Beipackzettel von FIRMAGON 120 mg Pul. U. Lösungsm. z. Her.e. ILO einsehen

Art und Weise

  • Dieses Arzneimittel wird üblicherweise von medizinischem Fachpersonal oder Ihrem Arzt injiziert.
  • Das Präparat darf nur unter die Haut (subkutan) injiziert werden. Es darf nicht in ein Blutgefäß (intravenös) injiziert werden. Es ist dafür zu sorgen, dass nicht versehentlich in eine Vene gespritzt wird. Die Injektionsstelle im Bauchbereich wird stets gewechselt.

Dosierung

  • Die empfohlene Anfangsdosis besteht aus zwei nacheinander gegebenen Injektionen von je 120 mg. Anschließend werden Sie monatlich eine Injektion von 80 mg erhalten. Die injizierte Flüssigkeit bildet ein Gel, aus dem Degarelix über einen Zeitraum von einem Monat freigesetzt wird.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie der Meinung sind, dass Ihre monatliche Dosis vergessen wurde.
  • Bei weiteren Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält Degarelix.
  • Degarelix ist ein synthetischer Hormonblocker zur Behandlung von Prostatakrebs und zur Behandlung von Hochrisiko-Prostatakrebs vor Strahlentherapie und in Kombination mit Strahlentherapie bei erwachsenen männlichen Patienten. Degarelix imitiert ein natürliches Hormon (Gonadotropin-Releasing-Hormon, GnRH) und blockiert direkt dessen Wirkung. Degarelix senkt dadurch umgehend die Konzentration des männlichen Hormons Testosteron, das den Prostatakrebs stimuliert.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Degarelix oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Sehr schwere allergische Reaktionen auf dieses Arzneimittel sind selten. Begeben Sie sich sofort in ärztliche Behandlung, wenn Sie schweren Hautausschlag, Jucken oder Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden entwickeln. Dies könnten Symptome für eine schwere allergische Reaktion sein.
  • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
    • Hitzewallungen, Schmerzen und Rötungen an der Injektionsstelle. Nebenwirkungen an der Injektionsstelle treten am häufigsten bei der Anfangsdosis und weniger häufig bei der Erhaltungsdosis auf.
  • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
    • Schwellungen, Knoten und Verhärtungen an der Injektionsstelle
    • Schüttelfrost, Fieber oder grippeähnliche Symptome nach der Injektion
    • Schlafstörungen, Müdigkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen
    • Gewichtszunahme, Übelkeit, Diarrhoe, erhöhte Werte bestimmter Leberenzyme
    • übermäßiges Schwitzen (einschließlich Nachtschweiß), Ausschlag
    • Anämie
    • Skelettmuskelschmerz und -beschwerden
    • Verkleinerung der Hoden, Brustschwellung, Impotenz
  • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
    • Verlust des sexuellen Verlangens, Hodenschmerzen, Beckenschmerzen, ausbleibende Ejakulation, Reizung der Genitalien, Brustschmerzen
    • Depression, psychische Störung
    • Hautrötungen, Haarausfall, Hautknötchen, Benommenheit
    • allergische Reaktionen, Nesselsucht, Juckreiz
    • Appetitlosigkeit, Verstopfung, Erbrechen, trockener Mund, Unterleibsschmerz und -beschwerden, erhöhter Blutzucker/Diabetes mellitus, erhöhte Cholesterinwerte, veränderte Blutkalziumwerte, Gewichtsabnahme
    • Bluthochdruck, Herzrhythmus-Veränderungen, Veränderungen im EKG (QT-Verlängerung), Gefühl anormalen Herzschlags, Atemnot, peripheres Ödem
    • Muskelschwäche, Muskelkrämpfe, Gelenkschwellung/-steifheit, Osteoporose/Osteopenie, Gelenkschmerz
    • häufiges Wasserlassen, Harndrang, schwieriges oder schmerzhaftes Wasserlassen, nächtliches Wasserlassen,Nierenfunktionsstörung, Inkontinenz
    • verschwommenes Sehen
    • Beschwerden an der Injektionsstelle einschl. verringerter Blutdruck und Herzschlag (vasovagale Reaktion)
    • Unwohlsein
  • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
    • neutropenisches Fieber (sehr geringe Anzahl weißer Blutkörperchen in Verbindung mit Fieber), Herzinfarkt, Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
    • unerklärliche Muskelschmerzen oder -krämpfe, Empfindlichkeit oder Schwäche der Muskeln. Die Muskelprobleme können schwerwiegend sein einschließlich Muskelabbau, der zu Nierenschäden führt.
  • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
    • Infektionen, Abszesse und Nekrosen an der Injektionsstelle
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie:
      • Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie) haben oder wenn Sie Arzneimittel dagegen erhalten. Bei der Anwendung kann das Risiko von Herzrhythmusstörungen erhöht sein.
      • Diabetes mellitus haben. Es kann zu einer Verschlechterung oder zum Auftreten von Diabetes kommen. Wenn Sie Diabetes haben, könnte es sein, dass Sie Ihren Blutzucker häufiger messen müssen.
      • eine Lebererkrankung haben. Es kann notwendig sein, die Leberfunktion zu überwachen.
      • eine Nierenerkrankung haben. Die Anwendung wurde bei Patienten mit schweren Nierenerkrankungen nicht untersucht.
      • Osteoporose oder eine andere Krankheit haben, die Ihre Knochendichte beeinflusst. Erniedrigte Testosteronspiegel können eine Verringerung des Calciums im Knochen verursachen (Knochenschwund).
      • schwere allergische Reaktionen haben. Die Anwendung wurde in Patienten mit schweren allergischen Reaktionen nicht untersucht.
    • Kinder und Jugendliche
      • Wenden Sie dieses Arzneimittel nicht bei Kindern und Jugendlichen an.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Müdigkeit und Schwindelgefühl sind häufige Nebenwirkungen, die Ihre Verkehrstüchtigkeit oder Ihre Fähigkeit, Maschinen zu bedienen beeinflussen können. Diese Nebenwirkungen können eine Folge der Behandlung oder der zugrunde liegenden Krankheit sein.

Schwangerschaftshinweis

keine Informationen vorhanden

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Dieses Präparat kann Wechselwirkungen mit bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (z. B. Quinidin, Procainamid, Amiodaron und Sotalol) oder mit anderen Arzneimitteln, die den Herzrhythmus beeinflussen können (z. B. Methadon (Anwendung als Schmerzmittel und bei der Entgiftung von Drogenabhängigen), Moxifloxacin (ein Antibiotikum), Antipsychotika), haben.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, einschließlich nicht verschreibungspflichtiger Arzneimittel.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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