Beipackzettel von Granisetron B. Braun 1mg/ml einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel wird im Krankenhaus angewendet und von einem Arzt oder einer Krankenschwester verabreicht.
  • Es wird Erwachsenen als langsame intravenöse Injektion (in die Vene) über mindestens 30 Sekunden oder als Dauerinfusion (über einen Tropf in die Vene) über eine Dauer von 5 Minuten gegeben.
  • Es wird Kindern als Dauerinfusion (über einen Tropf in die Vene) über eine Dauer von 5 Minuten gegeben.
  • Das Arzneimittel wird Ihnen normalerweise vor der Behandlung gegeben, die die Übelkeit verursachen kann. Es kann Ihnen aber auch gegen die durch andere Behandlungen verursachte Übelkeit verabreicht werden.
  • (Für weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation).

Dosierung

  • Ihr Arzt wird die Dosis bestimmen.
  • Die übliche Dosis zur Vorbeugung von oder zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen ist:
    • Erwachsene:
      • 1 oder 3 Milligramm (mg)
      • Die gleiche Dosis kann Ihnen, falls erforderlich, noch zweimal innerhalb von 24 Stunden gegeben werden.
      • Die tägliche Maximaldosis sollte 9 mg nicht überschreiten.
    • Kinder (ab einem Alter von 2 Jahren):
      • Die Dosis ist abhängig vom Gewicht des Kindes.
      • Die übliche Dosis ist 20 - 40 Mikrogramm pro kg Körpergewicht als Einzeldosis (bis zu einem Maximum von 3 mg).
      • Eine zusätzliche Gabe von 20 - 40 Mikrogramm pro kg Körpergewicht (bis zu einem Maximum von 3 mg) kann innerhalb von 24 Stunden gegeben werden, entweder als Einzeldosis oder verteilt auf zwei Dosen.
  • Wenn Sie mehr erhalten haben als Sie sollten
    • Wenn Sie glauben, dass Ihnen zu viel von diesem Arzneimittel gegeben wurde, informieren Sie umgehend Ihren Arzt, die Krankenschwester oder Ihren Apotheker.
  • Wenn die Anwendung vergessen wurde
    • Wenn Sie glauben, dass Sie eine Dosis verpasst haben, informieren Sie Ihren Arzt, die Krankenschwester oder Ihren Apotheker.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Ihren Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Granisetron. Dieser gehört zur Arzneimittelgruppe der so genannten 5-HT3-Rezeptorantagonisten, die gegen Erbrechen wirksam sind. Es wird zur Vorbeugung und Behandlung von Übelkeit und Erbrechen angewendet.
  • Das Arzneimittel wird Erwachsenen und Kindern ab einem Alter von 2 Jahren gegeben, um Nebenwirkungen, die durch bestimmte Behandlungen wie z.B. Chemotherapie oder Strahlentherapie verursacht werden, vorzubeugen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Granisetron oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • bei Kindern unter 2 Jahren, da nur unzureichende Erfahrungen vorliegen.
  • Wenden Sie das Arzneimittel nicht an, wenn eine der Gegenanzeigen auf Sie zutrifft. Wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie vor der Anwendung des Arzneimittels mit Ihrem Arzt, der Krankenschwester oder Ihrem Apotheker.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Die häufigste Nebenwirkung sind Kopfschmerzen.
  • Sie sollten Ihrem Arzt umgehend mitteilen, wenn Sie kurzatmig werden oder wenn ihr Gesicht anschwillt. Diese Reaktionen sind selten, müssen aber umgehend behandelt werden.
  • Informieren Sie Ihren Arzt auch, wenn Sie Ausschlag bekommen oder es zu Juckreiz kommt.
  • Folgende Nebenwirkungen können bei einer Behandlung mit dem Arzneimittel auftreten:
    • Sehr häufige Nebenwirkungen (treten bei mehr als 1 von 10 Patienten auf):
      • Kopfschmerzen
    • Häufige Nebenwirkungen (betreffen wahrscheinlich weniger als 1 von 10 Patienten):
      • Hoher Blutdruck (Hypertonie)
      • Angstzustände
      • Unruhe (Agitation)
      • Schlaflosigkeit (Insomnie)
      • Schläfrigkeit (Somnolenz)
      • Benommenheit
      • Schwächegefühl (Asthenie)
      • Durchfall
      • Verstopfung
      • Verminderter Appetit (Anorexie)
      • Veränderter Geschmack
      • Fieber
    • Gelegentliche Nebenwirkungen (betreffen wahrscheinlich weniger als 1 von 100 Patienten):
      • Sehstörungen (abnormales Sehen)
      • Hautausschläge
    • Seltene Nebenwirkungen (betreffen wahrscheinlich weniger als 1 von 1000 Patienten):
      • unregelmäßiger Rhythmus des Herzschlags (Arrhythmien: Sinusbradykardie, Vorhofflimmern, unterschiedliche Grade von AV-Block, ventrikuläre Ektopie)
      • Unregelmäßigkeiten im EKG (verlängerte EKG-Intervalle)
      • Muskelkoordinationsstörungen wie sich krümmen, ungesteuerte Bewegungen oder abnorme Körperstellungen (Dystonie)
      • Unkontrollierte Bewegungen (Dyskinesie)
      • Niedriger Blutdruck (Hypotonie)
      • Überempfindlichkeitsreaktionen, die auch schwerwiegend sein können (z.B. Anaphylaxie, Kurzatmigkeit, niedriger Blutdruck, juckender Hautausschlag)
      • Allergische Reaktionen (einschließlich leichter Ausschlag)
      • Lokale Entzündungsreaktionen an der Injektionsstelle nach wiederholter Injektion
    • Sehr seltene Nebenwirkungen (treten bei weniger als 1 von 10.000 Patienten auf):
      • Schwellungen (einschließlich Anschwellen des Gesichts (Ödem))
      • Wenn Bluttests durchgeführt werden, informieren Sie Ihren Arzt über die Anwendung des Arzneimittels, da die Ergebnisse zur Überprüfung der Leberfunktion verändert sein können.
  • Informieren Sie bitte Ihren Arzt, die Krankenschwester oder Ihren Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Anwendung ist erforderlich
    • Halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt, der Krankenschwester oder Ihrem Apotheker, wenn
      • Sie irgendwelche Probleme mit Ihrem Darm haben, z.B. plötzlich einsetzende Verstopfung. Das kann durch das Arzneimittel verursacht werden, weil es den Nahrungstransport durch den unteren Verdauungstrakt verlangsamen kann.
      • Sie an Herzrhythmusstörungen leiden.
      • Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob einer der oben angeführten Warnhinweise auf Sie zutrifft, sprechen Sie vor der Anwendung des Arzneimittels mit Ihrem Arzt, der Krankenschwester oder Ihrem Apotheker.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Nach der Behandlung mit dem Arzneimittel können Sie sich schwindlig oder schläfrig fühlen. Abhängig von Ihrer individuellen Reaktion kann dies möglicherweise Ihre Fahrtüchtigkeit, Ihre Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen oder das Arbeiten in großer Höhe beeinträchtigen. Wenn Sie diese Beschwerden entwickeln, sollten Sie solange nicht selbst am Straßenverkehr teilnehmen, Maschinen bedienen oder irgendeine Arbeit, die einen sicheren Stand erfordert, verrichten, bis Sie wissen, wie dieses Arzneimittel bei Ihnen wirkt.

Schwangerschaftshinweis

  • Informieren Sie Ihren Arzt, die Krankenschwester oder Ihren Apotheker, wenn
    • Sie schwanger sind, glauben schwanger zu sein oder schwanger werden möchten.
    • Sie stillen oder vorhaben zu stillen.
  • In diesen Fällen sollte das Arzneimittel nur angewendet werden, wenn es aus medizinischen Gründen unbedingt erforderlich ist.
  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, fragen Sie vor der Anwendung bzw. der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Bei Anwendung mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
  • Bei Anwendung zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Während der Anwendung des Arzneimittels können Sie wie gewohnt essen und trinken. Eine Umstellung der Ernährung ist nicht notwendig, es sei denn Ihr Arzt empfiehlt es Ihnen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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