Beipackzettel von Glucose-Lösung 50 % DELTAMEDICA einsehen

Art und Weise

  • Zur zentralvenösen Infusion (Kava-Katheder)

Dosierung

  • Wenden Sie die Lösung immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet ist die übliche Dosis:
    • Die Dosierung richtet sich nach dem Bedarf an Glucose und Flüssigkeit.
    • Erwachsene:
      • Eine Gesamtflüssigkeitszufuhr von 40 ml/kg Körpermasse und Tag sollte beim Erwachsenen im Rahmen einer parenteralen Ernährung nur in Ausnahmefällen überschritten werden. Für die Dosierung von Glucose gelten folgende Richtwerte:
        • Maximale Infusionsgeschwindigkeit:
          • Bis zu 0,5 ml Infusionslösung (entsprechend bis zu 0,25 g Glucose)/kg Körpermasse/Stunde.
        • Maximale Tagesdosis:
          • Bis zu 12 ml Infusionslösung (entsprechend bis zu 6 g Glucose)/kg Körpermasse.
      • Unter veränderten Stoffwechselbedingungen (z. B. Postaggressionsstoffwechsel, hypoxische Zustände, Organinsuffizienz) kann die oxidative Verstoffwechselung eingeschränkt sein. Daher ist die Zufuhr ggf. auf 3 g Glucose/kg/Körpermasse/- Tag zu begrenzen.
    • Kinder
      • Die Therapie soll nur unter Verwendung von Glucose-Lösung 20%, 40%, oder 50% erfolgen.
      • Die maximale Tagesdosis für Glucose beträgt:
        • Frühgeborene bis zu 18 g/kg Körpermasse und Tag: bis zu 36 ml/kg Körpermasse und Tag
        • Neugeborene bis zu 15 g/kg Körpermasse und Tag: bis zu 30 ml/kg Körpermasse und Tag
        • 1. - 2. Lebensjahr bis zu 15 g/kg Körpermasse und Tag: bis zu 30 ml/kg Körpermasse und Tag
        • 3. - 5. Lebensjahr bis zu 12 g/kg Körpermasse und Tag: bis zu 24 ml/kg Körpermasse und Tag
        • 6. - 10. Lebensjahr bis zu 10 g/kg Körpermasse und Tag: bis zu 20 ml/kg Körpermasse und Tag
        • 10. - 14. Lebensjahr bis zu 8 g/kg Körpermasse und Tag: bis zu 16 ml/kg Körpermasse und Tag
      • Bei der Dosisfestlegung ist zu berücksichtigen, dass die folgenden Richtwerte für die Gesamtflüssigkeitszufuhr aller anzuwendenden Infusionslösungen nicht überschritten werden. Der Volumenbedarf (Basisbedarf) beträgt:
        • 1. Lebenstag: 50 - 70 ml/kg Körpermasse und Tag
        • 2. Lebenstag: 70 - 90 ml/kg Körpermasse und Tag
        • 3. Lebenstag: 80 - 100 ml/kg Körpermasse und Tag
        • 4. Lebenstag: 100 - 120 ml/kg Körpermasse und Tag
        • ab 5. Lebenstag: 100 - 130 ml/kg Körpermasse und Tag
        • 1. Lebensjahr 100 - 140 ml/kg Körpermasse und Tag
        • 2. Lebensjahr 80 - 120 ml/kg Körpermasse und Tag
        • 3. - 5. Lebensjahr 80 - 100 ml/kg Körpermasse und Tag
        • 6. - 10. Lebensjahr 60 - 80 ml/kg Körpermasse und Tag
        • 10. - 14. Lebensjahr 50 - 70 ml/kg Körpermasse und Tag
  • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.
  • Über die Dauer der Anwendung entscheidet der Arzt.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben als Sie sollten
    • Überdosierung kann zu Hyperglykämie, Glucosurie, Hyperosmolarität, hyperglykämischem, hyperosmolarem Koma, Überwässerung und Elektrolytstörungen führen. Die primäre Therapie der Störungen besteht in einer Reduktion der Glucosezufuhr. Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels und des Elektrolythaushaltes können mit Insulingabe und Elektrolytzufuhr behandelt werden.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Keine Angaben.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Die Lösung ist eine elektrolytfreie Kohlenhydratlösung.
  • Anwendungsgebiet
    • Glucosezufuhr zur Energiebereitstellung
    • Hochkalorische Kalorienzufuhr bei Indikationen zur Flüssigkeitseinschränkung
    • hypoglykämische Zuständen
    • als Kohlenhydratkomponente in der parenteralen Ernährung

Kontraindikation

  • Die Lösung darf nicht angewendet werden
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen einen der Bestandteile sind
    • bei erhöhtem Blutzuckerspiegel, der einen Einsatz von mehr als 6 Einheiten Insulin/Stunde erforderlich macht
    • bei vermindertem Kaliumgehalt des Blutes (Hypokaliämie, ohne gleichzeitige Elektrolytsubstitution),
    • bei stoffwechselbedingter Übersäuerung des Blutes (Azidose), insbesondere bei herabgesetzter Perfusion und unzureichendem Sauerstoffangebot.
    • Aus der mit der Glucosezufuhr verbundenen Flüssigkeitsaufnahme können weitere Gegenanzeigen resultieren. Hierzu zählen
      • Überwässerung (Hyperhydratationszustände)
      • Hypotone Dehydratation.

Nebenwirkungen

  • Bei Beachtung der Gegenanzeigen, Dosierungsempfehlungen und Hinweise sind Nebenwirkungen nicht zu erwarten.
  • Wenn Nebenwirkungen auftreten, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Anwendung ist erforderlich, bei
    • erhöhter Serumosmolarität, insbesondere bei Verwendung hoch konzentrierter Lösungen und zügiger Infusionsgeschwindigkeit.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Keine Angaben.

Schwangerschaftshinweis

  • Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Gegen eine Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit bestehen bei entsprechender Indikation keine Bedenken.

Wechselwirkungen

  • Bei Anwendung mit anderen Arzneimitteln:
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzen eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Beim Mischen mit anderen Arzneimitteln kann der saure pH-Wert der Glucoselösung u. a. zu Ausfällungen in der Mischung führen.
    • Erythrozytenkonzentrate dürfen nicht in Glucose-Lösungen aufgeschwemmt werden, da dies zu einer Pseudoagglutination führen kann.
  • Bei Anwendung zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:
    • Keine Angaben.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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