Beipackzettel von IBRANCE 125 mg Filmtabletten einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie das Arzneimittel einmal täglich ungefähr zur gleichen Uhrzeit mit oder ohne Nahrung ein.
  • Schlucken Sie die Tablette im Ganzen mit etwas Wasser. Die Tabletten dürfen nicht gekaut oder zerdrückt werden. Die Tabletten dürfen vor dem Schlucken nicht zerteilt werden. Zerbrochene, gerissene oder anderweitig beschädigte Tabletten dürfen nicht eingenommen werden.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt 125mg einmal täglich für 3 Wochen, gefolgt von 1 Woche ohne Einnahme. Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie viele Tabletten Sie einnehmen sollen.
  • Wenn es unter der Einnahme zu bestimmten Nebenwirkungen kommt, kann Ihr Arzt die Dosis senken oder die Behandlung vorübergehend oder dauerhaft absetzen. Die Dosis kann auf eine der anderen verfügbaren Stärken, 100mg oder 75mg, herabgesetzt werden.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie zu viel eingenommen haben, suchen Sie umgehend einen Arzt oder ein Krankenhaus auf. Möglicherweise müssen Sie dringend behandelt werden.
    • Nehmen Sie die Verpackung des Arzneimittels und die Packungsbeilage mit, damit der Arzt weiß, was Sie eingenommen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie eine Dosis vergessen haben oder erbrechen müssen, nehmen Sie die nächste Dosis wie geplant ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Brechen Sie die Behandlung nicht ab, es sei denn, Sie haben dies mit Ihrem Arzt abgesprochen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein Arzneimittel gegen Krebs mit dem Wirkstoff Palbociclib.
  • Palbociclib hemmt bestimmte Eiweiße, die als Cyclinabhängige Kinase 4 und 6 bezeichnet werden und das Zellwachstum und die Zellteilung steuern. Durch eine Hemmung dieser Proteine kann das Wachstum von Krebszellen verlangsamt und das Fortschreiten Ihrer Krebserkrankung verzögert werden.
  • Das Arzneimittel wird für die Behandlung von Patienten mit bestimmten Brustkrebserkrankungen eingesetzt (Hormonrezeptor-positiver, humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor-2 negativer Brustkrebs), wenn diese sich über den ursprünglichen Tumor hinaus und/ oder auf andere Organe ausgebreitet haben. Es wird zusammen mit Aromatasehemmern oder Fulvestrant verabreicht, die als Hormontherapie zur Krebsbehandlung verwendet werden.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
    • Wenn Sie allergisch gegen Palbociclib oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • Die Anwendung von Arzneimitteln, die Johanniskraut enthalten, sollte während der Einnahme vermieden werden.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Setzen Sie sich umgehend mit Ihrem Arzt in Verbindung, wenn es bei Ihnen zu einem der folgenden Symptome kommt:
    • Fieber, Schüttelfrost, Schwächegefühl, Atemnot, Blutung oder Neigung zu Blutergüssen, da es sich um Anzeichen einer schwerwiegenden Bluterkrankung handeln könnte.
    • Schwierigkeiten beim Atmen, trockener Husten oder Schmerzen in der Brust, da es sich um Anzeichen einer Lungenentzündung handeln könnte.
  • Weitere mögliche Nebenwirkungen sind:
    • Sehr häufige Nebenwirkungen (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Infektionen
      • Verringerung der Anzahl weißer und roter Blutkörperchen sowie der Blutplättchen
      • Gefühl der Müdigkeit
      • Appetitverlust
      • Entzündung im Mund und an den Lippen (Stomatitis), Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
      • Hautausschlag
      • Haarausfall
      • Schwäche
      • Fieber
      • Veränderte Leberwerte im Blut
      • Trockene Haut
    • Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Fieber mit Abfall der weißen Blutkörperchen (febrile Neutropenie)
      • Verschwommenes Sehen, vermehrtes Tränen der Augen, trockene Augen
      • Veränderung des Geschmackssinns (Dysgeusie)
      • Nasenbluten
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie das Präparat einnehmen.
    • Das Arzneimittel kann die Anzahl Ihrer weißen Blutkörperchen verringern und Ihr Immunsystem schwächen. Das Risiko, dass Sie eine Infektion bekommen, kann somit unter der Einnahme erhöht sein.
    • Benachrichtigen Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie Symptome einer Infektion haben, wie zum Beispiel Schüttelfrost oder Fieber.
    • Während der Behandlung wird Ihnen regelmäßig Blut abgenommen, um mögliche Auswirkungen auf Ihre Blutzellen (weiße und rote Blutkörperchen und Blutplättchen) zu untersuchen.
    • Das Arzneimittel kann während der Behandlung eine schwere oder lebensbedrohliche Entzündung der Lungen verursachen, die zum Tod führen kann. Benachrichtigen Sie umgehend Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie neue oder sich verschlimmernde Symptome bemerken, wie zum Beispiel:
      • Schwierigkeiten beim Atmen oder Kurzatmigkeit
      • trockener Husten
      • Schmerzen in der Brust
    • Kinder und Jugendliche
      • Das Präparat darf nicht bei Kindern oder Jugendlichen (unter 18 Jahren) angewendet werden.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Erschöpfung ist eine sehr häufige Nebenwirkung. Wenn Sie sich ungewöhnlich müde oder erschöpft fühlen, seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie ein Fahrzeug führen oder eine Maschine bedienen.

Schwangerschaftshinweis

  • Nehmen Sie das Präparat nicht ein, wenn Sie schwanger sind.
  • Während der Einnahme sollten Sie nicht schwanger werden.
  • Besprechen Sie geeignete Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütung mit Ihrem Arzt, wenn die Möglichkeit besteht, dass Sie oder Ihre Partnerin schwanger werden könnten.
  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Frauen im gebärfähigen Alter, die dieses Arzneimittel einnehmen, oder deren männliche Partner sollten eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden (z.B. doppelte Barrieremethoden wie Kondom und Diaphragma). Solche Methoden sollten während der Behandlung und mindestens 3 Wochen (bei Frauen) bzw. 14 Wochen (bei Männern) nach Abschluss der Behandlung angewendet werden.
  • Stillzeit
    • Sie dürfen nicht stillen, während Sie das Arzneimittel einnehmen. Es ist nicht bekannt, ob das Präparat in die Muttermilch übergeht.
  • Fortpflanzungsfähigkeit
    • Palbociclib könnte die Zeugungsfähigkeit bei Männern vermindern.
    • Aus diesem Grund sollten Männer vor der Einnahme eine Spermakonservierung in Betracht ziehen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen. Das Arzneimittel kann Auswirkungen auf die Wirksamkeit anderer Arzneimittel haben.
    • Insbesondere die gleichzeitige Einnahme der folgenden Arzneimittel kann das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen:
      • Lopinavir, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir, Telaprevir und Saquinavir zur Behandlung von HIV-Infektionen/ AIDS
      • Clarithromycin und Telithromycin, Antibiotika zur Behandlung bakterieller Infektionen
      • Voriconazol, Itraconazol, Ketoconazol und Posaconazol zur Behandlung von Pilzinfektionen
      • Nefazodon zur Behandlung von Depression
    • Die Nebenwirkungen der folgenden Arzneimittel können sich verstärken, wenn sie gleichzeitig mit dem Arzneimittel gegeben werden:
      • Chinidin, das im Allgemeinen zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen verwendet wird
      • Colchicin zur Behandlung von Gicht
      • Pravastatin und Rosuvastatin zur Behandlung erhöhter Cholesterinwerte
      • Sulfasalazin zur Behandlung von rheumatoider Arthritis
      • Alfentanil, das als Betäubungsmittel (Narkosemittel oder Anästhetikum) bei Operationen verwendet wird, sowie Fentanyl, das als Schmerzmittel in der Operationsvorbereitung oder bei Narkosen verwendet wird
      • Ciclosporin, Everolimus, Tacrolimus und Sirolimus, die bei Organtransplantationen verwendet werden, um eine Abstoßungsreaktion zu vermeiden
      • Dihydroergotamin und Ergotamin zur Behandlung von Migräne
      • Pimozid zur Behandlung von Schizophrenie und chronischer Psychose
    • Die folgenden Arzneimittel können die Wirksamkeit verringern:
      • Carbamazepin und Phenytoin zur Behandlung von Epilepsie und Krampfanfällen
      • Enzalutamid zur Behandlung von Prostatakrebs
      • Rifampin zur Behandlung von Tuberkulose (TB)
      • Johanniskraut, ein pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung leichter Depressionen und Angststörungen
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Die Tabletten können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
    • Vermeiden Sie den Verzehr von Grapefruits und Grapefruitsaft während der Einnahme, da sich dadurch die Nebenwirkungen verstärken könnten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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