Beipackzettel von IOPIDINE 5mg/ml Augentropfen einsehen

Art und Weise

  • Entfernen Sie nach dem ersten Öffnen der Flasche den losen Ring am Flaschenhals.
  • Waschen Sie zuerst Ihre Hände.
  • Drehen Sie den Flaschenverschluss auf.
  • Halten Sie die Flasche zwischen Daumen und Fingern mit der Öffnung nach unten.
  • Legen Sie den Kopf zurück.
  • Ziehen Sie das untere Augenlid mit dem Zeigefinger nach unten, bis zwischen Augenlid und Auge eine Art Tasche entsteht. Tropfen Sie hier ein.
  • Führen Sie dazu die Tropferspitze der Flasche dicht an Ihr Auge. Bei Bedarf benutzen Sie einen Spiegel.
  • Um eine Verunreinigung der Augentropfen zu vermeiden, dürfen Behältnis und Tropferspitze nicht mit dem Auge, den Augenlidern, deren Umgebung oder sonstigen Oberflächen in Berührung kommen.
  • Drücken Sie leicht auf den Flaschenboden, bis sich ein Tropfen löst.
  • Drücken Sie nicht seitlich auf die Flasche, sondern nur leicht auf den Flaschenboden.
  • Nach der Anwendung drücken Sie einen Finger auf den Augenwinkel an der Nasenseite. Damit verhindern Sie, dass das Präparat in den Körper gelangt.
  • Wenn Sie die Augentropfen in beiden Augen anwenden, wiederholen Sie die Schritte am anderen Auge. Verschließen Sie die Flasche sofort nach Gebrauch wieder fest.
  • Sollte ein Topfen nicht ans Auge gelangt sein, tropfen Sie nochmals.

Dosierung

  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
    • einen Tropfen dreimal täglich in das erkrankte Auge eintropfen.
  • Wenden Sie die Augentropfen immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Wenn Sie eine Anwendung vergessen haben:
    • Fahren Sie mit der nächsten Anwendung fort wie geplant. Wenn es jedoch Zeit für die nächste Anwendung ist, holen Sie die versäumte Dosis nicht nach und fahren Sie mit Ihrem regulären Anwendungsschema fort.
    • Tropfen Sie nicht die doppelte Dosis ein, um die versäumte Dosis nachzuholen.
  • Bei versehentlichem Verschlucken suchen Sie unverzüglich Ihren Arzt auf.
  • Wenn Sie zu viel angewendet haben, spülen Sie das Auge mit warmem Wasser aus. Tropfen Sie vor der nächsten regulären Anwendung keine weiteren Tropfen ein. Ein versehentliches Verschlucken kann zu folgenden Symptomen einer Überdosierung führen: Blutdruckabfall, Benommenheit, langsamer Herzschlag, verlangsamte und flachere Atmung (Hypoventilation) und Krampfanfall.
  • Wenn Sie weitere Augentropfen oder Augensalben anwenden, lassen Sie zwischen den Anwendungen mindestens 5 Minuten vergehen. Augensalben sollten zuletzt angewandt werden.
  • Haben Sie weitere Fragen zu diesem Arzneimittel, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel gehört zur Wirkstoffgruppe der Alpha-Agonisten.
  • Es dient zur Behandlung von Patienten mit chronischem Glaukom, die bereits Arzneimittel zur Behandlung dieser Krankheit erhalten.
  • Die Anwendung kann bei diesen Patienten dazu beitragen, den Flüssigkeitsdruck im Auge zu senken und daher die Notwendigkeit eines druckentlastenden chirurgischen Eingriffs am Auge hinauszögern.

Kontraindikation

  • Das Präparat darf nicht angewendet werden,
    • wenn bei Ihnen in der Vergangenheit schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgetreten sind.
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Apraclonidin, Clonidin oder einen der sonstigen Bestandteile sind.
    • wenn Sie antidepressiv wirkende Arzneimittel einnehmen, die zur Klasse der Monoaminooxidasehemmer oder der trizyklischen Antidepressiva gehören.
    • wenn Sie Arzneimittel, die zur Klasse der Sympathomimetika gehören, durch den Mund einnehmen oder als Infusion bekommen.
    • bei Kindern unter 12 Jahren.
  • Bitten Sie Ihren Arzt um Rat.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann das präparat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Das Arzneimittel kann Allergien auslösen. Falls Sie eine oder mehrere der folgenden Symptome am Auge an sich feststellen, wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt: Rötung, Jucken, Unbehagen, tränende Augen, anomale Augenempfindungen, Schwellungen an Auge und Augenlidern, schlechtes Sehen.
  • Sollte sich Ihr Sehvermögen unmittelbar nach der Anwendung verschlechtern, wenden Sie die Augentropfen nicht mehr an und wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt.
  • Die Anwendung kann zu einem oder mehreren der folgenden Anzeichen an Ihren Augen führen:
    • Sehr häufig: (mehr als 1 Behandelter von 10):
      • Verstärkung von Rötung, Jucken, Entzündung.
    • Häufig: (1 bis 10 Behandelte von 100):
      • Unbehagen, verstärkter Tränenfluss, geschwollene Augenlider, kratzendes Gefühl im Auge, trockenes Auge, Lidrandverkrustungen.
    • Gelegentlich: (1 bis 10 Behandelte von 1.000):
      • Bindehautschwellung, geschwollene Augen, Sehstörungen, Schmerzen, Entzündung und Reizung von Auge oder Augenlid, Schädigung der Augenoberfläche (Hornhaut), Lichtempfindlichkeit, Rötung der Augenlider, Erweiterung der Lidspalte / Hochziehen des Oberlids (Lidretraktion), Zunahme der Pupillengröße, vermindertes Sehvermögen, Verschwommensehen, hängende Augenlider, Augenabsonderung oder Bindehautblässe.
  • Wirkungen können auch an anderen Körperstellen auftreten einschließlich der Folgenden:
    • Häufig:
      • Mundtrockenheit, Entzündung in der Nase, Dermatitis, trockene Nasenschleimhaut, Schwäche, Kopfschmerzen, Geschmacksmissempfindung.
    • Gelegentlich:
      • Brustschmerzen, Schwellungen an den Extremitäten (Händen, Füßen), unregelmäßiger Herzschlag, Verstopfung, Übelkeit, Müdigkeitsgefühl, Rachenentzündung, laufende Nase, Muskelschmerzen, Koordinationsstörungen, Benommenheit, Schwindelgefühl, „Hautkribbeln" (Parästhesien), Nervosität, Depression, Schlaflosigkeit, Asthma, Geruchsstörungen, Gesichtödem, Reizbarkeit, Erweiterung der Blutgefäße.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Anwendung ist erforderlich:
    • Tropfen Sie das Präparat nur in Ihr(e) Auge(n) ein.
    • Möglicherweise senkt das Arzneimittel nach einer gewissen Anwendungszeit den Augeninnendruck nicht mehr so stark wie zu Beginn der Therapie. Ihr Arzt wird Sie während der Anwendungszeit öfter untersuchen, um zu prüfen, ob Ihr Augeninnendruck weiterhin gut eingestellt ist.
    • Apraclonidinhydrochlorid senkt Ihren Augeninnendruck, daher sollten regelmäßige Druckmessungen erfolgen, um sicherzustellen, dass der Augeninnendruck gut eingestellt ist.
    • Wenn bei Ihnen in der Vergangenheit folgende Erkrankungen bekannt geworden sind oder Sie deswegen behandelt werden:
      • Sämtliche Herzerkrankungen (einschließlich Angina Pectoris, Herzinfarkt oder Herzversagen)
      • Hoher Blutdruck oder sonstige Kreislauferkrankungen (einschließlich Schlaganfall, Raynaud-Krankheit und Ohnmachtsanfällen).
      • Nieren- oder Leberbeschwerden
      • Depression
      • Parkinson (Schüttellähmung)
      • Diabetes oder niedrige Blutzuckerwerte. Unter Apraclonidinhydrochlorid können die Anzeichen und Symptome eines plötzlichen Blutzuckerabfalls, z. B. erhöhter Herzschlag oder Zittern, unbemerkbar sein.
      • Wenn bei Ihnen eine Operation vorgesehen ist.
    • Wenn bei Ihnen ein oder mehrere Punkte zutreffen, können Sie das Präparat möglicherweise trotzdem anwenden. Jedoch müssen Sie dies zuerst mit Ihrem Arzt besprechen.
  • Wichtige Hinweise für Kontaktlinsenträger
    • Vermeiden Sie den Kontakt mit Kontaktlinsen. Sowohl harte wie weiche Kontaktlinsen müssen Sie vor der Anwendung von Apraclonidinhydrochlorid entfernen und dürfen diese frühestens 15 Minuten nach der Anwendung wieder einsetzen.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Apraclonidinhydrochlorid kann Schläfrigkeit und Schwindel verursachen; in diesem Fall sollten Sie keine Fahrzeuge führen oder Maschinen bedienen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind, eine Schwangerschaft möglich ist, oder wenn Sie stillen sollten Sie vor Anwendung Ihren Arzt befragen.
  • Das Arzneimittel sollte während Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewandt werden.

Wechselwirkungen

  • Bei Anwendung mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Sie dürfen das Präparat nicht verwenden, wenn Sie antidepressiv wirkende Arzneimittel einnehmen, die zur Klasse der Monoaminooxidasehemmer oder der trizyklischen Antidepressiva gehören. Darüber hinaus dürfen Sie das Präparat auch nicht verwenden, wenn Sie Arzneimittel der Klasse der Sympathomimetika durch den Mund einnehmen oder als Infusion erhalten.
    • Apraclonidinhydrochlorid kann die Wirkung einiger Arzneimittel verstärken, die zur Behandlung von Depression, Asthma, hohem Blutdruck, Herzerkrankungen (Digoxin- oder Digitoxin-haltige Arzneimittel), bestimmten psychischen Erkrankungen und von Parkinson eingesetzt werden. Außerdem können Arzneimittelwechselwirkungen auftreten mit einigen Schmerzmitteln, Beruhigungsmitteln, Betäubungsmitteln, trizyklischen Antidepressiva, Phenothiazinen, Erkältungs- und Hustenmitteln, Arzneimitteln zur Glaukombehandlung wie Timolol, Brimonidin oder Dipivefrin, sowie mit Augentropfen, die gegen Augenrötung eingesetzt werden (sogenannte "Weißmacher").
  • Anwendung zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Während der Behandlung sollten Sie auf Alkohol verzichten, da dessen Wirkung verstärkt werden kann.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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