Beipackzettel von FSME-Immun 0.25 junior mit Kanüle einsehen

Art und Weise

  • Dieser Impfstoff wird üblicherweise in den Oberarmmuskel injiziert. Bei Kindern bis zu 18 Monaten kann der Impfstoff in den Oberschenkel verabreicht werden. Der Impfstoff darf nicht in ein Blutgefäß injiziert werden.
  • Die Verabreichung des Impfstoffs sollte vom Arzt dokumentiert und die Chargennummer notiert werden.

Dosierung

  • Personen ab dem vollendeten 16. Lebensjahr dürfen diesen Impfstoff nicht erhalten. Für diese Altersgruppe ist ein FSME-Impfstoff für Erwachsene zu verwenden.
  • Die Verabreichung des Impfstoffs sollte vom Arzt dokumentiert und die Chargennummer notiert werden.
  • Grundimmunisierung:
    • Das Grundimmunisierungsschema besteht aus 3 Teilimpfungen mit diesem Präparat.
      • 1. Ihr Arzt entscheidet, wann die erste Teilimpfung verabreicht wird.
      • 2. Die zweite Teilimpfung wird 1 bis 3 Monate später verabreicht. Wird ein rascher Impfschutz benötigt, kann die zweite Dosis bereits 2 Wochen nach der ersten gegeben werden.
      • 3. Die dritte Teilimpfung erfolgt 5 bis 12 Monate nach der zweiten Teilimpfung.
    • Die erste und zweite Teilimpfung sollten vorzugsweise im Winter verabreicht werden, da die Zeckenaktivität im Frühjahr beginnt und Sie so vor Beginn der Zeckenaktivität bereits genügend Schutz entwickelt haben.
    • Die dritte Teilimpfung vervollständigt die Grundimmunisierung. Sie kann im Sommer oder Herbst verabreicht werden, frühestens fünf Monate nach der zweiten Teilimpfung, spätestens jedoch vor Beginn der Zeckenaktivität des nächsten Jahres.
    • Der Schutz hält bis zu 3 Jahre lang an.
    • Bei zu langen Zeitabständen zwischen den 3 Dosen sind Sie möglicherweise nicht vollständig vor einer Infektion geschützt.
    • Grundimmunisierung 1. Dosis
      • 0,25 ml
      • Normales Impfschema: beliebiger Zeitpunkt
      • Schnellimmunisierung: beliebiger Zeitpunkt
    • Grundimmunisierung 2. Dosis
      • 0,25 ml
      • Normales Impfschema: 1 bis 3 Monate nach der 1. Impfung
      • Schnellimmunisierung: 14 Tage nach der 1. Impfung
    • Grundimmunisierung 3. Dosis
      • 0,25 ml
      • Normales Impfschema: 5 bis 12 Monate nach der 2. Impfung
      • Schnellimmunisierung: 5 bis 12 Monate nach der 2. Impfung
  • Auffrischimpfungen
    • Die erste Auffrischimpfung soll nicht später als 3 Jahre nach der dritten Teilimpfung gegeben werden.
    • Die weiteren Auffrischimpfungen werden alle 5 Jahre verabreicht.
    • 1. Auffrischimpfung
      • Dosis: 0,25 ml
      • Zeitpunkt: 3 Jahre nach der dritten Impfung
    • weitere Auffrischimpfungen
      • Dosis: 0,25 ml
      • Zeitpunkt: alle 5 Jahre
    • Wenn zu viel Zeit zwischen den einzelnen Impfungen vergeht, sind Sie möglicherweise nicht gegen FSME geschützt. Eine einzelne Nachholimpfung mit diesem Präparat reicht jedoch aus, um den Impfplan fortzusetzen, wenn Sie in der Vergangenheit mindestens zwei Impfungen erhalten haben. Ein erneuter Beginn des gesamten ersten Impfzyklus ist nicht erforderlich. Bitten Sie Ihren Arzt um weitere Informationen.
    • Für Kinder unter 6 Jahren liegen keine Daten zu einer Nachholimpfung vor.
  • Kinder mit geschwächter Immunabwehr (einschließlich Kinder mit immunsuppressiver Therapie)
    • Ihr Arzt kann 4 Wochen nach der zweiten Teilimpfung einen Bluttest durchführen lassen, um festzustellen, ob Sie ausreichend Antikörper gebildet haben. Wird kein ausreichender Schutz nachgewiesen, kann Ihr Arzt eine zusätzliche Dosis verabreichen. Das gilt auch für alle weiteren Dosen.
  • Wenn Sie eine größere Menge erhalten haben, als Sie sollten
    • Eine Überdosierung ist höchst unwahrscheinlich, da der Impfstoff als Einzeldosis abgefüllt in einer Fertigspritze vorliegt.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Indikation

  • Der Impfstoff dient zur vorbeugenden Immunisierung gegen das Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)-Virus bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 1 bis 15 Jahren.
    • Der Impfstoff versetzt den Körper in die Lage, seine eigenen Abwehrstoffe (Antikörper) gegen das Virus zu bilden.
    • Er wird Sie nicht gegen andere Viren oder Bakterien schützen, die ähnliche Symptome verursachen können (und von denen einige ebenfalls durch Zeckenstiche übertragen werden).
  • Das Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus kann schwere Infektionen des Gehirns, des Rückenmarks und deren Hüllen verursachen. Diese beginnen oft mit Kopfschmerzen und erhöhter Körpertemperatur. Bei einigen Personen und bei den schwersten Formen kann dies bis zu Bewusstseinsverlust, Koma und Tod führen.
  • Zecken können mit dem Virus infiziert sein. Das FSME-Virus wird durch Zeckenstiche auf den Menschen übertragen. Die Wahrscheinlichkeit von einer infizierten Zecke gestochen zu werden, ist in großen Teilen von Europa sowie in Zentral- und Ostasien sehr hoch. Personen, die in diesen Teilen der Welt wohnen oder dorthin in den Urlaub fahren, sind gefährdet sich mit FSME-Viren zu infizieren.
  • Die Zecken müssen nicht immer auf der Haut gesehen und die Stiche nicht immer bemerkt werden.
    • Wie alle anderen Impfstoffe schützt dieser Impfstoff möglicherweise nicht alle geimpften Personen vollständig vor der Erkrankung.
    • Eine einzelne Impfdosis reicht nicht aus, um Sie oder Ihr Kind vor einer Infektion zu schützen. Sie oder Ihr Kind benötigen 3 Dosen, um den optimalen Impfschutz zu erreichen (für weitere Informationen siehe Kategorie "Dosierung").
    • Der Schutz hält nicht lebenslang an. Es sind regelmäßige Auffrischimpfungen erforderlich (weitere Informationen siehe Kategorie "Dosierung").
    • Es liegen keine Daten zur Impfung nach einem Zeckenstich (Postexpositionsprophylaxe) vor.

Kontraindikation

  • Der Impfstoff darf nicht angewendet werden:
    • wenn Sie oder Ihr Kind allergisch gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Impfstoffs sind. Wenn z. B. Hautrötungen, Anschwellen des Gesichts und des Rachens, Atembeschwerden, Blaufärbung der Zunge oder der Lippen, Blutdruckabfall und Kollaps auftreten.
    • wenn Sie oder Ihr Kind jemals schwere allergische Reaktionen hatten, nachdem Sie Ei oder Huhn gegessen haben.
    • wenn Sie oder Ihr Kind eine akute Erkrankung mit oder ohne Fieber haben, sollten Sie oder Ihr Kind möglicherweise abwarten, bevor Sie oder Ihr Kind dieses Präparat erhalten.
    • Ihr Arzt wird die Impfung möglicherweise auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, bis Sie oder Ihr Kind sich besser fühlen.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieser Impfstoff Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der angeführten Nebenwirkungen schwerwiegend wird, oder Sie irgendwelche Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind.
  • Wie bei allen Impfstoffen können schwere allergische Reaktionen auftreten. Diese sind zwar sehr selten, die richtige medizinische Behandlung und Überwachung muss aber immer verfügbar sein.
  • Symptome einer schweren allergischen Reaktion beinhalten:
    • Anschwellen der Lippen, des Mundes, des Rachens (was zu Schluck- und Atembeschwerden führen kann),
    • Rötung und Schwellung der Hände, Füße und Knöchel,
    • Bewusstseinsverlust aufgrund eines Blutdruckabfalls.
  • Diese Anzeichen treten üblicherweise sehr rasch nach der Impfung auf, während sich der Impfling noch unter medizinischer Überwachung befindet. Treten einige dieser Symptome auf, nachdem Sie die Überwachung verlassen haben, müssen Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen.
  • Bei Kindern kann erhöhte Temperatur (Fieber) auftreten. Bei kleinen Kindern (1- bis 2-jährig) entwickelt eines von drei Fieber nach der ersten Teilimpfung. Bei den 3- bis 15-jährigen Kindern bekommt weniger als eines von 10 Fieber. Üblicherweise klingt das Fieber nach 1 bis 2 Tagen ab. Die Fieberraten nach der zweiten, dritten oder nach der Auffrischimpfung sind in der Regel niedriger. Im Bedarfsfall wird Ihnen Ihr Arzt eine Behandlung zur Vorbeugung oder Behandlung des Fiebers verordnen.
  • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Personen betreffen):
    • Schmerzen an der Injektionsstelle
  • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Personen betreffen):
    • Kopfschmerzen
    • Schwellung, Verhärtung und Rötung an der Injektionsstelle
    • Unwohlsein oder Erbrechen, verminderter Appetit
    • Müdigkeit und Unwohlsein
    • Unruhe, Schlafstörungen (bei jüngeren Kindern)
    • Muskelschmerzen
    • Fieber (siehe oben)
  • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Personen betreffen):
    • Lymphknotenschwellungen
    • Bauchschmerzen
    • Gelenkschmerzen
    • Schüttelfrost
  • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Personen betreffen):
    • Juckreiz an der Impfstelle
    • Anormale und verminderte Wahrnehmung wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl entlang der Nervenbahnen
    • Benommenheit
    • Schwindel
    • Durchfall
    • Verdauungsstörungen
    • Nesselsucht
  • Es wurde auch über die folgenden, weiteren Nebenwirkungen nach Markteinführung und zwar mit der Häufigkeit „selten" berichtet
    • allergische Reaktionen
    • Entzündliche Erkrankungen des Gehirns, Zeichen vermehrter Reizbarkeit der Hirnhäute wie Nackensteifigkeit
    • neurologische Symptome wie Gesichtslähmungen, vollständige Lähmungen, Nervenentzündungen
    • eine Erkrankung, die sich in Muskelschwäche, Missempfindungen sowie Kribbeln in Armen, Beinen und Oberkörper äußert (Guillain-Barré-Syndrom)
    • Sehverschlechterung, erhöhte Lichtempfindlichkeit, Augenschmerzen
    • Ohrenklingeln
    • Kurzatmigkeit
    • Hautreaktionen (Ausschlag und/oder Hautjucken), Hautrötung, verstärktes Schwitzen
    • Steifigkeit des Bewegungsapparats und Nackensteife/-schmerzen, Schmerzen in Armen und Beinen
    • grippeähnliche Erkrankung, Schwächegefühl, Hautschwellungen, unsicherer Gang
    • Krampfanfälle mit oder ohne Fieber
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie oder Ihr Kind den Impfstoff erhalten, wenn Sie oder Ihr Kind:
      • an einer Autoimmunerkrankung (wie z. B. rheumatoider Arthritis oder Multipler Sklerose) leiden
      • ein schwaches Immunsystem haben (sodass Sie oder Ihr Kind Infektionen nicht gut abwehren können)
      • nicht gut Antikörper bilden können
      • Arzneimittel gegen Krebs erhalten
      • sogenannte Kortikosteroide einnehmen (entzündungshemmende Mittel)
      • an einer Gehirn-Erkrankung leiden
      • eine neurologische Erkrankung oder Krampfanfälle haben.
    • Trifft einer der oben genannten Punkte auf Sie oder Ihr Kind zu, kann die Impfung möglicherweise nicht geeignet sein. Oder Ihr Arzt entscheidet, Sie oder Ihr Kind zu impfen, später jedoch einen einfachen Bluttest zur Wirksamkeitskontrolle vorzunehmen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es ist unwahrscheinlich, dass der Impfstoff die Verkehrstüchtigkeit einer Person oder deren Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen (beim Spielen auf der Straße oder beim Radfahren) beeinträchtigt.
    • Trotzdem sollte daran gedacht werden, dass Sehstörungen oder Schwindel auftreten können.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Impfstoffs Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Ihr Arzt wird Sie über die möglichen Risiken und den Nutzen der Impfung aufklären. Die Auswirkungen des Arzneimittels auf Schwangerschaft und Stillzeit sind nicht bekannt. Trotzdem kann die Impfung bei einem hohen Infektionsrisiko verabreicht werden.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie oder Ihr Kind andere Arzneimittel einnehmen oder kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Ihr Arzt wird Sie darüber informieren, ob Sie oder Ihr Kind dieses Präparat gleichzeitig mit anderen Impfungen erhalten können. Haben Sie oder Ihr Kind erst kürzlich eine andere Impfung erhalten, entscheidet Ihr Arzt, an welcher Injektionsstelle und wann Sie oder Ihr Kind mit diesem Präparat geimpft werden können.
    • Das Präparat bietet möglicherweise keinen vollständigen Schutz, wenn Sie oder Ihr Kind eine immunsuppresive Behandlung erhalten.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie oder Ihr Kind jemals eine Virusinfektion mit Gelbfieber, Japanischer Enzephalitis oder Dengue-Virus durchgemacht haben oder Ihnen oder Ihrem Kind eine Impfung gegen diese Krankheiten verabreicht wurde. In Folge einer solchen Infektion oder Impfung kann es durch die Antikörper in Ihrem Blut zu Kreuzreaktionen mit dem FSME-Virus kommen, das verwendet wird, um Ihre Antikörperspiegel zu bestimmen. Die Testergebnisse könnten dadurch verfälscht werden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

Melden Sie Ihre Erfahrung - in nur 2 Minuten.