Beipackzettel von Letybo 50 Einheiten Pulver z.Herst.e.Inj.Lösg. einsehen

Art und Weise

  • Das Präparat wird Ihnen nur von einem entsprechend qualifizierten Arzt / einer entsprechend qualifizierten Ärztin verabreicht, der / die über die erforderliche Ausstattung für diese Behandlung verfügt.
  • Das Arzneimittel ist zur intramuskulären (i. m.) Anwendung bestimmt.

Dosierung

  • Die Botulinumtoxin-Einheit ist spezifisch für dieses Arzneimittel. Dies bedeutet, dass sie sich von anderen Botulinumtoxin-Einheiten unterscheidet und mit den Einheiten anderer Botulinumtoxin-Arzneimittel nicht austauschbar ist.
  • Die empfohlene Dosis beträgt
    • 20 Einheiten, aufgeteilt auf 5 Injektionen von je 0,1 ml (4 Einheiten). Jede Injektion wird in die Muskeln über oder zwischen den Augenbrauen injiziert.
    • Nachdem die Lösung rekonstituiert worden ist, darf die Durchstechflasche nur für eine Sitzung und nur für einen Patienten verwendet werden.
    • Nicht verwendete Lösung ist zu verwerfen, wie nach Abschnitt 6 in der Gebrauchsinformation in den Informationen für medizinisches Fachpersonal beschrieben.
    • Es wird empfohlen, zwischen zwei Behandlungen mit dem Präparat einen zeitlichen Abstand von mindestens 3 Monaten einzuhalten.
  • Wenn Sie eine größere Menge erhalten haben, als Sie sollten
    • Überdosierungen können Muskel- und/oder Nervenlähmungen verursachen. Anzeichen einer Überdosierung sind unter Umständen nicht direkt nach der Injektion erkennbar.
    • Im Falle einer Überdosierung wird Ihr Arzt / Ihre Ärztin Sie auf Symptome wie allgemeine Schwäche oder Muskellähmung überwachen. Sie werden ins Krankenhaus eingewiesen, wenn Symptome einer Vergiftung mit Botulinum-Toxin Typ A zur Injektion (Ph.Eur.) auftreten, wie zum Beispiel:
      • allgemeine Schwäche
      • Herabhängen des Oberlids oder Doppeltsehen
      • Schluck- und Sprechstörungen
      • teilweise Lähmung der Muskeln, die Ihre Atmung kontrollieren
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Dieses Arzneimittel enthält den Wirkstoff Botulinum-Toxin Typ A zur Injektion (Ph.Eur.).
  • Es blockiert die Nervenimpulse zu den Muskeln, in die es injiziert wurde. Es verhindert, dass sich die Muskeln zusammenziehen, was zu einer vorübergehenden Lähmung führt.
  • Das Präparat wird bei Erwachsenen unter 75 Jahren angewendet, um mittelstarke bis starke senkrechte Falten zwischen den Augenbrauen vorübergehend zu verbessern, wenn deren Vorhandensein eine erhebliche psychische Belastung darstellt.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Botulinum-Toxin Typ A zur Injektion (Ph.Eur.) oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie an einer Störung der Muskelaktivität leiden, zum Beispiel Myasthenia gravis, Lambert-Eaton-Syndrom, Amyotrophe Lateralsklerose.
    • wenn bei Ihnen an den vorgesehenen Injektionsstellen eine akute Infektion oder Entzündung vorliegt.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Die meisten Nebenwirkungen sind leicht bis mittelschwer, treten innerhalb der ersten Tage nach der Injektion auf und sind vorübergehend.
  • Nebenwirkungen können mit folgenden Häufigkeiten auftreten:
    • Häufig, kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
      • Kopfschmerzen
      • Reaktionen an der Injektionsstelle
    • Gelegentlich, kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
      • Infektion, wie z. B. Virusinfektion der oberen Atemwege
      • Kopfbeschwerden
      • Herabhängen des Oberlids, Augenlidspasmus
      • lokale Schwellung, z. B. des Augenlids, im Gesicht, um die Augen
      • Injektionsstelle: Schmerzen, Blutergüsse, Schwellung, Jucken, Raumforderung, Druck
      • Blutergüsse, zum Beispiel im Bereich der Augen
    • Selten, kann bis zu 1 von 1 000 Behandelten betreffen
      • Migräne
      • Entzündung der Haarfollikel
      • Schwindelgefühl
      • anormale Sinneswahrnehmungen wie Stechen, Kribbeln und Juckreiz
      • Sinnesempfindungsstörung des Augenlids, Herunterhängen der Augenbraue
      • Einblutung in die Bindehaut
      • Augenschmerzen, trockenes Auge, Gesichtsfelddefekt, verschwommenes Sehen
      • verringertes Empfindlichkeit im Rachen
      • Verstopfung, Übelkeit
      • trockene Haut, Nesselfieber, Jucken
      • Gesichtsschmerzen
      • Fieber
      • oraler Herpes
      • erhöhter Kaliumspiegel im Blut
      • Sprechstörung
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie das Arzneimittel anwenden, wenn Sie
      • eine Erkrankung haben, die die Muskeln und/oder deren direkte Steuerung durch das Nervensystem betrifft.
      • aktuell oder in der Vergangenheit Schwierigkeiten beim Schlucken oder Atmen haben bzw. hatten.
      • eine Blutungsstörung haben.
    • Wenn diese Probleme in Ihrer Krankengeschichte vorliegen, wird das Präparat nicht empfohlen.
    • Nadelbedingte Schmerzen und/oder Angst vor Spritzen können aufgrund eines plötzlichen Abfalls des Blutdrucks zu einem Schwächegefühl führen.
    • Nebenwirkungen aufgrund einer Ausbreitung von Botulinumtoxin an Stellen entfernt von der Injektionsstelle, wie zum Beispiel übermäßige Muskelschwäche, wurden sehr selten berichtet. Schluck- und Atembeschwerden sind schwerwiegend und können zum Tod führen.
    • Wenden Sie sich sofort an einen Arzt, wenn Sie Probleme beim Schlucken, Sprechen oder Atmen haben.
    • Kinder und Jugendliche
      • Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Botulinum-Toxin Typ A zur Injektion (Ph.Eur.) kann Schwäche, Schwindelgefühl und Sehstörungen verursachen. Führen Sie kein Fahrzeug und bedienen Sie keine Maschinen, wenn Ihre Reaktionsfähigkeit eingeschränkt ist.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
  • Die Anwendung von dem Arzneimittel wird nicht empfohlen, wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie im gebärfähigen Alter sind und keine Verhütungsmittel anwenden.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.
    • Die folgenden Arzneimittel können Auswirkungen auf das Präparat haben oder davon beeinflusst werden:
      • Arzneimittel, die die Übertragung von Nervenimpulsen auf die Muskeln beeinflussen
      • Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen, zum Beispiel Spectinomycin, oder solche, die als Aminoglykosid-Antibiotika bezeichnet werden
      • Andere Arzneimittel, die ein Botulinumtoxin enthalten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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