Beipackzettel von Loperamid PUREN akut 2 mg Hartkapseln einsehen

Art und Weise

  • Die Kapseln sollten als Ganzes mit Wasser geschluckt werden.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Erwachsene, ältere Patienten und Jugendliche über 12 Jahren
    • Dosierung und Häufigkeit der Einnahme:
      • Nach dem ersten ungeformten Stuhl 2 Kapseln mit Wasser einnehmen. Nehmen Sie nach jedem weiteren ungeformten Stuhl eine Kapsel.
  • Rehydrationsbeutel sind separat erhältlich.
  • Nicht an Jugendliche unter 12 Jahren verabreichen.
  • Nehmen Sie nicht mehr als 6 Kapseln innerhalb von 24 Stunden ein.
  • Wenn die Symptome länger als 48 Stunden anhalten, beenden Sie die Einnahme der Kapseln und sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
  • Ersetzen Sie verlorene Flüssigkeit, indem Sie mehr Flüssigkeit trinken als üblich.
  • Überschreiten Sie nicht die angegebene Dosis.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Kontaktieren Sie Ihren Arzt oder die nächstgelegene Notaufnahme und nehmen Sie die Gebrauchsinformation mit.
    • Wenn Sie zu viel eingenommen haben, holen Sie bitte umgehend den Rat eines Arztes ein oder wenden Sie sich an ein Krankenhaus. Folgende Symptome können auftreten:
      • erhöhte Herzfrequenz, unregelmäßiger Herzschlag, Änderungen Ihres Herzschlags (diese Symptome können potenziell schwerwiegende, lebensbedrohliche Folgen haben), Muskelsteifheit, unkoordinierte Bewegungsabläufe, Schläfrigkeit, Pupillenverengung, Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder schwache Atmung, Ohnmacht.
    • Kinder reagieren stärker auf große Mengen des Arzneimittels als Erwachsene. Falls ein Kind zu viel einnimmt oder eines der oben genannten Symptome zeigt, rufen Sie sofort einen Arzt.
    • Hinweise für den Arzt im Falle einer Überdosierung
      • Anzeichen einer Überdosierung von Loperamidhydrochlorid können auch nach einer relativen Überdosierung aufgrund einer Leberfunktionsstörung auftreten. Die Behandlung richtet sich nach den Symptomen der Überdosierung und der klinischen Diagnose.
      • Während der ärztlichen Überwachung sollte eine EKG-Überwachung auf QT-Intervall-Verlängerung eingeleitet werden.
      • Beim Auftreten von ZNS-Symptomen nach Überdosierung kann versuchsweise der Opioid-Antagonist Naloxon als Gegenmittel verabreicht werden. Da Loperamid eine längere Wirkungsdauer als Naloxon hat, kann eine wiederholte Verabreichung von Naloxon erforderlich sein. Der Patient sollte daher mindestens 48 Stunden lang engmaschig überwacht werden, um ein mögliches (Wieder-)Auftreten von Überdosierungssymptomen zu erkennen.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Sie sollten dieses Arzneimittel nur nach den angegebenen Dosierungsanweisungen einnehmen. Wenn Sie die Einnahme vergessen haben, nehmen Sie eine Dosis nach dem nächsten ungeformten Stuhl ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, um eine vergessene Dosis nachzuholen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Dieses Arzneimittel enthält Loperamid, welches hilft Durchfall zu beenden, indem es den Stuhl fester macht und die Häufigkeit des Stuhlgangs reduziert.
  • Dieses Arzneimittel wird zur Behandlung von plötzlichen, kurzzeitigen (akuten) Durchfallanfällen bei Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahren angewendet.
  • Bitte beachten Sie, dass dieses Arzneimittel nur die Symptome von Durchfall lindert. Es ist wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um das in den ungeformten Stühlen verloren gegangene Wasser zu ersetzen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Loperamid oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie an Colitis (Entzündung des Dickdarms) oder an einer anderen entzündlichen Darmerkrankung, wie Colitis ulcerosa, leiden.
    • wenn Sie an schweren Durchfällen, die nach der Einnahme von Antibiotika auftreten, leiden.
    • wenn Sie an einem aufgeblähten Magen oder Bauch und/oder an Verstopfung leiden.
    • wenn Sie an akuter Dysenterie, deren Symptome unter anderem blutiger Stuhl und Fieber sind, leiden.
    • von Kindern unter 12 Jahren.
  • Wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft, wenden Sie sich an einen Arzt oder Apotheker.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen schwerwiegend wird, oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
  • Wenn eine der folgenden Nebenwirkungen bei Ihnen auftritt, beenden Sie die Einnahme dieses Arzneimittels und nehmen Sie sofort medizinische Hilfe in Anspruch:
    • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
      • Allergische Reaktionen einschließlich ungeklärten Keuchens, Kurzatmigkeit, Schwellungen im Gesicht und im Rachen
      • Bewusstlosigkeit oder Bewusstseinstrübung (Gefühl von Schwäche oder weniger Aufmerksamkeit)
      • Hautausschläge, die schwerwiegend sein können, einschließlich Blasenbildung und Hautabschälungen.
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
      • Oberbauchschmerzen, in den Rücken ausstrahlende Bauchschmerzen, Druckempfindlichkeit bei Berührung des Bauches, Fieber, schneller Puls, Übelkeit, Erbrechen, die Symptome einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (akute Pankreatitis) sein können
  • Andere Nebenwirkungen
    • Wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bekommen, beenden Sie die Einnahme dieses Arzneimittels und sprechen Sie mit Ihrem Arzt:
      • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
        • Kopfschmerzen, Schwindel
        • Übelkeit, Verstopfung, Blähungen
      • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
        • Müdigkeit, Schläfrigkeit
        • Schmerzen im Oberbauch, Erbrechen, Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Mundtrockenheit
        • Hautausschlag
      • Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
        • Juckreiz oder Nesselsucht
        • Pupillenverengung
        • Harnverhalt
        • Aufgeblähter Magen, ein Brennen im Mund, auf den Lippen oder der Zunge
        • Müdigkeit
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen,
      • wenn Sie AIDS haben und ersten Anzeichen eines aufgeblähten Bauches feststellen. Beenden Sie die Einnahme der Kapseln sofort und suchen Sie Ihren Arzt auf.
      • wenn Sie an einer Lebererkrankung leiden.
      • wenn Sie an schweren Durchfällen leiden, weil Ihr Körper mehr Flüssigkeit, Zucker und Salze als normal verliert.
      • wenn Sie seit über 48 Stunden an Durchfall leiden. Beenden Sie die Einnahme der Kapseln und suchen Sie Ihren Arzt auf.
      • wenn Sie an einem Darmverschluss leiden, beenden Sie die Einnahme der Kapseln und suchen Sie Ihren Arzt auf.
      • wenn Sie an einer Unverträglichkeit gegen bestimmte Zucker leiden, außer Ihr Arzt rät Ihnen dazu.
    • Nehmen Sie dieses Arzneimittel nur für die vorgesehene Anwendung ein. Nehmen Sie niemals mehr als die empfohlene Menge ein. Bei Patienten, die zu viel Loperamid, den Wirkstoff des Präparates, eingenommen haben, wurden schwerwiegende Herzprobleme berichtet (darunter Symptome eines schnellen oder unregelmäßigen Herzschlags).
    • Kinder
      • Nicht für Kinder unter 12 Jahren empfohlen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Dieses Arzneimittel kann zu Schwindel, Müdigkeit oder Schläfrigkeit führen.
    • Sie können auch das Bewusstsein verlieren, sich schwach fühlen oder weniger aufmerksam. Wenn Sie betroffen sind, fahren Sie nicht und bedienen Sie keine Maschinen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Die Anwendung von diesem Arzneimittel sollte während der Schwangerschaft vermieden werden, insbesondere während des ersten Trimesters der Schwangerschaft.
  • Stillzeit
    • Nehmen Sie dieses Arzneimittel nicht ein, wenn Sie stillen, da geringe Mengen des Wirkstoffes in die Muttermilch übergehen können.
    • Fragen Sie Ihren Arzt nach einer geeigneten Behandlung.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
      • Ritonavir (Mittel zur Behandlung einer HIV-Infektion)
      • Chinidin (Mittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen oder Malaria)
      • Orales Desmopressin (Mittel zur Behandlung von vermehrtem Harnlassen)
      • Itraconazol, Ketoconazol (Mittel zur Behandlung einer Pilzinfektion)
      • Gemfibrozil (Mittel zur Behandlung erhöhter Blutfette)
      • Anticholinergika
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt bevor Sie das Arzneimittel einnehmen, wenn Sie einen oder mehrere der oben genannten Wirkstoffe einnehmen.
    • Es ist zu erwarten, dass Arzneimittel mit einem ähnlichen Wirkmechanismus wie Loperamid dessen Wirkung verstärken können und Arzneimittel, die die Magen-Darm-Passage beschleunigen, dessen Wirkung verringern können.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Sie können das Präparat zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken einnehmen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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