Beipackzettel von MTX-ratiopharm 7.5 mg Inj.Lsg. i. e. Fertigspr. einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel wird subkutan (unter die Haut) injiziert.
  • Zu Beginn Ihrer Behandlung kann das Arzneimittel vom medizinischem Personal injiziert werden. Mit Einverständnis des Arztes können Sie auch lernen, sich das Präparat selbst unter die Haut zu injizieren. Sie werden in diesem Fall angemessen geschult. Unter keinen Umständen dürfen Sie versuchen, sich selbst eine Injektion zu verabreichen, bevor Sie dazu angelernt wurden.
  • Beachten Sie die Hinweise zur Anwendung in der Packungsbeilage.
  • Bitte beachten Sie, dass der gesamte Inhalt angewendet werden muss.
  • Die Handhabung und Entsorgung müssen in Übereinstimmung mit der anderer zytotoxischer Arzneimittel, entsprechend den nationalen Anforderungen, erfolgen. Medizinisches Fachpersonal, das schwanger ist, darf das Präparat nicht handhaben und/oder es anwenden.
  • Methotrexat darf nicht mit der Haut oder Schleimhäuten in Berührung kommen. Im Falle einer Verunreinigung müssen die betroffenen Bereiche sofort mit reichlich Wasser abgespült werden.

Dosierung

  • Wichtiger Warnhinweis zur Dosierung des Arzneimittels
    • Das Präparat darf zur Behandlung von rheumatoider Arthritis, juveniler idiopathischer Arthritis, Psoriasis, Psoriasis arthropathica und Morbus Crohn nur einmal wöchentlich angewendet werden. Die Anwendung von zu viel Arzneimittel (Methotrexat) kann tödlich sein. Bitte lesen Sie die Kategorie "Dosierung" sehr aufmerksam. Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie dieses Arzneimittel anwenden.
  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Ihr Arzt entscheidet über die Dosis, die für Sie individuell festgelegt wird. Im Allgemeinen dauert es 4 - 8 Wochen, bis eine Wirkung der Behandlung eintritt.
  • Das Arzneimittel wird nur einmal wöchentlich als Injektion unter die Haut (subkutane Injektion) von einem Arzt oder Pflegepersonal oder unter deren Aufsicht angewendet. Zusammen mit Ihrem Arzt legen Sie einen geeigneten Wochentag für die Injektion fest.
  • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
    • Der Arzt entscheidet über die angemessene Dosierung bei Kindern und Jugendlichen mit einer polyarthritischen Form der juvenilen idiopathischen Arthritis.
    • Das Präparat wird für die Anwendung bei Kindern unter 3 Jahren nicht empfohlen, da keine ausreichenden Erfahrungen für diese Altersgruppe vorliegen.
  • Dauer der Anwendung
    • Das Präparat wird einmal wöchentlich subkutan injiziert!
    • Die Dauer der Behandlung legt Ihr behandelnder Arzt fest. Die Behandlung von rheumatoider Arthritis, juveniler idiopatischer Arthritis, Psoriasis vulgaris, psoriatische Arthritis und Morbus Crohn mit Methotrexat ist eine Langzeitbehandlung.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Befolgen Sie die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes. Ändern Sie nicht eigenständig die Dosis.
    • Wenn Sie vermuten, dass Sie zu viel angewendet haben, sprechen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt. Je nach Schwere der Überdosierung wird er über die angemessene Behandlung entscheiden.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
    • Fragen Sie Ihren Arzt um Rat. Wenden Sie die vom Arzt verordnete Dosis so bald wie möglich und weiterhin regelmäßig wöchentlich an. Wenden Sie die vom Arzt verordnete Dosis so bald wie möglich und weiterhin regelmäßig wöchentlich an.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Sie dürfen die Behandlung mit nicht unterbrechen oder ganz beenden, ohne dies vorher mit Ihrem Arzt zu besprechen. Wenn Sie vermuten, dass Sie schwere Nebenwirkungen haben, wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt.
  • Wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Methotrexat.
  • Methotrexat ist ein Wirkstoff mit den folgenden Eigenschaften:
    • es hemmt die Vermehrung bestimmter, sich schnell teilender Zellen,
    • es verringert die Aktivität des Immunsystems (des körpereigenen Abwehrsystems)
    • es hat entzündungshemmende Wirkungen.
  • Das Präparat wird angewendet zur Behandlung von:
    • aktiver rheumatoider Arthritis bei erwachsenen Patienten,
    • polyarthritischen Formen schwerer aktiver juveniler idiopathischer Arthritis (JIA), wenn das Ansprechen auf nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) nicht ausreichend war,
    • schwerer therapieresistenter beeinträchtigender Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte), die nicht ausreichend auf andere Therapieformen wie Phototherapie, PUVA oder Retinoide anspricht sowie schwerer Psoriasis arthropathica bei erwachsenen Patienten,
    • leichtem bis mittelschwerem Morbus Crohn bei erwachsenen Patienten, wenn ein entsprechende Behandlung mit anderen Arzneimitteln nicht möglich ist.
  • Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine chronische Erkrankung des Bindegewebes, die durch eine Entzündung des Synovialgewebes (Innenhaut der Gelenkkapsel) charakterisiert ist. Dieses Gewebe produziert eine Flüssigkeit, die als Gleitmittel für viele Gelenke wirkt. Die Entzündung des Synovialgewebes führt zur Verdickung dieser Haut und zum Anschwellen des Gelenks.
  • Juvenile Arthritis betrifft Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Wenn 5 oder mehr Gelenke innerhalb der ersten 6 Monate der Erkrankung betroffen sind, wird sie als polyarthritische Form bezeichnet.
  • Psoriasis arthropathica ist eine Form der Gelenkentzündung mit schuppenflechtenartigen Läsionen der Haut und der Nägel insbesondere an den Finger- und Zehengelenken.
  • Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine häufige chronische Erkrankung der Haut, die sich durch rote Flecken äußert, die von dicken, trockenen, silbrigen, festsitzenden Schuppen bedeckt sind.
  • Das Arzneimittel greift in den Krankheitsprozess ein und verlangsamt das Fortschreiten der Erkrankung.
  • Morbus Crohn ist eine bestimmte Form der entzündlichen Darmerkrankung, die alle Bereiche des Magen-Darm-Trakts betrifft und zu Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen oder Gewichtsverlust führen kann.

Kontraindikation

  • Das Präparat darf nicht angewendet werden,
    • wenn sie allergisch gegen Methotrexat oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
    • wenn Sie an einer schweren Leber- oder Nierenerkrankung oder Erkrankungen des Blutes leiden,
    • wenn Sie regelmäßig größere Mengen Alkohol trinken,
    • wenn Sie an einer schweren Infektion leiden, z. B. an Tuberkulose, HIV oder einem anderen Immunschwäche-Syndrom,
    • wenn Sie Geschwüre im Mund oder im Magen-Darm-Bereich haben,
    • wenn Sie schwanger sind oder stillen,
    • wenn Sie gleichzeitig eine Impfung mit Lebendimpfstoffen erhalten.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Das Auftreten und der Schweregrad der Nebenwirkungen hängen von der Dosierung und der Häufigkeit der Anwendung ab. Da auch bei niedriger Dosierung schwere Nebenwirkungen auftreten können, ist es wichtig, dass Sie regelmäßig von Ihrem Arzt untersucht werden. Ihr Arzt wird Untersuchungen durchführen, um zu überprüfen, ob sich Veränderungen im Blutbild (z. B. geringe Anzahl weißer Blutzellen, geringe Anzahl an Blutplättchen und Lymphom) sowie Veränderungen der Nieren und der Leber entwickeln.
  • Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome bei sich feststellen, da diese auf eine schwerwiegende, möglicherweise lebensbedrohliche Nebenwirkung hinweisen können, die eine sofortige besondere Behandlung erfordert:
    • anhaltender trockener Reizhusten, Atemnot und Fieber; dies können Anzeichen einer Lungenentzündung sein (häufig)
    • blutiger Auswurf oder Husten; dies können Anzeichen von Lungenblutungen sein (nicht bekannt)
    • Symptome einer Leberschädigung wie Gelbfärbung der Haut und des Augenweißes; Methotrexat kann chronische Leberschädigung (Leberzirrhose), die Bildung von Narbengewebe in der Leber (Leberfibrose), Leberverfettung (alle gelegentlich), Entzündung der Leber (akute Hepatitis) (selten) und Leberversagen (sehr selten) verursachen
    • allergische Symptome wie Hautausschlag einschließlich geröteter, juckender Haut, Schwellung der Hände, Füße, Fußknöchel, des Gesichts, der Lippen, des Mundes oder des Rachens (die Schluck- oder Atembeschwerden verursachen können) und Schwächegefühl; dies können Anzeichen schwerer allergischer Reaktionen oder eines anaphylaktischen Schocks sein (selten)
    • Symptome einer Nierenschädigung wie Schwellung von Händen, Fußknöcheln oder Füßen oder veränderte Häufigkeit der Blasenentleerung oder verminderte (Oligurie) oder keine Harnausscheidung (Anurie); dies können Anzeichen eines Nierenversagens sein (selten)
    • Symptome einer Infektion, z. B. Fieber, Schüttelfrost, Schmerzen, Halsschmerzen; Methotrexat kann Ihre Anfälligkeit für Infektionen erhöhen. Es können schwere Infektionen wie ein bestimmter Typ der Lungenentzündung (Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie) oder eine Blutvergiftung (Sepsis) auftreten (selten)
    • Symptome wie Schwäche in einer Körperseite (Schlaganfall) oder Schmerzen, Schwellung, Rötung und ungewöhnliches Wärmegefühl in einem der Beine (tiefe Venenthrombose). Dies kann auftreten, wenn ein verschlepptes Blutgerinnsel zum Verschluss eines Blutgefäßes führt (thromboembolisches Ereignis) (selten)
    • Fieber und schwerwiegende Verschlechterung Ihres Allgemeinzustandes oder plötzlich auftretendes Fieber, begleitet von Schmerzen im Hals oder Mund, oder Probleme beim Wasserlassen; Methotrexat kann einen starken Rückgang bestimmter weißer Blutzellen (Agranulozytose) und schwere Knochenmarkdepression verursachen (sehr selten)
    • unerwartete Blutungen, z. B. Zahnfleischbluten, Blut im Urin, Bluterbrechen oder blaue Flecken; dies können Anzeichen einer stark verringerten Anzahl von Blutplättchen sein, verursacht durch das Auftreten einer schweren Knochenmarkdepression (sehr selten)
    • Symptome wie starke Kopfschmerzen, oft in Kombination mit Fieber, Nackensteife, Übelkeit, Erbrechen, Bewusstseinseintrübung und Lichtempfindlichkeit können auf eine Hirnhautentzündung (akute aseptische Meningitis) hindeuten (sehr selten)
    • bei Krebspatienten, die Methotrexat erhielten, wurde über bestimmte Gehirnerkrankungen (Enzephalopathie/Leukenzephalopathie) berichtet. Diese Nebenwirkungen können nicht ausgeschlossen werden, wenn Methotrexat zur Behandlung anderer Erkrankungen angewendet wird. Anzeichen dieser Art von Gehirnerkrankungen sind u. a. veränderter Geisteszustand, Bewegungsstörungen (Ataxie), Sehstörungen oder Störungen des Gedächtnisses (nicht bekannt)
    • schwerer Hautausschlag oder Blasenbildung auf der Haut (dies kann auch Ihren Mund, Ihre Augen und Genitalien betreffen); dies können Anzeichen der als Stevens-Johnson-Syndrom bezeichneten Erkrankung oder des sogenannten Syndroms der verbrühten Haut (toxische epidermale Nekrolyse/Lyell-Syndrom) sein (sehr selten)
  • Im Folgenden finden Sie weitere Nebenwirkungen, die auftreten können:
    • Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen
      • Entzündung der Mundschleimhaut, Verdauungsbeschwerden, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen
      • Auffällige Leberfunktionswerte (ASAT, ALAT, Bilirubin, alkalische Phosphatase)
    • Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
      • Geschwüre der Mundschleimhaut, Durchfall
      • Hautausschlag, Hautrötung, Juckreiz
      • Kopfschmerzen, Müdigkeit, Benommenheit
      • Verminderte Bildung von Blutzellen mit Abnahme der weißen und/oder roten Blutzellen und/oder der Blutplättchen
    • Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
      • Entzündung im Rachenbereich
      • Darmentzündung, Erbrechen, Entzündung der Bauchspeicheldrüse, schwarzer Stuhl oder Teerstuhl, Magen-Darm-Geschwüre und Blutungen
      • Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Licht, Haarausfall, Zunahme von Rheumaknoten, Hautgeschwüre, Gürtelrose, Entzündung der Blutgefäße, herpesähnlicher Hautausschlag, juckender Hautausschlag (Nesselsucht)
      • Beginn eines Diabetes mellitus
      • Schwindel, Verwirrtheit, Depression
      • Abnahme des Serumalbumins
      • Abnahme aller Blutzellen und der Blutplättchen
      • Entzündungen und Geschwüre im Bereich der Harnblase oder Scheide, eingeschränkte Nierenfunktion, Blasenentleerungsstörungen
      • Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Verminderung der Knochenmasse
    • Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
      • Zahnfleischentzündung
      • Verstärkte Pigmentierung der Haut, Akne, blaue Flecken auf der Haut aufgrund einer Gefäßblutung (Ekchymose, Petechien), allergisch bedingte Gefäßentzündung
      • Verringerung der Zahl der Antikörper im Blut
      • Infektion (einschließlich Reaktivierung inaktiver chronischer Infektionen), rote Augen (Bindehautentzündung)
      • Stimmungsschwankungen
      • Sehstörungen
      • Entzündung des Herzbeutels, Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel, Behinderung der Blutfüllung des Herzens aufgrund einer Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel
      • Niedriger Blutdruck
      • Bildung von Narbengewebe in der Lunge (Lungenfibrose), Kurzatmigkeit und Bronchialasthma, Flüssigkeitsansammlung zwischen den Lungenblättern
      • Ermüdungsbruch
      • Störungen des Elektrolythaushalts
      • Fieber, eingeschränkte Wundheilung
    • Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
      • Akute toxische Erweiterung des Darms (toxisches Megakolon)
      • Lymphoproliferative Erkrankungen (übermäßiges Wachstum der weißen Blutkörperchen).
      • Verstärkte Pigmentierung der Nägel, Entzündung der Nagelhäute (akute Paronychie), tiefe Infektion von Haarfollikeln (Furunkulose), sichtbare Vergrößerung kleiner Blutgefäße
      • Lokale Schädigungen (Bildung von sterilem Abszess, Veränderungen des Fettgewebes) an der Injektionsstelle.
      • Schmerzen, Muskelschwäche oder Taubheitsgefühl oder Kribbeln / weniger Gefühl bei Berührung als gewöhnlich, Geschmacksveränderungen (metallischer Geschmack im Mund), Krampfanfälle, Lähmung, Hirnhautreizung (Meningismus)
      • Sehverschlechterung, nichtentzündliche Augenerkrankung (Retinopathie)
      • Verlust des sexuellen Interesses, Impotenz, Vergrößerung der Brust beim Mann, Störungen der Entwicklung von Spermien (Oligospermie), Menstruationsstörungen, vaginaler Ausfluss
      • Vergrößerung der Lymphknoten (Lymphome)
    • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
      • Erhöhte Anzahl bestimmter weißer Blutzellen
      • Knochenschädigung im Kiefer (sekundär zum übermäßigen Wachstum der weißen Blutkörperchen)
      • Nasenbluten
      • Eiweiß (Protein) im Urin
      • Schwächegefühl
      • Gewebeschäden an der Injektionsstelle
      • Rötung und schuppige Haut
      • Schwellung
  • Im Allgemeinen ist die subkutane Anwendung von dem Arzneimittel lokal gut verträglich. Meistens wurden nur leichte örtliche Hautreaktionen (wie Brennen, Hautrötung, Schwellung, Verfärbung, starker Juckreiz, Schmerzen) beobachtet, die im Laufe der Behandlung abnahmen.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel anwenden:
      • wenn Sie älter sind oder sich allgemein unwohl und geschwächt fühlen,
      • wenn Ihre Leberfunktion eingeschränkt ist,
      • wenn Sie dehydriert sind (zu wenig Körperflüssigkeit haben).
    • Spezielle Vorsichtsmaßnahmen für die Behandlung mit dem Arzneimittel
      • Methotrexat beeinträchtigt vorübergehend die Produktion von Spermien und Eizellen, was in den meisten Fällen reversibel ist. Methotrexat kann Fehlgeburten und schwere Geburtsfehler auslösen. Sie müssen es während der Behandlung mit Methotrexat und für mindestens 6 Monate nach Beendigung der Behandlung vermeiden, ein Kind zu bekommen. Wenn Sie ein Mann sind, müssen Sie es während der Behandlung mit Methotrexat und für mindestens 3 Monate nach Beendigung der Behandlung vermeiden, ein Kind zu zeugen. Siehe auch Kategorie „Schwangerschaftshinweise".
    • Empfohlene Begleituntersuchungen und Vorsichtsmaßnahmen
      • Auch wenn Methotrexat in niedriger Dosierung angewendet wird, können schwere Nebenwirkungen auftreten. Um sie rechtzeitig zu erkennen, muss Ihr Arzt Kontrolluntersuchungen und Labortests durchführen.
    • Vor dem Beginn der Therapie:
      • Bevor Sie mit der Behandlung beginnen, wird Ihr Blut untersucht, um festzustellen, ob Sie genügend Blutzellen haben. Ihr Blut wird auch untersucht, um Ihre Leberfunktion zu überprüfen und um festzustellen, ob Sie Hepatitis haben. Außerdem werden das Serumalbumin (ein Protein im Blut), der Hepatitis-Status (Leberinfektion) und die Nierenfunktion überprüft. Der Arzt kann auch entscheiden, weitere Lebertests durchzuführen. Bei einigen dieser Tests können Bilder Ihrer Leber angefertigt werden, bei anderen muss eine kleine Gewebeprobe aus der Leber entnommen werden, um sie genauer zu untersuchen. Ihr Arzt kann auch prüfen, ob Sie an Tuberkulose erkrankt sind, und eine Röntgenaufnahme Ihrer Brust oder einen Lungenfunktionstest durchführen.
    • Während der Behandlung:
      • Ihr Arzt kann die folgenden Untersuchungen durchführen:
        • Untersuchung der Mundhöhle und des Rachens auf Veränderungen der Schleimhaut wie Entzündungen oder Geschwüre
        • Blutuntersuchung/Blutbild mit Bestimmung der Anzahl der Blutzellen und Messung des Methotrexat-Serumspiegels
        • Blutuntersuchung zur Überwachung der Leberfunktion
        • Bildgebende Untersuchungen zur Überwachung des Leberzustands
        • Entnahme einer kleinen Gewebeprobe aus der Leber, um diese genauer zu untersuchen
        • Blutuntersuchung zur Überwachung der Nierenfunktion
        • Überwachung der Atemwege und, falls erforderlich, Lungenfunktionstest
      • Es ist sehr wichtig, dass Sie zu diesen geplanten Untersuchungen erscheinen.
      • Wenn die Ergebnisse einer dieser Untersuchungen auffällig sind, wird Ihr Arzt Ihre Behandlung entsprechend anpassen.
    • Ältere Patienten:
      • Ältere Patienten, die mit Methotrexat behandelt werden, sollten engmaschig von einem Arzt überwacht werden, damit mögliche Nebenwirkungen so früh wie möglich erkannt werden können.
      • Die altersbedingte Beeinträchtigung der Leber- und Nierenfunktion sowie die geringen Körperreserven des Vitamins Folsäure im Alter erfordern eine relativ niedrige Dosierung von Methotrexat.
    • Sonstige Vorsichtsmaßnahmen:
      • Akute Lungenblutungen wurden bei Patienten mit zugrundeliegender rheumatologischer Erkrankung bei der Anwendung von Methotrexat berichtet. Sollten Sie Symptome, wie blutigen Auswurf oder Husten beobachten, dann kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt.
      • Methotrexat kann Ihr Immunsystem und Impfergebnisse beeinflussen. Es kann sich auch auf immunologische Testergebnisse auswirken. Inaktive, chronische Infektionen (z. B. Herpes Zoster [Gürtelrose], Tuberkulose, Hepatitis B oder C) können wieder aufflammen. Während der Behandlung mit dem Präparat dürfen Sie nicht mit Lebendimpfstoffen geimpft werden.
      • Dermatitis oder Sonnenbrand, die durch Bestrahlung verursacht wurden, können unter der Behandlung mit dem Arzneimittel wieder auftreten (sogenannte Recall-Reaktion). Psoriatische Läsionen können sich bei Bestrahlung mit UV-Licht und gleichzeitiger Gabe von diesem Präparat verschlimmern. Es können Vergrößerungen der Lymphknoten (Lymphome) auftreten. In diesem Fall muss die Behandlung abgebrochen werden.
      • Durchfall kann eine toxische Wirkung des Präparats sein. In diesem Fall muss die Behandlung abgebrochen werden. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie an Durchfall leiden.
      • Bei Krebspatienten, die Methotrexat erhielten, wurde über bestimmte Gehirnerkrankungen (Enzephalopathie/Leukenzephalopathie) berichtet. Diese Nebenwirkungen können nicht ausgeschlossen werden, wenn Methotrexat zur Behandlung anderer Erkrankungen angewendet wird.
      • Wenn Sie, Ihr Partner oder Ihre Pflegeperson ein neues Auftreten oder eine Verschlechterung von neurologischen Symptomen bemerken, einschließlich allgemeiner Muskelschwäche, Sehstörungen, Veränderungen von Denken, Gedächtnis und Orientierung, die zu Verwirrtheit und Persönlichkeitsveränderungen führen, setzen Sie sich unverzüglich mit Ihrem Arzt in Verbindung, da dies Symptome einer sehr seltenen, schweren Hirninfektion sein können, die als progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML) bezeichnet wird.
    • Kinder
      • Das Arzneimittel wird für die Anwendung bei Kindern unter 3 Jahren nicht empfohlen, da keine ausreichenden Erfahrungen für diese Altersgruppe vorliegen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Während der Behandlung mit dem Präparat können Nebenwirkungen auftreten, die das zentrale Nervensystem betreffen, z. B. Müdigkeit und Schwindel. Daher kann in einigen Fällen Ihre Fähigkeit beeinträchtigt sein, ein Fahrzeug zu führen und/oder Maschinen zu bedienen. Wenn Sie sich müde oder benommen fühlen, dürfen Sie kein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Wenden Sie das Arzneimittel während der Schwangerschaft oder wenn Sie versuchen, schwanger zu werden, nicht an. Methotrexat kann zu Geburtsfehlern führen, das ungeborene Kind schädigen oder Fehlgeburten auslösen. Es wird mit Fehlbildungen des Schädels, des Gesichts, des Herzens und der Blutgefäße, des Gehirns und der Gliedmaßen in Verbindung gebracht. Daher ist es sehr wichtig, dass Methotrexat bei Schwangeren oder Patientinnen, die beabsichtigen, schwanger zu werden, nicht angewendet wird. Bei Frauen im gebärfähigen Alter muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft vor dem Beginn der Therapie durch geeignete Maßnahmen, wie z. B. einem Schwangerschaftstest, sicher ausgeschlossen werden. Sie müssen vermeiden, während der Behandlung mit Methotrexat und für mindestens 6 Monate nach Beendigung der Behandlung schwanger zu werden, indem Sie in diesem Zeitraum eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.
    • Falls Sie während der Behandlung doch schwanger werden oder vermuten, dass Sie schwanger sein könnten, wenden Sie so schnell wie möglich an Ihren Arzt. Sie sollten im Hinblick auf das Risiko schädlicher Wirkungen auf das Kind während der Behandlung beraten werden.
    • Falls Sie schwanger werden möchten, sollten Sie Ihren Arzt konsultieren, der Sie vor dem geplanten Beginn der Behandlung an einen Spezialisten überweisen kann.
  • Stillzeit
    • Stillen Sie während der Behandlung nicht, da Methotrexat in die Muttermilch übertritt. Wenn Ihr Arzt der Ansicht ist, dass eine Fortsetzung der Behandlung mit dem Präparat notwendig ist, müssen Sie das Stillen unterbrechen.
  • Männliche Fertilität
    • Die verfügbaren Daten weisen nicht auf ein erhöhtes Risiko an Fehlbildungen oder Fehlgeburten hin, wenn der Vater wöchentlich mit weniger als 30 mg Methotrexat behandelt wird. Allerdings kann ein Risiko nicht vollständig ausgeschlossen werden. Methotrexat kann genotoxisch sein. Das bedeutet, dass das Arzneimittel genetische Mutationen verursachen kann. Methotrexat kann die Produktion von Spermien beeinträchtigen, mit der Möglichkeit, Geburtsfehler zu verursachen. Daher sollten Sie vermeiden, während der Behandlung mit Methotrexat und für mindestens 6 Monate nach Beendigung der Behandlung ein Kind zu zeugen oder Samen zu spenden.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Dies betrifft auch Arzneimittel, die Sie in Zukunft einnehmen werden.
    • Die Wirksamkeit der Behandlung kann beeinflusst werden, wenn das Arzneimittel gleichzeitig mit bestimmten anderen Arzneimitteln angewendet wird:
      • Antibiotika wie Tetrazykline, Chloramphenicol und nicht resorbierbare Breitbandantibiotika, Penicilline, Glykopeptide, Sulfonamide, Ciprofloxacin und Cefalotin (Arzneimittel, um bestimmten Infektionen vorzubeugen oder sie zu bekämpfen).
      • Penicilline können die Ausscheidung von Methotrexat verringern, was zu einer möglichen Zunahme der Nebenwirkungen führen kann.
      • Nichtsteroidale entzündungshemmende Arzneimittel oder Salicylate (Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen und/oder Entzündungen wie Acetylsalicylsäure, Diclofenac und Ibuprofen oder Pyrazol).
      • Probenecid (Arzneimittel zur Behandlung von Gicht).
      • Schwache organische Säuren wie Schleifendiuretika („Wassertabletten")
      • Arzneimittel, die Nebenwirkungen auf das Knochenmark haben können, z. B. Trimethoprim-Sulfamethoxazol (ein Antibiotikum) und Pyrimethamin.
      • Andere Arzneimittel zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis wie Leflunomid, Sulfasalazin und Azathioprin.
      • Mercaptopurin (ein Arzneimittel zur Behandlung von Krebs).
      • Retinoide (Arzneimittel zur Behandlung von Schuppenflechte und anderen Hauterkrankungen).
      • Theophyllin (ein Arzneimittel zur Behandlung von Bronchialasthma und anderen Lungenerkrankungen).
      • Einige Arzneimittel zur Behandlung von Magenbeschwerden wie Omeprazol und Pantoprazol.
      • Hypoglykämika (Arzneimittel zur Senkung des Blutzuckerspiegels).
    • Vitaminpräparate, die Folsäure enthalten, können die Wirkung Ihrer Behandlung beeinträchtigen und sollten nur eingenommen werden, wenn Ihr Arzt dies angeordnet hat.
    • Sie dürfen nicht mit Lebendimpfstoffen geimpft werden.
  • Anwendung des Präparats zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Während der Behandlung mit dem Arzneimittel dürfen Sie keinen Alkohol trinken und müssen den übermäßigen Konsum von Kaffee, koffeinhaltigen Softdrinks und schwarzem Tee vermeiden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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