Beipackzettel von Medivitan iM mit Lidocain Injektionslösung einsehen

Art und Weise

  • Zur intramuskulären Injektion.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt:
    • 2x pro Woche eine Dosis intramuskulär injizieren und diese Therapie über 4 Wochen durchführen (insgesamt 8 Injektionen).
  • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von diesem Präparat zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt, der Sie über weitere Maßnahmen informieren wird.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Ein nicht behandelter Vitaminmangel kann zu klinischen Folgeschäden führen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Vitaminpräparat.
  • Das Präparat wird angewendet bei kombiniertem Mangel an Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure, der ernährungsmäßig nicht behoben werden kann.
  • Ein Mangel an Vitamin B6, B12 und Folsäure kann auftreten
    • bei Fehl- und Mangelernährung, insbesondere im höheren Lebensalter oder im reduzierten Allgemeinzustand (z.B. Kachexie).
    • bei mangelnder Resorption infolge atrophischer Gastritis, chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen, Zustand nach Magen-Darmresektion.
    • bei erhöhtem Bedarf, insbesondere während der Schwangerschaft und Stillzeit oder Kachexie oder Strahlen- oder Chemotherapie, bei erhöhtem Umsatz im Knochenmark bei chronischen Hämolysen oder nach starken Blutverlusten.
    • nach Medikamenteneinnahme (von z.B. Antiepileptika, Theophyllin, Thiaziden, Folsäure-Antagonisten, oralen Kontrazeptiva) oder Alkoholabusus.
  • Der Mangel an Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure führt zu
    • neurologischen und psychiatrischen Störungen, Neuritiden.
    • erhöhten Werten von Homocystein.
  • Bei isolierten Mangelzuständen sollte jeweils gezielt das fehlende Vitamin substituiert werden. Es muss jedoch bedacht werden, dass in diesem Fall die Gabe eines einzelnen Vitamins im C1-Stoffwechsel zu einem erhöhten Umsatz der beiden anderen führen kann. Sollte daher bei entsprechender Symptomatik eine Mangelversorgung mit einem Vitamin nicht sicher ausgeschlossen sein, so kann ein Therapieversuch mit der fixen Kombination durchgeführt werden.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Pyridoxinhydrochlorid, Hydroxocobalaminhydrochlorid, Folsäure oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • bei Vorliegen einer entzündlichen Gewebsveränderung im Applikationsgebiet.
    • bei Verdacht auf Folsäureüberempfindlichkeit.
    • bei Überempfindlichkeiten gegen Lokalanaesthetika vom Amid-Typ.
    • bei Megaloblastenanämie infolge eines isolierten Vitamin B12-Mangels.
    • bei isoliertem Folsäuremangel.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Mögliche Nebenwirkungen
    • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10000 Behandelten betreffen) wurde bei parenteraler Anwendung von Hydroxocobalamin über Akne, ekzematöse und urtikarielle Arzneimittelreaktionen sowie über anaphylaktische bzw. anaphylaktoide Reaktionen berichtet.
    • Sehr selten können allergische Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautreaktionen, Urtikaria, Schockzustände) auf Folsäure oder Lidocain auftreten. Lidocain kann bei Überdosierung zu Krampfanfällen und Herzrhythmusstörungen führen.
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen) kann es zu lokalen Unverträglichkeitsreaktionen kommen. Folsäure kann gelegentlich in hohen Dosen zu gastrointestinalen Störungen führen.
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Bei Folsäure schwere allergische Reaktion (anaphylaktische Reaktion)
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel anwenden.
    • Die Injektion muss langsam, tief intramuskulär erfolgen. Die Injektionsseite ist bei jeder Injektion zu wechseln. Ampulle mit roter Flüssigkeit (Injektionslösung I) enthält Lidocain. Ausschließlich intramuskulär (i.m.), nicht intravenös (i.v.) applizieren!
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Aufgrund des Gehaltes von Lidocain in dem Präparat sollten Sie dieses Arzneimittel in der Schwangerschaft nur anwenden, wenn Ihr behandelnder Arzt dies für unbedingt erforderlich hält.
  • Stillzeit
    • Lidocain, ein Inhaltsstoff von diesem Arzneimittel geht in geringer Menge in die Muttermilch über, jedoch ist eine Gefährdung des Säuglings unwahrscheinlich.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
    • Therapeutische Dosen von Pyridoxinhydrochlorid können die Wirkung von L-Dopa abschwächen. Es bestehen Wechselwirkungen mit INH, D-Penicillamin, Cycloserin. Die Wirkungen von Folsäureantagonisten können durch das Arzneimittel abgeschwächt bis aufgehoben werden. Die Metabolisierungsrate von Lidocain wird durch Morphin-ähnliche Analgetika verringert. Lidocain schwächt im Applikationsgebiet die Sulfonamidwirkung ab.
    • Zunahme der Krampfbereitschaft unter antikonvulsiver Therapie, insbesondere bei Anwendung hoher Dosen Folsäure.

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Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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