Beipackzettel von Galantamin-ratiopharm 16 mg Hartkapseln retardiert einsehen

Art und Weise

  • Die Kapseln müssen als Ganzes geschluckt und dürfen nicht zerkaut oder zerkleinert werden.
  • Nehmen Sie Ihre einmal tägliche Dosis morgens mit Wasser oder einem anderen Getränk ein. Versuchen Sie, das Arzneimittel mit dem Essen einzunehmen.
  • Trinken Sie viel, wenn Sie das Präparat einnehmen, damit Ihr Körper immer ausreichend mit Wasser versorgt ist.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Präparat immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Wie viel müssen Sie einnehmen?
    • Sie werden die Behandlung mit einer niedrigen Dosis beginnen. Die Anfangsdosis beträgt gewöhnlich 8 mg einmal täglich. Ihr Arzt kann die Dosis allmählich in 4-wöchigen oder längeren Zeitabständen erhöhen, bis Sie die für Sie am besten geeignete Dosis erreichen. Die höchste Dosis beträgt 24 mg einmal täglich.
    • Ihr Arzt wird Ihnen erklären, mit welcher Dosis Sie anfangen müssen und wann die Dosis erhöht werden sollte. Wenn Sie nicht sicher sind, was Sie machen müssen oder wenn Sie die Wirkung zu stark oder zu schwach finden, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
    • Ihr Arzt muss Sie regelmäßig sehen, um feststellen zu können, ob dieses Arzneimittel bei Ihnen richtig wirkt und um sich zu erkundigen, wie Sie sich fühlen.
  • Wenn Sie Leber- oder Nierenprobleme haben, kann Ihr Arzt Ihnen eine verminderte Dosis verordnen oder entscheiden, dass dieses Arzneimittel für Sie nicht geeignet ist.
  • Wechsel von der Einnahme der Tabletten oder -Lösung auf die Einnahme von Kapseln
    • Wenn Sie zurzeit Tabletten oder -Lösung einnehmen, könnte Ihr Arzt entscheiden, Sie auf Hartkapseln, retardiert, umzustellen:
      • Nehmen Sie Ihre letzte Dosis Tabletten oder -Lösung am Abend ein.
      • Nehmen Sie am nächsten Morgen Ihre erste Dosis Hartkapseln, retardiert, ein.
  • Nehmen Sie nicht mehr als eine Kapsel pro Tag ein. Nehmen Sie keine Tabletten oder -Lösung ein, wenn Sie bereits einmal täglich Kapseln einnehmen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie zu viel eingenommen haben, nehmen Sie sofort Verbindung mit einem Arzt oder Krankenhaus auf. Nehmen Sie die übrig gebliebenen Hartkapseln und die Packung mit dorthin. Die Anzeichen einer Überdosierung können umfassen:
      • starke Übelkeit und Erbrechen
      • schwache Muskeln, langsamer Herzschlag, Krampfanfälle oder Bewusstlosigkeit.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie eine Einnahme vergessen haben, lassen Sie die vergessene Dosis ganz aus, und nehmen Sie die nächste Dosis wieder zur normalen Zeit ein.
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
    • Falls Sie mehrere Einnahmen vergessen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie mit der Einnahme aufhören. Um Ihren Zustand behandeln zu können, ist es wichtig, dieses Arzneimittel weiter einzunehmen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat enthält den Wirkstoff „Galantamin", ein Arzneimittel gegen Demenz. Es wird bei Erwachsenen angewendet, um die Symptome einer leichten bis mittelschweren Alzheimer-Krankheit, einer Form von Demenz, die die Gehirnfunktion verändert, zu behandeln.
  • Die Alzheimer-Krankheit verursacht zunehmenden Gedächtnisverlust, Verwirrung und Verhaltensänderungen, wodurch es immer schwerer wird, den normalen Alltagsbeschäftigungen nachzugehen.
  • Diese Auswirkungen werden vermutlich durch einen Mangel an „Acetylcholin" ausgelöst, einer Substanz, die für das Senden von Informationen zwischen den Gehirnzellen verantwortlich ist. Das Präparat erhöht die Acetylcholin-Menge im Gehirn und behandelt die Symptome der Krankheit.
  • Die Kapseln sind in einer retardierten Form hergestellt. Das bedeutet, dass sie das Arzneimittel langsam freisetzen.

Kontraindikation

  • Das Präparat darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Galantamin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
    • wenn Sie eine schwere Leber- oder schwere Nierenerkrankung haben

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Achten Sie auf schwerwiegende Nebenwirkungen
  • Beenden Sie die Einnahme des Arzneimittels und suchen Sie umgehend einen Arzt oder die nächste Notaufnahme auf, wenn Sie Folgendes bemerken:
    • Hautreaktionen, einschließlich:
      • schwerem Hautausschlag mit Bläschen und sich schälender Haut, besonders um Mund, Nase, Augen und die Genitalien herum (Stevens-Johnson-Syndrom)
      • Hautrötungen mit kleinen eitergefüllten Pusteln, die sich über den ganzen Körper ausbreiten können und manchmal mit Fieber einhergehen (akute generalisierte exanthematische Pustulose)
      • Hautausschlag mit Flecken, die wie kleine Zielscheiben aussehen, der mit Bläschenbildung einhergehen kann
    • Diese Hautreaktionen sind bei Patienten, die dieses Präparat einnehmen, selten (können 1 bis 10 Behandelte von 10.000 betreffen).
    • Herzprobleme einschließlich Veränderungen im Herzschlag (wie langsame oder zusätzliche Herzschläge) oder Palpitationen (der Herzschlag fühlt sich schnell an oder ist ungleichmäßig). Herzprobleme können sich als anomale Aufzeichnungen in einem Elektrokardiogramm (EKG) zeigen und können bei Patienten, die dieses Arzneimittel einnehmen, häufig auftreten (können 1 bis 10 Behandelte von 100 betreffen).
    • Krampfanfälle. Diese treten bei Patienten, die das Präparat einnehmen, gelegentlich auf (können 1 bis 10 Behandelte von 1.000 betreffen).
  • Sie müssen die Einnahme des Arzneimittels sofort beenden und sofort Hilfe suchen, wenn Sie eine der oben genannten Nebenwirkungen bemerken.
  • Zusätzliche Nebenwirkungen
    • Sehr häufige Nebenwirkungen (können mehr als 1 Behandelten von 10 betreffen):
      • Übelkeit und Erbrechen. Diese Nebenwirkungen treten eher in den ersten Behandlungswochen oder bei einer Dosiserhöhung auf. Sie verschwinden in der Regel allmählich wieder, wenn sich der Körper an das Arzneimittel gewöhnt hat und dauern im Allgemeinen nur einige Tage an. Wenn diese Wirkungen bei Ihnen auftreten, wird Ihnen Ihr Arzt möglicherweise empfehlen, mehr zu trinken und Ihnen eventuell ein Arzneimittel gegen Übelkeit verschreiben.
    • Häufige Nebenwirkungen (können 1 bis 10 Behandelte von 100 betreffen):
      • verminderter Appetit, Gewichtsverlust
      • Dinge sehen, fühlen oder hören, die nicht da sind (Halluzinationen)
      • Depression
      • Schwindelgefühl oder ohnmächtig werden
      • Muskelzittern oder -krämpfe
      • Kopfschmerz
      • ein Gefühl der starken Müdigkeit, Schwäche oder von allgemeinem Unwohlsein
      • ein Gefühl starker Schläfrigkeit mit Energielosigkeit
      • hoher Blutdruck
      • Magenschmerzen oder -beschwerden
      • Durchfall
      • Verdauungsstörung
      • Stürze
      • Wunden.
    • Gelegentliche Nebenwirkungen (können 1 bis 10 Behandelte von 1.000 betreffen):
      • allergische Reaktion
      • keine ausreichende Wassermenge im Körper (Dehydratation)
      • Kribbeln, oder Taubheitsgefühl der Haut (Ameisenlaufen)
      • Veränderung des Geschmackssinns
      • übermäßige Schläfrigkeit am Tag
      • Verschwommensehen
      • Klingeln in den Ohren, das nicht mehr weggeht (Tinnitus)
      • niedriger Blutdruck
      • Gesichtsrötung
      • Brechreiz
      • übermäßiges Schwitzen
      • schwache Muskeln
      • erhöhte Aktivität der Leberenzyme im Blut.
    • Seltene Nebenwirkungen (können 1 bis 10 Behandelte von 10.000 betreffen):
      • entzündete Leber (Hepatitis).
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen. Dieses Arzneimittel wird nur bei der Alzheimer-Krankheit angewendet und ist bei anderen Formen des Gedächtnisverlustes oder der Verwirrung nicht empfohlen.
    • Schwerwiegende Nebenwirkungen
      • Das Arzneimittel kann schwerwiegende Hautreaktionen, Herzprobleme und Krampfanfälle verursachen. Wenn Sie dieses Präparat einnehmen, müssen Sie sich dieser Nebenwirkungen bewusst sein. Siehe „Achten Sie auf schwerwiegende Nebenwirkungen" in Kategorie "Nebenwirkungen".
      • Vor der Einnahme muss Ihr Arzt wissen, ob Sie Folgendes haben oder hatten:
        • Leber- oder Nierenprobleme
        • eine Herzerkrankung (wie Brustbeschwerden, die häufig durch körperliche Aktivität ausgelöst werden, Herzanfall, Herzversagen, langsamer oder ungleichmäßiger Herzschlag)
        • Veränderungen des Elektrolythaushaltes (Elektrolyte sind natürlich vorkommende Chemikalien im Blut, wie z. B. Kalium)
        • ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür
        • eine Magen- oder Darmblockade
        • eine Störung des Nervensystems (wie Epilepsie oder Parkinson-Krankheit)
        • eine Atemwegserkrankung oder eine Infektion, die die Atmung beeinträchtigt (wie Asthma, obstruktive Lungenerkrankung oder Lungenentzündung)
        • Schwierigkeiten beim Wasserlassen.
      • Ihr Arzt wird entscheiden, ob das Präparat für Sie geeignet ist oder ob die Dosis geändert werden muss.
    • Informieren Sie Ihren Arzt auch, wenn Sie kürzlich an Magen, Darm oder Blase operiert wurden. Ihr Arzt könnte entscheiden, dass das Präparat nicht für Sie geeignet ist.
    • Das Arzneimittel kann Gewichtsverlust verursachen. Wenn Sie es einnehmen, wird Ihr Arzt Ihr Gewicht regelmäßig überprüfen.
    • Kinder und Jugendliche
      • Das Arzneimittel wird nicht für Kinder und Jugendliche empfohlen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Vor allem in den ersten Wochen der Behandlung kann das Arzneimittel bei Ihnen Schwindel oder Schläfrigkeit hervorrufen. Wenn es Sie derart beeinträchtigt, dürfen Sie nicht fahren, Werkzeuge benutzen oder Maschinen führen.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Wenn Sie schwanger sind oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat..
  • Stillzeit
    • Während der Behandlung dürfen Sie nicht stillen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
    • Das Arzneimittel soll nicht zusammen mit anderen gleichartig wirkenden Arzneimitteln eingenommen werden. Dazu gehören:
      • Donepezil oder Rivastigmin (gegen die Alzheimer-Krankheit)
      • Ambenonium, Neostigmin oder Pyridostigmin (gegen schwere Muskelschwäche)
      • Pilocarpin (wenn es gegen Mundtrockenheit oder trockene Augen eingenommen wird).
    • Einige Arzneimittel können bei Personen, die das Präparat einnehmen, die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Nebenwirkungen erhöhen. Dazu gehören:
      • Paroxetin oder Fluoxetin (Antidepressiva)
      • Chinidin (gegen ungleichmäßigen Herzschlag)
      • Ketoconazol (ein Mittel gegen Pilzerkrankungen)
      • Erythromycin (ein Antibiotikum)
      • Ritonavir (gegen das humane Immundefizienzvirus oder „HIV")
      • nicht-steroidale entzündungshemmende Schmerzmittel, die das Risiko von Geschwüren erhöhen können (wie Ibuprofen)
      • Arzneimittel, die gegen Herzerkrankungen oder Bluthochdruck eingenommen werden (wie Digoxin, Amiodaron, Atropin, Betablocker oder Calciumkanalblocker). Wenn Sie Arzneimittel gegen ungleichmäßigen Herzschlag einnehmen, kann es sein, dass Ihr Arzt Ihre Herzfunktion durch ein Elektrokardiogramm (EKG) überprüft.
    • Ihr Arzt verordnet Ihnen eventuell eine niedrigere Dosis, wenn Sie eines der genannten Arzneimittel einnehmen.
    • Das Arzneimittel kann einige Narkosemittel beeinflussen. Wenn Sie sich einer Operation mit Allgemeinnarkose unterziehen müssen, informieren Sie den Arzt rechtzeitig darüber, dass Sie das Präparat einnehmen.
    • Wenn Sie noch Fragen haben, bitten Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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