Beipackzettel von Jext 300 Mikrogramm Inj.-Lsg. in einem Fertigpen einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel ist zur Injektion durch die Kleidung oder direkt durch die Haut der Außenseite des Oberschenkels geeignet. Es wird fest an die Außenseite des Oberschenkels auf den größten Anteil des Oberschenkelmuskels gepresst. Wenn Sie den Injektor fest gegen Ihren Oberschenkel drücken, wird ein Mechanismus ausgelöst, wodurch eine verborgene Nadel durch den Nadelschutz in den Oberschenkel gedrückt und das Epinephrin abgegeben wird.
  • Das Arzneimittel darf ausschließlich in die Außenseite des Oberschenkels gespritzt werden.
  • Es darf nicht in das Gesäß gespritzt werden.
  • Hinweise zur Anwendung
    • Machen Sie sich mit dem Injektor, wann und wie er anzuwenden ist, sorgfältig vertraut.
    • Um den richtigen Umgang mit dem Arzneimittel zu üben, kann Ihr Arzt einen Simulator verwenden und so sicherstellen, dass Sie, andere Familienmitglieder oder Betreuer im Notfall mit dem Umgang vertraut sind.
  • Weitere Informationen zur Anwendung entnehmen Sie bitte der aktuellen Gebrauchsinformation.

Dosierung

  • Wenden Sie das Arzneimittel immer genau nach Anweisung des Arztes an. Es ist wichtig, dass Sie verstanden haben, in welchen Situationen Sie das Arzneimittel anwenden sollen.
  • Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
  • Dosierung
    • Die Dosierung wird individuell von Ihrem Arzt festgelegt.
  • Erwachsene und Kinder mit einem Gewicht über 30 kg - die übliche Dosierung bei allergischen Notfällen beträgt 300 Mikrogramm Epinephrin in die Außenseite des Oberschenkels (intramuskuläre Anwendung).
  • Kinder mit einem Gewicht zwischen 15 und 30 kg - die übliche Dosierung bei allergischen Notfällen beträgt 150 Mikrogramm Epinephrin in die Außenseite des Oberschenkels (intramuskuläre Anwendung). Wichtig: Die Dosierung ist abhängig vom Körpergewicht. Denken Sie bitte daran, mit Ihrem Arzt zu besprechen, dass die Dosierung dem Wachstum des Kindes angepasst werden muss.
  • Wenn Sie Anzeichen einer akuten allergischen Reaktion bemerken, wenden Sie das Arzneimittel sofort an, wenn nötig durch die Kleidung hindurch.
  • Nach erfolgter Anwendung bleibt Restflüssigkeit im automatischen Injektor zurück, er kann jedoch nicht nochmals verwendet werden.
  • Manchmal ist eine Einzeldosis Epinephrin nicht ausreichend, um eine allergische Reaktion zu behandeln. Aus diesem Grund hat Ihr Arzt Ihnen vielleicht mehr als einen Injektor verschrieben. Wenn sich Ihre Beschwerden nicht bessern und Ihr Arzt Sie über die Möglichkeit einer zweiten Injektion aufgeklärt hat, können Sie 5 - 15 Minuten nach der ersten Injektion einen zweiten Injektor anwenden. Aus diesem Grund sollten Sie stets mehr als einen Injektor bei sich führen.
  • Da das Arzneimittel nur für die Notfallbehandlung vorgesehen ist, nehmen Sie nach der Anwendung des Arzneimittels in jedem Fall sofort ärztliche Hilfe in Anspruch, indem Sie zum Arzt oder in das nächste Krankenhaus gehen oder einen Notarzt rufen.
  • Informieren Sie auf jeden Fall den Arzt, dass Sie eine intramuskuläre Epinephrininjektion erhalten haben und geben Sie ihm den gebrauchten Injektor zur sicheren Entsorgung.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben als Sie sollten
    • Im Falle einer Überdosierung oder einer versehentlichen Injektion von Epinephrin rufen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe.
    • Ihr Blutdruck kann schnell ansteigen. Bei einer Überdosierung kann es zu plötzlichem Blutdruckanstieg, unregelmäßigem Herzschlag, gestörter Nierenfunktion, verminderter Durchblutung und Ansammlung von Wasser in der Lunge kommen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zu diesem Produkt haben, fragen Sie Ihren Arzt und Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält eine sterile Epinephrinlösung in einem automatischen Injektor zur notfallmäßigen einmaligen Injektion von Epinephrin (Adrenalin) in die Außenseite des Oberschenkels (intramuskuläre Injektion).
  • Das Arzneimittel wird zur Notfallbehandlung einer plötzlichen, lebensbedrohenden allergischen Reaktion (anaphylaktischer Schock) eingesetzt, die durch Insektenstiche oder -bisse, Nahrungsmittel, Arzneimittel oder körperliche Belastung ausgelöst wurde.
  • Symptome, die auf den Beginn eines anaphylaktischen Schocks hinweisen, treten wenige Minuten nach Kontakt mit dem Allergen auf und sind unter anderem: Juckreiz der Haut, erhabener Ausschlag (wie ein Nesselausschlag); Gesichtsrötung; Anschwellen der Lippen, des Rachens, der Zunge, der Hände oder Füße; pfeifendes Atemgeräusch; Heiserkeit; Atemnot; Übelkeit; Erbrechen; Bauchkrämpfe und in manchen Fällen Bewusstlosigkeit.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel kann uneingeschränkt während eines allergischen Notfalls angewendet werden. Wenn Sie jedoch allergisch (überempfindlich) auf sonstige Bestandteile des Arzneimittels reagieren, wird der Arzt Ihnen erklären, unter welchen Umständen Sie das Arzneimittel anwenden sollen. Für weitere Informationen zur Überempfindlichkeit lesen Sie bitte die aktuelle Gebrauchsinformation.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann das Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Patienten auftreten müssen.
  • Übliche Nebenwirkungen sind: unregelmäßiger Herzschlag (einschließlich Herzklopfen und schnellem Herzschlag), hoher Blutdruck, Brustschmerzen (Angina pectoris), Verengung der Blutgefäße, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, Atembeschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel, Schwäche, Zittern, Angst, Halluzinationen, Ohnmacht, Veränderungen bestimmter Blutwerte wie erhöhter Blutzuckerspiegel, erniedrigte Kaliumwerte im Blut und Übersäuerung des Körpers sowie Herzprobleme (Stress-Kardiomyopathie).
  • Es liegen Berichte über die versehentliche Injektion von Epinephrin in Hände oder Füße vor.
  • Hierbei kann es zu einer Unterbrechung der Blutversorgung in dem betroffenen Bereich kommen.
  • Rufen Sie in einem solchen Fall unverzüglich ärztliche Hilfe.
  • Das Arzneimittel enthält sonstige Bestandteile, die zu schweren Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Atembeschwerden führen können.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Anwendung ist erforderlich
    • wenn Sie Herzerkrankungen haben
    • wenn Sie eine Schilddrüsenüberfunktion haben
    • wenn Sie Bluthochdruck haben
    • wenn Sie Diabetiker sind
    • wenn Sie einen Tumor der Nebenniere haben (Phäochromozytom)
    • wenn Sie einen erhöhten Augeninnendruck haben (Glaukom, grüner Star)
    • wenn Sie eine Nieren- oder Prostataerkrankung haben
    • wenn Sie zu niedrige Kalium- oder zu hohe Kalziumwerte im Blut haben
    • und/oder wenn Sie älter sind, schwanger sind oder das Kind weniger als 15 kg wiegt, da ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen besteht.
  • Trifft einer der oben genannten Umstände auf Sie zu, sollten Sie dies unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen.
  • Ihr Arzt sollte Sie sorgfältig darüber informieren, wann und wie der Injektor richtig anzuwenden ist.
  • Die Gebrauchsanweisung ist sorgfältig zu befolgen, um eine versehentliche Injektion zu verhindern.
  • Das Arzneimittel darf nur intramuskulär in die Außenseite des Oberschenkels gespritzt werden. Auf Grund des Risikos einer versehentlichen Injektion in eine Vene darf das Arzneimittel nicht in das Gesäß gespritzt werden.
  • Warnhinweis
    • Eine versehentliche Injektion in die Hände oder Füße kann zu einer verminderten Blutversorgung in dem betroffenen Bereich führen. In einem solchen Fall suchen Sie bitte unverzüglich die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses zur Behandlung auf.
    • Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen werden durch eine Epinephrininjektion nicht bzw. kaum beeinflusst, können aber durch eine anaphylaktische (allergische) Reaktion beeinträchtigt sein. Führen Sie in diesem Fall kein Fahrzeug.

Schwangerschaftshinweis

  • Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Es gibt begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Epinephrin während der Schwangerschaft.
  • Wenn Sie schwanger sind, zögern Sie nicht, das Arzneimittel im Notfall anzuwenden, weil Ihr Leben und das Ihres Kindes in Gefahr sein könnten.
  • Während der Stillzeit sind durch die Anwendung von des Arzneimittels keine Wirkungen auf den gestillten Säugling zu erwarten.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie schwanger sind oder stillen.

Wechselwirkungen

  • Anwendung mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Dies ist besonders wichtig, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Arzneimittel einnehmen:
      • Antidepressiva wie trizyklische Antidepressiva oder Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer), da sie die Wirkung von Epinephrin verstärken können.
      • Arzneimittel, die zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung eingesetzt werden wie Catechol-o-Methyltransferase (COMT)-Inhibitoren, da sie die Wirkung von Epinephrin verstärken können.
      • Arzneimittel, die möglicherweise zu einem unregelmäßigen Herzschlag (Arrhythmien) führen können, einschließlich Digitalis oder Chinidin.
      • Alpha- und Betarezeptorblocker zur Behandlung von Herzerkrankungen oder Arzneimittel zur Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems, da sie die Wirkung von Epinephrin vermindern können.
    • Diabetiker sollten nach der Anwendung des Arzneimittels ihren Blutzuckerspiegel sorgfältig überwachen, da Epinephrin den Blutzuckerspiegel erhöhen kann.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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