Beipackzettel von Moxonidin STADA 0.3mg Filmtabletten einsehen

Art und Weise

  • Die Tabletten sollen mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.
  • Die Einnahme kann vor, während oder nach den Mahlzeiten erfolgen.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Präparat immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Die Behandlung soll nicht abrupt beendet werden (siehe weiter unten: Wenn Sie die Einnahme abbrechen).
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
    • Erwachsene und ältere Patienten
      • Die Behandlung sollte mit 0,2 mg Moxonidin morgens begonnen werden.
      • Die Dosierung kann nach 3 Wochen auf täglich 0,4 mg erhöht werden. Sie können diese Dosis 1-mal am Tag oder aufgeteilt auf 2 Dosen (morgens und abends) einnehmen.
      • Wenn sich Ihre Beschwerden nach weiterer 3-wöchiger Behandlung nicht verbessern, kann Ihr Arzt die Dosierung auf maximal 0,6 mg (entspricht 2 Tabletten Moxonidin 0,3 mg) pro Tag erhöhen. In diesem Fall sollten Sie die 0,6 mg aufgeteilt auf 2 Dosen morgens und abends einnehmen.
      • Eine Einzeldosis von 0,4 mg Moxonidin und eine Tagesdosis von 0,6 mg (aufgeteilt auf 2 Dosen, die morgens und abends eingenommen werden) darf nicht überschritten werden.
    • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
      • Wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, darf Ihre Einzeldosis 0,2 mg Moxonidin und Ihre Tagesdosis 0,4 mg Moxonidin nicht überschreiten.
    • Kinder und Jugendliche (unter 16 Jahren)
      • Da nur unzureichende Erfahrungen vorliegen, sollte Moxonidin bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren nicht angewendet werden.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Bei versehentlicher Einnahme von zu vielen Tabletten suchen Sie bitte sofort einen Arzt oder die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses auf.
    • Zeichen einer Überdosierung sind z. B. Kopfschmerzen, Schläfrigkeit/Benommenheit, Müdigkeit, Bauchscherzen, allgemeine Schwäche, Dämpfung (Sedierung), niedriger Blutdruck (Hypotonie), Blutdruckabfall mit Schwindel wenn Sie z. B. aus einer sitzenden Position aufstehen (orthostatische Dysregulation), langsamer Herzschlag (Bradykardie) und Mundtrockenheit. In seltenen Fällen können Erbrechen und ein erneuter Blutdruckanstieg (paradoxe Hypertonie) auftreten.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Machen Sie sich keine Sorgen. Lassen Sie einfach diese Dosis komplett aus und nehmen Sie die nächste Dosis zum nächsten regulären Einnahmezeitpunkt ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Beenden Sie die Behandlung mit Moxonidin nicht abrupt.
    • Die Behandlung sollte stufenweise über einen Zeitraum von 2 Wochen beendet werden. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt und Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein blutdrucksenkendes Arzneimittel (Antihypertensivum). Es gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Imidazolin-Rezeptoragonisten genannt werden. Es bindet an bestimmte Rezeptoren (Bindestellen) im Gehirn und reduziert dadurch die Aktivität der Nerven, die den Blutdruck regulieren.
  • Es wird angewendet
    • zur Behandlung von erhöhtem Blutdruck (essentielle oder primäre Hypertonie).

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Moxonidin oder einen der sonstigen Bestandteile sind.
  • Das Arzneimittel darf außerdem nicht eingenommen werden, wenn eine der nachfolgend genannten Bedingungen auf Sie zutrifft oder Sie unter einer der folgenden Erkrankungen leiden:
    • Erregungsleitungsstörungen des Herzens
    • Sick-Sinus-Syndrom (eine Herzerkrankung, die zu anormalem oder unregelmäßigem Herzschlag führt)
    • atrioventrikulärer Block 2. Grades (AV-Block; gekennzeichnet durch ein verändertes EKG; kann zur vollständigen Herzblockade führen)
    • atrioventrikulärer Block 3. Grades, auch als vollständige Herzblockade bekannt (AV-Block; gekennzeichnet durch ein verändertes EKG, verminderten Herzschlag, niedrigen Blutdruck und mangelnde Durchblutung)
    • verlangsamte Herzschlagfolge (Bradykardie), d. h. weniger als 50 Schläge pro Minute in Ruhe
    • Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz).

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann Moxonidin Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von
    Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 Behandelten
    • Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 Behandelten
    • Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1000 Behandelten
    • Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10 000 Behandelten
    • Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000 Behandelten
    • Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
  • Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, allgemeine Schwäche (Asthenie), Schwindel und Schläfrigkeit/Benommenheit wurden häufiger beschrieben.
  • Diese Beschwerden treten besonders zu Beginn der Behandlung auf und verschwinden im Laufe der Zeit.
  • Die nachfolgend genannten Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien berichtet:
    • Sehr häufig:
      • Mundtrockenheit.
    • Häufig:
      • Benommenheit
      • Kopfschmerzen
      • Schwindel
      • Schläfrigkeit
      • Denkstörungen
      • Schlafstörungen einschließlich Schlaflosigkeit
      • Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, Verdauungsstörungen und andere Magen-Darm-Störungen
      • Hautausschlag, Juckreiz
      • allgemeine Schwäche (Asthenie)
      • Rückenschmerzen
      • Erweiterung der Blutgefäße.
    • Gelegentlich:
      • verlangsamter Puls
      • Ohrgeräusche (Tinnitus)
      • Depression
      • Angst
      • Nervosität
      • Dämpfung (Sedierung)
      • allergische Hautreaktionen
      • Ödem (Gewebeschwellung), das verschiedene Teile des Körpers betreffen kann
      • angioneurotisches Ödem (Schwellung der Haut und der Schleimhäute, besonders im Bereich des Gesichts, des Mundes, der Zunge und des Rachens)
      • niedriger Blutdruck (Hypotonie)
      • Blutdruckabfall beim Aufstehen (orthostatische Hypotonie)
      • Bewusstseinsverlust (Synkope)
      • Missempfindungen in Armen und Beinen (Parästhesien)
      • Flüssigkeitsretention
      • Appetitverlust (Anorexie)
      • Schmerz in den Speicheldrüsen
      • Nacken-/Halsschmerzen
      • Verfärbung der Finger und Zehen wegen verminderter Durchblutung (Raynaud Syndrom)
      • Brustvergrößerung bei Männern (Gynäkomastie)
      • Impotenz und vermindertes sexuelles Verlangen
      • Durchblutungsstörungen in den Gliedmaßen und äußeren (peripheren) Gefäßen
      • Unfähigkeit, Wasser zu lassen (Harnverhalten) oder Inkontinenz
      • Trockener Juckreiz oder brennendes Gefühl am Auge.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Einnahme ist erforderlich
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle Erkrankungen, unter denen Sie leiden oder jemals gelitten haben.
    • Sie müssen Ihren Arzt insbesondere dann informieren, wenn Sie an einer der folgenden Erkrankungen leiden oder früher einmal gelitten haben:
      • atrioventrikulärer Block 1. Grades (AV-Block; eine Störung der Erregungsleitung am Herzen, die durch ein verändertes EKG gekennzeichnet ist)
      • schwere koronare Herzerkrankung (eine Erkrankung, bei der die Blutversorgung des Herzmuskels vermindert ist, was das Risiko für einen Herzinfarkt erhöht)
      • instabile Angina pectoris (Brustschmerz)
      • mittelgradige Herzinsuffizienz (Herzleistungsschwäche, bei der Sie in Ruhe oder bei geringer Anstrengung kaum Beschwerden feststellen).
    • Wenn Sie unter eingeschränkter Nierenfunktion leiden (Ihr Arzt wird den Grad der Nierenfunktionseinschränkung durch Messung feststellen), ist die Wirkung von Moxonidin möglicherweise zu stark. Dies kann insbesondere zu Behandlungsbeginn auftreten. Ihr Arzt wird Ihre Dosis daher besonders vorsichtig anpassen.
  • Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren
    • Moxonidin sollte bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren nicht angewendet werden. Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen bei dieser Altersgruppe vor.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Moxonidin kann Benommenheit und Schwindel verursachen. Wenn Sie solche Nebenwirkungen bei sich wahrnehmen, sollten Sie potenziell gefährlichen Aktivitäten wie das Führen von Kraftfahrzeugen oder das Bedienen von Maschinen vermeiden.

Schwangerschaftshinweis

  • Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind, vermuten, schwanger zu sein oder eine Schwangerschaft planen.
    • Sie dürfen Moxonidin in der Schwangerschaft nur bei zwingender Notwendigkeit einnehmen. Es ist nicht bekannt, ob Moxonidin Ihr ungeborenes Kind schädigen kann.
  • Stillzeit
    • Moxonidin geht in die Muttermilch über. Nehmen Sie Moxonidin daher während der Stillzeit nicht ein. Ist eine Behandlung mit Moxonidin zwingend erforderlich, soll abgestillt werden.

Wechselwirkungen

  • Bei Einnahme mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel, pflanzliche Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel oder Reformkost handelt.
      • Sie sollten Moxonidin nicht gleichzeitig mit tricyclischen Antidepressiva (Arzneimittel zur Behandlung von depressiven Erkrankungen) anwenden.
      • Die gleichzeitige Anwendung mit anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln (Antihypertensiva) verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung von Moxonidin.
      • Falls Sie Moxonidin in Kombination mit Betablockern (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck oder von Herzinsuffizienz) anwenden und die Behandlung abgesetzt werden muss, muss zuerst die Anwendung des Betablockers beendet werden. Einige Tage später können Sie dann Moxonidin absetzen.
      • Moxonidin kann die Wirkung von tricyclischen Antidepressiva, Beruhigungsmitteln, angstlösenden Arzneimitteln und Schlafmitteln verstärken. Die dämpfende Wirkung von Benzodiazepinen (Schlaf- und Beruhigungsmittel) kann nach gleichzeitiger Anwendung von Moxonidin verstärkt werden.
      • Tolazolin (gefäßerweiterndes Arzneimittel zur Behandlung von Verkrampfungen der äußeren Blutgefäße) kann die Wirkung von Moxonidin abschwächen.
  • Bei Einnahme von Moxonidin zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflusst die Wirkung von Moxonidin nicht. Sie können Moxonidin daher vor, während oder nach einer Mahlzeit einnehmen.
    • Während der Anwendung von Moxonidin sollten Sie keinen Alkohol trinken.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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