Beipackzettel von GRAZAX Lyo-Tabletten einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel ist ein Lyophilisat zum Einnehmen.
  • Achten Sie darauf, dass Ihre Hände beim Umgang mit dem Arzneimittel immer trocken sind.
  • Legen Sie die Lyo-Tablette unter die Zunge. Lassen Sie sie dort für einige Sekunden liegen, bis sie sich aufgelöst hat. Vermeiden Sie es, während der ersten Minute zu schlucken. Für mindestens 5 Minuten dürfen Sie nichts essen oder trinken.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis eine Lyo-Tablette täglich. Um die beste Wirkung zu erzielen, sollten Sie mit der Einnahme der Lyo-Tabletten mindestens 4 Monate vor der Gräserpollensaison beginnen. Es wird empfohlen das Arzneimittel über einen Zeitraum von 3 Jahren einzunehmen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie zu viele Lyo-Tabletten eingenommen haben, kann es zu allergischen Reaktionen einschließlich lokaler Symptome in Mund und Hals kommen. Wenn bei Ihnen schwere Symptome auftreten, suchen Sie bitte umgehend einen Arzt oder ein Krankenhaus auf.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben, holen Sie sie im späteren Tagesverlauf nach. Setzen Sie danach wie gewohnt Ihre Behandlung fort. Nehmen Sie an einem Tag nicht die doppelte Dosis ein, um die Einnahme einer vergessenen Lyo-Tablette nachzuholen.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Wenn Sie das Arzneimittel nicht wie vorgeschrieben einnehmen, hat die Behandlung möglicherweise keine Wirkung.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Lyophilisat zum Einnehmen (im Text bezeichnet als Lyo-Tablette) und enthält Allergene aus Gräserpollen.
  • Das Präparat wird bei Erwachsenen und Kindern ab 5 Jahren zur Behandlung von Heuschnupfen (Rhinitis) und Bindehautentzündung (Konjunktivitis) angewendet, die durch Gräserpollen hervorgerufen werden (spezifische Immuntherapie).
  • Das Arzneimittel bewirkt eine nachhaltige Verbesserung des Krankheitsverlaufs, indem die Toleranz des Immunsystems gegenüber Gräserpollen erhöht wird.
  • Bei Kindern wird die Indikation durch Ärzte, die Erfahrung in der Behandlung allergischer Erkrankungen bei Kindern haben, gestellt.
  • Vor der Entscheidung für eine Behandlung wird der Arzt Ihre allergischen Symptome beurteilen und einen Hautpricktest oder eine Blutuntersuchung durchführen.
  • Da jeder Patient unterschiedlich auf die Behandlung reagieren kann, sollte die erste Lyo-Tablette unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden. Diese Vorsichtsmaßnahme gibt Ihnen die Möglichkeit, eventuelle Nebenwirkungen und das weitere Vorgehen mit Ihrem Arzt zu besprechen.
  • Das Arzneimittel darf nur von Ärzten verschrieben werden, die Erfahrung in der Behandlung allergischer Erkrankungen haben.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen einen der sonstigen Bestandteile der Lyo-Tablette sind.
    • wenn Sie eine Erkrankung des Immunsystems haben.
    • wenn Sie schweres Asthma haben (nach ärztlicher Beurteilung).
    • wenn Sie Krebs haben.
    • wenn Sie eine schwerwiegende Entzündung im Mund haben.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Arzneimittel Nebenwirkungen verursachen, die aber nicht bei jedem Patienten auftreten müssen.
  • Die Nebenwirkungen können eine allergische Reaktion auf das Allergen sein, mit dem Sie behandelt werden. In den meisten Fällen halten die Nebenwirkungen nach der Einnahme des Arzneimittels Minuten bis Stunden an und gehen meist innerhalb von 1 bis 7 Tagen von selbst zurück.
  • Beenden Sie die Einnahme des Präparates und suchen Sie umgehend einen Arzt oder ein Krankenhaus auf, wenn Sie folgende Symptome bei sich bemerken:
    • rasche Schwellung von Gesicht, Mund oder Rachen
    • Schwierigkeiten beim Schlucken
    • Schwierigkeiten beim Atmen
    • Veränderungen der Stimme
    • Nesselausschlag
    • Verschlimmerung eines bestehenden Asthmas
    • Starkes Unwohlsein
  • Bei anhaltendem Sodbrennen sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren.
  • Weitere mögliche Nebenwirkungen:
    • Sehr häufig (>/= 1 von 10 behandelten Patienten):
      • Erkältung
      • Juckreiz im Mund
      • Gefühl der Rachenreizung
    • Häufig (>/= 1 von 100, < 1 von 10 behandelten Patienten):
      • Kopfschmerzen
      • Prickelndes Gefühl oder Taubheit der Haut, des Mundes oder der Zunge
      • Juckreiz der Augen, der Ohren oder der Nase
      • Entzündung der Augen, der Nase oder des Mundes
      • Asthmatische Reaktionen, Kurzatmigkeit, Husten oder Niesen
      • Trockener Rachen
      • Verstopfte oder laufende Nase
      • Schwellungen, z. B. der Lippen oder der Zunge
      • Bläschenbildung oder andere Beschwerden im Mund, an der Zunge oder im Rachen
      • Magenschmerzen oder Unwohlsein, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
      • Sodbrennen
      • Juckreiz im Zusammenhang mit z.B. Hautausschlag oder Nesselausschlag
      • Müdigkeit
      • Beschwerden oder Schmerzen im Brustraum
      • Fieber
      • Infektionen im Rachen
      • Atemwegsinfektion
      • Schwindel
      • Engegefühl im Rachen
      • Rötung im Mund
    • Gelegentlich (>/= 1 von 1.000, < 1 von 100 behandelten Patienten):
      • Gefühl eines schnellen, klopfenden oder unregelmäßigen Herzschlages
      • Lymphknotenschwellung
      • Veränderter Geschmack, verminderter Appetit
      • Augenrötung, -reizung oder -schwellung, Tränenfluss
      • Ohrenschmerzen oder Beschwerden in den Ohren
      • Heiserkeit
      • Rötung oder Taubheit des Rachens, schmerzhaftes Schlucken
      • Vergrößerung der Mandeln
      • Allergische Reaktionen
      • Schmerzen im Mund, trockener Mund, Schwellung des Gaumens
      • Lippenbläschen, Lippenentzündung
      • Vergrößerung der Speicheldrüsen oder verstärkte Speichelsekretion
      • Zahnfleischschwellung oder -schmerzen
      • Magenschleimhautentzündung, Würgegefühl
      • Hitzegefühl, Unwohlsein
      • Fremdkörpergefühl im Hals
      • Rötung der Haut
      • Ekzeme
      • Schwellung des Gesichts
      • Beschwerden der Nase
    • Selten (>/= 1 von 10.000, < 1 von 1.000 behandelten Patienten):
      • Verengung der unteren Atemwege
    • Husten, Ohrenschmerzen, Entzündung des Mundes, geröteter Rachen und Ekzeme wurden bei Kindern häufiger berichtet als bei Erwachsenen.
    • Wenn Sie unangenehme Nebenwirkungen haben, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, der über eine möglicherweise für Sie erforderliche Behandlung mit antiallergischen Arzneimitteln wie Antihistaminika entscheiden wird.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Einnahme ist erforderlich,
    • wenn Ihnen vor kurzem ein Zahn gezogen wurde oder andere Operationen im Mund durchgeführt wurden. In diesem Fall sollte die Behandlung mit dem Arzneimittel für 7 Tage unterbrochen werden, damit Zeit für die Abheilung Ihrer Mundhöhle gegeben ist.
    • wenn Sie eine schwere Fischallergie haben.
    • wenn Sie schon früher eine allergische Allgemeinreaktion nach einer Injektion eines Gräserpollenallergenextraktes hatten.
  • Einige Nebenwirkungen können schwerwiegend sein und benötigen umgehend medizinische Versorgung. Symptome sind in Kategorie "Nebenwirkungen" aufgelistet.
  • Anwendung bei Kindern:
    • wenn ein Milchzahn ausgefallen ist. In diesem Fall sollte die Behandlung mit dem Präparat für 7 Tage ausgesetzt werden, damit Zeit für die Abheilung der Mundhöhle gegeben ist.
    • wenn bei Kindern mit Asthma eine akute Infektion der oberen Atemwege auftritt. Die Behandlung sollte bis zum Abklingen der Infektion zeitweise ausgesetzt werden.
  • Wenn eine der oben genannten Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen auf Sie zutrifft, sprechen Sie vor der Einnahme des Präparates bitte mit Ihrem Arzt.
  • Es liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung des Arzneimittels bei älteren Patienten (> 65 Jahre) vor.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Sie selbst sind für die Beurteilung Ihrer Fahrtüchtigkeit oder Ihrer Fähigkeit zur Durchführung von Präzisionsarbeiten verantwortlich. Wirkungen oder Nebenwirkungen von Arzneimitteln können diese Fähigkeit beeinflussen und sind in anderen Abschnitten dieser Patienteninformation beschrieben. Wir empfehlen Ihnen daher, alle Informationen sorgfältig zu lesen.
    • Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
    • Die Behandlung mit dem Arzneimittel hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Zurzeit gibt es keine klinischen Erfahrungen mit der Anwendung des Arzneimittels während der Schwangerschaft. Die Behandlung mit dem Präparat sollte nicht während einer Schwangerschaft begonnen werden. Wenn Sie während der Behandlung schwanger werden, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt darüber, ob Sie die Behandlung fortsetzen können.
  • Stillzeit
    • Zurzeit liegen über die Anwendung des Arzneimittels während der Stillzeit keine klinischen Daten vor. Es sind keine Wirkungen auf den gestillten Säugling zu erwarten.

Wechselwirkungen

  • Bei Einnahme mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Wenn Sie gegen Ihre allergischen Symptome andere Arzneimittel wie Antihistaminika, Mastzellstabilisatoren oder Kortikosteroide einnehmen, sollten Sie mit Ihrem Arzt die Anwendung dieser Medikamente besprechen.
  • Bei Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Nach der Einnahme des Präparates dürfen Sie 5 Minuten nichts essen oder trinken.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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