Beipackzettel von Levo-Methasan 5mg/ml Konzentrat z.Herst. einsehen

Art und Weise

  • Es sollte jeden Tag zur gleichen Zeit, am besten morgens, eingenommen werden.
  • Das Arzneimittel muss durch autorisiertes Fachpersonal zur sofortigen Einnahme oder im Falle einer Take-home-Verordnung verdünnt werden.
  • Die Dosis wird ausschließlich vom Arzt oder von einer vom Arzt beauftragten Person verabreicht (z.B. Apotheker). Die einzunehmende Menge darf nie vom Patienten abgemessen werden.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die Wirkung von Levomethadonhydrochlorid hält mindestens 24 Stunden an.
  • Die Dosierung orientiert sich am Auftreten von Entzugssymptomen und muss für jeden Patienten entsprechend der jeweiligen individuellen Situation und dem subjektiven Empfinden eingestellt werden. Generell gilt, dass nach Einstellung der Dosis die niedrigst mögliche Erhaltungsdosis anzustreben ist.
  • Behandlungsbeginn
    • Die durchschnittliche Tagesdosis zu Beginn der Behandlung beträgt 10 bis 15 mg Levomethadonhydrochlorid. In Fällen, in denen eine hohe Toleranz gegenüber Opioiden besteht, kann die übliche Anfangsdosis zwischen 12,5 und 20 mg liegen.
    • Bei unzureichender Wirksamkeit (Auftreten von Entzugserscheinungen) kann Ihr Arzt die Dosis schrittweise um jeweils maximal 2,5 bis 5 mg Levomethadonhydrochlorid erhöhen.
  • Erhaltungstherapie
    • Die Erhaltungsdosis wird üblicherweise nach 1 bis 6 Tagen erreicht. Sie kann bis zu 60 mg Levomethadonhydrochlorid betragen und in begründeten Einzelfällen höher liegen. Eine Dosis von mehr als 60 bis 75 mg Levomethadonhydrochlorid darf nur in Ausnahmefällen bei sicherem Ausschluss von Beikonsum eingenommen werden.
    • Zu Behandlungsbeginn und bis zu 1 bis 2 Wochen nach einer Dosissteigerung kann es zu erhöhten Levomethadonwerten im Blut kommen. Diese Wirkung oder die zusätzliche Einnahme von Schlafmitteln oder illegalen Drogen kann zu lebensbedrohlichen Atemstörungen führen.
  • Umstellung von anderen Wirkstoffen zur Substitutionsbehandlung auf dieses Präparat
    • Bei Umstellung von Morphin, Buprenorphin oder Methadon auf dieses Präparat wird Ihr Arzt eine vergleichbare Levomethadon-Dosis wählen und, wenn notwendig, die Dosis anpassen.
  • Dosisreduktion und Absetzen der Behandlung
    • Ein Absetzen der Substitution muss, wenn möglich, langsam ausschleichend, in kleinen Schritten von 2,5 bis 5 mg Levomethadonhydrochlorid über mehrere Wochen bis Monate erfolgen und orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen des Patienten, wobei insbesondere auf einen möglichen Beikonsum zu achten ist.
    • Rasches Absetzen von Levomethadon führt zu Entzugserscheinungen und die Opiat-Toleranz nimmt innerhalb kürzester Zeit ab.
    • Wenn Sie die Einnahme von Levomethadon beendet haben, kann eine zuvor gut vertragene Dosis eine lebensbedrohliche Überdosis bedeuten! Das gilt auch für illegale Opioide wie Heroin.
  • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
    • Kinder und Jugendliche
      • Zur Sicherheit und Wirksamkeit des Arzneimittels bei Kindern und Jugendlichen liegen keine ausreichenden Daten vor.
  • Ältere Patienten über 65 Jahren
    • Ihr Arzt wird Ihnen möglicherweise eine geringere Dosis verordnen, um einer Überdosierung vorzubeugen.
  • Patienten mit Einschränkung der Nieren- und/oder Leberfunktion
    • Wenn Ihre Leber- oder Nierenfunktion eingeschränkt ist, wird Ihr Arzt möglicherweise das Dosierungsintervall verlängern oder die Dosis reduzieren.
    • Falls Sie eine stabile chronische Lebererkrankung haben, ist eine Verringerung der Dosis nicht erforderlich.
  • Schwangere Patientinnen
    • Eine Dosiserhöhung auf eine bis zu zweimal tägliche Einnahme kann erforderlich sein, um die Wirksamkeit bei sich im Verlauf der Schwangerschaft ändernder Stoffwechsellage zu erhalten.
    • Ihr Arzt wird Ihnen die für Sie geeignete Dosis verordnen.
  • Patienten unter antiretroviraler Behandlung
    • Zu Beginn oder bei Beendigung einer Behandlung mit antiretroviralen Arzneimitteln (Mittel zur Behandlung von HIV oder Hepatitis C) ist auf mögliche Entzugserscheinungen oder Anzeichen einer Überdosierung zu achten, da antiretrovirale Wirkstoffe den Levomethadon-Spiegel im Blut erhöhen oder erniedrigen können.
  • Dauer der Anwendung
    • Die Dauer der Anwendung richtet sich nach dem Verlauf Ihrer Substitutionsbehandlung, dem Behandlungsziel und den individuellen Bedürfnissen des Patienten.
    • Die Dauer der Anwendung kann von einer kurzfristigen Anwendung (z.B. zur Substitution drogenabhängiger Patienten während einer stationären Behandlung) bis zur Dauerbehandlung reichen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben als Sie sollten
    • Es können Beschwerden wie Benommenheit, stecknadelkopfgroße Pupillen, verminderte Atmung und niedriger Blutdruck als Anzeichen einer Überdosierung auftreten.
    • Diese können sich bis hin zu Kreislaufkollaps, tiefer Bewusstlosigkeit und einer lebensbedrohlichen Beeinträchtigung der Atmung verstärken.
    • Es besteht akute Lebensgefahr durch Atemstillstand!
    • Die Gefahr einer Überdosierung wird auch durch Beikonsum erhöht, der nicht durch den Arzt verordnet wurde.
    • Rufen Sie bitte bereits bei einem Verdacht auf eine Überdosierung sofort den nächsten erreichbaren Arzt zu Hilfe!
    • Dasselbe gilt, wenn der Verdacht besteht, dass ein Kind das Arzneimittel geschluckt haben könnte.
    • Bereits geringe Mengen des Wirkstoffes können für Kinder tödlich sein. Rufen Sie sofort den nächsten erreichbaren Arzt. Warten Sie keinesfalls bis Anzeichen einer Vergiftung auftreten.
    • Hinweis für den Arzt
      • Informationen zur Überdosierung finden Sie in der Gebrauchsinformation.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Nehmen Sie die verordnete Dosis ein und setzen Sie die Einnahme 24 Stunden später fort oder wenden Sie sich an Ihren Arzt.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Das Abbrechen der Einnahme führt zu Entzugserscheinungen.
    • Innerhalb kurzer Zeit (wenige Tage) geht die Gewöhnung (Toleranz) gegenüber dem Arzneimittel verloren; das ist höchst gefährlich, da die vor dem Entzug gut vertragene Dosis nun tödlich sein kann. Nach dem Absetzen dürfen Sie niemals die gleiche Tagesdosis wie vorher einnehmen!
    • Dies gilt auch für Rückfälle nach dem Absetzen, selbst bei langjähriger Abhängigkeit! Die Beendigung der Behandlung darf nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
    • Hinweis für den Arzt
      • Informationen zur Beendigung der Behandlung finden Sie in der Gebrauchsinformation.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Levomethadonhydrochlorid, der Wirkstoff in diesem Präparat, wird angewendet zur oralen Erhaltungstherapie (Substitutionsbehandlung) bei Opioidabhängigkeit.
  • Das Präparat unterdrückt Entzugserscheinungen nach Beendigung von Opioidmissbrauch und das Verlangen nach Opioiden.
  • Die Substitutionsbehandlung bei opioidabhängigen Erwachsenen wird im Rahmen einer entsprechenden medizinischen Überwachung und umfassenden psychosozialen Betreuung durchgeführt.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Levomethadonhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind. Eine allergische Reaktion äußert sich als Ausschlag, Juckreiz oder Atemnot.
    • wenn Sie an schwerem Asthma bronchiale leiden oder einen Asthmaanfall haben (Nehmen Sie dieses Arzneimittel nicht während eines Asthmaanfalls ein). Wenn Sie dieses Arzneimittel eigenständig einnehmen, müssen Sie warten, bis der Asthmaanfall vorüber ist und Sie sich wieder vollkommen erholt haben.
    • wenn Sie mittelschwere bis schwere Atembeschwerden haben.
    • wenn Sie Herzprobleme (QT-Verlängerung) haben.
    • wenn Sie einen Darmverschluss auf Grund einer Lähmung der Darmmuskulatur (paralytischer Ileus) oder akute Magen-Darm Beschwerden haben.
    • wenn Sie schwere Leberprobleme haben.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Beenden Sie die Einnahme dieses Arzneimittel, wenn eine der folgenden Beschwerden auftritt und suchen Sie umgehend einen Arzt auf:
    • Allergische Reaktion, einschließlich Schwellung des Gesichts, der Lippen, Zunge oder des Rachens oder Schwierigkeiten beim Atmen oder Schlucken oder starker Juckreiz der Haut mit Hauterhebungen.
    • Herzprobleme. Die Anzeichen dafür können Veränderungen des Herzschlags einschließen, wie ein schnellerer Herzschlag oder ausgefallene Herzschläge, Schwierigkeiten beim Atmen und Schwindelanfälle, wenn Ihre Atmung langsam und flach wird. Diese Nebenwirkungen sind selten und betreffen bis zu 1 von 1.000 Behandelten.
    • Wenn Ihre Atmung langsam und flach wird.
    • Verschlimmerung des Drucks in Ihrem Kopf, wenn Sie nach einer Verletzung Ihres Gehirns oder einer Erkrankung des Gehirns bereits unter dieser Erkrankung leiden.
  • Nehmen Sie das Arzneimittel weiter ein, doch informieren Sie Ihren Arzt sofort, wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken:
    • Wenn Sie Asthma haben und es sich verschlimmert.
  • Andere mögliche Nebenwirkungen sind:
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Übelkeit oder Erbrechen
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Wassereinlagerungen; Hoch-Gefühl (Euphorie), Dinge sehen oder hören, die nicht vorhanden sind (Halluzinationen)
      • Schläfrigkeit
      • Verschwommenes Sehen, Stecknadelpupillen, trockene Augen
      • Schwindel oder Drehschwindel
      • Verstopfung
      • Hautausschlag, Schwitzen
      • Müdigkeit
      • Gewichtszunahme
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
      • Gefühl von Niedergeschlagenheit (Dysphorie), Erregung, Verwirrtheit, Schlafstörungen, Verringerung des Geschlechtstriebs
      • Kopfschmerzen, Ohnmacht
      • Niedriger Blutdruck, Gesichtsrötung
      • Lungenödem
      • Verschlimmerung von Asthma
      • Atemprobleme (einschließlich Husten), trockene Nase
      • Mundtrockenheit, Entzündung der Zunge
      • Gallengangkrämpfe (Bauchschmerzen)
      • Juckreiz, Nesselsucht, Hautausschlag
      • Harnverhalt, Schwierigkeiten beim Wasserlassen
      • Probleme, eine Erektion zu erreichen oder aufrecht zu erhalten
      • Menstruationsprobleme, Produktion von Muttermilch
      • Anschwellen der Beine
      • Schwächegefühl
      • Niedrige Körpertemperatur
    • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
      • Herzprobleme, langsamer Herzschlag, fühlbare Herzschläge (Herzklopfen)
      • Schock
      • Atemstillstand
      • Darmträgheit (Ileus)
    • Es wurde außerdem von folgenden Nebenwirkungen berichtet (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
      • Niedrige Thrombozytenzahl im Blut, was das Risiko für Blutungen oder Blutergüsse erhöht
      • Erhöhte Prolaktinspiegel
      • Appetitlosigkeit
      • Kalium- oder Magnesiummangel im Blut
      • Hörverlust
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie dieses Präparat einnehmen.
    • Die Behandlung muss mit äußerster Vorsicht oder unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung erfolgen wenn Sie
      • stark gefährdet sind, z.B. Selbstmordversuche insbesondere mit Opiaten wie z.B. Heroin, vor allem in Kombination mit Arzneimitteln gegen Depressionen, Alkohol und anderen auf das Zentralnervensystem dämpfend wirkenden Stoffen (z.B. Schlafmittel) hinter sich haben.
      • akute Bauchbeschwerden haben. Die Behandlung mit dem Arzneimittel kann die Anzeichen einer Krankheit verschleiern und eine Diagnose verzögern.
      • Herzrhythmusstörungen (unregelmäßigen Herzschlag) oder andere Veränderungen im EKG (Überleitungsstörungen) haben oder Sie ein Elektrolyt-Ungleichgewicht, insbesondere einen erniedrigten Blutkaliumspiegel, haben. Es kann zu einer Verlängerung des QT-Intervalls sowie beschleunigtem Puls und Herzrasen kommen, die in ein lebensbedrohliches Kammerflimmern übergehen können. Ihr behandelnder Arzt kann vor Behandlungsbeginn oder im Verlauf der Behandlung bei Bedarf ein EKG machen.
      • an einer Herzschwäche leiden.
      • niedrigen Blutdruck haben.
      • Anzeichen eines Schocks haben.
      • an Gallenwegserkrankungen leiden.
      • an einer entzündlichen oder mit einer Verengung verbundenen (obstruktiven) Darmerkrankung leiden.
      • eine Vergrößerung der Prostata mit Restharnbildung haben.
      • verlangsamten Herzschlag (Bradykardie) haben.
      • bestimmte Wirkstoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika der Klassen I und III) einnehmen.
      • schwanger sind oder stillen (siehe Abschnitt „Schwangerschaft und Stillzeit").
      • Bewusstseinsstörungen haben.
      • andere zentral dämpfende oder atemdepressive Arzneimittel und Substanzen einnehmen (z.B. Alkohol, Tranquilizer).
      • Krankheiten haben, bei denen eine Dämpfung des Atemzentrums vermieden werden muss.
      • eine Kopfverletzung haben oder vor kurzem gehabt haben.
      • einen erhöhten Hirndruck haben.
      • aufgrund einer Viruserkrankung behandelt werden.
      • eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse haben (Pankreatitis).
      • ein Anfallsleiden haben.
      • eine Schilddrüsenunterfunktion haben.
      • an einer Schwäche der Nebennierenrinde leiden.
      • einen Schock haben.
      • an einer neurologischen Muskelerkrankung leiden (Myasthenia gravis).
    • Das Arzneimittel kann bei längerer und wiederholter Anwendung Sucht erzeugen. Es entwickelt sich eine körperliche und psychische Abhängigkeit sowie Toleranz. Bei plötzlichem Absetzen sind Entzugserscheinungen zu erwarten. Daher muss die Behandlung ausschleichend beendet werden.
    • Levo-Methasan darf nur bei opioidabhängigen Patienten angewendet werden, da die in der Substitutionsbehandlung üblichen Dosen bei Patienten ohne Opioid-Toleranz zu schweren Vergiftungen und Atemlähmung bis hin zu tödlichem Ausgang führen können.
    • Ihr Arzt kann regelmäßige Urinuntersuchungen durchführen, um einen eventuellen Drogenbeikonsum festzustellen. Drogen- und Arzneimittelmissbrauch während der Substitutionsbehandlung kann zu lebensbedrohlichen Zwischenfällen führen und muss unbedingt vermieden werden.
    • Das Arzneimittel zur Substitutionsbehandlung ist ausschließlich zum Einnehmen bestimmt. Die missbräuchliche, intravenöse Anwendung von Levo-Methasan kann zu schweren Nebenwirkungen mit möglicherweise tödlichem Ausgang führen.
    • Die schmerzlindernde Wirkung des Arzneimittels kann die Anzeichen von anderen Erkrankungen verschleiern. Bei Verdacht auf eine üblicherweise schmerzhafte andere Erkrankung soll ärztlicher Rat auch dann eingeholt werden, wenn keine oder unerwartet geringfügige Schmerzen aufgetreten sind. Wenn Sie an Schmerzen leiden, können zusätzlich schmerzstillende Arzneimittel erforderlich sein.
    • Ihr Arzt wird, wenn notwendig, die Dosis verringern, wenn Sie eine Nieren- oder Lebererkrankung haben oder in einem schlechten Allgemeinzustand sind.
  • Kinder und Jugendliche
    • Zur Sicherheit und Wirksamkeit des Arzneimittels bei Kindern und Jugendlichen liegen keine ausreichenden Daten vor.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Dieses Arzneimittel kann Ihre Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.
    • Die aktive Teilnahme am Straßenverkehr wird nicht empfohlen zu Therapiebeginn, während der Dosistitration, beim Auftreten von Entzugssymptomen oder bei Beikonsum von Substanzen, die die kognitiven Funktionen beeinträchtigen.
    • Während einer stabilen Substitutionsbehandlung sind die psychomotorischen und kognitiven (die Wahrnehmung, die Fähigkeit zu denken und das Erkennen) Funktionen nicht beeinträchtigt.
    • Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie in der Lage sind Fahrzeuge zu führen oder Maschinen zu bedienen.
  • Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
  • Eine missbräuchliche Anwendung des Arzneimittels zu Dopingzwecken kann die Gesundheit gefährden.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Das Arzneimittel darf während der Schwangerschaft nach sorgfältiger Nutzen-/Risiko-Abwägung durch einen Arzt, am besten unter Überwachung in einer spezialisierten Einrichtung, eingenommen werden.
    • Eine Dosiserhöhung auf eine bis zu zweimal tägliche Einnahme kann erforderlich sein, um die Wirksamkeit bei der sich im Verlauf der Schwangerschaft ändernden Stoffwechsellage zu erhalten.
    • Die Langzeiteinnahme während der Schwangerschaft kann zur Gewöhnung und Abhängigkeit des Fötus führen, sowie nach der Geburt zu Entzugserscheinungen, die oft stationär behandelt werden müssen.
  • Stillzeit
    • Das Arzneimittel wird in die Muttermilch ausgeschieden.
    • Ihr Arzt entscheidet, ob während der Substitutionsbehandlung gestillt werden darf.
  • Fortpflanzungsfähigkeit
    • Levomethadon kann unter Erhaltungstherapie zu einer sexuellen Funktionsstörung bei männlichen Patienten führen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Geben Sie bei allen Arztbesuchen und Krankenhausaufenthalten Ihre Suchtkrankheit, Ihre Substitutionsbehandlung und Ihr tatsächliches Konsumverhalten immer ehrlich an.
    • Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie sonst noch einnehmen. Diese Informationen sind erforderlich, um möglicherweise gefährliche Arzneimittelkombinationen zu vermeiden.
    • Levomethadonhydrochlorid kann die Wirkungsweise anderer Arzneimittel beeinflussen. Ebenso können andere Arzneimittel die Wirkungsweise dieses Präparates beeinflussen.
    • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel anwenden:
      • Starke Schmerzmittel (Opioidanalgetika);
      • Arzneimittel, die Ihre psychische Verfassung beeinträchtigen (z.B. Thioridazin, Phenothiazine, Haloperidol, Sertindol und Ziprasidon);
      • Arzneimittel zur Behandlung von Herzproblemen wie Verapamil und Chinidin;
      • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Desipramin, Nefazodon, Fluvoxamin, Fluoxetin, Paroxetin und Sertralin);
      • Entzündungshemmer und Immunsuppressiva (z.B. Dexamethason und Ciclosporin);
      • Antivirale Arzneimittel, einschließlich einiger Arzneimittel zur Behandlung von HIV oder einer Hepatitis C Infektion (Nevirapin, Zidovudin, Efavirenz, Nelfinavir, Ritonavir, Telaprevir, Amprenavir, Delavirdin, Lopinavir/Ritonavir, Ritonavir/Saquinavir, Abacavir, Didanosin und Stavudin);
      • Antibiotika (Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen) wie Ciprofloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin und Makrolidantibiotika, z.B. Clarithromycin, Telithromycin und Erythromycin;
      • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen wie Fluconazol, Itraconazol und Ketoconazol;
      • Cimetidin zur Behandlung von Magengeschwüren;
      • Naloxon, um die Wirkung von Opioiden aufzuheben;
      • Arzneimittel, die die Wirkung von Opioiden aufheben, wie Naltrexon und Buprenorphin;
      • Rifampicin, angewendet zur Behandlung von Tuberkulose (TB);
      • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie wie Phenytoin, Carbamazepin und Phenobarbital;
      • Arzneimittel, die Ihren Urin ansäuern, wie Ascorbinsäure (Vitamin C) und Ammoniumchlorid;
      • Arzneimittel zur Behandlung von Durchfall (z.B. Loperamid, Diphenoxylat);
      • harntreibende Arzneimittel (Diuretika wie z.B. Spironolacton);
      • Arzneimittel, die Sie müde machen (Schlafmittel, Tranquilizer);
      • Johanniskraut, ein pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen;
      • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (z.B. Sotalol, Amiodaron und Flecainid);
      • bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (nicht-selektive, klassische H1-Antihistaminika wie z.B. Diphenhydramin, Doxylamin, Dimenhydrinat);
      • Monoaminoxidase Hemmer (MAO Hemmer zur Behandlung einer Depression oder Parkinson-Krankheit)
    • Cannabis kann den Abbau von Levomethadon verzögern und zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Levomethadon führen. Dies kann zu Vergiftungserscheinungen und Atemlähmung führen.
    • Informieren Sie Ihren Arzt über andere Arzneimittel, die Sie einnehmen, da sie zusammen mit Levomethadon möglicherweise schädlich sein können. In diesen Fällen wird Ihr Arzt möglicherweise entscheiden, dass es zu Beginn der Behandlung erforderlich ist, Ihr Herz mit einem Elektrokardiogramm (EKG) zu untersuchen, um zu gewährleisten, dass diese Wirkungen nicht auftreten.
    • Levomethadon kann auch einige Blut- und Urintests (einschließlich Dopingkontrollen) beeinträchtigen.
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Levomethadon nehmen, bevor ein Test durchgeführt wird.
  • Einnahme zusammen mit Getränken und Alkohol
    • Trinken Sie während der Behandlung keinen Alkohol.
    • Dies beeinträchtigt Ihre Atemfunktion und führt infolge dessen zu einer lebensbedrohlichen Verminderung der Atmung aufgrund einer wechselseitigen Wirkungsverstärkung.
    • Grapefruitsaft kann den Abbau des Arzneimittels verzögern. Daher wird die Einnahme von Grapefruitsaft während der Behandlung nicht empfohlen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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