Beipackzettel von Lop-Dia 2 mg Tabletten einsehen

Art und Weise

  • Die Filmtabletten sollen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) eingenommen werden.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
    • Kinder über 8 Jahre
      • akuter Durchfall:
        • Anfangsdosis (einmalig zu Beginn der Behandlung): 1 Filmtablette
        • danach nach jedem ungeformten Stuhl: 1 Filmtablete
      • chronischer Durchfall: 1 Filmtablette
      • Tageshöchstdosis (über 24 Stunden): 4 Filmtabletten
    • Erwachsene
      • akuter Durchfall:
        • Anfangsdosis (einmalig zu Beginn der Behandlung): 2 Filmtabletten
        • danach nach jedem ungeformten Stuhl: 1 Filmtablete
      • chronischer Durchfall: 2 Filmtabletten
      • Tageshöchstdosis (über 24 Stunden): 8 Filmtabletten
    • Bei Kindern zwischen 2 und 8 Jahren beträgt die empfohlene Dosierung 0,04 mg Loperamidhydrochlorid pro kg Körpergewicht täglich. Hierfür stehen andere Darreichungsformen zur Verfügung.
  • Dauer der Anwendung
    • Wenn bei akuten Durchfällen 48 Stunden nach Behandlungsbeginn der Durchfall weiterhin besteht, sollten Sie das Arzneimittel nicht weiter einnehmen und einen Arzt aufsuchen.
    • Das Arzneimittel sollte ohne ärztliche Aufsicht nicht länger als 4 Wochen angewendet werden.
  • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung des Arzneimittels zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge des Arzneimittels eingenommen haben, als Sie sollten
    • Zeichen einer Überdosierung sind Verstopfung, Darmverschluss und Vergiftungserscheinungen des zentralen Nervensystems wie Krämpfe, Teilnahmslosigkeit, Schläfrigkeit, gesteigerte und unwillkürlich ablaufende Muskelbewegungen, Störung der Koordination von Bewegungsabläufen oder Herabsetzung der Atmung.
    • Beim Auftreten von Zeichen einer Überdosierung ist auf jeden Fall ein Arzt aufzusuchen.
      Dieser wird entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Die Behandlung richtet sich nach den Überdosierungserscheinungen und dem Krankheitsbild.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein Mittel gegen Durchfall.
  • Es wird angewendet
    • zur Behandlung der Beschwerden bei Durchfällen, sofern keine ursächliche Therapie zur Verfügung steht. Eine langfristige Anwendung bedarf der ärztlichen Verlaufsbeobachtung.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Loperamidhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile sind
    • bei Zuständen, bei denen eine Verlangsamung der Darmtätigkeit zu vermeiden ist, z. B. aufgetriebener Leib, Verstopfung und Darmverschluss
    • von Kindern bis 8 Jahre

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
    • sehr häufig mehr als 1 von 10 Behandelten
    • häufig weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
    • gelegentlich weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
    • selten weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
    • sehr selten weniger als 1 von 10.000 Behandelten
    • nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
  • Häufig: Kopfschmerzen
  • Gelegentlich: Müdigkeit, Schwindelgefühl, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Mundtrockenheit.
  • Selten: Überempfindlichkeitsreaktion wie Hautausschlag, Nesselsucht, Schwellung von Haut oder Schleimhäuten durch Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (angioneurotische Ödeme), Harnverhaltung.
  • Sehr selten: Schwere allergische Reaktion (anaphylaktischer Schock), schwere blasenbildende Hauterkrankung (toxisch epidermale Nekrolyse); Darmverschluss und Förderung der Ausbildung einer Dickdarmerweiterung als Komplikation z. B. einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (toxisches Megacolon).
  • Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Einnahme des Arzneimittels ist erforderlich
    • wenn Sie an Durchfällen leiden, die mit Fieber und blutigem Stuhl einhergehen
    • wenn Sie an einem akuten Schub einer entzündlichen Dickdarmerkrankung (Colitis ulcerosa) leiden
    • wenn Sie an Durchfällen leiden, die während oder nach der Einnahme von Antibiotika auftreten
  • Bei Durchfall kann es zu großen Flüssigkeits- und Salzverlusten kommen. Deshalb muss als wichtigste Behandlungsmaßnahme bei Durchfall auf Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten geachtet werden. Dies gilt insbesondere für Kinder.
  • Kinder
    • Kinder unter 2 Jahren dürfen nicht mit Loperamid-haltigen Arzneimitteln behandelt werden.
    • Bei Kindern zwischen 2 und 8 Jahren muss die Dosierung nach dem Körpergewicht berechnet werden. Aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes ist das Arzneimittel für diese Altersgruppe nicht geeignet. Hierfür stehen andere Darreichungsformen zur Verfügung.
  • Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
    • Sie dürfen das Arzneimittel nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen, wenn Sie an einer Lebererkrankung leiden oder durchgemacht haben, weil bei schweren Lebererkrankungen der Abbau von Loperamid verzögert sein kann.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Schwangerschaftshinweis

  • Da mit der Anwendung bei Schwangeren keine Erfahrungen vorliegen un der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht, sollten Sie dieses Arzneimittel n der Schwangerschaft und Stillzeit nicht einnehmen.

Wechselwirkungen

  • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
  • Wenn Sie Arzneimittel mit den Wirkstoffen Chinidin (Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen), Verapamil (Arzneimittel zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen) oder Ketoconazol (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen) einnehmen, können Anzeichen für eine Atemabflachung (Atemdepression) ausgelöst werden. Ebenfalls wurden Wechselwirkungen unter der Einnahme des HIV-Arzneimittels Ritonavir beobachtet.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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