Beipackzettel von Morphin Aristo akut 20mg Tabletten einsehen

Art und Weise

  • Schlucken Sie die Tabletten mit einem Glas Wasser, mit oder ohne Nahrung. Die Tabletten können auch in Wasser aufgelöst werden.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die Dosis wird vom Arzt bestimmt, der sie Ihren individuellen Bedürfnissen anpasst.
  • Die empfohlene Dosis für die Einleitung der Morphin-Behandlung beträgt 5 - 10 mg 4 - 6 Mal täglich.
  • Sollte diese Dosis keine ausreichende Schmerzlinderung bewirken, kann der Arzt die Dosis erhöhen. Der Zeitraum zwischen den Einnahmen sollte 4 - 6 Stunden betragen.
  • Da Morphin Verstopfung verursachen kann, wird eine gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln gegen Verstopfung empfohlen. Sprechen Sie hierüber mit Ihrem Arzt.
  • Sollten Sie nach der Einnahme von Morphin an Übelkeit und Erbrechen leiden, kann Ihr Arzt Ihnen ein Arzneimittel zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen verordnen. Sprechen Sie hierüber mit Ihrem Arzt.
  • Ältere Patienten:
    • Älteren Patienten kann der Arzt eine niedrigere Dosis als oben angegeben verordnen.
  • Eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion:
    • Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion kann der Arzt eine niedrigere Dosis als oben angegeben verordnen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie zu viele Tabletten eingenommen haben oder wenn Sie dieses Arzneimittel versehentlich eingenommen haben, wenden Sie sich an einen Arzt, ein Krankenhaus oder an die Vergiftungszentrale, damit das Risiko bewertet und das weitere Vorgehen besprochen werden kann.
    • Symptome einer Überdosierung können umfassen:
      • Bewusstseinseintrübung,
      • stecknadelkopfgroße Pupillen,
      • Kurzatmigkeit, beeinträchtigte Atmung,
      • niedriger Blutdruck,
      • blasse, feuchte Haut.
    • Bei Personen, die eine Überdosis eingenommen haben, kann eine Lungenentzündung durch Einatmen von Erbrochenem oder Fremdkörpern auftreten; Symptome können Atemnot, Husten und Fieber sein.
    • Bei Personen, die eine Überdosis eingenommen haben, können außerdem Atembeschwerden auftreten, die zu Bewusstlosigkeit oder sogar zum Tod führen.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Beenden Sie die Behandlung nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt. Wenn Sie die Behandlung beenden möchten, fragen Sie Ihren Arzt, wie Sie die Dosis langsam verringern können, damit Sie Entzugserscheinungen vermeiden können.
    • Entzugserscheinungen können Körperschmerzen, Zittern, Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit, grippeähnliche Symptome, schneller Herzschlag und große Pupillen sein. Psychische Symptome sind ein ausgeprägtes Gefühl der Unzufriedenheit, Angst und Reizbarkeit.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält Morphinhydrochlorid, das eine starke schmerzlindernde Wirkung besitzt.
  • Es wird zur Behandlung von starken Schmerzen, zum Beispiel krebsbedingten Schmerzen, angewendet.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Morphin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind;
    • wenn Sie viel Schleim in den Atemwegen haben, wenn Ihre Atmung beeinträchtigt ist oder wenn Sie an einer akuten Lebererkrankung oder an alkohol- oder schlafmittelbedingten Unruhezuständen leiden.
  • Brechen Sie die Einnahme von Arzneimitteln niemals ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ab.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Wichtige Nebenwirkungen oder Symptome, auf die zu achten sind, und was zu tun ist, wenn Sie betroffen sind:
    • Schwere allergische Reaktion, die Atemnot oder Schwindel verursacht. Dabei handelt es sich um eine Nebenwirkung, deren Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar ist.
    • Krämpfe (Spasmen) des Gallen- und Harntrakts, Verengung der Atemwege, Atemversagen und Drehschwindel. Dabei handelt es sich um gelegentliche Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen).
    • Herzklopfen (Palpitationen), beschleunigter Puls, hoher oder niedriger Blutdruck und Ohnmacht. Dabei handelt es sich um seltene Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen).
  • Wenn Sie von diesen wichtigen Nebenwirkungen betroffen sind, wenden Sie sich unverzüglich an einen Arzt.
  • Andere mögliche Nebenwirkungen:
    • Häufige Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Verstopfung, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Harndrang, Probleme beim Wasserlassen, Pupillenverengung, vermehrte Freisetzung von ADH (ein Hormon).
    • Gelegentliche Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
      • Schwindel, Stimmungsschwankungen, Juckreiz, Verwirrtheit.
    • Seltene Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):
      • Schwindel beim schnellen Aufstehen, Flüssigkeitseinlagerungen in den Gliedmaßen, zum Beispiel in den Beinen.
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
      • Euphorie, Schlaf-, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Entzugssymptome oder Abhängigkeit, Krampfanfälle, erhöhte Schmerzempfindlichkeit, Schwitzen, Mundtrockenheit, Nesselausschlag, Muskelzuckungen.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Das Arzneimittel ist mit dem Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung verbunden.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen, wenn Sie an Folgendem leiden:
      • Asthma,
      • Verengung der Atemwege,
      • jede Kopfverletzungen,
      • Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse),
      • niedriger Blutdruck infolge eines verminderten Blutvolumens,
      • verminderte Schilddrüsenfunktion,
      • eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion,
      • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis),
      • entzündliche Darmerkrankungen,
      • Verstopfung,
      • Probleme mit Krämpfen (Spasmen) der Gallenwege oder Harnleiter.
    • Bei der Behandlung von älteren Patienten ist das Risiko einer Atemdämpfung erhöht.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn während der Einnahme folgende Symptome bei Ihnen auftreten:
      • erhöhte Schmerzempfindlichkeit trotz der Tatsache, dass Sie höhere Dosen einnehmen (Hyperalgesie). Ihr Arzt wird entscheiden, ob Ihre Dosis geändert oder das starke Analgetikum („Schmerzmittel") umgestellt werden muss.
      • Schwäche, Erschöpfung, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder niedriger Blutdruck. Dies können Symptome einer zu geringen Produktion des Hormons Kortisol in den Nebennieren sein, und möglicherweise müssen Sie ein Hormonergänzungsmittel einnehmen.
      • Vermindertes sexuelles Verlangen, Erektionsstörungen, Ausbleiben der monatlichen Regelblutung. Dies kann auf eine verminderte Produktion von Sexualhormonen zurückzuführen sein.
      • Wenn Sie in der Vergangenheit drogen- oder alkoholabhängig waren. Geben Sie ebenfalls Bescheid, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie abhängig werden, während Sie das Arzneimittel anwenden. In diesem Fall kann es zum Beispiel sein, dass Sie begonnen haben, viel darüber nachzudenken, wann Sie die nächste Dosis einnehmen können, selbst wenn Sie sie nicht zur Linderung der Schmerzen benötigen.
      • Entzugssymptome oder Abhängigkeit. Die häufigsten Entzugssymptome sind in der Kategorie "Dosierung" genannt. Wenn dies der Fall ist, kann Ihr Arzt die Art des Arzneimittels ändern oder die Dauer zwischen den Dosen ändern.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Während der Behandlung kann Ihr Reaktionsvermögen beeinträchtigt sein. Das Arzneimittel kann in Situationen, in denen Aufmerksamkeit gefordert ist, etwa beim Führen eines Fahrzeugs oder Bedienen von Werkzeugen und Maschinen, einen großen Einfluss haben.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Wenn Sie schwanger sind oder versuchen schwanger zu werden, sollte Ihnen dieses Arzneimittel nicht gegeben werden, außer Ihr Arzt ist überzeugt, dass der Nutzen die möglichen Risiken überwiegt.
    • Wird Morphin über einen längeren Zeitraum während der Schwangerschaft angewendet, besteht das Risiko, dass beim Neugeborenen Entzugssymptome (Abstinenzsymptome) auftreten, die durch einen Arzt behandelt werden sollten.
  • Stillzeit
    • Sie sollten während Ihrer Behandlung mit diesem Arzneimittel nicht stillen, da bekannt ist, dass Morphin in die Muttermilch übergeht.
  • Fortpflanzungsfähigkeit
    • Wegen der Risiken für das ungeborene Kind müssen Männer und Frauen während der Anwendung von eine zuverlässige Verhütungsmethode praktizieren.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.
    • Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn Sie eines der nachstehend genannten Arzneimittel einnehmen.
    • Kombinationen, die während der Behandlung mit Morphin zu vermeiden sind:
      • bestimmte angstlösende und beruhigende Arzneimittel sowie Schlafmittel (Phenobarbital)
      • bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depression oder der Parkinson-Krankheit (MAO-Hemmer)
      • Arzneimittel zur Verringerung der Magensäure (Antazida). Zwischen der Einnahme von Morphin und dieser Art von Arzneimitteln sollte ein zeitlicher Abstand von mindestens 2 Stunden eingehalten werden.
    • Arzneimitteltypen, die eine Dosisanpassung erfordern:
      • Rifampicin, z. B. zur Behandlung von Tuberkulose
      • Die gleichzeitige Anwendung des Präparates und Beruhigungsmitteln, wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln, erhöht das Risiko für Benommenheit, Beeinträchtigung der Atmung (Atemdepression) und Bewusstlosigkeit und kann mitunter lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollte die gleichzeitige Anwendung nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten nicht infrage kommen. Wenn Ihr Arzt dennoch das Präparat zusammen mit Beruhigungsmitteln verschreibt, sollte er die Dosis und Dauer der gleichzeitigen Behandlung beschränken. Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle Beruhigungsmittel, die Sie einnehmen, und befolgen Sie genau die Dosisempfehlungen Ihres Arztes. Es kann hilfreich sein, Freunde oder Verwandte auf die vorstehend genannten Anzeichen und Symptome achten zu lassen. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn derartige Symptome bei Ihnen auftreten.
      • Arzneimittel zur Behandlung und Vorbeugung von Krampfanfällen (Antikonvulsiva wie Gabapentin)
      • bestimmte Antidepressiva (Clomipramin, Amitriptylin und Nortriptylin)
      • Arzneimittel gegen Schmerzen/zum Opiatentzug (Nalbuphin, Buprenorphin, Pentazocin)
    • Andere Arzneimittel, die Einfluss auf Morphin haben können bzw. von Morphin beeinflusst werden können:
      • Arzneimittel zur Verminderung und Linderung verschiedener Arten von Muskelkrämpfen (Baclofen)
      • Arzneimittel, die nach einer Hirnhautblutung angewendet werden (Nimodipin)
      • Arzneimittel zur Behandlung von Angst und Schlafstörungen (Benzodiazepine)
      • Arzneimittel gegen Überempfindlichkeit und Juckreiz (Hydroxyzin)
      • Arzneimittel zur Behandlung von ADHS (Methylphenidat)
      • Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion (Ritonavir)
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Während der Behandlung sollte auf Alkoholkonsum, auch in geringen Mengen, verzichtet werden, da die Kombination zu einer Beeinträchtigung der Atmung führen kann.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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