Beipackzettel von Mesavancol 1200mg magensaftresist.Retardtabl. einsehen

Art und Weise

  • Denken Sie daran, die Tabletten täglich zur gleichen Zeit mit dem Essen einzunehmen. Die Tabletten müssen ganz geschluckt und dürfen weder zerdrückt noch gekaut werden.
  • Achten Sie während der Behandlung mit diesem Arzneimittel darauf, genügend Flüssigkeit aufzunehmen, um gut hydriert zu bleiben. Dies ist besonders wichtig nach starkem oder länger anhaltendem Erbrechen und/oder Durchfällen, hohem Fieber oder starkem Schwitzen.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis für Erwachsene beträgt 2,4 bis 4,8 g (zwei bis vier Tabletten) einmal täglich bei akuten Fällen von Colitis ulcerosa. Bei Einnahme der täglichen Höchstdosis von 4,8 g ist nach einer 8-wöchigen Behandlungsphase eine Überprüfung notwendig. Sobald sich Ihre Symptome gebessert haben bzw. um ein erneutes Auftreten zu verhindern, sollte Ihr Arzt Ihnen täglich 2,4 g (zwei Tabletten) verordnen.
  • Für Kinder und Jugendliche mit einem Gewicht von mehr als 50 kg und ab einem Alter von 10 Jahren beträgt die empfohlene Dosis bei akuten Fällen von Colitis ulcerosa (in den ersten 8 Behandlungswochen) 2,4 g bis 4,8 g (zwei bis vier Tabletten) einmal täglich. Um ein erneutes Auftreten von Colitis ulcerosa bei Kindern und Jugendlichen mit einem Gewicht von mehr als 50 kg und ab einem Alter von 10 Jahren zu verhindern, beträgt die empfohlene Dosis 2,4 g (zwei Tabletten) einmal täglich.
  • Wegen fehlender Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten wird die Verabreichung des Arzneimittels bei Kindern und Jugendlichen mit einem Gewicht von 50 kg oder weniger und bei Kindern unter 10 Jahren nicht empfohlen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie zuviel eingenommen haben, können folgende Symptome auftreten: Tinnitus (Klingeln in den Ohren), Schwindel, Kopfschmerzen, Verwirrung, Benommenheit, Kurzatmigkeit, übermäßiger Wasserverlust (im Zusammenhang mit Schwitzen, Durchfall und Erbrechen), niedrige Blutzuckerwerte (was zu Benommenheit führen kann), schnelle Atmung, Veränderungen der Blutchemie und erhöhte Körpertemperatur.
    • Wenn Sie zu viele Tabletten eingenommen haben, kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt, Apotheker oder die Notfallstation. Nehmen Sie die Arzneimittelpackung mit.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Es ist wichtig, die Tabletten täglich einzunehmen, auch wenn Sie keine Colitis-ulcerosa-Beschwerden haben. Bitte die verordnete Therapie stets zu Ende führen.
    • Wenn Sie vergessen haben, die Tabletten einzunehmen, fahren Sie am nächsten Tag mit der gewöhnlichen Einnahme fort. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Pharmakotherapeutische Gruppe: Aminosalicylsäure und ähnliche Wirkstoffe.
  • Das Arzneimittel mit Langzeitfreisetzung enthält den Wirkstoff Mesalazin, ein entzündungshemmendes Arzneimittel zur Behandlung von Colitis ulcerosa.
  • Colitis ulcerosa ist eine Erkrankung des Kolons (Dickdarm) und des Rektums (Mastdarm) mit geröteter und geschwollener (entzündeter) Darmschleimhaut, bei der häufige und blutige Stuhlgänge, begleitet von Magenkrämpfen, auftreten.
  • Wird das Präparat für einen akuten Fall von Colitis ulcerosa verabreicht, entfaltet sich seine Wirkung im gesamten Kolon und Rektum zur Behandlung der Entzündung und Eindämmung der Symptome. Die Tabletten können auch zur Vorbeugung eines erneuten Auftretens von Colitis ulcerosa eingenommen werden.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen die so genannte Salicylat-Arzneimittelfamilie (einschließlich Aspirin) sind
    • wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Mesalazin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
    • wenn Sie an einer schweren Nieren- oder Lebererkrankung leiden

Nebenwirkungen

  • Informieren Sie Ihren Arzt umgehend
    • wenn bei Ihnen Krämpfe, heftige Magenschmerzen, blutiger und übermäßiger Stuhlgang (Durchfall), Fieber, Kopfschmerz oder Ausschlag auftreten. Diese Symptome können auf eine akute Unverträglichkeitsreaktion hinweisen, die bei akuter Colitis ulcerosa auftreten kann. Dabei handelt es sich um einen ernsten Zustand, der - wenn er auch selten ist - dazu führt, dass Ihre Behandlung umgehend abgebrochen werden muss.
    • wenn bei Ihnen unerklärliche Blutergüsse (ohne Verletzung), Ausschlag, Anämie (Müdigkeit, Schwäche und Blässe, vor allem an Lippen, Nägeln und der Innenseite der Augenlider), Fieber (erhöhte Körpertemperatur), Halsschmerzen oder ungewöhnliche Blutungen (z. B. Nasenbluten) auftreten.
    • wenn bei Ihnen rötliche, nicht erhabene, zielscheibenartige oder kreisförmige Flecken am Rumpf, häufig mit Blasenbildung in der Mitte, Abschälen der Haut, Geschwüre in Mund, Rachen und Nase sowie an den Genitalien und Augen auftreten. Diesen schweren Hautreaktionen gehen mitunter Fieber und/oder grippeähnliche Symptome voraus.
    • wenn Sie eine allergische Schwellung von Zunge, Lippen und Augenregion entwickeln.
    • wenn bei Ihnen ein erhöhter Hirndruck auftritt, der zu Kopfschmerzen führt, welche hinter den Augen beginnen und sich bei Bewegung der Augen verstärken können, in Verbindung mit verschwommenem oder getrübtem Sehen, Doppeltsehen, Sehen von Lichtblitzen, Schwierigkeiten beim seitlichen Sehen und kurzzeitigem oder dauerhaftem Sehverlust. Diese Symptome können mit Schwindelgefühl, Übelkeit, Erbrechen und Klingeln in den Ohren einhergehen.
  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
    • Häufige Nebenwirkungen, die bei weniger als 1 von 10 Patienten auftraten, sind:
      • Kopfschmerzen, Blutdruckschwankungen, Blähungen (Flatulenz), Übelkeit (Unwohlsein), Völlegefühl oder Magenschmerzen, zu Bauchschmerzen oder Durchfall führende Entzündung, Durchfall, Verdauungsstörungen, Erbrechen, auffällige Leberfunktionswerte, Juckreiz, Hautausschlag, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Kraftlosigkeit, Erschöpfung (extremes Müdigkeitsgefühl), Fieber (erhöhte Temperatur).
    • Gelegentliche Nebenwirkungen, die bei weniger als 1 von 100 Patienten auftraten, sind:
      • Verminderung der Blutplättchenzahl und, dadurch bedingt, erhöhtes Risiko für Blutungen und Blutergüsse (blaue Flecken), Schwindel- oder Müdigkeitsgefühle; Zittern oder Schütteln; Ohrenschmerzen; Herzrasen; Halsschmerzen; Bauchspeicheldrüsenentzündung (begleitet von Oberbauch- und Rückenschmerzen sowie Übelkeit); Rektumpolypen (nicht-kanzeröse Geschwulst im Mastdarm, die Verstopfung und Blutungen verursacht); Akne; Haarausfall; Muskelschmerzen; Nesselsucht; Gesichtsschwellungen.
    • Seltene Nebenwirkungen, die bei weniger als 1 von 1000 Patienten auftraten, sind:
      • Nierenversagen, starke Abnahme der weißen Blutkörperchen, die zu einem höheren Infektionsrisiko führt; erhöhte Empfindlichkeit Ihrer Haut gegenüber Sonnenlicht und ultravioletter (UV-)Strahlung (Photosensitivität).
    • Bei den folgenden berichteten Nebenwirkungen ist nicht genau bekannt, wie häufig sie auftraten:
      • Hochgradige Abnahme der Blutzellen, was zu Schwäche oder Blutergüssen führen kann; Verringerung der Blutkörperchen; allergische Reaktion (Überempfindlichkeit); schwerwiegende allergische Reaktion, die zu Atemnot oder Schwindel führt; schwerwiegende Erkrankung mit Blasenbildung (die möglicherweise zum Abschälen der Haut und nachfolgender Entwicklung schmerzhafter, wunder Stellenführen) an Haut, Mund, Augen und Genitalien; allergische Reaktion, die Hautausschlag, Fieber und Entzündung innerer Organe verursacht; Neuropathie (abnormale oder beschädigte Nerven, welche ein Gefühl von Taubheit und Kribbeln vermitteln); Entzündung des Herzens und des Herzbeutels; Lungenentzündung; Atemnot oder pfeifende Atemgeräusche; Gallensteine; Hepatitis (Entzündung der Leber, die zu Grippe-ähnlichen Symptomen und Gelbsucht führt); Hepatotoxizität (Leberschädigung, die sich in abnormalen Leberwerten zeigen kann); allergische Schwellung von Zunge, Lippen und Augenregion; Hautrötung; Hautausschlag (typischerweise im Gesicht), Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenlicht in Verbindung mit Gelenkschmerzen, Arthritis, Erschöpfung und allgemeinem Unwohlsein; Nierenerkrankungen (wie z. B. Nierenentzündungen und -vernarbungen); Nierensteine und damit verbundene Schmerzen; nicht dauerhafte Abnahme der Spermienproduktion.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen,
      • wenn Sie an einer Nieren- oder Lebererkrankung leiden
      • wenn Sie im Vorfeld an einer Herzentzündung litten (die das Resultat einer Infektion des Herzens sein kann)
      • wenn Sie nach der Anwendung von diesem Arzneimittel schon einmal einen schweren Hautausschlag oder Hautabschälungen, Blasenbildung und/oder wunde Stellen im Mund hatten
      • wenn Sie allergisch gegen Sulfasalazin sind (ein anderes Arzneimittel, das zur Behandlung von Colitis ulcerosa verwendet wird)
      • wenn Sie an einer Verengung bzw. Blockade des Magens oder Darms leiden
      • wenn Sie an einer Lungenerkrankung leiden
    • Ihr Arzt kann vor Therapiebeginn und regelmäßig während der Behandlung mithilfe von Urin- und Blutproben Ihre Nieren- und Leberfunktion sowie den Zustand Ihres Blutes überprüfen.
    • Die Anwendung des Präparates kann zur Bildung von Nierensteinen führen. Die Symptome können Flankenschmerzen und Blut im Urin umfassen. Achten Sie darauf, während der Behandlung eine ausreichende Menge an Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
    • Es wurde über schwere Hautreaktionen, einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse, im Zusammenhang mit der Behandlung mit diesem Arzneimittel berichtet. Brechen Sie unverzüglich die Anwendung von diesem Arzneimittel ab und begeben Sie sich umgehend in ärztliche Behandlung, wenn Sie eines oder mehrere der in der Kategorie "Nebenwirkungen" beschriebenen Symptome im Zusammenhang mit diesen schwerwiegenden Hautreaktionen bei sich bemerken.
    • Kinder und Jugendliche
      • Das Präparat wird nicht zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen mit einem Gewicht von 50 kg oder weniger und nicht bei Kindern unter 10 Jahren empfohlen, da keine Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit für diese Altersgruppe vorliegen.
  • Beeinträchtigung der Ergebnisse von Labortests
    • Vor der Durchführung von Urintests müssen Sie dem Arzt oder der medizinischen Fachkraft mitteilen, dass Sie dieses Arzneimittel anwenden oder kürzlich angewendet haben, da es einige Testergebnisse beeinflussen kann.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es wird nicht erwartet, dass das Präparat Ihre Verkehrstüchtigkeit bzw. das Bedienen von Maschinen beeinträchtigt.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
  • Weil Mesalazin in die Plazenta übergeht und in kleinen Mengen in die Muttermilch abgegeben wird, dürfen Sie das Arzneimittel während der Schwangerschaft oder Stillzeit nur dann anwenden, wenn Ihr Arzt es Ihnen verordnet hat. SchädlicheWirkungen [einschließlich niedriger Anzahl der Blutkörperchen (weiße Blutkörperchen, rote Blutkörperchen und Blutplättchen)] wurden bei Säuglingen berichtet, deren Mütter während der Schwangerschaft das Präparat eingenommen hatten. Bei gestillten Säuglingen, deren Mütter das Präparat einnahmen, wurde über Durchfall berichtet.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Studien haben gezeigt, dass das Präparat die Wirkung der folgenden zur Behandlung von Infektionen verwendeten Antibiotika nicht beeinträchtigt: Amoxicillin, Metronidazol und Sulfamethoxazol.
    • Das Präparat kann jedoch Wechselwirkungen mit einigen anderen Arzneimitteln haben. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
      • Mesalazin oder Sulfasalazin (zur Behandlung von Colitis ulcerosa)
      • Nichtsteroidale, entzündungshemmende Arzneimittel (z. B. Aspirin-, Ibuprofen- oder Diclofenac-haltige Arzneimittel)
      • Azathioprin oder 6-Mercaptopurin oder andere Arzneimittel, von denen bekannt ist, dass sie die Funktion Ihres Knochenmarks beeinflussen (sogenannte "Immunsuppressiva"; Arzneimittel, welche die Aktivität des Immunsystems Ihres Körpers vermindern). Knochenmark ist die Substanz in Ihren Knochen, die Blutzellen bildet.
      • Antikoagulantien vom Cumarintyp (Arzneimittel, welche die Gerinnungszeit des Blutes verlängern), z. B. Warfarin
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Das Präparat sollte täglich zur gleichen Zeit mit dem Essen eingenommen werden. Die Tabletten müssen im Ganzen geschluckt und dürfen weder zerdrückt noch gekaut werden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

Melden Sie Ihre Erfahrung - in nur 2 Minuten.