Beipackzettel von Levomethadon-neuraxpharm 5 mg/ml einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel ist gebrauchsfertig und kann auch vermischt mit Getränken, z. B. Orangensaft oder Himbeersirup, eingenommen werden.
  • Das Präparat darf nur geschluckt und unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
  • Das missbräuchliche Spritzen in eine Vene führt zu Überdosierung und lebensbedrohenden Nebenwirkungen, wie
    • Blutvergiftung
    • Venenentzündungen
    • Verschluss der Blutgefäße in der Lunge durch ein Blutgerinnsel.
  • Sie erhalten von Ihrem Arzt oder den von ihm Beauftragten die erforderliche Dosis zur unmittelbaren Einnahme. Die Abmessung der erforderlichen Menge erfolgt dabei ausschließlich durch den Arzt oder den von ihm Beauftragten.
  • Hinweis für den Apotheker
    • Eine eventuell verordnete viskositätserhöhende Zubereitung kann
      wie folgt ausgeführt werden:
      • siehe Gebrauchsinformation
  • Im Falle einer Take-home-Verordnung wird das Arzneimittel portionsweise, entsprechend der Tagesdosis, kindergesichert abgefüllt und gekennzeichnet.
  • Diese Tagesportionen werden dem Patienten mitgegeben.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die Dosierung erfolgt ausschließlich durch den Arzt oder den von ihm Beauftragten. Es erfolgt keine Abmessung der Einnahmemenge durch den Patienten. Die jeweilige Dosis wird dem Patienten nur zum unmittelbaren Gebrauch überlassen und nach ärztlicher Anordnung angewendet.
  • Die Dosierung orientiert sich am Auftreten von Entzugssymp tomen und muss für Sie entsprechend der jeweiligen individuellen Situation eingestellt werden. Generell gilt, dass nach Einstellung der Dosis die niedrigstmögliche Erhaltungsdosis anzustreben ist.
  • Anfangsdosis
    • Zur Vermeidung von Überdosierungen erhalten Sie von der Anfangsdosis am ersten Tag morgens 15 bis 20 mg Levomethadonhydrochlorid (entsprechend 3 bis 4 ml Lösung). Abhängig von der subjektiven und objektiven Wirkung wird am Abend des ersten Tages die zusätzlich erforderliche Menge von 10 bis 25 mg Levomethadonhydrochlorid (2 bis 5 ml Lösung) eingenommen. Bei Patienten mit niedriger oder unklarer Toleranzschwelle (z. B. nach Gefängnisentlassung) sollte die Anfangsdosis 15 mg Levomethadonhydrochlorid (3 ml Lösung) nicht überschreiten.
    • Nach 1 bis 6 Tagen wird die Tagesdosis einmalig morgens verabreicht. Die Umstellung auf die einmalige morgendliche Gabe wird üblicherweise in Schritten von 5 mg Levomethadonhydrochlorid (1 ml Lösung) vorgenommen.
  • Erhöhung der Dosis
    • Bei unzureichender Wirksamkeit (Auftreten von Entzugssymptomen) kann der Arzt die Dosis täglich um jeweils 5 bis 10 mg Levomethadonhydrochlorid (1 bis 2 ml Lösung) erhöhen.
    • Die Erhaltungsdosis wird üblicherweise nach 1 bis 6 Tagen erreicht. Sie kann bis zu 60 mg Levomethadonhydrochlorid (12 ml Lösung) betragen und in Einzelfällen wesentlich höher liegen. Eine Dosis von mehr als 50 bis 60 mg Levomethadonhydrochlorid darf nur in begründeten Einzelfällen bei sicherem Ausschluss von Nebenkonsum eingenommen werden.
  • Sie erhalten von Ihrem Arzt oder den von ihm Beauftragten die erforderliche Dosis zur unmittelbaren Einnahme. Die Abmessung der erforderlichen Menge erfolgt dabei ausschließlich durch den Arzt oder den von ihm Beauftragten.
  • Die Verschreibung einer bestimmten Menge zum Zweck der eigenverantwortlichen Einnahme durch den Patienten (Take-home-Verordnung) muss durch den Arzt verordnet werden.
  • In diesem Fall gehen Sie mit dem Rezept in die Apotheke und erhalten dort das Präparat abgefüllt in Tagesportionen. Die Einnahme erfolgt entsprechend der ärztlichen Anweisung.
  • Ältere Patienten sowie Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberleistung
    • In höherem Lebensalter sowie bei Patienten mit Nierenerkrankungen, schweren chronischen Lebererkrankungen oder in reduziertem Allgemeinzustand sollte die Dosis verringert werden.
  • Kinder und Jugendliche
    • Es liegen keine Daten zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren vor. Eine Verwendung wird daher bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.
  • Hinweise
    • Der tägliche Bedarf an Levomethadon kann sich erhöhen durch Wechselwirkungen mit anderen Mitteln bzw. wenn bestimmte Mittel den Abbau von Levomethadonhydrochlorid erhöhen .
    • Deshalb ist auch bei stabil eingestellten Patienten auf mögliche Entzugssymptome zu achten und gegebenenfalls die Dosis anzupassen. Levomethadon ist etwa doppelt so wirksam wie das Razemat Methadon. Es gibt Hinweise darauf, dass der Abbau von Levomethadon bei Gabe von Methadon-Razemat verstärkt erfolgt, sodass dieses Verhältnis möglicherweise verschoben wird. Dies ist bei der Dosierung zu berücksichtigen.
  • Dauer der Anwendung
    • Die Dauer der Behandlung richtet sich im Rahmen des therapeutischenGesamtkonzeptes nach dem Verlauf der Substitutionstherapie und dem individuellen Empfinden des Patienten. Ziel der Behandlung ist die Drogenabstinenz. Die Dauer der Anwendung kann von einer kurzfristigen Gabe (z. B. zur Substitution Drogenabhängiger während einer notwendigen stationären Behandlung) bis zur Dauermedikation reichen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben als Sie sollten
    • Rufen Sie bereits bei einem Verdacht auf eine Überdosierung sofort einen Arzt! Halten Sie zur Information des Arztes diese Gebrauchsinformation bereit. Der Arzt wird unverzüglich notfallmedizinische Maßnahmen ergreifen.
    • Zeichen einer Überdosierung sind:
      • „sich komisch fühlen"
      • schlechte Konzentrationsfähigkeit
      • Schläfrigkeit
      • Schwindelgefühl im Stehen
      • feuchtkalte Haut
      • verminderte Atmung bis hin zur Blaufärbung der Lippen
      • verlangsamter Herzschlag und niedriger Blutdruck
      • stecknadelförmige Pupillen
      • Erschlaffung der Skelettmuskulatur
      • extreme Schläfrigkeit mit Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma.
    • Massive Vergiftungen können zu Atemstillstand, Kreislaufversagen, Herzstillstand und zum Tod führen.
    • Die Einnahme durch Personen, die nicht daran gewöhnt sind, kann zum Tod durch Atemstillstand führen. Dies gilt für:
      • Kinder bis 5 Jahre ab einer Dosis von 0,5 mg Levomethadonhydrochlorid
      • ältere Kinder ab einer Dosis von 1,5 mg Levomethadonhydrochlorid
      • nicht an Opioide gewöhnte Erwachsene ab einer Dosis von 10 mg Levomethadonhydrochlorid.
    • Geben Sie das Arzneimittel deshalb nie an andere Personen weiter!
    • Hinweise für den Arzt
      • Es sind unverzüglich notfallmedizinische oder gegebenenfalls intensivmedizinische Maßnahmen erforderlich (z. B. Intubation und Beatmung). Zur Behandlung der Vergiftungserscheinungen können spezifische Opiatantagonisten (z. B. Naloxon) angewendet werden.
      • Die Dosierung einzelner Opiatantagonisten unterscheidet sich voneinander (Herstellerinformationen beachten!). Insbesondere ist zu bedenken, dass Levomethadon langdauernde atemdepressive Wirkungen haben kann (bis zu 75 Stunden), während die Opiatantagonisten viel kürzer wirken (1 bis 3 Stunden). Nach Abklingen der antagonistischen Wirkungen können daher Nachinjektionen erforderlich sein. Maßnahmen zum Schutz vor Wärmeverlusten und Volumenersatz können notwendig werden.
      • Bei oraler Levomethadonvergiftung darf eine Magenspülung erst nach Antagonisierung durchgeführt werden. Ein Schutz der Atemwege durch Intubation ist sowohl bei der Durchführung von Magenspülungen als auch vor der Gabe von Antagonisten (Auslösen von Erbrechen möglich) besonders wichtig. In der Therapie von Intoxikationen dürfen Alkohol, Barbiturate, Bemegrid, Phenothiazine und Scopolamin nicht zur Anwendung kommen.
      • Levomethadon ist nicht dialysierbar.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Holen Sie die Einnahme nur am gleichen Tag nach, wenn Sie weniger als verordnet eingenommen haben und Entzugserscheinungen auftreten. Erhöhen Sie jedoch unter keinen Umständen die für den jeweiligen Tag bestimmte Dosis. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn nach Einnahme einer geringeren Menge keine Entzugssymptome aufgetreten sind, damit die tägliche Dosierung angepasst werden kann.
    • Levomethadon-Entzug
      • Falls die verordnete Levomethadondosis zu niedrig ist, kann es während des 24-Stunden-Dosierungsintervalls zu Entzugssymptomen kommen (Blutanstauung [Kongestion] im Nasenbereich, Unterleibsschmerzen, Durchfall, Muskelschmerzen, Angstgefühle). Behandelnde Ärzte sollten sich der möglichen Erfordernis bewusst sein, die Dosis abzuändern, falls Patienten über Entzugssymptome berichten.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Sie dürfen die Behandlung nach länger dauernder Einnahme nicht plötzlich unterbrechen oder abbrechen. Plötzliches Absetzen kann zu schwerwiegenden bis lebensbedrohlichen Entzugssymptomen führen. Eine längerfristige Behandlung muss langsam ausschleichend beendet werden.
    • Bitte sprechen Sie jede gewünschte Änderung der Behandlung mit Ihrem Arzt ab.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Levomethadonhydrochlorid, der Wirkstoff des Präparates, ist ein Schmerzmittel (Betäubungsmittel) aus der Gruppe der Opioide.
  • Es wird angewendet im Rahmen der Substitutionstherapie bei Opiat/Opioidabhängigkeit bei Erwachsenen, welches die medizinische, soziale und psychologische Versorgung einbezieht (integriertes Behandlungskonzept).
  • Die Substitutionsbehandlung mit Levomethadonhydrochlorid sollte von einem in der Behandlung Opiat-/Opioidabhängiger erfahrenen Arzt vorzugsweise in Zentren erfolgen, die sich auf die Behandlung der Opiat-/Opioidabhängigkeit spezialisiert haben.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
    • wenn Sie allergisch gegen Levomethadon oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
    • wenn Sie gleichzeitig Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer, Arzneimittel gegen die Parkinson-Krankheit oder Depressionen) anwenden oder diese vor weniger als 2 Wochen abgesetzt haben
    • wenn Sie Arzneimittel anwenden, die die Wirkung Levomethadonhydrochlorid aufheben oder beeinfl ussen können, wie Penta zocin und Buprenorphin. Jedoch dürfen diese Arzneimittel zur Behandlung einer Überdosierung von Levomethadonhydrochlorid angewendet werden.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
    • Folgende Entzugserscheinungen treten zu Beginn der Therapie häufig auf (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Angstzustände
      • Appetitlosigkeit
      • unwillkürliches Muskelzucken
      • Depression
      • Darmkrämpfe, Unterleibskrämpfe
      • Übelkeit, Erbrechen
      • Durchfall
      • Fieber, wechselweise Frösteln und Hitzewallungen
      • Gähnen
      • Gänsehaut
      • Gewichtsverlust
      • beschleunigter Herzschlag
      • laufende Nase, Niesen
      • erweiterte Pupillen
      • Reizbarkeit
      • Schläfrigkeit
      • körperliche Schmerzen
      • Schwächeanfälle
      • starkes Schwitzen
      • verstärkter Tränenfl uss
      • Unruhe und Zittern
  • Mögliche Nebenwirkungen
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen) bis gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
      • fache und geschwächte Atmung
      • Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Gallenwegskrämpfe
      • Herzklopfen, verlangsamter Herzschlag
      • Verwirrtheit, Desorientiertheit
      • Benommenheit, Dämpfung
      • Nesselausschlag und andere Hautausschläge, Juckreiz
      • vermindertes sexuelles Verlangen und/oder Impotenz
      • verminderte Harnmenge, Störungen der Blasenentleerung
      • Wasseransammlungen im Gewebe
      • Schlaflosigkeit, Unruhe
      • Appetitlosigkeit, Mattigkeit, Schwächeanfälle
      • gehobene und gedrückte Stimmung
      • Schweißausbrüche, Mundtrockenheit
      • Sehstörungen
      • Kopfschmerzen
    • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen) bis sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
      • Hautrötung mit Hitzegefühl
      • Atemstillstand
      • Herzstillstand
      • Blutdruckabfall beim Aufstehen
      • Störungen der Kreislauffunktion
      • kurz andauernde Ohnmachten durch unregelmäßigen Herzschlag
      • Schock
      • Blutungen
  • Hinweis
    • Nach Erreichen der regelmäßigen Tagesdosis können sich in einigen Wochen die Nebenwirkungen vermindern. Verstopfung und verstärktes Schwitzen bleiben oft bestehen und können durch geeignete Maßnahmen gemildert werden. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen, wenn einer der folgenden Punkte auf Sie zutrifft. Ihr Arzt wird die Behandlung nur dann vornehmen, wenn sie unerlässlich ist. Dies gilt besonders bei
      • Schwangerschaft und Stillzeit
      • Bewusstseinsstörungen
      • gleichzeitiger Anwendung von anderen Mitteln, die bestimmte Hirnfunktionen (z. B. die Kontrolle der Atmung) dämpfen
      • gleichzeitiger Anwendung von bestimmten Beruhigungs- und
        Schlafmitteln (wie Benzodiazepine und verwandte Arzneimittel):
        • Es kann zum Auftreten von Benommenheit, fl acher und geschwächter Atmung sowie Koma, auch mit tödlichem Ausgang, kommen
      • Krankheiten, bei denen eine Beeinträchtigung Ihrer Atmung vermieden werden muss, wie bei
        • Asthma
        • Lungenerkrankungen mit chronisch verengten Atemwegen
        • Herzschwäche, bedingt durch eine schwere Lungenerkrankung
        • mittlerer bis schwerer Beeinträchtigung der Atmung und Atemnot
        • zu niedrigem Sauerstoffgehalt im Blut
        • erhöhtem Kohlendioxidgehalt im Blut.
          • Bei diesen Erkrankungen kann bereits bei üblichen Dosen das Atmen erschwert werden bis hin zum Atemstillstand. Besonders wenn Sie zu Allergien neigen, sind Verschlechterungen eines bereits bestehenden Asthmas oder von Hautausschlägen und Blutbildveränderungen möglich.
      • erhöhtem Hirndruck: Dieser kann verstärkt werden.
      • niedrigem Blutdruck bei Flüssigkeitsmangel
      • Prostatavergrößerung mit unvollständiger Entleerung der Harnblase
      • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
      • Gallenwegserkrankungen
      • Darmerkrankungen mit Verengungen und Entzündungen des Darms
      • Phäochromozytom, ein hormonbildender Tumor der Nebenniere
      • Unterfunktion der Schilddrüse
      • Selbstmordgefährdung:
        • Selbstmordversuche mit Opiaten, vor allem in Verbindung mit bestimmten Arzneimitteln gegen Depressionen (Antidepressiva), Alkohol und weiteren Substanzen, wie z. B. Benzodiazepinen, gehören zum Krankheitsbild der Substanzabhängigkeit. Suchen Sie Ihren Arzt oder eine spezialisierte Beratungsstelle auf, wenn Sie mit einem Beikonsum solcher Mittel nicht aufhören können.
      • Die Behandlung kann sogar schwere Krankheitszustände im Bauchraum verschleiern. Bei ersten Anzeichen einer Erkrankung des Bauchraums müssen Sie sich bis zur genauen Ursachenklärung regelmäßig ärztlich überwachen lassen.
      • Patienten mit Herzrhythmusstörungen oder einer verlängerten Herzkammeraktivität, die als Verlängerung des QT-Intervalls bezeichnet wird, oder Unregelmäßigkeiten im Mineralhaushalt, insbesondere bei erniedrigtem Kaliumgehalt im Blut. Bestimmte Opiate können die Herzreizleitung beeinfl ussen (Verlängerung des QT-Intervalls im EKG). Das kann eine gefährliche Herzrhythmusstörung (zu rascher, unrhythmischer Herzschlag, „Torsade de pointes") zur Folge haben. Bei unregelmäßigem
        Herzschlag oder Ohnmachtsanfällen informieren Sie bitte sofort Ihren Arzt.
      • Behandlung mit Arzneimitteln gegen Herzrhythmusstörungen der Klassen I und III
      • verlangsamtem Herzschlag.
    • In höherem Lebensalter sowie bei Patienten mit Nierenerkrankungen, schweren chronischen Lebererkrankungen oder in schlechtem Allgemeinzustand sollte die Dosis verringert werden. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Präparat einnehmen, wenn Sie an einer Funktionsstörung der Nebenniere leiden. Ihre Behandlung sollte mit Vorsicht erfolgen.
    • Weitere Hinweise
      • Levomethadon kann bei längerer und wiederholter Anwendung eine körperliche und geistige Abhängigkeit sowie eine Gewöhnung mit Wirkungsverlust, sogenannte Toleranz, verursachen. Das Absetzen nach wiederholter Anwendung bzw. bei Opiatabhängigkeit oder die Verabreichung eines Opiatantagonisten (Stoff, der die Wirkung von Opiaten aufheben kann) lösen ein Entzugssyndrom aus.
      • Die Einnahme des Arzneimittels durch Personen, die nicht an die vermehrte bzw. regelmäßige Einnahme von Opioiden gewöhnt sind, ist lebensgefährlich und kann zum Tode durch Atemstillstand führen. Deshalb ist eine sichere Aufbewahrung des Arzneimittels insbesondere außerhalb der Reichweite von Kindern erforderlich.
      • Das Präparat ist ausschließlich zur Einnahme bestimmt. Das missbräuchlichem Spritzen in eine Vene führt zu Überdosierung und lebensbedrohenden Nebenwirkungen, wie z. B. Blutvergiftung, Venenentzündungen und Verschluss der Blutgefäße in der Lunge durch ein Blutgerinnsel.
      • Drogen- und Arzneimittelmissbrauch während der Substitutionsbehandlung können zu lebensbedrohlichen Zwischenfällen führen und müssen unbedingt vermieden werden.
      • Der Arzt wird regelmäßige Urinuntersuchungen durchführen, um einen eventuellen Drogenbeikonsum festzustellen.
      • Bei der Einnahme von Levomethadon ist zu beachten, dass Levomethadon etwa doppelt so wirksam ist wie das Razemat Methadon.
    • Kinder und Jugendliche
      • Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird wegen mangelnder klinischer Erkenntnisse zu Wirksamkeit und Unbedenklichkeit nicht empfohlen.
  • Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
    • Die Einnahme des Arzneimittel kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Eine missbräuchliche Anwendung zu Dopingzwecken kann zu einer Gefährdung Ihrer Gesundheit führen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Präparat kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol und bestimmten anderen Mitteln.
    • Die Entscheidung über die Fahrtüchtigkeit trifft in jedem Einzelfall der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Levomethadon passiert die Plazenta und geht in das Blut des ungeborenen Kindes über. Das Präparat kann während der Schwangerschaft nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch einen Arzt angewendet werden, vorzugsweise unter Aufsicht in einem darauf spezialisierten medizinischen Zentrum.
    • Aufgrund von Stoffwechselveränderungen im Verlauf der Schwangerschaft kann eine Dosiserhöhung notwendig sein, um die Wirksamkeit der Behandlung aufrechtzuerhalten. Mit Rücksicht auf das ungeborene Kind kann Ihr Arzt auch eine Teilung der Tagesdosis empfehlen. Die Langzeitanwendung während der Schwangerschaft kann zu Gewöhnung und Abhängigkeit des ungeborenen Kindes sowie zu Entzugserscheinungen nach der Geburt führen, die häufig eine stationäre Behandlung erfordern. Des Weiteren kann Levomethadon - vor oder während der Geburt gegeben - beim Neugeborenen zu Atemproblemen führen.
  • Stillzeit
    • Vom Stillen während der Behandlung wird abgeraten, da es in die Muttermilch übergeht. Ihr Arzt entscheidet, ob Sie stillen sollten.
  • Fortpflanzungsfähigkeit
    • Es wurde berichtet, dass Methadon bei männlichen Patienten unter Erhaltungstherapie zu sexuellen Funktionsstörungen führen kann.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Der tägliche Bedarf an Levomethadonhydrochlorid kann sich durch die Einnahme von anderen Arzneimitteln verändern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Anzeichen einer verstärkten Wirkung oder Entzugserscheinungen bemerken.
    • Folgende Arzneimittel dürfen nicht gleichzeitig mit Levomethadonhydrochlorid eingenommen werden:
      • Monoaminoxidase-Hemmer: Arzneimittel gegen Depressionen oder die Parkinson-Krankheit. Diese Arzneimittel müssen mindestens 14 Tage vor der Behandlung mit Levomethadonhydrochlorid abgesetzt werden. Ansonsten können lebensbedrohliche dämpfende oder erregende Wirkungen auf Atmung und Kreislauf auftreten.
      • Pentazocin, Buprenorphin: Arzneimittel gegen starke Schmerzen. Bei gleichzeitiger Anwendung mit Levomethadonhydrochlorid sind Entzugserscheinungen möglich. Buprenorphin darf frühestens 20 Stunden nach Absetzen Levomethadonhydrochlorid angewendet werden. Ausnahmsweise dürfen diese Arzneimittel gleichzeitig angewendet werden, wenn sie zur Behandlung einer Levomethadonhydrochlorid-Überdosierung dienen.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen/anwenden, da sie die Wirkung von Levomethadonhydrochlorid beeinflussen können:
      • Andere Arzneimittel, die bestimmte Hirnfunktionen (z. B. die Kontrolle der Atmung) dämpfen, wie
        • starke Schmerzmittel, einschließlich Opioide
        • bestimmte Arzneimittel gegen psychiatrische Beschwerden, deren Wirkstoffe meist auf „-azin" enden, wie Phenothiazin
        • Schlafmittel
        • Arzneimittel gegen Epilepsie, sogenannte Barbiturate, deren Wirkstoffe meist auf „-tal" enden, wie Phenobarbital
        • Narkosemittel oder
        • bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen, sogenannte trizyklische Antidepressiva (z. B. Trimipramin und Doxepin). Bei gleichzeitiger Anwendung kann es zu einer gegenseitigen Verstärkung der Wirkung auf die Hirnfunktionen kommen und somit z. B. zu Benommenheit oder zu fl acher und geschwächter Atmung. Halten Sie sich bitte genau an die Dosierungsempfehlungen Ihres Arztes.
      • Beruhigungs- und Schlafmittel, sogenannte Benzodiazepine (die meist auf „-zepam" enden, wie Diazepam, Flunitrazepam) und verwandte Arzneimittel (wie Zolpidem)
        • Die gleichzeitige Anwendung von Levomethadonhydrochlorid und Beruhigungsmitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel erhöht das Risiko für Schläfrigkeit,Atembeschwerden (Atemdepression), Koma und kann lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollte die gleichzeitige Anwendung nur in Betracht gezogen werden, wenn es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt.
        • Wenn Ihr Arzt jedoch Levomethadonhydrochlorid zusammen mit sedierenden Arzneimitteln verschreibt, sollten die Dosis und die Dauer der begleitenden Behandlung von Ihrem Arzt begrenzt werden. Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle sedierenden Arzneimittel, die Sie einnehmen und halten Sie sich genau an die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes.
        • Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die oben genannten Anzeichen und Symptome zu achten. Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn solche Symptome bei Ihnen auftreten
      • Bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen, sogenannte selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer („SSRI", z. B. Sertralin, Fluvoxamin, Fluoxetin und Paroxetin)
      • Arzneimittel gegen zu hohen Blutdruck (z. B. Reserpin, Clonidin, Urapidil und Prazosin)
      • Cimetidin, ein Arzneimittel zur Verringerung der Magensäurebildung
      • Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (z. B. Itraconazol, Ketoconazol, Voriconazol und Fluconazol)
      • Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (z. B. der Klassen I und III wie Amiodaron)
      • Anti-Baby-Pille
      • Carbamazepin und Phenytoin, Arzneimittel gegen Epilepsie
      • Arzneimittel gegen bestimmte bakterielle Erkrankungen, wie Rifampicin, sogenannte Makrolidantibiotika, Ciprofloxacin und Fusidinsäure -Johanniskrautpräparate
      • Spironolacton, ein Entwässerungsmittel (Diuretikum)
      • Arzneimittel, die die Vermehrung von HI-Viren hemmen (z. B. Efavirenz, Nevirapin, Nelfi navir, Ritonavir, Amprenavir, Didanosin, Stavudin und Zidovudin)
  • Einnahme zusammen mit Alkohol
    • Trinken Sie während der Einnahme keinen Alkohol. Alkohol kann die Wirkung unvorhersehbar verstärken und zu einer schwerwiegenden Vergiftung mit Anzeichen wie Benommenheit, flacher und geschwächter Atmung sowie Koma, auch mit tödlichem Ausgang, führen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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