Beipackzettel von JETREA 0.375MG/0.3ML einsehen

Art und Weise

  • Dieses Präparat wird als einmalige Injektion in das betroffene Auge gegeben.
  • Um einer möglichen Infektion vorzubeugen, könnte Ihr Arzt/Augenarzt Sie anweisen, antibiotikahaltige Augentropfen vor und nach der Injektion einzutropfen.
  • Am Tage der Injektion wird Ihnen Ihr Arzt/Augenarzt antimikrobielleAugentropfen geben und Ihr Auge und Augenlid sorgfältig säubern, um einer Infektion vorzubeugen. Ihr Arzt/Augenarzt wird Ihnen auch ein lokales Betäubungsmittel verabreichen, um Schmerzen bei der Injektion zu vermeiden.

Dosierung

  • Das Präparat muss von einem qualifizierten und spezialisierten Augenarzt gegeben werden, der Erfahrung in der Verabreichung von Injektionen in das Auge hat.
  • Dieses Präparat wird als einmalige Injektion in das betroffene Auge gegeben. Die empfohlene Dosis beträgt 0,125 mg.
  • Nach der Injektion wird Ihr Arzt/Augenarzt Ihre Sehfähigkeit kontrollieren.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt/Augenarzt.

Indikation

  • Dieses Präparat enthält den Wirkstoff Ocriplasmin.
  • Es wird zur Behandlung von Erwachsenen eingesetzt, die an einer Augenkrankheit namens vitreomakulärer Traktion (VMT) leiden, auch wenn diese mit einem kleinen Loch in der Makula (Zentrum der lichtempfindlichen Schicht im hinteren Augenabschnitt) in Zusammenhang steht.
  • VMT entsteht durch Zugspannung, die durch die ständige Anhaftung des Glaskörpers (gallertartige Masse an der Augenrückseite) an die Makula verursacht wird. Die Makula sorgt für das zentrale Sehen, das für tägliche Aufgaben wie Verkehrsteilnahme, Lesen oder Erkennen von Gesichtern benötigt wird. VMT verursacht Symptome wie verzerrtes Sehen oder Abnahme der Sehfähigkeit.
  • Schreitet die Krankheit fort, kann die Zugspannung zur Bildung eines Loches in der Makula führen, auch Makulaloch genannt.
  • Dieses Arzneimittel wirkt, indem es den Glaskörper von der Makula trennt und das Verschließen eines gegebenenfalls vorhandenen Makulalochs unterstützt. Dadurch können die durch die VMT hervorgerufenen Symptome verringert werden.

Kontraindikation

  • Ihnen darf dieses Präpart nicht gegeben werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Ocriplasmin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind;
    • wenn Sie eine Infektion im oder am Auge haben oder ein Verdacht darauf besteht.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt/Augenarzt, wenn nach einer Injektion mit dem Arzneimittel bei Ihnen eines der nachfolgenden Symptome auftritt: Ihr Arzt/Augenarzt wird Sie kontrollieren und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen einleiten.
    • Bei bis zu 1 von 10 Patienten wurde innerhalb einer Woche nach der Behandlung eine starke Abnahme der Sehfähigkeit beobachtet. Diese bildet sich in der Regel wieder zurück und verschwindet meistens ohne Behandlung.
    • Symptome wie Augenschmerzen, sich verstärkende Augenrötung, stark verschwommenes oder verschlechtertes Sehen, verstärkte Lichtempfindlichkeit oder erhöhte Anzahl dunkler Flecken, die im Gesichtsfeld schweben („fliegende Mücken") zeigen sich auch bei bis zu 1 von 10 Patienten und können Anzeichen einer Infektion, einer Blutung, einer Ablösung oder eines Risses der Netzhaut oder eines erhöhten Drucks im behandelten Auge sein.
    • Bei bis zu 1 von 100 Patienten wurden Symptome wie Schwankungen der Sehfähigkeit, Doppeltsehen, Kopfschmerzen, Lichthöfe um Lichtquellen, Übelkeit und Erbrechen beobachtet.
    • Diese können Anzeichen einer Verschiebung der Linse aus ihrer normalen Position oder eines Wackelns der Linse sein.
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Augenarzt, wenn bei Ihnen eine der unten aufgelisteten zusätzlichen Nebenwirkungen auftritt:
      • Sehr häufige Nebenwirkungen (können bei mehr als 1 von 10 Patienten auftreten):
        • Dunkle Flecken, die im Gesichtsfeld schweben (fliegende Mücken)
        • Augenschmerzen
        • Blutungen an der Augenoberfläche
        • Veränderungen des Farbsehens
      • Häufige Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 10 Patienten auftreten):
        • Verminderte Sehfähigkeit, die schwerwiegend sein kann
        • Sehstörungen
        • Verminderte Sehfähigkeit oder blinder Fleck in Teilen des Gesichtsfelds
        • Verschwommes Sehen
        • Blutungen im Inneren des Auges
        • Blinder Fleck oder blinder Bereich in der Mitte des Gesichtsfelds
        • Verzerrtes Sehen
        • Schwellung der Augenoberfläche
        • Schwellung des Augenlids
        • Augenentzündung
        • Lichtblitze in den Augen
        • Augenrötung
        • Reizung der Augenoberfläche
        • Trockene Augen
        • Fremdkörpergefühl im Auge
        • Augenjucken
        • Unangenehmes Gefühl im oder am Auge (Augenbeschwerden)
        • Lichtempfindlichkeit
        • Verstärkte Tränenbildung
      • Gelegentliche Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 100 Patienten auftreten):
        • Vorübergehende starke Verminderung der Sehfähigkeit
        • Schwierigkeiten beim Nacht- oder Dämmerungssehen
        • Störung Ihrer Augenreaktion auf Licht, die Ihre Lichtempfindlichkeit erhöhen kann (Pupillenreflex gestört)
        • Doppeltsehen
        • Ansammlung von Blut im vorderen Bereich des Auges
        • Anomales Zusammenziehen der Pupille (schwarzer Bereich in der Augenmitte)
        • Unterschiedlich große Pupillen
        • Kratzer oder Abschürfungen der Kornea (Oberfläche des durchsichtigen Bereiches der Augenvorderseite).
    • Einige Untersuchungen und bildgebende Verfahren des Augenhintergrunds (der Netzhaut) haben nach der Verabreichung des Arzneimittels anomale Ergebnisse gezeigt. Ihr Arzt wird davon Kenntnis haben und dies bei der Untersuchung Ihres Auges berücksichtigen.
    • Einige Nebenwirkungen (beispielsweise Lichtblitze und „fliegende Mücken") können in manchen Fällen auch am unbehandelten Auge wahrgenommen werden.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt/Augenarzt. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Augenarzt, bevor Ihnen dieses Präparat gegeben wird.
    • Das Arzneimittel wird durch Injektion ins Auge gegeben. Ihr Arzt/Augenarzt wird kontrollieren, ob bei Ihnen nach der Injektion eine Infektion oder Komplikationen auftreten. Falls nach einer Injektion an Ihrem Auge eines der Symptome auftreten sollte, die unter "Nebenwirkungen" beschrieben sind, kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt/Augenarzt.
    • Das Präparat wird Ihnen nicht gleichzeitig in beide Augen gegeben.
    • Sie erhalten das Arzneimittel höchstens einmal in dasselbe Auge.
    • Informieren Sie Ihren Arzt/Augenarzt, falls Sie Augenkrankheiten haben oder hatten oder Ihre Augen behandelt werden oder wurden. Ihr Arzt/Augenarzt wird entscheiden, ob dieses Arzneimittel die richtige Behandlung für Sie ist.
  • Kinder und Jugendliche
    • Dieses Arzneimittel findet bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren keine relevante Anwendung. Deshalb wird die Anwendung in dieser Patientengruppe nicht empfohlen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Nach einer Behandlung sehen Sie möglicherweise vorübergehend etwas schlechter. In diesem Fall sollten Sie nicht Auto fahren bzw. keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen, bis Ihre Sehfähigkeit sich wieder gebessert hat.

Schwangerschaftshinweis

  • Es gibt bisher keine Erfahrungen mit der Anwendung während der Schwangerschaft oder Stillzeit. Das Arzneimittel sollte während der Schwangerschaft oder Stillzeit nicht angewendet werden, es sei denn, Ihr Arzt/Augenarzt hält dies für dringend notwendig.
  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie Ihren Arzt/Augenarzt um Rat, bevor Ihnen dieses Arzneimittel gegeben wird.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt/Augenarzt, wenn Sie andere Arzneimittel nehmen, andere Arzneimittel kürzlich genommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel zu nehmen. Informieren Sie Ihren Arzt/Augenarzt, falls Ihnen kürzlich ein Arzneimittel in Ihr Auge injiziert wurde. Diese Information muss bei der Entscheidung berücksichtigt werden, ob und wann dieses Präparat in dasselbe Auge injiziert werden kann.

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Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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