Beipackzettel von Imovax Polio Fertigspritze einsehen

Art und Weise

  • Die Impfung erfolgt durch einen Arzt oder das medizinische Fachpersonal, der/das in der Verabreichung von Impfstoffen geschult und entsprechend vorbereitet ist, seltene schwerwiegende allergische Reaktionen nach der Verabreichung des Impfstoffs zu behandeln.
  • Der Impfstoff wird gewöhnlich als Injektion in einen Muskel des Oberarms oder - bei Säuglingen und sehr kleinen Kindern - des Oberschenkels verabreicht. Bei Personen, bei denen das Risiko schwerer Blutungen nach einer Injektion tief in den Muskel besteht, kann der Impfstoff tief unter die Haut injiziert werden. Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal werden eine Injektion in ein Blutgefäß vermeiden.
  • Der Impfstoff darf nicht in ein Blutgefäß (intravasal) verabreicht werden.
    • Der Impfstoff sollte vor Verabreichung Raumtemperatur erreicht haben.

Dosierung

  • Die Impfung erfolgt durch einen Arzt oder das medizinische Fachpersonal, der/das in der Verabreichung von Impfstoffen geschult und entsprechend vorbereitet ist, seltene schwerwiegende allergische Reaktionen nach der Verabreichung des Impfstoffs zu behandeln.
  • Erste Impfung (Grundimmunisierung)
    • Wenn Sie bzw. Ihr Kind zuvor niemals gegen Poliomyelitis geimpft wurden, sind drei Injektionen mit jeweils 0,5 ml Impfstoff erforderlich. Der Impfstoff kann ab dem vollendeten 2. Lebensmonat verabreicht werden. Zwischen den drei Dosen ist ein Mindestabstand von einem Monat einzuhalten.
    • Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal werden Ihnen sagen, wann Sie zur zweiten und dritten Impfung kommen sollen.
  • Auffrischimpfung
    • Auffrischimpfungen sind zur Aufrechterhaltung des Impfschutzes erforderlich. Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal werden Ihnen sagen, wann die Auffrischimpfungen zu erfolgen haben. Das Arzneimittel kann Ihnen bzw. Ihrem Kind auch als Auffrischimpfung verabreicht werden, wenn Sie bzw. Ihr Kind zuvor eine oder mehrere Dosen oralen Poliomyelitis-Impfstoff (als Schluckimpfung) erhalten haben.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Impfstoff. Impfstoffe dienen dazu, Sie vor Infektionskrankheiten zu schützen. Dieser Impfstoff hilft, vor einer Erkrankung an Poliomyelitis (Kinderlähmung) zu schützen. Bei einer Injektion des Impfstoffs bilden die körpereigenen Abwehrkräfte einen Impfschutz gegen eine Polioinfektion. Der Impfstoff kann Säuglingen ab 2 Monaten, Kindern und Erwachsenen verabreicht werden.
  • Poliomyelitis ist eine Infektionskrankheit, die gewöhnlich durch die Aufnahme von Polioviren über Nahrungsmittel und Getränke übertragen wird. Ferner besteht Ansteckungsgefahr durch ungewaschene Hände, wenn diese mit einem Virus behaftet sind, das beim Essen in den Mund gelangt. Die Viren wandern ins Nervensystem und können zu dauerhafter Lähmung führen. Die Viren im Impfstoff wurden inaktiviert (abgetötet), so dass sie keine Polioerkrankung mehr hervorrufen können; sie bewirken jedoch, dass Ihr Körper Antikörper bildet, um sich vor zukünftigen Infektionen zu schützen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht verabreicht werden,
    • wenn Sie bzw. Ihr Kind allergisch (überempfindlich) gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile sind (diese Stoffe können in Spuren als Rückstände aus dem Herstellungsprozess im Impfstoff vorhanden sein).
    • wenn Sie bzw. Ihr Kind an einer akuten Erkrankung, einschließlich einer fieberhaften Erkrankung mit hoher Körpertemperatur, leiden. In diesem Falle sollte die Impfung mit dem Präparat auf einen späteren Zeitpunkt nach der Genesung von der Infektion verschoben werden. Eine leichtere Erkrankung ohne Fieber, wie z. B. eine leichte Infektion der oberen Atemwege ist üblicherweise kein Grund zum Verschieben der Impfung.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Schwerwiegende allergische Reaktionen treten sehr selten nach einer Impfung auf. Diese Reaktionen treten bei weniger als 1 von 10.000 Geimpften auf. Zu den Symptomen können gehören:
    • Atembeschwerden, Blaufärbung von Zunge oder Lippen, Hautausschlag, Anschwellen von Gesicht oder Hals und niedriger Blutdruck. Diese Anzeichen oder Symptome treten gewöhnlich sehr schnell nach Verabreichung der Injektion auf, während Sie bzw. Ihr Kind noch in der Klinik oder in der Arztpraxis sind. Wenn diese Symptome nach Verlassen des Ortes auftreten, an dem die Injektion erfolgte, müssen Sie sich sofort an einen Arzt wenden.
  • Sonstige Nebenwirkungen
    • Sehr häufige Nebenwirkungen (können bei mehr als 1 von 10 Geimpften auftreten):
      • Schmerz an der Injektionsstelle
      • Fieber (hohe Körpertemperatur)
    • Häufige Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 10 Geimpften auftreten):
      • Rötung an der Injektionsstelle
      • Schwindel
      • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
      • Gelenk- und Muskelschmerz
      • Kopfschmerz, Schläfrigkeit
      • Reizbarkeit und Weinen/Schreien
      • Schlaflosigkeit
      • Drehschwindel
    • Gelegentliche Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 100 Geimpften auftreten):
      • Verdickung an der Injektionsstelle
    • Zu den nach Markteinführung gemeldeten Nebenwirkungen gehören (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
      • Geschwollene Lymphknoten
      • Schwellung oder Ausschlag an der Injektionsstelle, die/der 1 bis 2 Tage anhält
      • Hautausschlag an anderen Körperteilen, der mit Schwellung oder Juckreiz einhergehen kann
      • Grippeähnliche Symptome, gewöhnlich nur am Tag der Impfung
      • Krampfanfälle mit oder ohne Fieber
      • Missempfindungen (Kribbeln) innerhalb von 2 Wochen nach der Impfung, die ohne Behandlung von allein zurückgehen
      • Ruhelosigkeit oder Schläfrigkeit
  • Bei sehr unreifen Frühgeborenen (Geburt vor oder in der 28. Schwangerschaftswoche) können innerhalb von 2 bis 3 Tagen nach der Impfung längere Atempausen auftreten.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal vor der Impfung,
      • wenn Sie bzw. Ihr Kind schon einmal allergisch auf einen Impfstoff reagiert haben, der den inaktivierten Poliomyelitis-Impfstoff zusammen mit anderen Wirkstoffen enthielt. Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal werden Ihnen sagen, ob das Präparat trotzdem verabreicht werden kann.
      • wenn bei Ihnen bzw. Ihrem Kind aus irgendeinem Grund das Immunsystem geschwächt ist (einschließlich aufgrund einer HIV-Infektion). Sie bzw. Ihr Kind können trotzdem mit geimpft werden, der Schutz gegen Infektionen kann jedoch nach der Impfung nicht so gut wie der bei Personen sein, deren Immunsystem normal ist. Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird Ihnen möglicherweise zu einer Blutuntersuchung einige Zeit nach der Impfung raten, um zu sehen, ob Sie gut auf die Impfung angesprochen haben oder nicht.
      • wenn Sie bzw. Ihr Kind an einer Blutgerinnungsstörung leiden, die dazu führt, dass Sie bzw. Ihr Kind leicht Blutergüsse bekommen oder nach kleinen Schnittverletzungen lange bluten. Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird Ihnen möglicherweise trotzdem zu einer Impfung raten, aufgrund des Blutungsrisikos an der Injektionsstelle ist jedoch besondere Vorsicht erforderlich. Es ist möglich, dass Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal als Injektion tief in die Haut anstatt in einen Muskel verabreicht, um das Blutungsrisiko zu verringern.
    • Wie alle Impfstoffe kann auch dieser die Infektion, vor der es schützen soll, nicht vollständig verhindern, und ein Schutz besteht möglicherweise nicht lebenslang.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Einige der genannten Nebenwirkungen (wie z. B. Schwindel) können Ihre Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie bzw. Ihr Kind schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie bzw. Ihr Kind vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal um Rat. Der Impfstoff darf schwangeren Frauen nur dann verabreicht werden, wenn dies eindeutig erforderlich ist. Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird entscheiden, ob die Impfung verschoben werden sollte oder nicht.
  • Die Wirkung der Impfung während des Stillens ist nicht untersucht worden.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Der Impfstoff kann im Allgemeinen zeitgleich mit anderen Impfstoffen verabreicht werden. Wenn dies erforderlich ist, werden die unterschiedlichen Impfstoffe an verschiedenen Körperstellen injiziert.
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie bzw. Ihr Kind andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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