Beipackzettel von flecadura 50mg Tabletten einsehen

Art und Weise

  • Die Tabletten werden durch den Mund eingenommen.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Ihr Arzt wird die Dosis wählen, die am besten zur Behandlung Ihrer Beschwerde geeignet ist.
  • Erwachsene:
    • Die Anfangsdosis beträgt gewöhnlich entweder 1 Tablette (entsprechend 50 mg Flecainidacetat) oder 2 Tabletten (entsprechend 100 mg Flecainidacetat) zweimal täglich. Falls notwendig, wird Ihr Arzt die Anfangsdosis auf maximal 400 mg täglich erhöhen. Sobald Ihre Beschwerde gut eingestellt ist, kann Ihr Arzt Ihre Dosis auf die von Ihnen benötigte niedrigste Dosis senken.
    • Ihr Arzt wird die Behandlung mit dem Arzneimittel unter Umständen im Krankenhaus beginnen, wo regelmäßig EKGs (Aufzeichnung der elektrischen Herzaktivität) durchgeführt und die Flecainid-Spiegel im Blut überwacht werden. Ihr Arzt wird diese Untersuchungen unter Umständen auch dann durchführen, wenn die von Ihnen eingenommene Dosis des Arzneimittels geändert wird oder wenn Sie von einer anderen Darreichungsform (z. B. einer Injektionslösung, die Flecainid enthält) auf Tabletten umgestellt werden.
  • Patienten mit Leber- oder Nierenbeschwerden:
    • Ihr Arzt gibt Ihnen unter Umständen eine niedrigere Dosis und wird Sie engmaschig überwachen.
  • Patienten mit einem Schrittmacher:
    • Bei Patienten mit einem Schrittmacher soll eine Dosis von 2 Tabletten (entsprechend 100 mg Flecainidacetat) zweimal täglich nicht überschritten werden. Ihr Arzt wird Sie engmaschig überwachen.
  • Ältere Patienten:
    • Ihr Arzt wird Ihnen unter Umständen eine niedrigere Anfangsdosis verschreiben.
  • Kinder:
    • Das Arzneimittel wird nicht zur Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren empfohlen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten:
    • Setzen Sie sich in diesem Fall umgehend mit Ihrem Arzt oder der Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses in Verbindung. Nehmen Sie das Tablettenbehältnis und alle verbleibenden Tabletten mit.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben:
    • Nehmen Sie die nächste Dosis ein, sobald Sie Ihr Versäumnis bemerken, es sei denn, es ist beinahe Zeit für die nächste Dosis. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen:
    • Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels plötzlich abbrechen, kann es zu Nebenwirkungen kommen. Sprechen Sie erst mit Ihrem Arzt, wenn Sie die Einnahme beenden wollen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel gehört zur Arzneimittelgruppe der sogenannten Antiarrhythmika.
  • Es wird angewendet zur:
    • Behandlung von Herzrhythmusstörungen (bekannt als Arrhythmien). Es korrigiert Herzrhythmusstörungen, in dem es den normalen Herzrhythmus wiederherstellt.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden:
    • wenn Sie allergisch gegen Flecainidacetat oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie an Herzversagen oder bestimmten Herzrhythmusstörungen leiden.
    • wenn Sie an einem Herzklappenfehler leiden.
    • wenn Sie bereits einmal einen Herzinfarkt hatten.
    • wenn Sie an niedrigem Blutdruck oder einer verlangsamten Herzschlagfolge leiden.
    • wenn Sie eine schwerwiegende Herzbeschwerde haben, einen sogenannten kardiogenen Schock, der eine Steigerung der Atemfrequenz, Schwäche, Blässe und Verwirrtheit verursacht und zu Bewusstseinsverlust führen kann.
    • wenn Sie eine Herzkrankheit, das sogenannte Brugada-Syndrom, haben, das bei Ihnen potentiell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen verursachen kann.
    • wenn Sie zur Regulierung des Herzrhythmus bereits Disopyramid einnehmen.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Wenn eine der folgenden Nebenwirkungen bei Ihnen auftritt, informieren Sie sofort Ihren Arzt oder suchen Sie umgehend die Notfallaufnahme des nächtsgelegenen Krankenhauses auf.
  • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
    • schneller oder unregelmäßiger Herzschlag
  • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
    • Lungenentzündung, die zu Schwäche, Kurzatmigkeit, Husten und erhöhter Temperatur führen kann (Pneumonitis)
    • Veränderungen der Leberfunktion mit oder ohne Gelbfärbung von Haut oder Augenweiß (Gelbsucht), die gewöhnlich bei Absetzen der Behandlung zurückgehen
    • Anfälle (Krämpfe)
  • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):
    • Verschlechterung des Sehvermögens
  • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
    • AV-Block, der Schwindel, Ohnmacht und Herzrhythmusstörungen verursachen kann
    • verlangsamter Herzschlag, gefährlich schneller Herzschlag
    • Herzinfarkt
    • eine Herzerkrankung, die Sinusarrest genannt wird
    • Schmerzen in der Brust
    • Vernarbung der Lunge oder Lungenerkrankung, die zu Kurzatmigkeit führt
    • Herzinsuffizienz, die zu Kurzatmigkeit und Anschwellen der Füße und Beine durch Flüssigkeitseinlagerungen führen kann
  • Weitere bekannte Nebenwirkungen:
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Schwindel und Benommenheit
      • Schleier- oder Doppeltsehen
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Kurzatmigkeit, Atembeschwerden
      • Schwäche
      • Müdigkeit
      • Fieber
      • übermäßige Flüssigkeitsansammlung im Körper (Schwellungen)
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
      • Verminderung der Anzahl der roten Blutkörperchen. Dies kann zu blasser Haut, Schwäche und Atemnot führen.
      • Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen. Dies kann das Infektionsrisiko erhöhen.
      • Verminderung der Anzahl der Blutplättchen. Dies kann das Risiko von Blutungen oder Blutergüssen erhöhen.
      • Übelkeit, Erbrechen
      • Verstopfung
      • Magenschmerzen oder Unwohlsein
      • Verminderter Appetit
      • Durchfall
      • Verdauungsstörungen
      • Blähungen (Flatulenz)
      • Entzündung der Haut aufgrund von Allergien, einschließlich Hautausschlag
      • Haarausfall
    • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
      • Depressionen
      • Verwirrtheit und Angstzustände
      • Gedächtnisverlust
      • Schlafstörungen oder Schläfrigkeit
      • Sehen, Hören oder Fühlen von Dingen, die nicht da sind (Halluzinationen)
      • Nervosität
      • Taubheit und Schwächegefühl in Armen und Beinen
      • Kribbeln auf der Haut („als ob Ameisen darüber laufen")
      • abrupte, unkontrollierbare und ungewöhnliche Körperbewegungen, Schütteln
      • Abnahme der Empfindlichkeit oder Sensibilität, vor allem der Haut
      • vermehrtes Schwitzen
      • Ohnmacht
      • Hautrötungen (Flush)
      • Kopfschmerzen
      • Klingeln in den Ohren
      • Brennnessel-ähnlicher Hautausschlag, Nesselsucht
    • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):
      • Mundtrockenheit, Geschmacksveränderungen
      • Lichtempfindlichkeit der Haut
      • schmerzhafte, geschwollene Gelenke und Muskelschmerzen
      • Impotenz
      • Erhöhte Anzahl von bestimmten Antikörpern, dies kann Entzündungen auslösen
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
      • niedriger Blutdruck
      • Herzklopfen
      • Lebererkrankungen
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen:
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen,
      • wenn Ihnen bekannt ist, dass Ihr Salzspiegel (wie z. B. Kaliumspiegel) im Blut erhöht oder erniedrigt ist.
      • wenn Sie Leber- oder Nierenbeschwerden haben.
      • wenn Sie an einer bestimmten Herzrhythmusstörung, dem sogenannten Sinusknotensyndrom, leiden.
      • wenn Sie einen Herzschrittmacher tragen.
      • wenn Sie an einer Herzvergrößerung oder bestimmten Herzerkrankungen leiden.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen:
    • Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen oder Maschinen bedienen, wenn bei Ihnen während der Behandlung mit dem Arzneimittel Schwindel, Schläfrigkeit oder Sehstörungen auftreten.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangere und stillende Frauen sollten das Arzneimittel nicht einnehmen, es sei denn, der Nutzen für die Mutter überwiegt das Risiko für das ungeborene bzw. neugeborene Kind. Wenn Ihr Arzt entscheidet, Sie während der Schwangerschaft mit dem Arzneimittel zu behandeln, werden Sie engmaschig überwacht.
  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln:
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, dazu zählen auch nicht verschreibungspflichtige und die nachfolgend genannten Arzneimittel:
      • Diuretika (Wassertabletten), z. B. Furosemid
      • Kortikosteroide zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen wie Arthritis, z. B. Prednisolon
      • Laxantien (Abführmittel) zur Behandlung von Verstopfung
      • andere Arzneimittel zur Regulierung des Herzrhythmus wie z. B. Digoxin, Chinidin, Beta-Blocker (z. B. Atenolol, Propranolol), Amiodaron, Verapamil
      • Antikonvulsiva (krampflösende Mittel) zur Behandlung der Epilepsie, z. B. Phenytoin, Phenobarbital, Carbamazepin
      • Cimetidin zur Behandlung von Magengeschwüren
      • Mittel zur Behandlung von Virusinfektionen, z. B. Ritonavir, Lopinavir, Indinavir
      • Malariamittel, z. B. Chinin
      • Antihistaminika (Mittel zur Behandlung von Allergien), z. B. Mizolastin, Terfenadin
      • Antidepressiva (Mittel zur Behandlung von Depressionen), z. B. Fluoxetin, Paroxetin, Reboxetin und trizyklische Antidepressiva wie Imipramin
      • Bupropion, als Antidepressivum und zur Raucherentwöhnung verwendet
      • Antimykotika, z. B. Terbinafin
      • Antipsychotika zur Behandlung bestimmter psychischer Krankheiten, z. B. Clozapin
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:
    • Es konnte bei Kindern und Säuglingen gezeigt werden, dass Milchprodukte (einschließlich Säuglingsmilchnahrung und möglicherweise Joghurt) die Aufnahme von Flecainid in den Körper behindern. Es ist nicht bekannt, ob dies auch auf Erwachsene zutrifft. Fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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