Beipackzettel von Klüo 780 N einsehen

Art und Weise

  • Bitte lösen Sie die Brausetablette in mindestens 150 ml Flüssigkeit (entsprechend einem großen Glas Wasser) auf. Trinken Sie diese Lösung schluckweise über 10 - 15 Minuten während oder nach den Mahlzeiten.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie beschrieben bzw. genau nach der mit Ihrem Arzt oder Apotheker getroffenen Absprache ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt:
    • Zur Kaliumsubstitution:
      • Je nach dem zu ersetzenden Defizit, 2 - 5 mal täglich 1 Brausetablette entsprechend 40 mmol (1,56 g) - 100 mmol (3,9 g) Kalium. Es sollten nicht mehr als 5 - 7 Brausetabletten pro Tag, entsprechend 100 mmol (3,9 g) - 140 mmol (5,6 g) Kalium, eingenommen werden.
    • Zur Verhinderung der Bildung und zur Therapie von Nierensteinen:
      • Soweit nicht anders verordnet, 2 - 3 mal täglich 1 Brausetablette, entsprechend 40 mmol (1,56 g) - 60 mmol (2,34 g) Kalium. Die Citratausscheidung soll größer als 320 mg täglich sein und der Urin-pH 6,2 - 6,8 betragen.
      • Eine Tagesdosis von 2 oder mehr Brausetabletten ist über den Tag verteilt einzunehmen (z. B. morgens, mittags, abends).
  • Die Dauer der Behandlung ist individuell zu entscheiden. In gewöhnlichen Fällen reichen oft Tage bis Wochen für den Ausgleich des Kaliumdefizits aus.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Bei einer Überdosierung kann es zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen kommen. Symptome einer Überdosierung können auch Missempfindungen, Lähmungen und Verwirrtheitszustände sein. Wenden Sie sich deshalb bei dem Verdacht auf Überdosierung unverzüglich an einen Arzt.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Bitte halten Sie sich an die Einnahmevorschriften, da das Arzneimittel sonst nicht richtig wirken kann!
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein Mineralstoffpräparat/ Kaliumpräparat
  • Anwendungsgebiet:
    • Zur Kaliumsubstitution bei:
      • ausgeprägtem Kaliummangel (Hypokaliämie; Serumkalium unter 3,2 mmol/l), insbesondere bei gleichzeitig bestehendem Überschuss an sauren Stoffwechselprodukten im Blut (metabolische Azidose);
      • kaliummangelbedingten neuromuskulären Störungen oder Herzrhythmusstörungen;
      • Kaliummangel (Hypokaliämie) bei gleichzeitiger Behandlung mit Herzglykosiden (Digitalistherapie).
    • Zur Vorbeugung eines Kaliummangels (Prophylaxe einer Hypokaliämie) bei:
      • Übersäuerung des Blutes durch Ketonkörper (Ketoazidose).
    • Zur Verhinderung der Bildung und zur Behandlung bei:
      • Calciumsteinen (z. B. bei renaler tubulärer Azidose, bei Hypocitraturie [kleiner als 320 mg/die] verschiedener Genese).
      • Harnsäuresteinen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Kaliumcitrat oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei Krankheiten, die häufig mit einem erhöhten Kaliumspiegel im Blut (Hyperkaliämie) verbunden sind:
      • Volumenmangelzustände (Dehydratation),
      • Nierenfunktionsstörungen mit eingeschränkter Ausscheidungsfähigkeit der Niere (eingeschränkte exkretorische Nierenfunktion),
      • Funktionsschwäche der Nebennierenrinde (Morbus Addison),
      • bei angeborener anfallsweise auftretender Muskelschwäche (Adynamia episodica hereditaria)

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
    • Sehr selten (bei weniger als 1 von 10.000 Behandelten):
      • Überhöhte Zufuhrraten von Kalium können zu Herzrhythmusstörungen führen
    • Selten (bei weniger als 1 von 1.000 Behandelten):
      • Hyperkaliämie
      • Allergische Reaktionen, wie z. B.: Ekzem, Juckreiz, Hautausschlag, Gesichtsschwellung. In diesem Fall ist das Präparat abzusetzen.
    • Gelegentlich (bei weniger als 1 von 100 Behandelten):
      • Sodbrennen, Leibschmerzen, Durchfall, Aufstoßen, Übelkeit/Erbrechen, Blähungen
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen.
    • Vor der Anwendung sind Elektrolyt- und Säure-Basen-Status, der Herzrhythmus und besonders bei älteren Patienten die Nierenfunktion zu kontrollieren. Diese Parameter sind während der Therapie zunächst in kürzeren, später in längeren Intervallen zu überwachen.
    • Das Arzneimittel sollte nur mit Vorsicht und nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden bei Sichelzellenanämie sowie gleichzeitiger Therapie mit kaliumsparenden harntreibenden Medikamenten (Diuretika), Aldosteronantagonisten, ACE-Hemmern, Arzneimittel, die der Acetylcholinwirkung entgegenwirken (Anticholinergika) oder potentiell nephrotoxischen Medikamenten [nichtsteroidalen entzündungshemmende Arzneimittel (Antiphlogistika) u.a.].
    • Durch Interaktion mit diesen Arzneimitteln, durch plötzlich auftretende Übersäuerung des Blutes (Azidose), akute Einschränkung der Nierenfunktion oder andere Zustände kann es zu akzidentell auftretender Überschuss an Kalium (Hyperkaliämie) kommen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es gibt keine Hinweise darauf, dass das Arzneimittel die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr oder zu Arbeiten mit Maschinen und Arbeiten ohne sicheren Halt einschränkt.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Hinweise auf schädliche Wirkungen während der Schwangerschaft und Stillzeit sind nicht bekannt.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
    • Eine Erhöhung der Kaliumkonzentration außerhalb der Zelle (extrazellulär) vermindert die Wirkung von Herzglykosiden (z. B. Digitalis), eine Erniedrigung verstärkt die Herzrhythmusstörung erzeugende (arrhythmogene) Wirkung von Herzglykosiden.
    • Aldosteronantagonisten, kaliumsparende harntreibende Medikamente (Diuretika), ACE-Hemmer, nichtsteroidale entzündungshemmende Mittel (Antiphlogistika) und periphere schmerzstillende Mittel (Analgetika) vermindern die Kaliumausscheidung durch die Nieren.
    • Arzneimittel, die der Acetylcholinwirkung entgegenwirken (Anticholinergika) hemmen die Darmbewegungen und erhöhen daher bei gleichzeitiger Anwendung das Risiko von Nebenwirkungen im Magen-Darmbereich (gastrointestinale Nebenwirkungen).
    • Die Resorption von Aluminium- und Wismutsalzen und damit auch deren Toxizität wird durch die enthaltene Citronensäure gesteigert.
  • Bei Anwendung zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:
    • Wechselwirkungen zwischen der Einnahme des Arzneimittels und Genussmitteln, Speisen und Getränken sind nicht zu erwarten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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