Beipackzettel von MILGAMMA N einsehen

Art und Weise

Die Injektionslösung wird tief in einen Muskel gespritzt. Eine versehentliche intravenöse Injektion muss je nach Schweregrad der auftretenden Symptome ärztlich oder unter stationären Bedingungen überwacht werden.

Dosierung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt das Arzneimittel nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungvorschriften, da das Arzneimittel sonst nicht richtig wirken kann!
In schweren und akut schmerzhaften Fällen zur Erzielung eines rasch einsetzenden hohen Blutspiegels zunächst täglich 1 Injektion (2 ml). Nach Abklingen des akuten Stadiums und bei leichteren Erkrankungen 2-3 mal wöchentlich 1 Injektion. Im Injektionsintervall, zur Nachbehandlung und in leichteren Fällen bis zu 3 mal täglich 1 Dragee.

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.

Überdosierung

Bei auftretenden Symptomen ist eine Behandlung durch den Arzt erforderlich.

Behandlungsabbruch

Bei einer Unterbrechung der Behandlung gefährden Sie den Behandlungserfolg!
Sollten bei Ihnen unangenehme Nebenwirkungen auftreten, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt über die weitere Behandlung.

Indikation

Das Arzneimittel ist ein Vitaminpräparat, bestehend aus den Vitaminen B1, B6 und B12
Es wird angewendet bei:
Nervenerkrankungen verschiedenen Ursprungs, Nervenentzündungen (Neuritiden), Nervenschmerzen (Neuralgien), Polyneuropathien (z.B. diabetische, alkoholische u.a.), Muskelschmerzen (Myalgien), Wurzelreizsyndrome der Wirbelsäule (radikuläre Syndrome), bestimmte Formen der Sehnervenentzündung (retrobulbäre Neuritis), Gürtelrose (Herpes Zoster), Gesichtsnervenlähmung (Facialisparese) und als Stärkungsmittel (Roborans).

Kontraindikation

Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Thiaminchloridhydrochlorid (Vitamin B1), Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6) oder Cyanocobalamin (Vitamin B12) sind
- bei schweren Überleitungsstörungen und akut dekompensierter Herzinsuffizienz
- in Schwangerschaft und Stillzeit.

Nebenwirkungen

Wie alle Arzneimittel kann dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind:
Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, wenden Sie das Arzneimittel nicht weiter an und suchen Sie Ihren Arzt möglichst umgehend auf.
In Einzelfällen sind Schweißausbrüche, Herzrasen (Tachykardie), Akne, Hautreaktionen mit Juckreiz und Nesselsucht (Urtikaria) beschrieben worden. In Einzelfällen können Überempfindlichkeitsreaktionen [(z.B. Hautausschlag (Exanthem), Atemnot, Schockzustände, Angioödeme] auftreten. Systemische Reaktionen sind durch schnelle Anflutung (versehentliche iv.-Injektion, Injektion in stark durchblutetes Gewebe) oder durch eine Überdosierung möglich. Es können Schwindel, Erbrechen, Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie), Rhythmusstörungen, Benommenheit und Krämpfe auftreten.

Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Bei systemischen Überempfindlichkeitsreaktionen sind ärztlicherseits sofortige Notfallmaßnahmen einzuleiten.

Patientenhinweis

Bei älteren Menschen sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Das Arzneimittel darf ausschließlich intramuskulär (i.m.) und nicht intravenös (i.v., in die Blutbahn) injiziert werden. Eine versehentliche intravenöse Injektion muss ärztlich überwacht werden.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel bitte sorgfältig und für Kinder unzugänglich auf.
Verwenden Sie das Arzneimittel nicht mehr nach dem Verfallsdatum!
Die Injektionslösung ist vor der Hitze und Licht geschützt aufzubewahren.

Schwangerschaftshinweis

Bei täglichen Vitamin B6-Dosen bis zu 25 mg bestehen keine Bedenken in der Schwangerschaft und Stillzeit. Höher konzentrierte Präparate sollten in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Wechselwirkungen

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Thiamin wird durch Sulfit-haltige Lösungen vollständig abgebaut. Weitere Wechselwirkungen bestehen mit INH, Cycloserin, D-Penicillamin, Epinephrin, Norepinephrin und Sulfonamiden.
Andere Vitamine können in Anwesenheit von Vitamin B1-Abbauprodukten inaktiviert werden. Therapeutische Dosen von Vitamin B6 können die Wirkung von L-Dopa abschwächen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

Melden Sie Ihre Erfahrung - in nur 2 Minuten.