Beipackzettel von Motilium Filmtabletten einsehen

Art und Weise

  • Zum Einnehmen.
  • Es wird empfohlen, das Arzneimittel vor den Mahlzeiten einzunehmen. Bei Einnahme nach den Mahlzeiten ist die Resorption etwas verzögert. Nehmen Sie die Tabletten bitte unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit ein (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser [200 ml]).

Dosierung

  • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
    • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
      • Erwachsene und Jugendliche (über 12 Jahre und einem Körpergewicht von 35 kg oder mehr)
        • 1 bis 2 der 10 mg Tabletten 3 bis 4 x täglich jeweils 15 bis 30 min vor den Mahlzeiten und vor der Schlafenszeit. Die maximale Tagesdosis beträgt 80 mg (8 Tabletten).
      • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
        • Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist bei wiederholter Gabe die Einnahmehäufigkeit abhängig vom Schweregrad der Einschränkung auf ein oder zweimal täglich zu beschränken. Eine Dosisreduktion kann erforderlich sein.
      • Kinder
        • Die Tabletten sind für Kinder unter 12 Jahren und mit einem Gewicht von weniger als 35 kg nicht geeignet.
  • Dauer der Anwendung
    • Über die Dauer der Einnahme entscheidet der behandelnde Arzt.
    • Nehmen Sie das Arzneimittel nicht länger als 14 Tage ein, außer Ihr Arzt hat es Ihnen anders verordnet.
    • In der Regel beträgt die Behandlungsdauer 4 Wochen. Nach diesen vier Wochen muss die Notwendigkeit einer Weiterbehandlung für jeden Patienten neu beurteilt werden. Generell sollten Langzeitpatienten regelmäßig kontrolliert werden.
    • Wenn Sie nach 2 Wochen Anwendung keine Besserung der Beschwerden feststellen, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung des Arzneimittels zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge des Arzneimittels eingenommen haben, als Sie sollten
    • Symptome
      • Als Symptome einer Überdosierung können Unruhe, veränderter Zustand der Aufmerksamkeit oder Trance, Krampfanfall, Verwirrtheit, Schläfrigkeit, unkontrollierte Bewegungen wie z.B. unregelmäßige Augenbewegungen oder anormale Körperhaltung wie z.B. ein verdrehter Nacken auftreten.
    • Behandlung
      • Es gibt kein spezifisches Antidot zu Domperidon, aber im Falle einer Überdosierung kann eine Magenspülung sowie auch die Gabe von Aktivkohle nützlich sein. Ärztliche Überwachung und unterstützende Therapie werden empfohlen. Extrapyramidale Reaktionen können mit Anticholinergika und Parkinsonmitteln kontrolliert werden.
    • Informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine größere Menge des Arzneimittels eingenommen haben, insbesondere wenn ein Kind zu viel eingenommen hat.
  • Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
  • Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels abbrechen
    • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein Arzneimittel, welches die Bewegungen oder Kontraktionen des Magens oder Darms erhöht.
  • Es wird angewendet zur Behandlung von Erwachsenen bei Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen, schwerer Magen und Blähungen, Empfinden von Unwohlsein in der Magengegend oder wenn Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt wie beim Aufstoßen und Sodbrennen.
  • Dieses Arzneimittel ist ein Prokinetikum, Antiemetikum, selektiv peripherer Dopamin-Antagonist.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Domperidon oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind.
    • wenn Sie Magenblutungen haben oder regelmäßig an schweren Bauchschmerzen leiden oder ständig schwarzen Stuhl haben.
    • wenn Sie einen verstopften oder perforierten Darm haben.
    • wenn Sie einen Tumor der Hypophyse (Prolaktinom) haben.
    • wenn Sie bestimmte Arzneimittel einnehmen, die den Stoffwechsel anderer Arzneimittel im Körper verlangsamen, wie z.B. Ketoconazol, Fluconazol oder Voriconazol zur Behandlung von Pilzinfektionen; die Antibiotika Erythromycin, Clarithromycin oder Telithromycin; oder das Herzmedikament Amiodaron, kann dies einen Einfluss auf Ihren Herzrhythmus haben.
    • wenn Sie eine Lebererkrankung haben bzw. hatten.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
    • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
      • Sehr häufig: betrifft mehr als 1 Behandelter von 10
      • Häufig: betrifft 1 bis 10 Behandelter von 100
      • Gelegentlich: betrifft 1 bis 10 Behandelter von 1.000
      • Selten: betrifft 1 bis 10 Behandelter von 10.000
      • Sehr selten: betrifft weniger als 1 Behandelter von 10.000
      • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
    • Mögliche Nebenwirkungen
      • Sehr selten (betrifft weniger als 1 Behandelten von 10.000):
        • Krampfanfall
        • unwillkürliche Bewegungen des Gesichts, der Arme oder Beine, übermäßiges Zittern, übermäßige Muskelstarre oder Muskelspasmen
        • Hautrötung, Juckreiz, Kurzatmigkeit und/oder ein geschwollenes Gesicht kurz nach der Einnahme
        • schwere Überempfindlichkeitsreaktionen kurz nach der Einnahme wie z.B. Nesselsucht, Juckreiz, Hitzewallung, Ohnmachtsanfall und schweres Atmen sowie weitere mögliche Symptome
        • Herzrhythmusstörungen (schneller oder unregelmäßiger Herzschlag)
        • unerwarteter Tod, hervorgerufen durch einen plötzlichen Verlust der Herzfunktion bei einer Person mit bekannter oder nicht bekannter Herzerkrankung.
      • Wenn eine der oben genannten Nebenwirkungen bei Ihnen auftritt, nehmen Sie das Arzneimittel nicht mehr ein und informieren Sie sofort Ihren Arzt.
    • Weitere bekannte Nebenwirkungen:
      • Häufig (betrifft 1 bis 10 Behandelten von 100):
        • trockener Mund
      • Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 Behandelten von 1.000):
        • Unruhe
        • Verlust des Interesses an Sex oder vermindertes Interesse an Sex
        • Kopfschmerzen
        • Schlaflosigkeit
        • Durchfall
        • Hautausschlag
        • Jucken
        • schmerzende oder schmerzempfindliche Brüste
        • Milchausfluss aus der Brust
        • ein allgemeines Schwächegefühl
      • Selten (betrifft 1 bis 10 Behandelten von 10.000):
        • Ausbleiben der Regelblutung bei Frauen
      • Sehr selten (betrifft weniger als 1 Behandelten von 10.000):
        • Nesselsucht
        • Aufregung
        • Nervosität
        • Unfähigkeit zu Urinieren
        • veränderte Ergebnisse bestimmter Labortests.
    • Einige Patienten, die aufgrund der Bedingungen und Dosierungen medizinischen überwacht wurden, berichteten von folgenden Nebenwirkungen:
      • Ruhelosigkeit, geschwollene oder vergrößerte Brüste, ungewöhnlicher Ausfluss aus der Brust, unregelmäßige Regelblutungen bei Frauen, erschwertes Stillen, Depressionen, Überempfindlichkeit.
    • Domperidon wird in Zusammenhang mit einem Anstieg des Risikos für Herzrhythmusstörungen und Herzstillstand gebracht. Das Risiko kann für Patienten, die älter als 60 Jahre sind oder die mehr als 30 mg Domperidon pro Tag einnehmen, erhöht sein. Erwachsene und Kinder sollten die niedrigste wirksame Dosis von Domperidon einnehmen.
  • Besondere Hinweise
    • Bei den ersten Anzeichen von Nebenwirkungen darf das Arzneimittel nicht nochmals eingenommen werden. Informieren Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.
  • Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht hier angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Einnahme des Arzneimittels ist erforderlich
    • Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie das Arzneimittel nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
    • Das Arzneimittel sollten nicht eingenommen werden, wenn eine Anregung der Magenbewegung gefährlich sein könnte, z. B. bei Magen-Darm-Blutungen, mechanischer Verstopfung oder Durchbruch.
    • Falls Sie Leber- oder Nierenprobleme haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen.
    • Domperidon wird in Zusammenhang mit einem Anstieg des Risikos für Herzrhythmusstörungen und Herzstillstand gebracht. Das Risiko kann für Patienten, die älter als 60 Jahre sind oder die mehr als 30 mg Domperidon pro Tag einnehmen, erhöht sein. Erwachsene und Kinder sollten die niedrigste wirksame Dosis von Domperidon einnehmen.
    • Kinder
      • Dieses Arzneimittel ist für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren und mit einem Körpergewicht von weniger als 35 kg nicht geeignet.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Wenn Sie schwanger sind oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Stillzeit
    • Es wurden geringe Mengen des Arzneimittels in der Muttermilch nachgewiesen. Daher wird die Einnahme für stillende Mütter nicht empfohlen.
  • Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Einnahme des Arzneimittels mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Bei gleichzeitiger Einnahme des Arzneimittels und anderen Arzneimitteln ist insbesondere zu berücksichtigen:
      • Nehmen Sie das Arzneimittel nicht ein, wenn Sie orales Ketoconazol (ein Arzneimittel gegen Pilzinfektionen) oder orales Erythromycin (ein Antibiotikum) oder bestimmte Arzneimittel einnehmen, die den Stoffwechsel anderer Arzneimittel im Körper verlangsamen oder die einen Einfluss auf Ihren Herzrhythmus haben können.
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Arzneimittel zur Behandlung von Infektionen, Herzproblemen oder AIDS/HIV, das Antidepressivum Nefazadon oder Aprepitant, ein Arzneimittel gegen Übelkeit aufgrund einer Chemotherapie, einnehmen.
    • Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können, auch wenn diese nicht verschreibungspflichtig sind.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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