Beipackzettel von HEPA-MERZ INFUSIONSKONZ einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel ist ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. Vor der Anwendung setzt Ihr Arzt die Ampullen einer Infusionslösung zu und infundiert das Arzneimittel in dieser Form.
  • Ihr Arzt sollte die Mischung jedoch erst unmittelbar vor Anwendung herstellen. Aus Gründen der Venenverträglichkeit sollte Ihr Arzt jedoch nicht mehr als 6 Ampullen pro 500 ml Infusion auflösen.
  • Die Infusionsgeschwindigkeit beträgt max. 5 g Ornithinaspartat (entsprechend dem Gehalt einer Ampulle) pro Stunde.
  • Das Arzneimittel darf nicht intraarteriell verabreicht werden.

Dosierung

  • Sofern von Ihrem Arzt nicht anders vorgesehen, ist die übliche Dosis bis zu 4 Ampullen täglich. Bei beginnender Bewusstseinsstörung (Präkoma) und Bewusstseinstrübung (Koma) kann Ihr Arzt je nach Schwere des Zustandes bis zu 8 Ampullen innerhalb von 24 Stunden verabreichen.
  • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von dem Arzneimittel zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn eine größere Menge von dem Arzneimittel angewendet wurde:
    • Vergiftungserscheinungen sind bei Überdosierung von Ornithinaspartat bislang nicht beobachtet worden. Wenn erforderlich, wird Ihr Arzt eine Behandlung der bei Ihnen auftretenden Beschwerden
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Arzneimittel zur Stimulierung der Ammoniakentgiftung durch Steigerung der Harnstoffsynthese in der Leber.
  • Weiterhin dient es der Ammoniakentgiftung im Gewebe, also außerhalb der Leber (extrahepatisch).
  • Das Arzneimittel wird angewendet zur Behandlung von Bewusstseinsstörungen infolge Leberversagens (Latente und manifeste hepatische Enzephalopathie).

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Ornithinaspartat oder einen der sonstigen Bestandteile von dem Arzneimittel sind
    • wenn Sie unter stärkerer Nierenfunktionsstörung (Niereninsuffizienz) leiden. Als Richtwert kann ein Serumkreatininwert über 3 mg/100 ml gelten.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann das Arzneimittl Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
    • Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
      • Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
      • Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
      • Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
      • Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
      • Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
      • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
    • Mögliche Nebenwirkungen:
      • Gelegentlich: Übelkeit
      • Selten: Erbrechen
      • Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlicheit, allergische (anaphylaktische) Reaktion
      • Übelkeit und Erbrechen sind im Allgemeinen vorübergehend und erfordern kein Absetzen des Arzneimittels, sondern verschwinden bei Dosisreduktion bzw. Reduktion der Infusionsgeschwindigkeit wieder.
    • Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht hier angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Anwendung von dem Arzneimittel ist erforderlich,
    • wenn hohe Dosen von dem Arzneimittel angewendet werden sollen. Der Harnstoffspiegel im Serum und Urin soll von Ihrem Arzt kontrolliert werden.
    • bei erheblich eingeschränkter Leberfunktion. Zur Vermeidung von Übelkeit und Erbrechen wird Ihr Arzt die Infusionsgeschwindigkeit individuell für Sie anpassen.
    • Für den Einsatz bei Kindern liegen bislang keine Daten vor.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
    • Bedingt durch die Erkrankung kann auch bei der Behandlung mit dem Arzneimittel Ihre Fähigkeit zum Führen von Kraftfahrzeugen und zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt sein.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft und Stillzeit
    • Die Sicherheit einer Anwendung von dem Arzneimittel in der Schwangerschaft und Stillzeit ist nicht belegt.
    • Wenn Sie schwanger werden wollen, schwanger sind oder stillen, informieren Sie bitte Ihren behandelnden Arzt.
    • Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Bei Anwendung von dem Arzneimittel mit anderen Arzneimitteln:
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Bislang sind keine Wechselwirkungen bekannt.

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Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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