauer ist abhängig von der Eisenstoffwechsellage (verminderte Zufuhr, gesteigerter Bedarf, krankhafte Eisenverluste) und der Normalisierung des roten Blutbildes.
    • Nach Normalisierung des roten Blutbildes soll die Therapie mit dem Arzneimittel noch 1 - 2 Monate fortgesetzt werden, um die Eisenreserven des Körpers aufzufüllen. Diese weitere Einnahme soll unter Kontrolle der Serumferritinwerte erfolgen.
    • Nehmen Sie das Arzneimittel ohne ärztlichen Rat nicht länger als 4 Wochen ein.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung des Arzneimittels zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge des Arzneimittels angewendet haben, als Sie sollten
    • In solchen Fällen ist sofort ein Arzt zu benachrichtigen. Der Arzt entscheidet über die weitere Therapie.
    • Erste Anzeichen einer Eisenvergiftung sind Unruhe, starke Leibschmerzen, heftiges Erbrechen, schwärzlich gefärbter Durchfall und Schock. Eisenvergiftungen müssen sofort ärztlich behandelt werden, beispielsweise durch Gabe von Desferoxamin.
  • Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Sofern die nächste Einnahme nicht innerhalb von wenigen Stunden bevorsteht, können Sie die vergessene Einnahme nachholen. Sonst nehmen Sie das Präparat zum nächsten Einnahmezeitpunkt in der vorgesehenen Dosierung ein.
  • Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels abbrechen
    • Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden, verzögert sich der Abschluss der Behandlung oder der Erfolg bleibt aus.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Antianämikum (Mittel gegen Blutarmut).
  • Das Arzneimittel angewendet zur Behandlung von Eisenmangelzuständen von Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Eisen (II)-fumarat oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind,
    • wenn Sie an einer Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) leiden,
    • wenn Sie an einer Eisenverwertungsstörung (sideroachrestische Anämie, Bleianämie, Thalassämie) leiden,
    • wenn Sie an Blutarmut, die nicht durch Eisenmangel ausgelöst wurde, sondern durch Infekte oder Tumore, leiden,
    • wenn Sie an hämolytischer Anämie (Blutarmut, die durch verkürzte Lebensdauer der roten Blutkörperchen entsteht) leiden,
    • wenn Sie an einer Eisenüberladung leiden,
    • wenn Sie an schweren Leber- und Nierenerkrankungen leiden.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann das Arzneimittel Nebenwirkungen haben.
  • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:
    • Sehr häufig: mehr als ein Behandelter von 10
    • Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
    • Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1000
    • Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10 000
    • Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000,
    • nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundalge der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
  • Nebenwirkungen
    • Selten kann es zu Verstopfung kommen.
    • Sehr selten kann es zu Magen- und Bauchschmerzen, Durchfall, Magenbrennen, Übelkeit, Erbrechen, verringertem Appetit, Zungenverfärbungen, Zahnverfärbungen oder zu folgenden Hautreaktionen kommen: allergische Hautentzündung, Rötung, Hautausschlag (Exanthem) und Juckreiz.
    • In Einzelfällen kann die Verschlechterung eines Gelenkrheumatismus eintreten.
    • Bei Gabe hoher Dosen kann es zu Magen-Darm-Blutungen und in ungünstigen Fällen zur Perforation kommen.
    • Wie bei allen oralen Eisenpräparaten kann während der Behandlung eine Dunkelfärbung des Stuhles auftreten. Diese ist unbedenklich.
  • Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht aufgeführt sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Anwendung des Arzneimittels ist erforderlich,
    • wenn Sie an Magen- und Darmgeschwüren oder an entzündlichen Darmerkrankungen (z.B. Colitis ulzerosa, M. Crohn) leiden,
    • wenn Sie diätetische oder andere Eisensalz-Ergänzungen einnehmen.
  • Kinder
    • Vergiftungen mit Eisen können für Kleinkinder und Kinder unter 12 Jahren gefährlich sein.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft und Stillzeit
    • Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie das Arzneimittel nur auf Anordnung Ihres Arztes einnehmen.
    • Eine Behandlung mit der höheren Dosierung von 2 Kapseln pro Tag sollte nicht über eine längere Zeit erfolgen.
    • Wenn Sie stillen, sollten Sie das Arzneimittel nur auf Anordnung Ihres Arztes einnehmen.
    • Fragen Sie vor der Einnahmen/Anwendung von Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Bei Einnahme des Arzneimittels mit anderen Arzneimitteln:
    • Bitte informieren Sie ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, auch wenn es sich um nichtverschreibungspflichtige handelt.
  • Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparatgruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit dem Arzneimittel beeinflusst werden.
    • Eisensalze vermindern die Resorption von Levodopa und Methyldopa.
    • Eisensalze vermindern die Resorption von Tetracyklinen, Editronsäure und Chinolon-Antibiotika (z.B. Ciprofloxacin, Levofloxacin, Norfloxacin, Ofloxacin).
    • Eisensalze und Präparate, die Cholestyramin, D-Penicillamin und Goldverbindungen enthalten, behindern sich gegenseitig in ihrer Resorption.
    • Eisensalze vermindern die Resorption von Thyroxin bei Patienten die eine Substitutionstherapie mit Thyroxin erhalten.
    • Die gleichzeitige Gabe von Mittel gegen Magenübersäuerung, die Aluminium-, Magnesium- oder Kalciumsalze enthalten, sowie Kalcium- und Magnesiumergänzungspräparaten hemmt die Eisenresorption.
    • Eine schleimhautreizende Wirkung in Magen und Darm kann durch orale Gabe von Salicylaten oder nichtsteroidalen Antirheumatika verstärkt werden.
    • Die gleichzeitige Einnahme von Nahrungs- und Genussmitteln mit einem hohen Gehalt an Gerbstoffen (z.B. Schwarztee, Kaffee) soll vermieden werden, da diese die Eisenresorption vermindern können.
    • Es empfiehlt sich daher, zwischen der Einnahme des Arzneimittels und den oben genannten Arzneistoffen mindestens einen Abstand von 2 Stunden einzuhalten.
  • Bei Einnahme des Arzneimittels zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Das Arzneimittel soll nicht gleichzeitig mit gerbstoffhaltigen Nahrungs- und Genussmitteln (z.B. Schwarztee, Kaffee) eingenommen werden, da diese die Wirkung vermindern können.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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