Beipackzettel von MCP-ratiopharm 10mg Zäpfchen einsehen

Art und Weise

  • Die Zäpfchen sind in den After einzuführen.
  • Sie müssen nach jeder Metoclopramid-Anwendung selbst im Fall von Erbrechen und dem Abstoßen des Arzneimittels mindestens 6 Stunden warten, bevor Sie die nächste Dosis anwenden, um eine Überdosis zu vermeiden.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
    • Sämtliche Indikationen (erwachsene Patienten)
      • Die empfohlene Einzeldosis beträgt 10 mg und kann bis zu dreimal täglich gegeben werden.
      • Die maximale empfohlene Dosis pro Tag beträgt 30 mg oder 0,5 mg / kg Körpergewicht.
      • Die maximale empfohlene Behandlungsdauer beträgt 5 Tage.
    • Ältere Personen
      • Eine Reduzierung der Dosis kann in Abhängigkeit von der Nieren- und Leberfunktion sowie vom allgemeinen Gesundheitszustand erforderlich sein.
    • Erwachsene mit Störung der Nierenfunktion
      • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Nierenprobleme haben. Die Dosis muss reduziert werden, wenn Sie eine mäßige bis schwere Nierenfunktionsstörung haben.
    • Erwachsene mit Störung der Leberfunktion
      • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Leberprobleme haben. Die Dosis muss reduziert werden, wenn Sie eine schwere Leberfunktionsstörung haben.
      • Andere pharmazeutische Formen/Stärken können für diese Patientengruppen besser für die Anwendung der empfohlenen Dosis geeignet sein.
    • Kinder und Jugendliche
      • Metoclopramid darf nicht bei Kindern unter 1 Jahr angewendet werden.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt oder Apotheker. Sie können unter unkontrollierbaren Bewegungen leiden (extrapyramidale Erkrankung), sich schläfrig fühlen, Schwierigkeiten mit Ihrem Bewusstsein haben, verwirrt sein und Halluzinationen und Herzprobleme bekommen.
    • Falls erforderlich, kann Ihr Arzt diese Symptome behandeln.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein Mittel gegen Erbrechen (Antiemetikum). Es enthält einen Wirkstoff mit der Bezeichnung „Metoclopramid". Dieser wirkt in dem Teil Ihres Gehirns, der Sie davor schützt, dass Ihnen schlecht wird (Übelkeit) oder Sie sich übergeben müssen (Erbrechen).
  • Es wird bei Erwachsenen angewendet:
    • zur Vorbeugung von nach einer Chemotherapie verzögert auftretender Übelkeit und verzögert auftretendem Erbrechen
    • zur Vorbeugung gegen Übelkeit und Erbrechen, die durch Strahlentherapie verursacht werden.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden
    • wenn Sie allergisch gegen Metoclopramid oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie Blutungen, Einengungen oder einen Riss (Perforation) in Ihrem Magen oder Darm haben.
    • wenn bei Ihnen ein seltener Tumor in der Nebenniere vermutet wird oder nachgewiesen wurde (Phäochromozytom).
    • wenn Sie unwillkürliche Muskelkrämpfe (Spätdyskinesie) haben oder jemals hatten, die medikamentös behandelt wurden.
    • wenn Sie an Epilepsie leiden.
    • wenn Sie an der Parkinson-Krankheit leiden.
    • wenn Sie Levodopa (ein Wirkstoff gegen die Parkinson-Krankheit) oder dopaminerge Wirkstoffe einnehmen.
    • wenn Sie abnorme Blutfarbstoffwerte (Methämoglobinämie) oder einen NADHCytochrom-b5-Reduktase-Mangel haben oder jemals hatten.
    • wenn Sie kürzlich eine Entzündung und/oder Blutung in Ihrem After (Anus oder Mastdarm) hatten,
    • wenn Sie jünger als 18 Jahre alt sind.
  • Geben Sie das Präparat nicht Kindern unter 1 Jahr.
  • Wenden Sie das Arzneimittel nicht an, wenn irgendeine der oben genannten Situationen auf Sie zutrifft. Sollten Sie sich nicht sicher sein, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie die Zäpfchen anwenden.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Brechen Sie die Behandlung ab und sprechen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie während der Anwendung des Arzneimittels eins der folgenden Anzeichen bemerken:
    • unkontrollierbare Bewegungen (häufig unter Einbeziehung des Kopfes oder des Nackens). Dies kann bei Kindern und jungen Erwachsenen und besonders dann auftreten, wenn hohe Dosierungen angewendet werden. Diese Anzeichen treten normalerweise zu Beginn der Behandlung auf und können selbst nach nur einer einzigen Anwendung auftreten. Diese Bewegungen enden, wenn sie ordnungsgemäß behandelt werden.
    • hohes Fieber, hoher Blutdruck, Krämpfe, Schweißausbruch, vermehrte Speichelbildung. Dies können Anzeichen für eine Erkrankung mit der Bezeichnung neuroleptisches malignes Syndrom sein.
    • Jucken oder Hautausschlag, Schwellung des Gesichts, der Lippen oder des Halses, Schwierigkeiten beim Atmen. Dies können Anzeichen einer allergischen Reaktion sein, die möglicherweise schwerwiegend ist.
  • Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10)
    • Gefühl von Schläfrigkeit
  • Häufig (1 bis 10 Behandelte von 100)
    • Depression
    • unkontrollierbare Bewegungen wie Ticks, Zittern, Drehbewegungen oder Muskelkontraktionen (Steifheit, Starre)
    • Ähnliche Symptome wie bei der Parkinson-Krankheit (Starre, Tremor)
    • Gefühl von Ruhelosigkeit
    • Abnahme des Blutdrucks (insbesondere bei intravenöser Anwendung)
    • Durchfall
    • Schwächegefühl
  • Gelegentlich (1 bis 10 Behandelte von 1.000)
    • erhöhter Spiegel eines Hormons namens Prolaktin, das milchige Absonderungen aus der Brustdrüse bei Männern und nicht stillenden Frauen auslösen kann
    • Störung der Regelblutung
    • Halluzination
    • Bewusstseinsstörungen
    • Langsamer Herzschlag (besonders bei intravenöser Anwendung)
    • Allergie
  • Selten (1 bis 10 Behandelte von 10.000)
    • Zustand der Verwirrtheit
    • Krampfanfälle (besonders bei epileptischen Patienten)
  • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
    • abnorme Blutfarbstoffwerte (Hämoglobin): kann die Farbe der Haut verändern
    • abnormes Wachstum von Brüsten (Gynäkomastie)
    • unfreiwillige Muskelkrämpfe nach längerer Anwendung, besonders bei älteren Patienten
    • hohes Fieber, hoher Blutdruck, Krampfanfälle, Schweißausbruch, vermehrte Speichelbildung. Dies können Anzeichen für eine Erkrankung mit der Bezeichnung malignes neuroleptisches Syndrom sein
    • Veränderungen des Herzschlags, die im Elektrokardiogramm (EKG-Untersuchung) erkennbar sind
    • Herzstillstand (besonders bei der Anwendung als Injektion)
    • Schock (starker Blutdruckabfall) (besonders bei der Anwendung als Injektion)
    • Ohnmacht (besonders bei intravenöser Gabe)
    • allergische Reaktion, die schwerwiegend sein kann (besonders bei intravenöser Verabreichung)
    • sehr hoher Blutdruck
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie das Präparat anwenden, wenn:
      • Sie schon einmal einen abnormen Herzschlag (QT-Intervall-Verlängerung) oder andere Herzprobleme hatten.
      • Sie Probleme mit den Salzspiegeln (Kalium, Natrium und Magnesium) in Ihrem Blut haben.
      • Sie andere Arzneimittel einnehmen oder anwenden, die Auswirkungen auf Ihren Herzschlag haben.
      • Sie an Erkrankungen des Nervensystems leiden.
      • Sie Probleme mit der Leber oder den Nieren haben. Es kann erforderlich sein, die Dosis zu reduzieren.
    • Ihr Arzt kann Blutuntersuchungen durchführen, um die Blutfarbstoffspiegel (Hämoglobinspiegel) Ihres Blutes zu prüfen. In Fällen abnormer Werte (Methämoglobinämie) muss die Behandlung sofort und dauerhaft abgebrochen werden.
    • Sie müssen nach jeder Metoclopramid-Anwendung selbst im Fall von Erbrechen und dem Abstoßen des Arzneimittels mindestens 6 Stunden warten, bevor Sie die nächste Dosis anwenden, um eine Überdosis zu vermeiden.
    • Aufgrund des Risikos unwillkürlicher Muskelkrämpfe dürfen Sie die maximal 3-monatige Behandlungsdauer nicht überschreiten.
    • Kinder und Jugendliche
      • Bei Kindern und jungen Erwachsenen können unkontrollierbare Bewegungen (extrapyramidale Erkrankung) auftreten. Das Arzneimittel darf aufgrund des erhöhten Risikos unkontrollierbarer Bewegungen nicht bei Kindern unter 1 Jahr angewendet werden.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Nach der Anwendung des Präparates fühlen Sie sich eventuell schläfrig, schwindlig, oder es können unkontrollierbare Bewegungsstörungen (Dyskinesie) auftreten, wie Zittern, Zuckungen und Krümmung sowie eine ungewöhnliche Muskelspannung mit abnormer Körperhaltung (Dystonie). Dies kann Ihre Sehkraft beeinträchtigen und auch Ihre Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, einschränken.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Falls notwendig kann das Arzneimittel während der Schwangerschaft eingenommen werden. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Ihnen dieses Arzneimittel gegeben werden sollte oder nicht.
  • Stillzeit
    • Das Präparat wird nicht empfohlen, wenn Sie stillen, da Metoclopramid in die Muttermilch übergeht und Auswirkungen auf Ihr Baby haben kann.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Der Grund hierfür ist, dass andere Arzneimittel die Wirkungsweise des Präparates beeinflussen können oder dass das Präparat Auswirkungen auf die Wirkung der anderen Arzneimittel haben kann.
    • Dazu gehören:
      • Levodopa und andere Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit
      • Anticholinergika (Arzneimittel zur Linderung von Magenkrämpfen oder Spasmen)
      • Morphinderivate (Arzneimittel zur Behandlung starker Schmerzen)
      • Arzneimittel mit dämpfender Wirkung auf das Nervensystem
      • sämtliche anderen Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen
      • Digoxin (Arzneimittel zur Behandlung von Herzschwäche)
      • Ciclosporin (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Störungen des Immunsystems
      • Mivacurium und Suxamethonium (Arzneimittel zur Relaxation der Muskeln)
      • Fluoxetin und Paroxetin (Arzneimittel zur Behandlung von Depression)
  • Anwendung zusammen mit Alkohol
    • Während der Behandlung mit Metoclopramid muss auf Alkoholkonsum verzichtet werden, da dieser die dämpfende Wirkung des Präparates erhöht.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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