Beipackzettel von Livazo 1 mg Filmtabletten einsehen

Art und Weise

  • Die Tabletten sind unabhängig von den Mahlzeiten unzerkaut mit Wasser einzunehmen. Sie können die Tabletten zu jeder Tageszeit einnehmen. Allerdings sollte die Einnahme jeden Tag möglichst zur gleichen Zeit erfolgen.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Dosierungsempfehlung
    • Die Anfangsdosis beträgt normalerweise einmal täglich 1 mg. Nach einigen Wochen kann Ihr Arzt gegebenenfalls die Dosis erhöhen. Die Höchstdosis beträgt für Erwachsene und Kinder über 10 Jahren 4 mg pro Tag.
    • Wenn Sie Leberprobleme haben, dürfen Sie pro Tag nicht mehr als 2 mg einnehmen.
  • Kinder und Jugendliche
    • Die Höchstdosis bei Kindern unter 10 Jahren beträgt 2 mg pro Tag.
    • Falls erforderlich, können die Tabletten unmittelbar vor der Einnahme in einem Glas Wasser aufgelöst werden, dann sollte das Glas zum Ausspülen ein weiteres Mal mit Wasser gefüllt und dieses Wasser sofort getrunken werden. Darf nicht in Fruchtsäften oder Milch aufgelöst werden.
    • Das Präparat wird bei Kindern unter 6 Jahren nicht empfohlen.
  • Was müssen Sie während der Einnahme sonst noch beachten
    • Wenn Sie ins Krankenhaus eingewiesen werden oder wegen einer anderen Erkrankung ärztlich behandelt werden, müssen Sie dem jeweils zuständigen Arzt mitteilen, dass Sie das Arzneimittel einnehmen.
    • Gegebenenfalls werden die Cholesterinwerte von Ihrem Arzt regelmäßig kontrolliert.
    • Sie dürfen das Präparat nicht ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Arzt eigenmächtig absetzen. Andernfalls können Ihre Cholesterinwerte wieder ansteigen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten, müssen Sie sich unverzüglich mit einem Arzt in Verbindung setzen oder das nächstgelegene Krankenhaus aufsuchen. Nehmen Sie dabei die Packung dieses Arzneimittels mit.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Es besteht kein Grund zur Besorgnis. Nehmen Sie einfach die nächste Dosis zur gewohnten Zeit ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält einen als Pitavastatin bezeichneten Wirkstoff. Dieser gehört zur Wirkstoffgruppe der Statine. Das Arzneimittel wird zur Einstellung der Blutfette angewendet und kann sowohl von Kindern ab 6 Jahren als auch von Erwachsenen eingenommen werden. Ein Ungleichgewicht der Blutfette, darunter insbesondere Cholesterin, kann in manchen Fällen zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.
  • Ihr Arzt hat Ihnen das Präparat verordnet, weil Ihre Blutfette aus dem Gleichgewicht geraten sind. Durch eine Umstellung Ihrer Ernährung und Änderung bestimmter Lebensgewohnheiten konnten Ihre Blutfette noch nicht ausreichend eingestellt werden. Ihre cholesterinsenkende Diät und die geänderten Lebensgewohnheiten sollten Sie unter der Einnahme auf jeden Fall beibehalten.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Pitavastatin, ein anderes Statin oder einen der sonstigen Bestandteile sind.
    • wenn Sie schwanger sind oder stillen.
    • wenn Sie schwanger werden können und keine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.
    • wenn Sie derzeit Leberprobleme haben.
    • wenn Sie Ciclosporin - ein nach einer Organtransplantation eingesetztes Mittel - anwenden.
    • wenn Sie an wiederkehrenden oder unerklärlichen Muskelschmerzen leiden.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei diesem Arzneimittel kann es zu folgenden Nebenwirkungen kommen:
  • Wenn Sie eine der folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen bemerken, müssen Sie das Präparat sofort absetzen und unverzüglich einen Arzt aufsuchen oder den Notarzt rufen - Sie benötigen unter Umständen dringend ärztliche Hilfe:
    • Allergische Reaktion - kann sich unter anderem äußern als: Atemnot, Anschwellen des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens, Schluckschwierigkeiten, starkes Hautjucken (mit Quaddelbildung).
    • Unerklärliche Muskelschmerzen oder Muskelschwäche, und zwar insbesondere dann, wenn Sie sich unwohl fühlen, Fieber haben oder Ihr Urin rotbraun verfärbt ist. Das Arzneimittel kann in seltenen Fällen (bei weniger als 1 von 1.000 Behandelten) unangenehme Nebenwirkungen auf die Muskulatur haben. Werden diese Erscheinungen nicht abgeklärt, kann es zu gravierenden gesundheitlichen Problemen, wie zum Beispiel zu einem krankhaften Muskelabbau (Rhabdomyolyse), kommen. Dieser kann Nierenprobleme nach sich ziehen.
    • Atemprobleme einschließlich hartnäckiger Husten und/oder Kurzatmigkeit oder Fieber.
    • Leberprobleme, die zu einer Gelbfärbung der Haut und Augen (Gelbsucht) führen können.
    • Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) mit starken Schmerzen im Bauch und Rücken.
  • Weitere Nebenwirkungen sind:
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Gelenk- oder Muskelschmerzen
      • Verstopfung, Durchfall, Verdauungsstörungen, Übelkeit
      • Kopfschmerzen.
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
      • Muskelkrämpfe
      • Schwächegefühl, Abgeschlagenheit oder Unwohlsein
      • Knöchel-, Fuß- oder Fingerschwellungen
      • Bauchschmerzen, Mundtrockenheit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Veränderungen des Geschmacksempfindens
      • Blutarmut mit Hautblässe, Schwächegefühl und/oder Atemnot
      • Juckreiz oder Hautausschlag
      • Ohrensausen
      • Schwindelgefühl, Schläfrigkeit oder Schlaflosigkeit (andere Schlafstörungen einschließlich Albträume)
      • Vermehrter Harndrang
      • Taubheitsgefühl und vermindertes Gefühl in Fingern, Zehen, Beinen und Gesicht
    • Selten (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen)
      • Hautrötung, rote juckende Hauterhabenheiten
      • Verminderung der Sehschärfe
      • Zungenschmerzen
      • Unangenehmes Gefühl oder Beschwerden im Magen
      • Brustvergrößerung bei Männern (Gynäkomastie)
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
      • Anhaltende Muskelschwäche
      • Lupus-ähnliches Syndrom (einschließlich Hautausschlag, Gelenkerkrankungen und Auswirkungen auf Blutzellen)
  • Weitere mögliche Nebenwirkungen
    • Gedächtnisverlust
    • Sexuelle Probleme
    • Depression
    • Diabetes. Die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes zu erkranken, steigt, wenn Sie hohe Blutzucker- oder Blutfettwerte haben, übergewichtig sind und an Bluthochdruck leiden. Ihr Arzt wird Sie während der Einnahme dieses Arzneimittels ggf. überwachen.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn:
    • Sie an schwerer Ateminsuffizienz (schweren Atemproblemen) leiden.
    • Sie jemals Nierenprobleme hatten.
    • Sie früher einmal Leberprobleme hatten. „Statine" können bei einigen wenigen Menschen die Leber schädigen. Normalerweise kontrolliert der Arzt vor und während der Behandlung die Leberfunktion anhand bestimmter Blutuntersuchungen.
    • Sie jemals Probleme mit der Schilddrüse hatten.
    • bei Ihnen selbst oder einem Verwandten Muskelerkrankungen bekannt sind.
    • es bei Ihnen früher einmal unter der Behandlung mit anderen cholesterinsenkenden Arzneimitteln (zum Beispiel Statinen oder Fibraten) zu Muskelproblemen gekommen ist.
    • Sie übermäßig große Mengen Alkohol konsumieren.
    • Sie ein Arzneimittel mit dem Namen Fusidinsäure (ein Arzneimittel gegen bakterielle Infektionen) einnehmen bzw. als Injektion verabreicht bekommen oder in den letzten 7 Tagen eingenommen bzw. als Injektion verabreicht bekommen haben. Die Kombination von Fusidinsäure mit diesem Präparat kann zu ernsthaften Muskelproblemen (Rhabdomyolyse) führen.
  • Wenn einer der genannten Umstände auf Sie zutrifft (oder Sie sich nicht sicher sind), sprechen Sie bitte vor der Einnahme mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Informieren Sie ebenfalls Ihren Arzt oder Apotheker, wenn bei Ihnen anhaltende Muskelschwäche auftritt. Zur Diagnose und Behandlung dieses Zustands sind möglicherweise weitere Untersuchungen und Arzneimittel notwendig.
  • Wenn Sie Diabetiker/in sind oder das Risiko besteht, dass Sie Diabetes entwickeln, wird Ihr Arzt Sie streng überwachen, während Sie dieses Arzneimittel einnehmen. Ein Risiko für die Entwicklung von Diabetes besteht, wenn Sie hohe Blutzuckerspiegel oder hohe Blutfettwerte haben, übergewichtig sind und an Bluthochdruck leiden.
  • Kinder und Jugendliche
    • Das Arzneimittel darf nicht an Kinder unter 6 Jahren verabreicht werden.
    • Vor der Einnahme müssen weibliche Jugendliche Beratung und Unterweisung zur Empfängnisverhütung erhalten.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Bei dem Arzneimittel ist nicht damit zu rechnen, dass Ihre Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Wenn Sie sich während der Behandlung aber benommen oder schläfrig fühlen, dürfen Sie sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen und keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, dürfen Sie das Arzneimittel nicht einnehmen. Wenn Sie versuchen schwanger zu werden, sprechen Sie vor der Einnahme mit Ihrem Arzt. Wenn Sie schwanger werden können, müssen Sie während der Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Wenn Sie während der Behandlung schwanger werden, müssen Sie das Arzneimittel sofort absetzen und umgehend einen Arzt aufsuchen. Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, wenn Sie schwanger sind oder stillen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel und pflanzliche Arzneimittel handelt. Manche Arzneimittel können sich gegenseitig so
      beeinflussen, dass sie nicht mehr richtig wirken..
    • Insbesondere müssen Sie Ihren Arzt oder Apotheker informieren, wenn Sie mit einem der folgenden Arzneimittel behandelt werden:
      • Andere, als „Fibrate" bezeichnete Arzneimittel - zum Beispiel Gemfibrozil und Fenofibrat.
      • Erythromycin, Fusidinsäure oder Rifampicin - bei Infektionen eingesetzte Antibiotika.
      • Warfarin oder jedes andere Blutverdünnungsmittel.
      • Als „Proteasehemmer" bezeichnete Arzneimittel gegen HIV (z. B. Ritonavir, Lopinavir, Darunavir, Atazanavir) und „nicht-nukleosidische Reverse-Transkriptase-Hemmer", kurz NNRTI (z. B. Efavirenz).
      • Niacin (Vitamin B3).
      • Wenn Sie derzeit Fusidinsäure einnehmen, um eine bakterielle Infektion zu behandeln, werden Sie dieses Arzneimittel vorübergehend nicht einnehmen können. Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, ab wann es wieder sicher ist die Behandlung fortzusetzen. Die Einnahme zusammen mit Fusidinsäure kann selten zu Muskelschwäche, Druckschmerzen oder Schmerzen (Rhabdomyolyse) führen.
      • Wenn Sie Arzneimittel einnehmen, welche die Wirkstoffe Glecaprevir und Pibrentasvir enthalten. Diese werden zur Behandlung der Hepatitis C angewendet. Der Arzt muss Ihre Dosis gegebenenfalls anpassen.
    • Wenn einer der genannten Umstände auf Sie zutrifft (oder Sie sich nicht sicher sind), sprechen Sie bitte vor der Einnahme mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
  • Bei Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Das Arzneimittel kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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