Beipackzettel von Metopiron 250mg Weichkapseln einsehen

Art und Weise

  • Einzeldosis-Kurztest (Prüfung der Hypophysenfunktion):
    • Sie nehmen die Kapsel(n) zusammen mit Jogurt oder Milch gegen Mitternacht ein. Am nächsten Morgen wird dann eine Blutprobe genommen, die Ihr Arzt prüft.
  • Mehrfachdosis-Test (Prüfung der Hypophysenfunktion und zur Diagnose einer speziellen Art des Cushing-Syndroms):
    • Vierundzwanzig Stunden vor der Einnahme dieses Arzneimittels werden Urinproben genommen. Anschließend erhalten Sie über die nächsten 24 Stunden alle 4 Stunden je 2 - 3 Kapseln (500 - 750 mg). Die Kapseln müssen zusammen mit Milch oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Danach werden über die nächsten 24 Stunden weitere Urinproben genommen.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Wenn Sie das Arzneimittel zur Diagnose des Cushing-Syndroms erhalten, müssen Sie zur Durchführung einiger Tests im Krankenhaus bleiben.
  • Anwendung bei Erwachsene
    • Einzeldosis-Kurztest (Prüfung der Hypophysenfunktion):
      • Sie nehmen die Kapsel(n) zusammen mit Jogurt oder Milch gegen Mitternacht ein. Am nächsten Morgen wird dann eine Blutprobe genommen, die Ihr Arzt prüft.
      • Die empfohlene Dosis beträgt 30 mg/kg. Bei Kindern wird die gleiche Dosis angewendet.
    • Mehrfachdosis-Test (Prüfung der Hypophysenfunktion und zur Diagnose einer speziellen Art des Cushing-Syndroms):
      • Vierundzwanzig Stunden vor der Einnahme dieses Arzneimittels werden Urinproben genommen. Anschließend erhalten Sie über die nächsten 24 Stunden alle 4 Stunden je 2 - 3 Kapseln (500 - 750 mg). Die Kapseln müssen zusammen mit Milch oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Danach werden über die nächsten 24 Stunden weitere Urinproben genommen.
    • Behandlung der Anzeichen und Symtome eines endogenen Cushing-Syndroms
      • Sie erhalten eine speziell angepasste Dosis, die von 1 Kapsel (250 mg) bis 24 Kapseln (6 g) pro Tag in drei oder vier Einzelgaben variieren kann. Ihr Arzt kann die Dosis regelmäßig anpassen, um Ihre Cortisolspiegel auf die Normalwerte zurückzuführen.
      • Sie müssen die Anweisungen Ihres Arztes genau befolgen. Ohne die ausdrückliche Verordnung des Arztes dürfen Sie Ihre Dosis nicht ändern.
  • Anwendung bei Kindern
    • Für einen Mehrfachdosis-Test erhält Ihr Kind 15 mg/kg bei einer Mindestdosis von 250 mg alle 4 Stunden.
    • Bei der Therapie des Cushing-Syndroms muss die Dosierung abhängig von den jeweiligen Cortisolspiegeln und von der Verträglichkeit individuell angepasst werden.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, oder begeben Sie sich in die nächstegelegene Notaufnahme, wenn Sie zu viele Kapseln eingenommen haben. Möglicherweise treten Übelkeit, Magenschmerzen und/oder Durchfall bei Ihnen auf. Es kann auch sein, dass Ihnen schwindlig wird, dass Sie müde werden, Kopfschmerzen bekommen, zu schwitzen beginnen und dass Ihr Blutdruck steigt.
    • Möglicherweise müssen Sie Aktivkohle nehmen und Hydrocortison erhalten.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben, nehmen Sie Ihre Dosis ein, sobald Sie sich daran erinnern. Wenn es jedoch fast schon wieder Zeit für die nächste Dosis ist, nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein. Setzen Sie stattdessen Ihr übliches Einnahmeschema fort.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält 250 mg Metyrapon. Metyrapon gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Tests zur Beurteilung der Hypophysenfunktion verwendet werden. Metyrapon wird als Diagnosetest verwendet, bei dem festgestellt wird ob Ihr ACTH-Spiegel unzureichend ist. ACTH ist ein von der Hirnanhangsdrüse gebildetes Hormon, das die Cortisolproduktion steuert.
  • Metyrapon kann außerdem bei der Diagnose einer bestimmten Art des Cushing-Syndroms verwendet werden.
  • Das Arzneimittel kann auch zur Behandlung der Anzeichen und Symptome des Cushing-Syndroms eingesetzt werden, indem es die erhöhten Konzentrationen von Cortisol (dies ist ein von den Nebennierendrüsen produziertes Hormon) senkt. Als Cushing-Syndrom bezeichnet man eine Gruppe von Symptomen, die durch hohe Konzentrationen des von den Nebennierendrüsen gebildeten Hormons Cortisol verursacht werden.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht als Diagnosetest für ACTH-Mangel angewendet werden:
    • wenn Sie an der Addison-Krankheit leiden. Dies ist eine Erkrankung, bei der die Nebennierendrüsen nicht genügend Steroidhormone (Cortisol oder Aldosteron) bilden.
  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden:
    • wenn Sie allergisch gegen Metyrapon oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Einige Nebenwirkungen können schwerwiegend sein:
    • Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn Sie zwei oder mehr dieser Symptome haben: Schwäche, Benommenheit, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall. Dies kann auf eine Nebenniereninsuffizienz (niedriger Cortisolspiegel) hindeuten. Eine Nebenniereninsuffizienz tritt auf, wenn Metyrapon die Menge an Cortisol zu stark senkt. Es ist wahrscheinlicher, dass es bei Erhöhung der Metyrapon-Dosierung oder erhöhten Stresses auftritt. Ihr Arzt wird dies korrigieren, indem er ein Hormonarzneimittel einsetzt, um den Cortisolmangel auszugleichen, und/oder die Dosis von Metyrapon anpasst.
    • Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn Sie Blutungen oder Blutergüsse haben, die länger als normal anhalten, Blut im Zahnfleisch, in der Nase oder auf der Haut zu sehen ist und sie die meiste Zeit müde fühlen. Dies kann darauf hindeuten, dass Sie eine Abnahme der Menge an roten Blutkörperchen und/oder weißen Blutkörperchen und/oder Blutplättchen im Blut haben.
  • Siehe auch Kategroie "Patientnenhinweis".
  • Weitere Nebenwirkungen nach Häufigkeit:
    • Sehr häufige Nebenwirkungen (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Nebenniereninsuffizienz (niedriger Cortisolspiegel)
      • Appetitlosigkeit
      • Kopfschmerzen
      • Schwindel (Benommenheit)
      • Bluthochdruck (Hypertonie)
      • Übelkeit (allgemeines Unwohlesein)
      • Bauchschmerzen
      • Durchfall
      • Allergische Hautreaktion (Urtikaria, Hautausschlag (Hautrötung), Juckreiz)
      • Gelenkschmerzen
      • Schwellung von Gliedmaßen, Händen oder Füßen
      • Asthenische Zustände (Müdigkeit, Erschöpfung)
    • Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Niedriger Kaliumspiegel (Hypokaliämie)
      • Müdigkeit oder Schläfrigkeit
      • niedriger Blutdruck (Hypotonie)
      • Erbrechen
      • Akne
      • Übermäßiger Haarwuchs an ungewöhnlichen Stellen (Hirsutismus)
      • Muskelschmerzen
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
      • Abnormale Leberfunktion (erhöhte Leberenzymwerte)
      • Leukopenie, Anämie, Thrombozytopenie (Abnahme der Menge an roten Blutkörperchen, weißen Blutkörperchen oder Blutplättchen)
      • Alopezie (Haarausfall)
      • Infektionen der lunge (Infektionen der Atemwege)
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie das Arzneimittel für einen Diagnosetest einnehmen, wenn
      • Ihr Hormonspiegel niedrig ist oder sein könnte (z. B. verminderte Cortisolproduktion durch die Nebennierendrüsen oder schwere Hypophysenunterfunktion). Ihr Arzt muss einen Test durchführen um festzustellen, ob das Arzneimittel für Sie geeignet ist.
      • Sie eine Lebererkrankung oder -schädigung haben, da das Arzneimittel in dem Fall langsamer wirken könnte.
      • Sie Arzneimittel wie Glucocorticoide einnehmen, da Ihr Arzt in dem Fall den Test möglicherweise nicht durchführt, weil Sie dieses Arzneimittel absetzten müssen.
    • Während der Behandlung
      • Die Anwendung des Arzneimittels kann dazu führen, dass Ihre Nebennierendrüse vorübergehend weniger Hormone (Cortisol) bilden. Ihr Arzt wird dies durch eine geeignete Hormonmedikation korrigieren.
      • Wenn Sie ein Cushing-Syndrom haben, verordnet Ihnen der Arzt möglicherweise auch Arzneimittel zu Verhinderung von Infektionen. Wenn bei Ihnen jedoch über mehrere Stunden oder Tage anhaltende Kurzatmigkeit und Fieber auftreten, wenden Sie sich sobald wie möglich an Ihren Arzt, da es sich um eine beginnende schwerwiegende Lungeninfektion handeln kann.
    • Tests vor und während der Behandlung mit dem Arzneimittel
      • Ihr Arzt wird Ihr Blut vor Beginn der Behandlung und regelmäßig während der Behandlung untersuchen. Dies dient dazu, mögliche Anomalien Ihres Kaliumspiegels zu erkennen und auch den Cortisolspiegel zu messen. Abhängig von den Ergebnissen kann Ihr Arzt die Dosierung anpassen und/oder eine Korrekturbehandlung verschreiben.
      • Abhängig von Ihren kardialen Risikofaktoren kann Ihr Arzt entscheiden, vor Beginn oder während der Behandlung mit diesem Arzneimittel ein EKG durchzuführen.
      • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn eines der folgenden Symptome bei Ihnen auftritt: Schwäche, Müdigkeit, Schwindel, Appetitverlust, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Bauchschmerzen. Diese Symptome sowie niedriger Blutdruck, hohe Kaliumspiegel, niedrige Natriumspiegel oder niedrige Glukosespiegel im Blut können Anzeichen von Hypocortisolismus (zu geringe Cortisolspiegel im Blut) sein. Ihr Arzt wird deshalb Ihren Blutdruck prüfen und einen Bluttest durchführen. Bei dokumentierten Hypocortisolismus verabreicht der Arzt Ihnen möglicherwiese vorübergehend eine Steroid- (Glucocorticoid-) Ersatztherapie, und/oder die Dosis wird verringert oder die Behandlung ausgesetzt.
    • Bei Langzeitanwendung
      • Bei Einnahme dieses Arzneimittels kann der Blutdruck steigen.
    • Überwachung und Aufsicht
      • Bei der Anwendung als Diagnosetest darf die Einnahme dieses Arzneimittels nur im Beisein einer medizinischen Fachkraft erfolgen, die überwacht, wie Ihr Körper auf das Arzneimittel reagiert.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Wenn Sie dich nach der Einnahme dieses Arzneimittels schwindelig oder benommen fühlen, dürfen Sie kein Fahrzeug führen und keine Maschinen bedienen, solange diese Wirkung anhalten.
  • Auswirkung bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecke
    • Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine Empfängnisverhütung anwenden, wird die Anwendung von dem Präparat nicht empfohlen.
    • Wenn Sie schwanger sind, glauben, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, sprechen Sie so bald wie möglich mit Ihrem Arzt, um zu erfahren, ob Sie die Behandlung mit dem Arzneimittel abbrechen oder fortsetzen sollten.
    • Wenn Sie das Arzneimittel während der Schwangerschaft einnehmen müssen, muss Ihr Arzt den Cortisolspiegel Ihres Babys in der ersten Lebenswoche überwachen.
  • Stillzeit
    • Während der Behandlung mit dem Arzneimittel dürfen Sie nicht stillen, da die Möglichkeit besteht, dass Ihr Kind Metyrapon über die Muttermilch aufnimmt.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden, da diese die Ergebnisse der Tests mit diesem Arzneimittel beeinflussen können. Die folgenden Arzneimittel können die Ergebnisse des Tests beeinflussen:
      • Antikonvulsiva zur Kontrolle von Epilepsie (z. B. Phenytoin, Barbiturate)
      • Antidepressiva und Neuroleptika zur Behandlung von Angstgefühl, Depression oder psychischen Problemen (z. B. Amitriptylin, Chlorpromazin, Alprazolam)
      • Die Hypothalamus-Hypophysen-Achse beeinflussende Hormone, die zahlreiche Körperfunktionen wie Stress, Gefühle, Energieniveau, Verdauung und das Immunsystem regulieren (z. B. Cortisol, Hydrocortison, ACTH, Tetracosactid)
      • Corticosteroide
      • Thyreostatika zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen (z. B. Thyroxin, Liothyroxin, Carbimazol)
      • Cyproheptadin zur Behandlung von Allergien (z. B. Periactin)
    • Ohne vorherige Absprache mit Ihrem Arzt dürfen Sie das Arzneimittel nicht zusammen mit Paracetamol einnehmen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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