Beipackzettel von Metoprololsuccinat dura 190mg Retardtabletten einsehen

Art und Weise

  • Die Retardtabletten sollten einmal täglich, mit oder ohne Nahrung, möglichst morgens eingenommen werden. Sie sollten im Ganzen oder geteilt mit Wasser (mindestens ein halbes Glas) geschluckt werden und dürfen nicht gekaut oder zerkleinert werden.
  • Wenn Sie an Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße (Koronare Herzkrankheit, Angina pectoris) leiden, die sich nachts verschlimmern, kann Ihr Arzt Sie anweisen, die verordnete Dosis am Abend einzunehmen.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Wenn Sie an Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße (Koronare Herzkrankheit, Angina pectoris) leiden, die sich nachts verschlimmern, kann Ihr Arzt Sie anweisen, die verordnete Dosis am Abend einzunehmen.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die empfohlene Dosis:
    • Bluthochdruck
      • Für den Beginn der Behandlung dieser Erkrankung stehen andere Wirkstärken zur Verfügung.
      • maximale Dosis: 1 Retardtablette à 190 mg
      • Ihr Arzt kann die Gabe eines weiteren blutdrucksenkenden Arzneimittels verordnen.
    • Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen (koronare Herzerkrankung, Angina pectoris)
      • 1/2 bis 1 Retardtablette à 190 mg
      • maximale Dosis: 1 Retardtablette à 190 mg
      • Ihr Arzt kann die Gabe eines weiteren blutdrucksenkenden Arzneimittels verordnen.
    • Schnelle Formen der Herzrhythmusstörungen
      • 1/2 bis 1 Retardtablette à 190 mg
      • maximale Dosis: 1 Retardtablette à 190 mg
    • Funktionelle Herzkreislaufbeschwerden
      • 1/2 bis 1 Retardtablette à 190 mg
      • maximale Dosis: 1 Retardtablette à 190 mg
    • Erhaltungstherapie nach Herzinfarkt
      • 1/2 bis 1 Retardtablette à 190 mg
      • maximale Dosis: 1 Retardtablette à 190 mg
    • Vorbeugende Behandlung der Migräne
      • Für diese Behandlung stehen andere Wirkstärken zur Verfügung.
    • Behandlung der Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) NYHA-Klasse II
      • Der behandelnde Arzt sollte Erfahrung in der Behandlung einer stabilen symptomatischen Herzmuskelschwäche haben.
      • Anfangsdosis:
        • Während der ersten zwei Wochen: 1 Retardtablette à 23,75 mg*
          • Nach jeder Dosiserhöhung sollte der Zustand des Patienten sorgfältig überwacht werden!
      • ab der 3. Woche:
        • 1 Retardtablette à 47,5 mg*
        • Die Dosis wird dann jede zweite Woche auf bis zu maximal 1 Retardtablette à 190 mg (entsprechend 190 mg Metoprololsuccinat) oder bis zur höchsten vom Patienten vertragenen Dosis verdoppelt.
      • 190 mg Metoprololsuccinat ist auch die empfohlene Dosierung für eine Langzeitbehandlung der Herzmuskelschwäche.
    • Behandlung der Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) NYHA-Klasse III-IV
      • Anfangsdosis
        • Während der ersten Woche 11,88 mg* Metoprololsuccinat (entspricht 1/2 Retardtablette à 23,75 mg).
      • Die Dosis kann während der zweiten Woche auf 1 Retardtablette à 23,75 mg* erhöht werden.
      • Die Dosis wird dann jede zweite Woche auf bis zu maximal 1 Retardtablette à 190 mg (entsprechend 190 mg Metoprololsuccinat) oder bis zur höchsten vom Patienten vertragenen Dosis verdoppelt.
      • 190 mg Metoprololsuccinat ist auch die empfohlene Dosierung für eine Langzeitbehandlung der Herzmuskelschwäche.
    • * Hierfür stehen Retardtabletten mit geeigneter Wirkstoffstärke zur Verfügung.
  • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
    • Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
  • Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
    • Bei Patienten mit schwerwiegender Einschränkung der Leberfunktion, z. B. Patienten mit einer künstlichen Venenverbindung zur Druckentlastung (portokavaler Shunt), kann eine Dosisreduktion notwendig sein.
  • Kinder und Jugendliche
    • Für Kinder über 6 Jahre und Jugendliche richtet sich die empfohlene Menge von Metoprolol nach dem Körpergewicht. Ihr Arzt teilt Ihnen üblicherweise mit, wie viel Metoprolol einem Kind oder Jugendlichen verabreicht werden muss. Die empfohlene Höchstdosis ist 190 mg Metoprololsuccinat täglich.
    • Es gibt wenig Therapieerfahrungen mit Metoprolol bei Kindern unter 6 Jahren. Die Behandlung von Kindern unter 6 Jahren mit Metoprolol wird nicht empfohlen.
  • Ältere Menschen über 80 Jahre
    • Es liegen nicht genügend Erfahrungen zur Anwendung von Metoprolol bei Patienten über 80 Jahren vor. Die Dosissteigerung sollte bei diesen Patienten daher mit besonderer Vorsicht erfolgen.
  • Dauer der Behandlung
    • Die Dauer der Behandlung legt der behandelnde Arzt fest.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt oder einen Notarzt. Dieser kann entsprechend der eingenommenen Tablettenmenge über die erforderlichen Maßnahmen entscheiden. Halten Sie die Packung des Arzneimittels bereit, damit der Arzt weiß, welchen Wirkstoff Sie eingenommen haben und die entsprechenden Maßnahmen einleiten kann.
    • In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung sind folgende Symptome möglich: schwerer Blutdruckabfall, niedriger Puls, Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche, Kreislaufversagen, Herzstillstand, erschwerte Atmung, Verengung/Verkrampfung der Atemmuskulatur, Bewusstlosigkeit (bis zum Koma), Übelkeit, Erbrechen, blau-rot gefärbte Haut und Schleimhäute (Zyanose) und Krampfanfälle.
    • Bei gleichzeitigem Konsum von Alkohol oder gleichzeitiger Einnahme von anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln, Chinidin (ein Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) oder Barbituraten (Beruhigungsmittel) können die Symptome verschlimmert werden.
    • Die ersten Anzeichen einer Überdosierung treten 20 Minuten bis 2 Stunden nach der Einnahme des Arzneimittels auf.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Setzen Sie die Einnahme wie verordnet fort.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Falls Sie die Behandlung mit Metoprololsuccinat unterbrechen oder vorzeitig beenden wollen, wenden Sie sich bitte an den behandelnden Arzt.
    • Die Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern darf nicht abrupt abgesetzt werden. Wenn die Behandlung beendet werden soll, so sollte dies wann immer möglich über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen ausschleichend erfolgen, indem die Dosis schrittweise um die Hälfte reduziert wird, bis die niedrigste Dosis von einer 1/2 Retardtablette 23,75 mg (entsprechend 11,88 mg Metoprololsuccinat) erreicht ist. Diese letzte Dosierung sollte vor der vollständigen Beendigung der Behandlung mindestens vier Tage angewendet werden. Falls Sie Beschwerden haben, sollte die Dosis langsamer verringert werden.
    • Ein abruptes Absetzen von Beta-Rezeptorenblockern kann zu einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz führen und das Risiko eines Herzinfarkts und plötzlichen Herztodes erhöhen. Es können außerdem die Symptome der koronaren Herzkrankheit (Angina pectoris) verschlimmert werden und Brustschmerzen, insbesondere wenn Sie umherlaufen oder sich körperlich betätigen, auftreten oder der Blutdruck wieder ansteigen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Metoprololsuccinat, der Wirkstoff von diesem Präparat, gehört in die Arzneimittelgruppe der selektiven Beta-Rezeptorenblocker, die vorrangig am Herzen wirken. Dieses Arzneimittel beeinflusst die Antwort des Körpers auf bestimmte Nervenimpulse, vor allem am Herzen. Dadurch wird der Blutdruck gesenkt und die Herzleistung verbessert.
  • Metoprololsuccinat wird angewendet
    • bei Bluthochdruck
    • bei Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen (koronare Herzerkrankung, Angina pectoris)
    • bei schnellen Formen der Herzrhythmusstörungen (tachykarde Arrhythmien), insbesondere, wenn diese von den Vorhöfen ausgehen (supraventrikuläre Tachykardie)
    • zur Vorbeugung eines weiteren Herzinfarktes nach bereits erlittenem Herzinfarkt (Erhaltungstherapie)
    • bei funktionellen Herz-Kreislauf-Beschwerden (es fühlt sich so an, als wäre Ihr Herz „überbelastet", z. B. schlägt es sehr schnell)
    • zur vorbeugenden Behandlung der Migräne
    • bei einer leichten bis mittelschweren stabilen chronischen Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) (mit eingeschränkter Funktion der linken Herzkammer) zusätzlich zur üblichen Standardtherapie.
  • Metoprololsuccinat kann auch bei Kindern ab 6 Jahren und Jugendlichen zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angwendet werden
    • wenn Sie allergisch gegen Metoprolol, andere Beta-Rezeptorenblocker oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn bestimmte Herzrhythmusstörungen vorliegen (AV-Block II. und III. Grades, höhergradiger SA-Block).
    • wenn bei Ihnen eine verlangsamte Herzschlagfolge vorliegt (Puls < 50 Schläge/Minute).
    • wenn Sie an einer Fehlfunktion des Sinusknoten im Herzen (Sick-Sinus-Syndrom) leiden.
    • wenn Sie ein hauptsächlich durch Versagen der Herzfunktion bedingtes Kreislaufversagen erlitten haben.
    • wenn Sie an schweren Durchblutungsstörungen der Arme und/oder der Beine leiden.
    • wenn Sie unter einem krankhaft niedrigen Blutdruck leiden, d.h. wenn der systolische (der obere) Wert kleiner als 90 mmHg ist.
    • wenn Sie an einem unbehandelten hormonproduzierenden Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom) leiden.
    • wenn Sie eine stoffwechselbedingte Übersäuerung des Blutes aufweisen.
    • wenn Sie unter einer schweren Form von Asthma bronchiale oder einer chronischen, die Bronchien verengenden Lungenkrankheit leiden.
    • wenn Sie gleichzeitig mit MAO-Hemmstoffen (Arzneimittel gegen Depressionen; Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe) behandelt werden.
    • wenn Verdacht auf einen Herzinfarkt besteht und der Puls unter 45 Schlägen/Minute liegt, der obere Blutdruckwert < 100 mmHg ist und gewisse Formen der Herzrhythmusstörungen vorliegen.
    • wenn Sie Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, wie z. B. Calciumantagonisten vom Verapamil- bzw. Diltiazemtyp oder Klasse-I-Antiarrhythmika (wie z. B. Disopyramid) erhalten. Diese Calciumantagonisten dürfen Ihnen nicht intravenös gegeben werden (Ausnahme: Intensivmedizin).
  • Patienten mit chronischer Herzmuskelschwäche dürfen Metoprolol nicht einnehmen:
    • wenn sie an einer instabilen, dekompensierten Herzinsuffizienz leiden (die sich in Form von Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge, schlechten Kreislaufverhältnissen oder niedrigem Blutdruck äußern kann), es sei denn, diese Erkrankung ist durch eine medikamentöse Behandlung stabil eingestellt.
    • wenn sie kontinuierlich oder zeitweise Arzneimittel erhalten, die die Pumpfähigkeit des Herzens erhöhen (z. B. Dobutamin).
    • wenn ihr systolischer Blutdruck (oberer Wert) konstant unter 100 mmHg liegt oder sie einen verlangsamten Herzschlag haben (Puls < 68 Schläge/Minute).

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder einen Notarzt, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Anzeichen bemerken:
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
      • vorübergehende Verschlechterung der Beschwerden der Herzmuskelschwäche, einer speziellen Form von Herzrhythmusstörungen (AV-Block I. Grades), Schmerzen in der Herzgegend, Kurzatmigkeit
    • Selten (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen):
      • Verschlechterung eines Diabetes, der bisher ohne typische Symptome verlaufen ist (latenter Diabetes mellitus)
    • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):
      • Gelbfärbung der Haut und/oder der Augen (dies kann auf eine Leberentzündung hinweisen).
      • Absterben von Gewebe (Nekrose) bei Patienten, die bereits vor der Behandlung schwere Durchblutungsstörungen in Armen und/oder Beinen haben
  • Weitere Nebenwirkungen
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • ausgeprägter Blutdruckabfall, auch beim Übergang vom Liegen zum Stehen, sehr selten mit Bewusstlosigkeit
      • Müdigkeit
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • verlangsamter Puls (Bradykardie), Gleichgewichtsstörungen (sehr selten mit Bewusstlosigkeit), unregelmäßiger Herzschlag oder Herzklopfen (Palpitationen)
      • Schwindel, Kopfschmerzen
      • Atemnot bei Anstrengung
      • Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung
      • kalte Hände und Füße
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
      • Missempfindungen wie Kribbeln oder Ameisenlaufen (Parästhesien)
      • Atemwegsverkrampfungen
      • Erbrechen
      • Hautveränderungen, schuppenflechtenartige Hautausschläge
      • vermehrtes Schwitzen
      • Muskelkrämpfe
      • Gewichtszunahme
      • Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme)
      • Depression, Konzentrationsstörungen, Benommenheit oder Schlaflosigkeit, Alpträume
      • Kreislaufkollaps (tritt mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit nach einem Herzinfarkt auf)
    • Selten (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen):
      • funktionelle Herzbeschwerden wie Herzstolpern oder Herzjagen, bestimmte Herzrhythmusstörungen (Überleitungsstörungen)
      • Sehstörungen, trockene oder gereizte Augen, Bindehautentzündung
      • Schnupfen
      • Mundtrockenheit
      • Haarausfall
      • abweichende Werte bei Leberfunktionstests
      • Impotenz und andere Sexualstörungen, bindegewebige Verhärtung der Schwellkörper des Penis (Induratio penis plastica)
      • Nervosität, Ängstlichkeit
    • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):
      • Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie), Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie)
      • Ohrgeräusche (Tinnitus), Hörstörungen
      • Geschmacksstörungen
      • Lichtempfindlichkeit, Verschlimmerung einer Schuppenflechte (Psoriasis), Neuauftreten einer Schuppenflechte, schuppenflechtenähnliche Hautveränderungen
      • Gelenksschmerzen, Muskelschwäche
      • Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit zeitweiligem Hinken (Claudicatio intermittens) oder mit Gefäßkrämpfen im Bereich der Zehen und Finger (Raynaud-Syndrom)
      • Vergesslichkeit oder Gedächtnisstörungen, Verwirrtheit, Halluzinationen, Persönlichkeitsveränderungen (z. B. Veränderung der Stimmung).
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
      • Verschleierung von Anzeichen und Symptomen eines zu niedrigen Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie), wie z. B. schneller Herzschlag
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Metoprololsuccinat einnehmen,
      • wenn Sie an Asthma bronchiale leiden: Metoprolol kann die Beschwerden bei Asthma bronchiale verschlimmern oder die Wirkung von bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung von Asthma bronchiale beeinflussen. Bei einer schweren Form von Asthma bronchiale darf Metoprololsuccinat nicht eingenommen werden.
      • wenn Sie schwere Leberbeschwerden haben.
      • wenn Sie an der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) leiden: Metoprolol kann die Symptome eines erniedrigten Blutzuckers verschleiern. Hier sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
      • wenn Sie eine schwach ausgeprägte Form einer bestimmten Herzrhythmusstörung (AV-Block I. Grades) haben.
      • wenn Sie an einer bestimmten Form von Schmerzen in der Brust (Angina), der sogenannten Prinzmetal-Angina, leiden.
      • wenn Sie an leichten oder mittelschweren Durchblutungsstörungen in Armen/Beinen leiden.
      • bei Patienten mit einem hormonproduzierenden Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom): vorher und gleichzeitig sollte ein Alpha-Rezeptorenblocker angewendet werden.
      • wenn Sie eine Schilddrüsenüberfunktion aufweisen.
      • wenn Sie operiert werden: vor einer Operation sollten Sie den Narkosearzt über die Einnahme von Metoprololsuccinat informieren.
      • wenn Sie an einer Schuppenflechte leiden.
      • wenn Sie zu allergischen Reaktionen neigen. Metoprolol kann sowohl die Empfindlichkeit gegenüber allergieauslösenden Stoffen (Allergenen) als auch die Schwere akuter allergischer Allgemeinreaktionen erhöhen. Metoprolol kann außerdem die Wirkung von Arzneimitteln zur Behandlung schwerer allergischer Reaktionen, z. B. Adrenalin, abschwächen.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Während der Behandlung mit Metoprololsuccinat können Schwindel und Müdigkeit auftreten. Dadurch kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme im Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei gleichzeitigem Alkoholgenuss, bei Beginn der Behandlung sowie bei einer Erhöhung der Dosis.
  • Doping Hinweis
    • Die Anwendung von Metoprololsuccinat kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Metoprolol darf nur bei strenger Indikationsstellung und nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung des behandelnden Arztes angewendet werden. Es gibt Hinweise darauf, dass Metoprolol die Durchblutung der Nachgeburt (Plazenta) vermindert und so zu Wachstumsstörungen des Fetus führen kann.
    • Falls während der Schwangerschaft angewendet, sollte die Therapie mit Metoprolol 48 - 72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Ist dies nicht möglich, muss das Neugeborene für 48 - 72 Stunden nach Entbindung sorgfältig ärztlich überwacht werden.
  • Stillzeit
    • Metoprolol wird in der Muttermilch angereichert.
    • Obwohl nach therapeutischen Dosierungen nicht mit Nebenwirkungen zu rechnen ist, sollten gestillte Säuglinge auf Anzeichen einer Arzneimittelwirkung überwacht werden.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Bei einer gleichzeitigen Einnahme von folgenden Arzneimitteln mit Metoprololsuccinat ist eine sorgfältige ärztliche Überwachung angezeigt
      • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, z. B. Calciumantagonisten vom Verapamil- bzw. Diltiazemtyp oder Klasse-I-Antiarrhythmika (wie z. B. Disopyramid). Diese Calciumantagonisten dürfen Ihnen nicht intravenös gegeben werden (Ausnahme: Intensivmedizin).
      • andere Beta-Rezeptorenblocker (z. B. Augentropfen, die den Wirkstoff Timolol enthalten).
    • Weitere Wechselwirkungen
      • Narkosemittel zur Inhalation verstärken die pulsverlangsamende Wirkung von Metoprolol.
      • Metoprolol kann die Wirkung von gleichzeitig eingenommenen blutdrucksenkenden Arzneimitteln (z. B. Nifedipin, Prazosin, Reserpin, Alpha-Methyldopa, Clonidin, Guanfacin und Herzglykosiden) verstärken. Hier kann es z. B. zu einer starken Pulsverlangsamung kommen.
      • Wenn Sie mit Clonidin (ein Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck) und Metoprololsuccinat gleichzeitig behandelt werden, und die Behandlung beendet werden muss, sollte Metoprololsuccinat einige Tage früher abgesetzt werden.
      • Folgende Stoffe können die Konzentration von Metoprolol im Blut steigern und somit die Wirkung von Metoprololsuccinat:
        • Alkohol
        • Arzneimittel gegen zu viel Magensäure wie Cimetidin
        • Blutdruckmittel wie Hydralazin
        • gewisse Arzneimittel gegen Depressionen wie Paroxetin, Fluoxetin und Sertralin
        • Arzneimittel gegen Schlaflosigkeit wie Diphenhydramin
        • manche Arzneistoffe zur Behandlung von Gelenkerkrankungen wie Hydroxychloroquin und Celecoxib
        • manche Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (Terbinafin)
        • Neuroleptika (z. B. Chlorpromazin, Triflupromazin, Chlorprothixen)
        • manche Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen wie Amiodaron, Chinidin und möglicherweise Propafenon.
      • Wenn Sie gleichzeitig entzündungshemmende Arzneimittel (z. B. Indometacin oder andere Hemmer der Prostaglandinsynthese) anwenden, kann die blutdrucksenkende Wirkung von Beta-Rezeptorenblockern vermindert sein.
      • Rifampicin (ein Antibiotikum zur Behandlung von z. B. Tuberkulose) und Barbitursäurederivate (angewendet als z. B. Beruhigungs- oder Schlafmittel) vermindern die blutdrucksenkende Wirkung von Metoprolol.
      • Beta-Rezeptorenblocker können die Freisetzung von Insulin bei Typ II Diabetikern hemmen oder Arzneimittel beeinflussen, die ihren Blutzuckerspiegel senken sollen. Sie sollten Ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrollieren. Ihr Arzt wird Ihre blutzuckersenkende Therapie (Insulin und orale Antidiabetika) gegebenenfalls anpassen.
      • Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprololsuccinat und Noradrenalin oder Adrenalin (im Körper natürlich vorkommende Botenstoffe, die anregend auf das Herz-Kreislaufsystem wirken und somit den Blutdruck steigern) oder anderen ähnlich wirkenden Arzneimitteln (z. B. Arzneimittel gegen Husten, Nasentropfen oder Augentropfen), kann der Blutdruck erheblich ansteigen.
      • Die Wirkung von Adrenalin bei der Behandlung von Überempfindlichkeitsreaktionen kann beeinträchtigt werden.
      • Die Ausscheidung anderer Arzneimittel kann durch Metoprolol vermindert werden (z. B. Lidocain, ein lokal eingesetztes Betäubungsmittel).
      • Wenn Sie mit einem Arzneimittel behandelt werden, welches den Wirkstoff Guanethidin (ein Antisympathotonikum) enthält und verabreicht wird, um die Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin in den Körper zu verhindern, sollte Ihr Arzt Sie sorgfältig überwachen, wenn Sie Metoprololsuccinat einnehmen.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Die dämpfenden Wirkungen von Metoprolol und Alkohol können sich gegenseitig verstärken. Außerdem kann Alkohol die Metoprololkonzentration in Ihrem Blut erhöhen. Während der Anwendung von Metoprolol sollten Sie deshalb möglichst keinen Alkohol trinken.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

Melden Sie Ihre Erfahrung - in nur 2 Minuten.